Paktbericht 2012 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
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in Höhe von rd. 9 Mio. Euro vereinbart. Diese Mittel gingen<br />
Ende 2011 beim KIT ein und konnten naturgemäß noch<br />
nicht wieder verausgabt werden – weder projektbezogen<br />
noch im Rahmen des laufenden Haushalts. Hätten diese<br />
Mittel nicht übertragen werden können, wäre es dem KIT<br />
aufgrund der angespannten Haushaltslage nicht möglich,<br />
das Großgerät fertigzustellen. Dieser Vorgang belegt die<br />
Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der Übertragbarkeit von<br />
Haushaltsmitteln im Bereich der Großforschung.<br />
Zurückweisung überteuerter Angebote am Alfred-<br />
Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung<br />
Im Mai 2011 wurde den Vergaberegeln entsprechend die<br />
Leistung Rohbauarbeiten für ein Werkstattgebäude auf<br />
Helgoland mit einem Volumen von 250.000 Euro öffentlich<br />
ausgeschrieben. Die Ausschreibung, die Ende Mai 2011 beendet<br />
wurde, erbrachte ausschließlich deutlich überteuerte<br />
Angebote. Auch eine erneute Ausschreibung und der Versuch,<br />
mittels Verhandlungsverfahren günstigere Resultate<br />
zu erzielen, war aufgrund der sehr guten Auftragslage der<br />
Firmen in 2011 erfolglos. Durch die Chance, die für diese<br />
Maßnahme eingeplanten Mittel in das nächste Jahr zu übertragen,<br />
kann die Leistung erneut ausgeschrieben werden,<br />
um wirtschaftliche Angebote zu erhalten. Dies ermöglicht<br />
einen effi zienten Einsatz von Ressourcen und sichert den<br />
verantwortungsvollen Umgang mit Forschungsmitteln<br />
Umbau der Forschungs-Neutronenquelle FRM II<br />
unter Mitwirkung des Forschungszentrums Jülich<br />
Der Umbau der Forschungs-Neutronenquelle FRM II in München<br />
wurde in diesem Jahr abgeschlossen. Die Finanzierung<br />
erfolgte auf Grundlage eines Kooperationsvertrags mit den<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Zentren in Jülich, Geesthacht und Berlin. Die für<br />
dieses Projekt vorgesehenen Mittel wurden bereits im Vorjahr<br />
zur Verfügung gestellt, konnten aufgrund von Abstimmungsprozessen<br />
bezüglich des Kooperationsvertrags jedoch<br />
erst im Folgejahr abgerufen werden. Dank der Möglichkeit,<br />
Selbstbewirtschaftungsmittel zu bilden und Mittel in das<br />
Folgejahr zu übertragen, konnten die Mittel bedarfsgerecht<br />
eingesetzt und der Umbau realisiert werden.<br />
Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung<br />
Der Aufbau der sechs in den Jahren 2009 bis 2011<br />
gegründeten Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung<br />
ist in vollem Gange. Die Verhandlungen mit den Ländern bezüglich<br />
der notwendigen Konsortialverträge sind allerdings<br />
zumeist komplex, abstimmungsintensiv und zeitaufwändig.<br />
Die Inanspruchnahme von Selbstbewirtschaftungsmitteln<br />
erleichtert den Aufbau dieser neuen Zentren signifi kant<br />
oder ermöglicht die erfolgreiche Implementierung dieser<br />
multilateralen Strukturen überhaupt erst.<br />
Weiterleitung von Betriebs- und Investitionsmitteln<br />
für den ETW am Deutschen Zentrum für<br />
Luft- und Raumfahrt<br />
Das DLR ist für die Bundesrepublik Deutschland mit 31 %<br />
an der European Transsonic Windtunnel GmbH (ETW) be-<br />
