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Logbuch2011 02 - bei der Reservistenkameradschaft Marine Berlin

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BUNDESWEHR<br />

BUNDESWEHR<br />

BUNDESWEHR<br />

damals einzelne Sachverhalte<br />

und Erlebnisse erklären. Insgesamt<br />

wird in den drei Bereichen<br />

<strong>der</strong> Ausstellung ein Bogen von<br />

den letzten Jahren <strong>der</strong> Blockkonfrontation<br />

über die friedliche<br />

Hauptmann Jan Behrendt, Kurator <strong>der</strong> Son<strong>der</strong>ausstellung<br />

und stellv. Sammlungsleiter <strong>bei</strong> <strong>der</strong><br />

Einführung in die Ausstellung<br />

Revolution und den Weg zur<br />

Einheit hin zur Luftwaffe des<br />

vereinten Deutschlands gezogen.<br />

Nachdem dargestellt wurde,<br />

wie sich die NVA und die<br />

Bundeswehr feindlich gegenüber<br />

standen und ihre unterschiedlichen<br />

Selbstbil<strong>der</strong> entwickelten,<br />

wird anschließend<br />

nachvollzogen, wie sich die Entwicklung<br />

von Konfrontation zu<br />

Kooperation vollzog. Aus <strong>der</strong><br />

Phase <strong>der</strong> friedlichen Revolution<br />

werden die vereinzelten<br />

Soldatenproteste ebenso<br />

thematisiert wie führungs-seitige<br />

Versuche zur Reform <strong>der</strong> NVA.<br />

Für das Jahr 1990 stehen die<br />

Zukunftssorgen <strong>der</strong> Soldaten,<br />

das Konzept <strong>der</strong> zwei Armeen in<br />

einem Land und die Sicherstellung<br />

eines geordneten Dienstbetriebes<br />

im Vor<strong>der</strong>grund <strong>der</strong><br />

musealen Erzählung. Schließlich<br />

wird dargestellt, wie die Integration<br />

<strong>der</strong> Soldaten und des<br />

Materials <strong>der</strong> NV A in die Bundeswehr<br />

verlief und wie <strong>der</strong> Um-<br />

bruch von 1989/1990 die Luftwaffe<br />

<strong>der</strong> Bundeswehr verän<strong>der</strong>te.<br />

Auch wenn diese Geschichte mit<br />

den Objekten und Personen <strong>der</strong><br />

<strong>bei</strong>den deutschen Luftstreitkräfte<br />

erzählt wird, so berührt<br />

sie doch Prozesse<br />

und Erfahrungen,<br />

die überall in Deutschland<br />

zu erleben waren.<br />

Da<strong>bei</strong> galt es auch<br />

ideologische Barrieren<br />

zu überwinden. Die<br />

von den Soldaten zu<br />

durchlaufende, sogenannte<br />

Hasserziehung<br />

begann bereits im<br />

Schulunterricht <strong>der</strong><br />

DDR. Ihre Spuren<br />

mussten von jedem,<br />

<strong>der</strong> diese Erziehung erlebt<br />

hat, nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung<br />

beseitigt werden. Die in<br />

den Luftstreitkräften <strong>der</strong> NVA<br />

beson<strong>der</strong>s stark ausgeprägteÜberlegenheitspropaganda,welche<br />

den Soldaten zeigen<br />

sollte, dass ihr System<br />

gesellschaftlich,<br />

wirtschaftlich, wissenschaftlich<br />

und<br />

technologisch überlegen<br />

sei, weckte Erwartungen,<br />

die überall in<br />

<strong>der</strong> DDR enttäuscht<br />

wurden. Egal, ob es<br />

sich hier<strong>bei</strong> um die<br />

massenhafte Ausson<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

ostdeutschen Waffensysteme<br />

handelte, o<strong>der</strong> ob es da<strong>bei</strong> um<br />

die zahlreichen Insolvenzen <strong>der</strong><br />

ehemaligen Staatsbetriebe <strong>der</strong><br />

DDR ging. Auch wurden im Militärischen<br />

wie im Zivilen Vorwürfe<br />

laut, dass zu wenig unternommen<br />

werde, um Erhaltenswertes<br />

zu bewahren.<br />

Unter den NVA-Angehörigen<br />

gab es während <strong>der</strong> friedlichen<br />

Revolution Protestierer, Zögerliche<br />

und solche, die das alte<br />

System lieber erhalten hätten,<br />

aber keinen, <strong>der</strong> nicht unmittelbar<br />

von den Verän<strong>der</strong>ungen betroffen<br />

war. In <strong>der</strong> Luftwaffe <strong>der</strong><br />

Bundeswehr gab es viele, die<br />

sich im Herbst 1990 freiwillig<br />

meldeten, um an dem historischen<br />

Prozess <strong>der</strong> deutschen<br />

Wie<strong>der</strong>vereinigung mitzuwirken.<br />

An<strong>der</strong>e hielten sich zurück<br />

und äußerten Bedenken. Sicher<br />

gab es auch Glücksritter, die<br />

sich, gelockt durch Gehaltszulagen<br />

und Karrierevorteile, in die<br />

neuen Län<strong>der</strong> versetzen ließen<br />

und Vertrauen verspielten. Solche<br />

Geschichten sind kein vereinzeltes<br />

Phänomen <strong>der</strong> Luftstreitkräfte,<br />

sie sind Teil <strong>der</strong> Geschichte<br />

<strong>der</strong> deutschen Wie<strong>der</strong>vereinigung,<br />

wie sie in allen<br />

Bereichen des öffentlichen und<br />

Oberstleutnant PD Dr. Matthias Rogg, Leiter des<br />

Militärhistorischen Museums <strong>der</strong> Bundeswehr<br />

eröffnet die Ausstellung<br />

privaten Lebens stattfand. Vielleicht<br />

kann die Ausstellung mit<br />

ihrem Blick auf einen<br />

kleinenBereich <strong>der</strong> deutschen<br />

Wie<strong>der</strong>vereinigung zu Diskussionen<br />

anregen und Sichtweisen<br />

verständlich machen.<br />

Mehr zu dieser Ausstellung unter:<br />

www.facebook.com/Ende Neuanfang<br />

Text und Plakat: Luftwaffenmuseum<br />

Fotos: Horst W. Janßen<br />

32 LOGBUCH 2/2011

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