Eigennamen in Pressetexten. Ein Vergleich zweier Online ... - E-thesis
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KAPITEL 4. KLASSIFIZIERUNG 85<br />
Familiennamen vergleichbar s<strong>in</strong>d (Bauer 1996, S. 1618). Sie können aber nicht wie Fami-<br />
liennamen Teil e<strong>in</strong>es komplexen Namens se<strong>in</strong>, sprich sie s<strong>in</strong>d selbstständig. Da diese aber<br />
e<strong>in</strong>e Randgruppe darstellen, sollen sie außerhalb dieser Klassifikation bleiben. Außerdem<br />
haben Pflanzennamen viele Geme<strong>in</strong>samkeiten mit Krankheitsnamen und Tiernamen, die<br />
ebenfalls nicht <strong>in</strong> diese Klassifikation aufgenommen wurden.<br />
Krankheitsnamen s<strong>in</strong>d mit den Pflanzennamen sehr ähnlich, s<strong>in</strong>d aber nicht so e<strong>in</strong>fach<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong> System wie das L<strong>in</strong>nésche System mit Merkmalen wie Gattung, Familie und Art<br />
e<strong>in</strong>zuordnen. Jedoch spielen die Anthroponyme oft e<strong>in</strong>e bedeutende Rolle bei der Bildung<br />
neuer Fachterm<strong>in</strong>i (z. B. Basedow-Syndrom) (ebd. S. 1619, Beispiele von Bauer 1996).<br />
Mit Tiernamen verhält es sich so ähnlich wie mit den Krankheitsnamen und Pflan-<br />
zennamen. Ihre Benennung erfolgt nach e<strong>in</strong>em ähnlichen Muster; auch sie tragen Be-<br />
zeichnungen wie Ursus arctos (Braunbär) oder Araneus quadratus (Vierfleckkreuzsp<strong>in</strong>-<br />
ne). Also solche könnte das Argument von Bauer auch sie betreffen, da für sie auch e<strong>in</strong>e<br />
Systematik (Reich, Unterreich, Abteilung, Stamm usw.) existiert. Jedoch gilt hier dasselbe<br />
Gegenargument wie bei den Pflanzennamen.<br />
Jedoch muss das Kriterium der Systematik bei Bauer (1996) <strong>in</strong> Frage gestellt werden.<br />
Diese Eigenschaft ist bei den Nomen nicht exklusiv für die <strong>Eigennamen</strong> reserviert. Auch<br />
Appellative und andere Wortarten lassen sich <strong>in</strong> komplexe, systematische Strukturen glie-<br />
dern. 16<br />
Als Ausnahme bei diesen drei Gruppen von Appellativa steht die Individualisierung.<br />
Wird e<strong>in</strong>e Pflanze, e<strong>in</strong> Tier oder e<strong>in</strong>e Krankheit mit e<strong>in</strong>er den Personennamen vergleich-<br />
baren Bezeichnung benannt, so handelt es sich dabei um e<strong>in</strong>en <strong>Eigennamen</strong>. Zum Beispiel<br />
hören viele Haustiere auf den Namen Bello oder Waldi und e<strong>in</strong>ige Bäume können e<strong>in</strong>en<br />
bestimmten Namen wie Luther-Eiche tragen. Ob es ähnliche Bezeichnungen für seltene,<br />
sehr spezielle Krankheiten gibt, bleibt offen. E<strong>in</strong> solcher Gebrauch soll aber hier nicht<br />
16 Vgl.: ” WordNet R○ is an onl<strong>in</strong>e lexical reference system whose design is <strong>in</strong>spired by current psychol<strong>in</strong>guistic<br />
theories of human lexical memory. English nouns, verbs, adjectives and adverbs are organized <strong>in</strong>to<br />
synonym sets, each represent<strong>in</strong>g one underly<strong>in</strong>g lexical concept. Different relations l<strong>in</strong>k the synonym sets.“<br />
(http://wordnet.pr<strong>in</strong>ceton.edu/ – Zugriff am 4.4.2006)