Paktbericht 2012 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
Paktbericht 2012 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
Paktbericht 2012 - Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher ...
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
33<br />
wissenschaftlichen Qualität und der strategischen Relevanz<br />
der vorgelegten Programme, auch der Beitrag zur Umsetzung<br />
der Ziele des Paktes für Forschung und Innovation<br />
wichtiges Bewertungskriterium ist. Hierzu gehört auch die<br />
Förderung der Chancengleichheit. Die Programme sind daher<br />
aufgefordert, ihren Beitrag zur Umsetzung dieses Ziels<br />
klar zu formulieren und bei den Begutachtungen wird dieser<br />
Beitrag explizit überprüft. Die Notwendigkeit, Konzepte<br />
zur Förderung der Chancengleichheit vorzulegen und deren<br />
Diskussion im Rahmen einer internationalen Begutachtung<br />
bringt dieses Thema in hohem Maße in das Bewusstsein<br />
insbesondere der verantwortlichen Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler und trägt somit nachhaltig zu einer<br />
Verstärkung der Anstrengungen in diesem Bereich bei. In<br />
einigen Fällen haben darüber hinaus die Gutachter Empfehlungen<br />
für eine Verbesserung der Situation der Frauen in<br />
den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren ausgesprochen, die dann auch Eingang<br />
in die Finanzierungsempfehlungen fi nden und deren<br />
Umsetzung im Rahmen der jährlichen Fortschrittsberichterstattung<br />
weiter verfolgt wird.<br />
Instrumente und Rahmenbedingungen<br />
an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />
Zur Schaffung von optimalen Rahmenbedingungen für<br />
junge Eltern an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren tragen etablierte<br />
Maßnahmen wie flexible Arbeitszeitmodelle, Kinderbetreuungsangebote<br />
sowie Wiedereinstiegsstellen bei. Die<br />
große Mehrheit der <strong>Helmholtz</strong>- Zentren verfügt inzwischen<br />
über eine entsprechende Zertifizierung, etwa durch das<br />
Audit „berufundfamilie“ der Hertie-Stiftung oder das Audit<br />
„Total E-Quality“. Alle <strong>Helmholtz</strong>-Zentren bieten eine umfassende<br />
Kinderbetreuung an, entweder in eigenen Kindertagesstätten<br />
oder über Belegplätze in benachbarten Kindergärten.<br />
Zudem bieten einige Zentren bereits ‚Kinderhotels‘,<br />
wo die Kinder übernachten können, wenn ihre Eltern auf<br />
Dienstreise sind. Außerdem wird eine ‚Notbetreuung‘ bei<br />
kurzfristigen Dienstreisen angeboten. Schließlich gibt es in<br />
vielen Zentren so genannte Eltern-Kind-Büros, wo die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter ihre Kinder unterbringen<br />
und gleichzeitig arbeiten können.<br />
Der Gefahr des mangelnden naturwissenschaftlichen Nachwuchses<br />
begegnet die <strong>Gemeinschaft</strong> über die 25 Schülerlabore<br />
an den <strong>Helmholtz</strong>-Zentren, davon neun an den<br />
Standorten des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt<br />
gefördert insbesondere vom BMWi. Mehr als 50.000<br />
Schülerinnen und Schüler – viele von ihnen in der Berufsentscheidungsphase<br />
– besuchen jährlich gemeinsam mit<br />
ihren Fachlehrern die Schülerlabore und erfahren durch<br />
selbstständiges Experimentieren, wie interdisziplinäres<br />
naturwissenschaftliches Denken und Arbeiten funktioniert.<br />
Die Zentren der <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> führen zudem<br />
zahlreiche, regional ausgerichtete Aktivitäten durch.<br />
So organisieren sie Forschungscamps für wissenschaftsinteressierte<br />
Schülerinnen und Schüler, Mädchen-Technik-<br />
Tage und beteiligen sich an den bundesweiten Girls Days.<br />
Schülerinnen und Schüler können außerdem Praktika an<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Zentren machen.<br />
Die meisten <strong>Helmholtz</strong>-Zentren beteiligen sich an regionalen<br />
Dual-Career-Netzwerken. Das Dual-Career- und Relocation-Angebot<br />
schafft einen Wettbewerbsvorteil vor allen<br />
bei Berufungen von profilierten Wissenschaftlerinnen und<br />
Wissenschaftlern aus dem Ausland. Neben Kinderbetreuung<br />
entwickelt sich der Bedarf für die Betreuung von älteren<br />
Familienmitgliedern. Dieses Angebot ist noch in der<br />
Anfangsphase, es entstehen aber bereits Kooperationen<br />
mit Sozialeinrichtungen.<br />
Darüber hinaus bestehen zentreneigene, den jeweiligen<br />
Anforderungen angepasste Weiterbildungsangebote für<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Gerade für Wissenschaftlerinnen<br />
werden beispielsweise Coaching und Kursangebote<br />
für die Vorbereitung auf Berufungsgespräche und<br />
-verhandlungen angeboten. Schließlich werden an vielen<br />
<strong>Helmholtz</strong>-Zentren Wiedereinstiegsstellen für Wissenschaftlerinnen<br />
angeboten. Dieses Programm wurde in der<br />
Anfangsphase im Rahmen des „Fünf-Punkte-Programms“<br />
vom IVF finanziert.<br />
Gemeinsam mit anderen deutschen Wissenschaftsorganisationen<br />
bringt sich die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> schließlich<br />
bei nationalen Initiativen und Verbünden zur Förderung<br />
der Chancengleichheit ein. Dazu gehören etwa der „Nationale<br />
Pakt für Frauen in mathematischen, ingenieur-, naturwissenschaftlichen<br />
und technischen (MINT-) Berufen“,<br />
im Rahmen dessen sich die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong> und<br />
ihre Zentren für eine erhöhte Sichtbarkeit der MINT-Berufe<br />
unter jungen Mädchen engagieren. Die Wissenschaftsjahre<br />
des BMBF bieten zudem zahlreiche Möglichkeiten, vor<br />
allem Kinder und Jugendliche für Naturwissenschaft und<br />
Technik zu begeistern. Dies haben die <strong>Helmholtz</strong>-Zentren<br />
im Jahr der Gesundheit genutzt und setzen ihre Aktivitäten<br />
im Rahmen des Wissenschaftsjahres „Zukunftsprojekt<br />
Erde“ fort. Schließlich unterstützt die <strong>Helmholtz</strong>-<strong>Gemeinschaft</strong><br />
aktiv neuartige Konzepte, wie AcademiaNet, eine<br />
Online-Datenbank für exzellente Wissenschaftlerinnen,<br />
die auf Initiative der Robert Bosch Stiftung eingerichtet<br />
wurde. Auch <strong>Helmholtz</strong>-Wissenschaftlerinnen – darunter<br />
Absolventinnen des <strong>Helmholtz</strong>-Mentoring-Programms und<br />
der <strong>Helmholtz</strong>-Akademie für Führungskräfte – sind in dieser<br />
Datenbank zu finden. AcademiaNet soll die Suche nach<br />
exzellenten Forscherinnen für die Besetzung wissenschaftlicher<br />
Gremien oder Führungspositionen unterstützen.