Eigennamen in Pressetexten. Ein Vergleich zweier Online ... - E-thesis
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KAPITEL 3. ÜBER EIGENNAMEN UND NAMENFORSCHUNG 29<br />
Abbildung 3.2: Klasse der Substantive nach Koß<br />
ge von Koß (2002); auch er sieht <strong>in</strong> der Typologie der Substantive die Unterscheidung<br />
zwischen den Abstrakta und den Konkreta als den ersten Schritt. Jedoch wirft er mittels<br />
e<strong>in</strong>iger Begriffe wie Götternamen und eigennamenförmigen Namen für Typen und Tota-<br />
litäten 1 die Frage nach abstrakten <strong>Eigennamen</strong> auf. Er kommt zu dem Schluss, dass bei<br />
den Götternamen zuerst die Frage, ob man ” die Geme<strong>in</strong>namen Gott, Gottheit oder Gött<strong>in</strong><br />
als Abstrakta <strong>in</strong>terpretierte oder <strong>in</strong>terpretieren könnte“ (Harweg 1998, S. 578), beantwor-<br />
tet werden muss. Dies hänge stark mit dem Verständnis der Abstraktheit zusammen. Nach<br />
der Def<strong>in</strong>ition des Abstraktums, die er anwendet, f<strong>in</strong>den diese Begriffe ke<strong>in</strong>en Platz unter<br />
den Abstrakta. Die restlichen Fälle bleiben bei Harweg halbwegs offen, da er ihr Dase<strong>in</strong><br />
als <strong>Eigennamen</strong> <strong>in</strong> Frage stellt. Er gibt jedoch zu, dass man, wenn man diese als ” abstrakt<br />
qualifizieren will, dies nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vergleichsweise weiten S<strong>in</strong>ne tun kann, nicht <strong>in</strong> je-<br />
nem engen [. . . ], <strong>in</strong> dem man, im Rahmen von Substantivtypologien, normalerweise von<br />
Abstrakta spricht.“ (ebd. 584–585).<br />
Debus (2002) dagegen entwirft e<strong>in</strong> erweitertes Modell für dieses Problem. Er sieht<br />
ebenfalls die Unterscheidung zwischen <strong>Eigennamen</strong> und Gattungsnamen als das erste<br />
Unterscheidungsmerkmal der Substantiva (Vgl. Helbig und Buscha 2001; Helbig 2001).<br />
1 Zum Beispiel Lieschen Müller, Otto Normalverbraucher, Frau Neureich, Dr. Lieschen Müller und H<strong>in</strong>-<br />
ze und Kunze.