Eigennamen in Pressetexten. Ein Vergleich zweier Online ... - E-thesis
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KAPITEL 4. KLASSIFIZIERUNG 45<br />
e<strong>in</strong>deutig. Es handelt sich nicht um e<strong>in</strong>e exhaustive Klassifikation. Die Saturiertheit kann<br />
dagegen nicht <strong>in</strong> Frage gestellt werden. Für alle erwähnten Kategorien f<strong>in</strong>den sich Vertre-<br />
ter. Die E<strong>in</strong>teilung sche<strong>in</strong>t nicht besonders disjunkt zu se<strong>in</strong>, da die Zuordnung teilweise<br />
sehr stark vom Sprachverständnis des Anwenders abhängen. Ob e<strong>in</strong> Ortsname z. B. di-<br />
rekter oder <strong>in</strong>direkter Natur ist, kann vom Sprecher unterschiedlich aufgefasst werden.<br />
Die Dist<strong>in</strong>ktivität der Klassifizierung sche<strong>in</strong>t jedoch gesichert zu se<strong>in</strong>. Bachs Kriterien<br />
bestimmen e<strong>in</strong>deutig, was <strong>in</strong> welche Klasse h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>gehört. Jedoch ist die Homogenität der<br />
Klassifikation nicht gesichert. Die <strong>Eigennamen</strong> für lebende oder als lebend gedachte We-<br />
sen haben nur e<strong>in</strong>e Unterkategorie, die Namen für Sachen zwei und die Klassen für die<br />
restlichen <strong>Eigennamen</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Klassifikation ke<strong>in</strong>e. Dies ist aber durch Bachs Fokussie-<br />
rung auf die Anthroponyme und Toponyme zu erklären.<br />
Diese Klassifikation ist von Bedeutung, da sie e<strong>in</strong>en wichtigen Meilenste<strong>in</strong> <strong>in</strong> der<br />
Onomastik bildet. Auf Bachs Arbeit haben sich viele L<strong>in</strong>guisten im Bereich der Namen-<br />
forschung gestützt.<br />
4.2.2 E<strong>in</strong>teilung der <strong>Eigennamen</strong> nach Bauer<br />
” Die E<strong>in</strong>teilung der <strong>Eigennamen</strong> richtet sich nach der Bewertung der den Namen als Referenten<br />
zugrunde liegenden Bestandteile der objektiven Realität“ (Bauer 1998, S. 53),<br />
schreibt Bauer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Werk Deutsche Namenkunde, <strong>in</strong> dem er u. a. die Problematik<br />
der Kategorisierung der <strong>Eigennamen</strong> aufgreift. Se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach ist die Erstellung<br />
e<strong>in</strong>er Hierarchie für das breite Feld der <strong>Eigennamen</strong> problematisch, weil e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>deuti-<br />
ge Def<strong>in</strong>ition des <strong>Eigennamen</strong>s schwer aufzustellen ist. Daher schlägt er verschiedene<br />
Möglichkeiten für e<strong>in</strong>e Systematik der <strong>Eigennamen</strong> vor.<br />
Nach Bauer ist die E<strong>in</strong>teilung der <strong>Eigennamen</strong> auf e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>heitlichen Klassifizie-<br />
rungsebene durchzuführen. Se<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach bieten sich drei Kandidaten an, nämlich<br />
die ” formal-l<strong>in</strong>guistische, die semantische und die pragmatische“ Ebene (ebd. S. 51).<br />
Auf der ersten Ebene werden ” Satz-, Kurz-, Doppel-, Vor- und Nachnamen“ (ebd.) von-