Dom-Magazin - Der Dom
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Schöne Orte den Toten<br />
Häufiger werden auf Gräbern ganz persönliche Trauerzeichen<br />
wie Kuscheltiere, kleine Engel und Selbstgebasteltes<br />
platziert.<br />
Gerade zur Osterzeit steht die Friedhofskultur im Erzbistum<br />
Paderborn hoch im Kurs. Die liebevolle Pflege, der<br />
Oster-Besuch der Grabstätten und das Entzünden einer<br />
Kerze gehören für erfreulich viele Familien des Erzbistums<br />
Paderborn zum Osterfest.<br />
Die Friedhofs- und Bestattungskultur hat sich einer<br />
Untersuchung zufolge in den letzten Jahren allerdings<br />
weiter verändert. Auch die Orte des Trauerns und des<br />
Abschiednehmens von Verstorbenen sind dem Zeitgeist<br />
unterworfen. Das ist das Ergebnis einer wissenschaftlichen<br />
Kurzstudie von Dr. Traute Helmers.<br />
Die Studie ist der jüngste Beitrag der von Aeternitas e.V.<br />
ins Leben gerufenen Initiative „Zukunft gestalten“. Mit der<br />
im Februar 2012 herausgegebenen Arbeit möchte der Verein<br />
die öffentliche Diskussion über derzeitige und künftige<br />
Entwicklungen in der Abschieds- und Erinnerungskultur<br />
wachhalten. Die Fachöffentlichkeit aus Bestattungswesen,<br />
Kunst, Architektur, Kirchen und Wissenschaft soll ins<br />
Gespräch gebracht werden.<br />
Bei der Grabgestaltung scheint es, so Dr. Helmers, in den<br />
letzten Jahren eine gewisse Abkehr von der, so wörtlich<br />
„ästhetischen Gleichschaltung“ zu geben. Die Studie: „Nicht<br />
nur bei der Auswahl der Grabsteine und der Bepflanzung<br />
suchen viele Hinterbliebene nach individuellen Wegen.<br />
Anders als noch vor einigen Jahren, werden heute immer<br />
häufiger auch ganz persönliche Trauerzeichen an einem<br />
öffentlichen Ort wie dem Friedhof platziert.“ Dr. Helmers<br />
Friedhofsgräber werden einer Studie zufolge immer öfter mit<br />
persönlichen Trauerzeichen geschmückt. Unser Bild zeigt ein<br />
österliches Grab mit vielen persönlichen Details. Foto: GPP<br />
in ihren Untersuchungen: „Das können Kuscheltiere,<br />
kleine Engel, selbst gebastelte Osterhasen, Bänder in den<br />
Bäumen oder Fotos und Briefe sein.“ Bisher übliche Designgrundsätze<br />
und traditionelle Vorstellungen würden bei<br />
einer solchen Grabgestaltung zumeist in den Hintergrund<br />
treten. Erinnerungsformen, die vormals als „peinlich“ registriert<br />
bzw. vermieden worden seien, erführen auf vielen<br />
Gräbern eine Aufwertung. Viele Hinterbliebene strebten<br />
bei der Gestaltung der Grafstätte einen, so wörtlich,<br />
„gewollten visuellen Kommentar des Ortes“ an. <strong>Der</strong> Trend<br />
zu diesem einfachen, bunten, alltäglichen Schmuckwerk<br />
sei auf den Gräbern zunehmend festzustellen. GPP<br />
Original und Fälschung Die Lösung steht auf Seite 30