teiligt. Weitere Gesellschafter sind Großbritannien, Frankreich<br />
und die Niederlande. Die Finanzierung des ETW<br />
sollte nach Vorstellung der Gesellschafter im Wesentlichen<br />
aus Industrieaufträgen sichergestellt werden. Der ETW benötigt<br />
allerdings seit Beginn seiner Inbetriebnahme und<br />
wohl zunächst auch zukünftig einen jährlichen Beitrag<br />
der Gesellschafter zum Investitionsbudget sowie eine über<br />
die Jahre hinweg schwankende finanzielle Unterstützung<br />
zur Abdeckung des Betriebsdefizits. Bis zum Jahr 2010<br />
wurde dieser Finanzbeitrag für die deutsche Seite direkt<br />
vom BMWi erbracht. Seit 2010 erfolgt der Beitrag aus der<br />
Zuwendung an das DLR, die hierfür auf Basis einer Schätzung<br />
des durchschnittlichen Unterstützungsbedarfs für die<br />
nächsten Jahre zweckentsprechend erhöht wurde: für 2010<br />
um 2 Mio. Euro, ab <strong>2012</strong> um 4 Mio. Euro jährlich. Die Mittel<br />
werden nicht pauschal an den ETW weitergeleitet, sondern<br />
auf Basis des tatsächlichen jährlichen Bedarfs. Schwankungen<br />
in der Beitragsverpflichtung gegenüber dem ETW und<br />
den anderen europäischen Gesellschaftern kann das DLR<br />
über den Mechanismus der Selbstbewirtschaftung ausgleichen.<br />
Beispielhaft wurde in 2010 und 2011 von den zur Verfügung<br />
stehenden 6 Mio. nur 1,7 Mio. Euro weitergeleitet,<br />
obwohl ursprünglich ein höherer Beitrag insbesondere zur<br />
Finanzierung eines von den Gesellschaftern geplanten und<br />
verabschiedeten Investitionsprogramms für den ETW vorgesehen<br />
war. Dieses konnte nicht umgesetzt werden, weil<br />
Frankreich zeitweilig im Vollzug des Jahres 2011 die Zahlung<br />
von Beiträgen an den ETW verweigert hat und damit<br />
die anderen Gesellschafter auch nicht zur Beitragszahlung<br />
autorisiert waren. Die für 2010 und 2011 ursprünglich geplanten<br />
Investitionen sollen nun in den Folgejahren umgesetzt<br />
werden. Bis dahin werden die Mittel über die Selbstbewirtschaftung<br />
übertragen.<br />
Qualitätssprung bei der Instrumentierungder<br />
Außenstelle des Jülich Centre for Neutron Science<br />
(JCNS)<br />
Bei der Instrumentierung der Außenstelle des Jülich Centre<br />
for Neutron Science (JCNS) am FRM II wird die Wissenschaftsfreiheitsinitiative<br />
wesentlich zum Erfolg des Gesamtprojektes<br />
beitragen. Der eröffnete Weg, die Mittel ins Folgejahr<br />
zu übertragen, hat hier einen Qualitätssprung in der<br />
Instrumentierung ermöglicht. Aufgrund wissenschaftlichen<br />
Fortschritts konnten die Instrumente mit einer moderneren<br />
Optik ausgestattet werden und weisen einen höheren Neutronenfl<br />
uss auf als ursprünglich geplant. Die Bildung von<br />
Selbstbewirtschaftungsmitteln hat also dazu geführt, dass<br />
im Projekt bessere Instrumente zu gleichen Kosten zur Verfügung<br />
stehen werden, was letztlich den wissenschaftlichen<br />
Output der Investition deutlich erhöhen wird.<br />
7.2 Personalwesen<br />
Die Gewinnung von hochqualifiziertem Personal auf allen<br />
Ebenen ist ein Schlüssel für den Erfolg der <strong>Helmholtz</strong>-<br />
<strong>Gemeinschaft</strong>. Die <strong>Helmholtz</strong>-Forschungszentren stehen<br />
hierbei im Wettbewerb um die bestqualifiziertesten Mitar-<br />
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