Paktbericht 2012 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
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Die Ausgründungsförderung über das seit 2005 etablierte<br />
Instrument <strong>Helmholtz</strong> Enterprise vervollständigt die Strategie<br />
zum Technologietransfer auf Ebene der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
<strong>Gemeinschaft</strong>. Mit dem internen Förderprogramm werden<br />
Gründungsvorhaben für ein Jahr mit bis zu 100.000 Euro<br />
aus dem IVF gefördert, ergänzt durch weitere 100.000 Euro<br />
des jeweiligen <strong>Helmholtz</strong>-Zentrums. In der Phase der Geschäftsmodellentwicklung<br />
werden die angestoßenen Aktivitäten<br />
zudem vom BMBF mit dem Programm HEFplus in<br />
Höhe von jeweils zirka 60.000 Euro unterstützt.<br />
Im Berichtsjahr wurden Anträge von neun Ausgründungsinitiativen<br />
bewilligt. Seit 2005 sind damit insgesamt 67<br />
<strong>Helmholtz</strong> Enterprise-Projekte gefördert worden. Beispiel<br />
für ein erfolgreiches <strong>Helmholtz</strong> Enterprise-Projekt ist das<br />
im Jahr 2011 geförderte Vorhaben iuvaris vom KIT. iuvaris<br />
hat in dem einjährigen Förderzeitraum das Geschäftsmodell<br />
im Bereich der Diagnose und Therapie durch medizinisch<br />
validierte Unterstützungssysteme weiterentwickelt.<br />
Das erste Produkt iupen (Schreibgerät mit Sensorik und<br />
Software zur Analyse und Dokumentation) wurde in dieser<br />
Zeit ebenfalls optimiert, was auch die Jury des 1. deutschfranzösischen<br />
Innovationswettbewerbs überzeugte: Im November<br />
2011 wurde das iuvaris-Team ausgezeichnet. Die<br />
Unternehmensgründung ist für <strong>2012</strong> geplant. Auch die<br />
Clueda UG, ein Gründungsprojekt des HMGU, ist 2011 über<br />
<strong>Helmholtz</strong> Enterprise gefördert und noch im selben Jahr<br />
gegründet worden. Für das innovative Konzept zur semantischen<br />
Analyse medizinischer Informationen wurden erste<br />
Kunden im Bereich Patientenaktenverwaltung gewonnen.<br />
Die weitere Entwicklung wird mit Hilfe privater Folgefinanzierungen<br />
vorangetrieben.<br />
Insgesamt ist die geringe Insolvenzquote der über 40 Gründungen<br />
von <strong>Helmholtz</strong> Enterprise-Projekten hervorzuheben:<br />
Bis auf zwei sind bislang sämtliche über das Programm<br />
angestoßenen Ausgründungen am Markt aktiv. Schließlich<br />
sind auch einzelne Forschungsbereiche der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
<strong>Gemeinschaft</strong> in der Förderung des Wissens- und Technologietransfers<br />
aktiv. Besonders hervorzuheben ist dabei<br />
der Bereich Gesundheit: Bereits seit zehn Jahren werden<br />
gemeinsam mit dem Dienstleister Ascenion GmbH professionelle<br />
Verwertungsansätze gewählt, die seit 2010 nicht<br />
nur von den an der Life-Science-Stiftung beteiligten Zentren<br />
HMGU, MDC, HZI und MDC, sondern auch vom DZNE<br />
genutzt werden. Inzwischen profitieren aber auch andere<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Zentren, wie etwa DLR, HZDR oder KIT, von den<br />
angebotenen Dienstleistungen, die von der Unterstützung<br />
bei Technologiescreening, Patentierung und Lizenzierung<br />
bis zur Hilfe bei Ausgründung und Übernahme von Beteiligungen<br />
reichen. Im Bereich der Lebenswissenschaften gibt<br />
es zudem eine Zusammenarbeit mit der Pre-Seed-Fonds<br />
GmbH. Die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> beteiligt sich zunächst<br />
bis 2013 finanziell an diesem innovativen Inkubationsmodell.<br />
Ebenso wird eng mit dem High-Tech Gründerfonds<br />
kooperiert, der beispielsweise in der <strong>Helmholtz</strong> Enterprise-<br />
Jury eingebunden ist.<br />
23<br />
4.2 Forschungskooperation;<br />
regionale Innovationssysteme<br />
Forschungskooperationen und insbesondere strategische<br />
Partnerschaften mit der Wirtschaft sind bedeutsame Kanäle<br />
für Technologietransfer. Auch 2011 sind neue langfristig<br />
angelegte strategische Allianzen zwischen <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Zentren und Partnern aus der Industrie vereinbart worden.<br />
Begleitet wurde dieser Prozess vom Trend zu Open Innovation-Modellen.<br />
Beispiel für eine neue strategische Forschungspartnerschaft<br />
ist die Zusammenarbeit zwischen dem<br />
<strong>Helmholtz</strong> Zentrum München und der Firma Roche in der<br />
Lungenforschung. Eine von Roche fi nanzierte Forschergruppe<br />
am Comprehensive Pneumology Center (CPC) und Institut<br />
für Lungenbiologie (iLBD) des <strong>Helmholtz</strong>-Zentrums wird<br />
Optionen der Zelltherapie bei chronischen Lungenerkrankungen,<br />
insbesondere bei Lungenfi brose, untersuchen. Die<br />
Firma Roche ergänzt mit ihrer Expertise in der Entwicklung<br />
und Validierung von Biomarkern das Wissen der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Forscher um molekulare Mechanismen der Erkrankungen.<br />
Das gebündelte Wissen und die hervorragende Infrastruktur<br />
am HMGU sind ideale Voraussetzungen für einen schnellen<br />
Transfer in die medizinische Anwendung.<br />
Das HZG und POSCO Ltd. aus Südkorea haben 2011<br />
ein „Memorandum of Understanding“ unterzeichnet<br />
und damit die Grundlage für langfristige Kooperation im<br />
Bereich Leichtbaustoffe aus Magnesium, Titan oder Aluminium<br />
sowie innovative Schweißverfahren und Membrantechnologien<br />
gelegt. POSCO ist der drittgrößte Stahlproduzent<br />
der Welt sowie einer der größten Lieferanten von<br />
Magnesium-Feinblechen. Die langjährigen Erfahrungen mit<br />
eigenen Gießwalz-Produktionsanlagen sollen zusammen<br />
mit der Expertise der Materialforscher aus Geesthacht zur<br />
Optimierung des Herstellungsprozesses von Magnesiumblechen<br />
genutzt werden. Hierdurch sollen die Leistungsfähigkeit<br />
der Produkte gesteigert und deren universeller Einsatz<br />
erreicht werden. Beide Partner werden wechselseitig<br />
neue Impulse für Forschung und Anwendung erhalten, und<br />
das HZG profi tiert durch eine bessere Vernetzung mit der<br />
asiatischen Forschungslandschaft und den erleichterten<br />
Zugang zu einem dynamischen Markt.<br />
In der Gesamtbilanz der Forschungskooperationen mit der<br />
Wirtschaft im Sinne von gemeinsamen Forschungsprojekten<br />
und Auftragsforschung gab es 2011 in den <strong>Helmholtz</strong>-<br />
Zentren Erträge in Höhe von knapp 161 Mio. Euro. Dabei<br />
war das DLR mit seinen anwendungsnahen Forschungsfeldern<br />
wieder besonders erfolgreich.