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inside - Wachtel

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Kälte-Kombination, ob für die neue Halle oder für ein vorhandenes<br />

Kellergewölbe. Alles, was dazwischen liegt, wie die spezifischen<br />

Luftfeuchten, die die einzelnen Räume benötigen, also egal ob 70,<br />

80 oder 99 %, die besonderen Luftführungen zum Schocken, zum<br />

qualitätsschonenden Lagern oder auch zum Kühlen oder warmen<br />

Garen – alles ist machbar, individuell geplant und optimal auf die<br />

Erfordernisse des Betriebs ausgerichtet. Dabei greifen wir immer nur<br />

auf die OCTOPUS Steuerung zurück. Es gibt nur sechs Tasten, die<br />

Menüführung ist immer gleich. Auch wenn er sechs verschiedene<br />

Anlagen hat, arbeitet der Nutzer immer mit der gleichen Bedien-<br />

oberfläche.<br />

wachtel <strong>inside</strong>: Derzeit wird viel von der Plus-Kälte gesprochen.<br />

Was bietet wachtel stamm da an?<br />

M. Heinrichs: Da ist sicherlich in erster Linie das cool rising Ver-<br />

fahren zu nennen. Es ermöglicht, die Teiglinge über einen längeren<br />

Zeitraum von bis zu 24 Stunden gärreif zum sofortigen Abbacken<br />

bereit stehen zu haben, mit sehr positiven Auswirkungen auf den<br />

Geschmack und die Rösche des Brötchens. Dazu wird die Tempera-<br />

tur innerhalb von 7 Stunden von +20 °C auf eine Lagertemperatur<br />

von +3 °C heruntergekühlt, mit kontrollierter Luftgeschwindigkeit,<br />

kontrollierter Temperatur und kontrollierter Feuchte. Alles gesteuert<br />

über die OCTOPUS. Wir beschicken bei +20 °C, damit der Teigling<br />

Zeit zur Entwicklung hat. Erst dann werden sie gekühlt. Wenn der<br />

cool rising Prozess nach sieben Stunden beendet ist, können Sie<br />

die Ware bis zu 24 Stunden bei +3 °C in der Anlage bzw. in einem<br />

vergleichbaren Raum mit gleicher Temperatur und Feuchte stehen<br />

lassen und dann Schuss auf Schuss abbacken.<br />

wachtel <strong>inside</strong>: Ohne Qualitätsverluste?<br />

M. Heinrichs: Ja, ohne Qualitätsverluste. 2005 starteten wir mit cool<br />

rising, damals mit Brötchenteiglingen, 50 -70 g schwer. Inzwischen<br />

sind wir so weit, Paderborner Brote im Kasten über cool rising zu<br />

fahren, mit einem deutlich wahrnehmbaren Plus an Geschmack und<br />

Qualität, denn auch da haben viel mehr Enzyme die Möglichkeit Ge-<br />

schmack zu bilden. Und wenn der Bäcker dann noch in einem Ofen<br />

mit STIR-System backt, dann ist das die perfekteste Kombination für<br />

einzigartige Qualität.<br />

wachtel <strong>inside</strong>: Gibt es noch andere Vorteile?<br />

M. Heinrichs: Die Energieeinsparung bei der Brötchenproduktion<br />

im Vergleich cool rising mit konventioneller Gärunterbrechung in<br />

den Bereichen -12 bis + 35 °C ist deutlich. Sie liegt im Bereich zwi-<br />

schen 50 – 70 %. Es wäre allerdings falsch, nur noch über Plus-Kälte<br />

zu reden. Sie hat zwar mittlerweile einen erheblich höheren Anteil,<br />

als es früher der Fall war, aber Tiefkühlkälte brauchen wir natürlich<br />

nach wie vor bei langen Lagerzeiten.<br />

wachtel <strong>inside</strong>: Wie sieht es über das eigentliche Verfahren hinaus<br />

denn mit Energieeinsparungen aus?<br />

1/2009 wachtelstamm<br />

I N T E R V I E W | 15<br />

M. Heinrichs: Eine innovative Steuerung wie die OCTOPUS kann<br />

über intelligente Programmierung noch mehr. Da steckt dann viel<br />

Detailarbeit drin. So z.B. wird an einem Tag in der Woche nicht ge-<br />

arbeitet, wird die Lichttaste in dieser Zeit nicht betätigt, weil niemand<br />

die Anlage betritt. An diesem Tag wird in der Anlage keine Abtauzeit<br />

eingeleitet, die sehr hohe Energiekosten sowohl während des Ab-<br />

tauvorgangs als auch während der darauf folgenden Abkühlphase<br />

produziert. Weil die Ware schon am Tag vorher abgekühlt wurde,<br />

und durch Türöffnung kein weiterer Luftwechsel stattfindet, spart<br />

die Anlage dem Kunden diesen Abtauvorgang und damit die ver-<br />

bundenen Kosten.<br />

Sollte die Temperatur im Raum in Stillstandzeiten z.B. um 1,5 °C<br />

über der Soll-Temperatur liegen, werden nur die Ventilatoren einge-<br />

schaltet, um zunächst zu schauen, ob noch genügend Kälte im Ver-<br />

dampfer vorhanden ist, um die Temperatur um diese 1,5 °C fallen zu<br />

lassen, ohne die Maschine einzuschalten. Wenn nicht, wird die Ma-<br />

schine zugeschaltet. Ein weiteres Beispiel: Ist die gewünschte Tempe-<br />

ratur erreicht, z.B. -10 oder -15 °C und soll der Raum eine gewisse<br />

Feuchte haben, so bringen wir nach der Stillstandszeit der Maschine<br />

mit den Ventilatoren Restfeuchtigkeit aus dem Verdampfer in den<br />

Raum hinein. So können wir auf zusätzliche Beschwadungssysteme<br />

verzichten, die auch Energie und Wartung kosten.<br />

wachtel <strong>inside</strong>: Was würde ein Bäcker sparen können, der eine<br />

zehn Jahre alte Anlage durch aktuelle Technik ersetzt.<br />

M. Heinrichs: Kauft der Kunde eine Anlage mit OCTOPUS Com-<br />

puter, hätten er sofort die Möglichkeit mit cool rising zu arbeiten.<br />

Wir haben Energiekostenabrechnungen einiger Bäcker, die sowohl<br />

mit einer 3-Wagen-Anlage als auch mit einer 6-Wagen-Anlage nach<br />

Neubau eine Energieeinsparung von bis zu 1.500 Euro im Monat<br />

realisiert haben, im Zusammenhang mit einer besseren Ausnutzung<br />

der Ofenfläche. Weil er, als die Ware fertig war, die Möglichkeit

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