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Einführung in die Spektroskopie für Amateure - ESO

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Kapitel 4<br />

Zur Physik optischer Spektren<br />

Dr. Andreas Ulrich<br />

4.1 E<strong>in</strong>leitung<br />

Die spektrale Zusammensetzung des Lichtes, das von astronomischen Objekten zu<br />

uns kommt, enthalten <strong>die</strong> Information über den physikalischen Zustand der Objekte,<br />

<strong>die</strong> <strong>die</strong>ses Licht aussenden. Dass <strong>die</strong>s so ist, war e<strong>in</strong>e wichtige Erkenntnis, <strong>die</strong> <strong>in</strong> der<br />

Wechselwirkung zwischen Laborphysik und Astronomie entstanden ist und zeigt, dass<br />

das ganze Weltall den gleichen physikalischen Gesetzen gehorcht. Aus dem Verständnis<br />

der optischen Spektren von Materie <strong>in</strong> verschiedenen physikalischen Zuständen<br />

kann damit auf <strong>die</strong> Bed<strong>in</strong>gungen, <strong>die</strong> im Weltall herrschen geschlossen werden. Diese<br />

kle<strong>in</strong>e <strong>E<strong>in</strong>führung</strong> soll das Interesse an <strong>die</strong>sen Zusammenhängen wecken. Es wird zunächst<br />

diskutiert, wie Temperaturen spektroskopisch gemessen werden können. Dann<br />

werden <strong>die</strong> Emission und Absorption freier Atome und Moleküle und schließlich <strong>die</strong><br />

Strahlungseigenschaften von Plasmen betrachtet.<br />

4.2 Thermische Strahler: Kont<strong>in</strong>uierliche Spektren<br />

In der Physik gilt es, zunächst möglichst e<strong>in</strong>fache, idealisierte Verhältnisse zu verstehen,<br />

um dann auf komplexere, reale Gegebenheiten zu schließen. Erstaunlicherweise<br />

gel<strong>in</strong>gt <strong>die</strong>s oft sehr gut, so auch im ersten Beispiel zu unserem Thema: Der Strahlung,<br />

<strong>die</strong> e<strong>in</strong> Körper aussendet, der durch e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Temperatur T beschrieben<br />

werden kann. Die Frage, <strong>die</strong> sich <strong>die</strong> Physik Ende des vergangenen Jahrhunderts angesichts<br />

der damals bereits wohl verstandenen Wärmekraftmasch<strong>in</strong>en gestellt hat war,<br />

wie denn das elektromagnetische Spektrum <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er völlig geschlossenen „Kiste“ aussieht,<br />

deren Wände auf e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Temperatur T aufgeheizt werden. Dass es<br />

dar<strong>in</strong> leuchtet ist von jedem Ofen bekannt, der h<strong>in</strong>reichend stark geheizt wird. Man<br />

kann sich vorstellen, dass Licht von den Wänden ausgesandt wird und natürlich im<br />

Innern der Kiste irgendwann wieder absorbiert wird. So werden sich alle Unterschiede<br />

ausgleichen und das Spektrum -also <strong>die</strong> Intensität des Lichtes <strong>in</strong> Abhängigkeit von der<br />

Wellenlänge- sollte, so wie <strong>die</strong> universelle Geschw<strong>in</strong>digkeitsverteilung von Teilchen<br />

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