Dom-Magazin - Der Dom
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10<br />
Geheimnisse der Blumensprache<br />
Verborgene Gefühle werden „ohne Worte“ sichtbar<br />
Gerade in der Osterzeit stehen Blumen hoch im Kurs als<br />
„Herzensboten“. Die Kunst, mit Blumen geheime Botschaften<br />
zu übermitteln, die nicht laut ausgesprochen<br />
werden sollen, geht bis ins alte Persien zurück. Und bis<br />
in die Gegenwart ist die Blumensprache von Bedeutung.<br />
Man denke nur an die Symbolik roter Rosen als Zeichen<br />
der Liebe: „Dunkelrote Rosen bring ich, schöne Frau!<br />
Und was das bedeutet, wissen Sie genau! Was mein Herz<br />
empfindet, s a g e n ich’s nicht kann … aber dunkelrote<br />
Rosen deuten zart es an!“<br />
von Ewald Dreismeier<br />
Nach Idee und Konzeption von Sylvia Tress veröffentlichte<br />
der Esslinger Verlag J. F. Schreiber ein bemerkenswertes<br />
Werk, das die Bedeutung der Blumensprache im 19. Jahrhundert<br />
in den Blick nimmt und in das wir nun hineinblicken.<br />
So versinnbildlicht der Klee das Liebesglück und ein<br />
gegebenes Versprechen. Leberblümchen sind Symbole der<br />
Treue und Standfestigkeit. Die Myrthe steht für Fruchtbarkeit<br />
und innige Liebe, gelbe Rosen für Eifersucht und Neid.<br />
Maiglöckchen weisen auf langsam erwachende Liebe hin.<br />
Die Malve beschreibt das Verzeihen und Vergeben.<br />
Mit freundlicher Genehmigung stellen wir dieses stilvolle<br />
Buch rund um Blumengefühle und Etikette gern zu<br />
diesem Osterfest vor. Zitat aus dem Blumenbuch: „Die<br />
Engländerin Lady Mary Wortley Montague reiste im 18.<br />
Jahrhundert in den Orient und berichtete in ihren Briefen<br />
über die dort herrschende Sitte der Verständigung mittels<br />
Blumen und machte so die Sprache der Blumen im fernen<br />
Europa bekannt. Begeistert wurde diese exotische Mode<br />
aufgenommen…Blumensträuße als Liebesgabe erhielten<br />
eine völlig neue Bedeutsamkeit und es entwickelte sich<br />
eine komplexe Blumensymbolik.“<br />
Auch heute gibt es kaum etwas Schöneres, als die Begeisterung<br />
für einen Menschen mit Blumen auszudrücken.<br />
Buchtipp<br />
„Es deuten die Blumen<br />
manch heimliches<br />
Wort“. Bildquellen:<br />
Alte Graphik & Kulturhistorische<br />
Dokumente<br />
R. Mehrdorf, Heilbronn. Müller & Gräff,<br />
Stuttgart. Idee und Konzeption: Sylvia<br />
Tress. Esslinger Verlag J. F. Schreiber.<br />
12,90 Euro. ISBN: 978-3-480-22799-0.<br />
Blumen beleben die Sinne und die Sympathie. Alles,<br />
was mit Liebe zusammenhängt, ist aber oft kompliziert.<br />
<strong>Der</strong> stille Zauber der Blumen aber kann die Stimmung klären<br />
helfen, sie „entschlüsseln“ und das Herzgefühl leicht<br />
und transparent machen.<br />
Die folgenden alten Grafiken und Gedichte zeigen einen<br />
kleinen Einblick in die Geheimnisse der Blumensprache,<br />
die es wert ist, als eine besonders zarte gesellschaftliche<br />
Errungenschaft neu lebendig zu werden.<br />
Veilchen<br />
Ein Jüngling liebt ein Mädchen<br />
Ein Jüngling liebt ein Mädchen,<br />
die hat einen andern gewählt;<br />
der andre liebt eine andre,<br />
und hat sich mit dieser vermählt.<br />
Das Mädchen heiratet aus Ärger<br />
den ersten besten Mann,<br />
der ihr in den Weg gelaufen;<br />
der Jüngling ist übel dran.<br />
Es ist eine alte Geschichte,<br />
doch bleibt sie immer neu;<br />
und wem sie just passieret,<br />
dem bricht das Herz entzwei.<br />
Narzisse<br />
Heinrich Heine (1797-1856)<br />
Sinnbild der unerwiderten Liebe<br />
… ich meine, es sei nicht möglich,<br />
dass ich ohne dich leben könne. Und<br />
du behandelst mich so grausam.<br />
Symbol für geheime Liebe und<br />
Bescheidenheit.<br />
Verborgen, zärtlich und vorsichtig<br />
soll unsere Liebe erblühen.