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inside - Wachtel

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26 | R E P O R TA G E<br />

Ein Brezel ist wie der andere,<br />

vor dem Einfrieren wie nach<br />

dem Backen.<br />

Produktionsweise<br />

Wenn es um das sensible Zu-<br />

sammenspiel von Top-Qualität<br />

und rationeller Produktionsweise<br />

geht, will jede Investition wohl-<br />

überlegt sein. In der Bäckerei<br />

Heitzmann schlingt ein Roboter<br />

von Fritsch die Brezel vollauto-<br />

matisch. Abgesetzt auf Brettern<br />

folgt der Prozess des Gärens,<br />

danach werden die Teiglinge in<br />

einer konventionellen Kühlanla-<br />

ge auf +15 °C heruntergekühlt<br />

(„angesteift”) und anschließend<br />

auf Holzgärgutträgern liegend<br />

im Wagen manuell vor die Anlage<br />

gefahren, an deren Ende sich der<br />

kühle in einen gelaugten, tiefgekühlten und verpackten Brezelteigling<br />

verwandelt hat.<br />

„Unser Wunsch war es, die Herstellung der Brezel weitestgehend zu<br />

automatisieren, dabei aber die Produktqualität unbedingt zu erhalten.“<br />

Während vorher konventionell in einer TK-Zelle im Stikkenwagen mit<br />

viel Aufwand für das Umfahren und spätere Verpacken gefrostet wurde,<br />

verläuft dieser Prozess heute vollautomatisch. Nach dem Abkrabbeln<br />

von den Brettern auf ein Drahtband und dem Belaugen durchlaufen<br />

die Brezelteiglinge einen speziellen Froster, der hohe Abkühlleistung<br />

mit relativ geringem Energie- und Platzbedarf verbindet.<br />

12 Bänder<br />

Der Etagen-Froster von wachtel stamm ist 4,50 m lang und 1,70 m<br />

breit und bietet auf zwölf Bändern mit je 3,20 Meter Länge eine Tief-<br />

kühlfläche von insgesamt ca. 30 m 2 . 350 Kilogramm Teig können dank<br />

der Kombination von Raumökonomie und hoher Kälteleistung in der<br />

Stunde von 15 °C Teigtemperatur auf -18 °C im Kern heruntergekühlt<br />

wachtel<br />

<strong>inside</strong><br />

werden. Die Brezel laufen zunächst auf einen Belader, welcher vor der<br />

Anlage nach oben und unten verfährt und die Brezel dann auf ein<br />

freies Band im Froster übergibt. In 14 Minuten transportiert das blaue,<br />

frostsichere Kunststoffgitterband den Teigling durch den Froster bevor<br />

hinter der Anlage ein weiterer Entlader die jeweilige Etage anfährt, die<br />

TK-Brezel übernimmt und nach unten fährt und sie über eine Rutsche<br />

in die darunter stehenden Thermo -Transportkisten befördert. Die Stun-<br />

denleistung der Anlage liegt bei 3.300 Brezeln. Die Steuerung dieser<br />

Be- und Entladung wird über eine eigens entwickelte SPS geregelt. Die<br />

Anlage be- und entlädt die jeweiligen Etagen gleichzeitig.<br />

Neben der Leistungsfähigkeit war letztlich die kompakte Bauweise<br />

ausschlaggebend für die Entscheidung für die gemeinsame Lösung<br />

von wachtel stamm (Kälte) und BM Tec (Mechanik). Ein zunächst eben-<br />

falls in Erwägung gezogener Tunnelfroster hätte nach Angaben von<br />

Amadeus Heitzmann bei gleicher Leistungsfähigkeit eine Länge von 26<br />

m haben müssen – „undenkbar in unserem Betrieb“. Und für einen<br />

Spiralfroster wäre, um ein Verziehen der Brezel zu verhindern, eine<br />

recht große Spirale notwendig gewesen, was aus räumlichen Gründen<br />

ebenfalls nicht möglich war. Die Kälteleistung wurde zudem mehr als<br />

dreimal so hoch angeboten wie bei der jetzigen raum- wie energie-<br />

sparenden Lösung. Und schließlich fielen natürlich auch die deutlichen<br />

höheren Investitionskosten ins Gewicht.<br />

Die kompakte Bauweise ermöglicht es, dass zum Be- und Entladen<br />

jeweils nur eine kleine Luke aufgeht und nicht gleich eine ganze Tür<br />

wie bei einer Frosterzelle. „Derzeit läuft die Anlage mit 320 Kilogramm<br />

Stundenleistung. Je Brezel von 95 g werden wir sicherlich deutlich we-<br />

niger Energie verbrauchen“, weiß Amadeus Heitzmann. Der genaue<br />

Energieverbrauch lässt sich allerdings nur schwer ermitteln, denn der<br />

Froster ist nicht einzeln angeschlossen. „Wir sind bei der Wahl des Fro-<br />

sters keine Kompromisse eingegangen. Unsere Brezel, die mit einem<br />

Verkaufspreis von 0,58 Euro eher im mittleren Preissegment liegen,<br />

haben nach wie vor eine 1a-Qualität.“ Da natürlich auch die gesamte<br />

Mechanik zunächst einmal durchgekühlt werden muss, dauert es bei<br />

Inbetriebnahme etwa 25 Minuten, bevor die notwendigen Minustem-<br />

1 3 4<br />

5<br />

2<br />

Nach dem Abkrabbeln der Brezelteiglinge verläuft der weitere Prozess bis zur Verpackung vollautomatisch. Die Brezel<br />

durchlaufen die Belaugungsstation, bevor sie auf ein Übergabeband gelangen, das sie über eine der zwölf Klappen auf das<br />

Band im Froster übergibt.<br />

wachtelstamm 1/2009

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