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Paktbericht 2012 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...

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wissenschaftlichen Qualität und der strategischen Relevanz<br />

der vorgelegten Programme, auch der Beitrag zur Umsetzung<br />

der Ziele des Paktes für Forschung und Innovation<br />

wichtiges Bewertungskriterium ist. Hierzu gehört auch die<br />

Förderung der Chancengleichheit. Die Programme sind daher<br />

aufgefordert, ihren Beitrag zur Umsetzung dieses Ziels<br />

klar zu formulieren und bei den Begutachtungen wird dieser<br />

Beitrag explizit überprüft. Die Notwendigkeit, Konzepte<br />

zur Förderung der Chancengleichheit vorzulegen und deren<br />

Diskussion im Rahmen einer internationalen Begutachtung<br />

bringt dieses Thema in hohem Maße in das Bewusstsein<br />

insbesondere der verantwortlichen Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler und trägt somit nachhaltig zu einer<br />

Verstärkung der Anstrengungen in diesem Bereich bei. In<br />

einigen Fällen haben darüber hinaus die Gutachter Empfehlungen<br />

für eine Verbesserung der Situation der Frauen in<br />

den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren ausgesprochen, die dann auch Eingang<br />

in die Finanzierungsempfehlungen fi nden und deren<br />

Umsetzung im Rahmen der jährlichen Fortschrittsberichterstattung<br />

weiter verfolgt wird.<br />

Instrumente und Rahmenbedingungen<br />

an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />

Zur Schaffung von optimalen Rahmenbedingungen für<br />

junge Eltern an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren tragen etablierte<br />

Maßnahmen wie flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuungsangebote<br />

sowie Wiedereinstiegsstellen bei. Die<br />

große Mehrheit der <strong>Helmholtz</strong>- Zentren verfügt inzwischen<br />

über eine entsprechende Zertifizierung, etwa durch das<br />

Audit „berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung oder das Audit<br />

„Total E-Quality“. Alle <strong>Helmholtz</strong>-Zentren bieten eine umfassende<br />

Kinderbetreuung an, entweder in eigenen Kindertagesstätten<br />

oder über Belegplätze in benachbarten Kindergärten.<br />

Zudem bieten einige Zentren bereits ‚Kinderhotels‘,<br />

wo die Kinder übernachten können, wenn ihre Eltern auf<br />

Dienstreise sind. Außerdem wird eine ‚Notbetreuung‘ bei<br />

kurzfristigen Dienstreisen angeboten. Schließlich gibt es in<br />

vielen Zentren so genannte Eltern-Kind-Büros, wo die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter ihre Kinder unterbringen<br />

und gleichzeitig arbeiten können.<br />

Der Gefahr des mangelnden naturwissenschaftlichen Nachwuchses<br />

begegnet die <strong>Gemeinschaft</strong> über die 25 Schülerlabore<br />

an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren, davon neun an den<br />

Standorten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt<br />

gefördert insbesondere vom BMWi. Mehr als 50.000<br />

Schülerinnen und Schüler – viele von ihnen in der Berufsentscheidungsphase<br />

– besuchen jährlich gemeinsam mit<br />

ihren Fachlehrern die Schülerlabore und erfahren durch<br />

selbstständiges Experimentieren, wie interdisziplinäres<br />

naturwissenschaftliches Denken und Arbeiten funktioniert.<br />

Die Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> führen zudem<br />

zahlreiche, regional ausgerichtete Aktivitäten durch.<br />

So organisieren sie Forschungscamps für wissenschaftsinteressierte<br />

Schülerinnen und Schüler, Mädchen-Technik-<br />

Tage und beteiligen sich an den bundesweiten Girls Days.<br />

Schülerinnen und Schüler können außerdem Praktika an<br />

<strong>Helmholtz</strong>-Zentren machen.<br />

Die meisten <strong>Helmholtz</strong>-Zentren beteiligen sich an regionalen<br />

Dual-Career-Netzwerken. Das Dual-Career- und Relocation-Angebot<br />

schafft einen Wettbewerbsvorteil vor allen<br />

bei Berufungen von profilierten Wissenschaftlerinnen und<br />

Wissenschaftlern aus dem Ausland. Neben Kinderbetreuung<br />

entwickelt sich der Bedarf für die Betreuung von älteren<br />

Familienmitgliedern. Dieses Angebot ist noch in der<br />

Anfangsphase, es entstehen aber bereits Kooperationen<br />

mit Sozialeinrichtungen.<br />

Darüber hinaus bestehen zentreneigene, den jeweiligen<br />

Anforderungen angepasste Weiterbildungsangebote für<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gerade für Wissenschaftlerinnen<br />

werden beispielsweise Coaching und Kursangebote<br />

für die Vorbereitung auf Berufungsgespräche und<br />

-verhandlungen angeboten. Schließlich werden an vielen<br />

<strong>Helmholtz</strong>-Zentren Wiedereinstiegsstellen für Wissenschaftlerinnen<br />

angeboten. Dieses Programm wurde in der<br />

Anfangsphase im Rahmen des „Fünf-Punkte-Programms“<br />

vom IVF finanziert.<br />

Gemeinsam mit anderen deutschen Wissenschaftsorganisationen<br />

bringt sich die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> schließlich<br />

bei nationalen Initiativen und Verbünden zur Förderung<br />

der Chancengleichheit ein. Dazu gehören etwa der „Nationale<br />

Pakt für Frauen in mathematischen, ingenieur-, naturwissenschaftlichen<br />

und technischen (MINT-) Berufen“,<br />

im Rahmen dessen sich die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> und<br />

ihre Zentren für eine erhöhte Sichtbarkeit der MINT-Berufe<br />

unter jungen Mädchen engagieren. Die Wissenschaftsjahre<br />

des BMBF bieten zudem zahlreiche Möglichkeiten, vor<br />

allem Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaft und<br />

Technik zu begeistern. Dies haben die <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />

im Jahr der Gesundheit genutzt und setzen ihre Aktivitäten<br />

im Rahmen des Wissenschaftsjahres „Zukunftsprojekt<br />

Erde“ fort. Schließlich unterstützt die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong><br />

aktiv neuartige Konzepte, wie AcademiaNet, eine<br />

Online-Datenbank für exzellente Wissenschaftlerinnen,<br />

die auf Initiative der Robert Bosch Stiftung eingerichtet<br />

wurde. Auch <strong>Helmholtz</strong>-Wissenschaftlerinnen – darunter<br />

Absolventinnen des <strong>Helmholtz</strong>-Mentoring-Programms und<br />

der <strong>Helmholtz</strong>-Akademie für Führungskräfte – sind in dieser<br />

Datenbank zu finden. AcademiaNet soll die Suche nach<br />

exzellenten Forscherinnen für die Besetzung wissenschaftlicher<br />

Gremien oder Führungspositionen unterstützen.

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