Eigennamen in Pressetexten. Ein Vergleich zweier Online ... - E-thesis
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KAPITEL 4. KLASSIFIZIERUNG 40<br />
sich frühere Klassifikationsansätze der <strong>Eigennamen</strong> kritisch untersuchen und e<strong>in</strong>e neue<br />
entwerfen. Diese Eigenschaften s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Tabelle 4.1 (siehe S. 39) aufgelistet.<br />
Aus der Auflistung der Eigenschaften geht hervor, dass sie für komplexe Sachzu-<br />
sammenhänge gedacht s<strong>in</strong>d. Die Eigenschaften 5–11 charakterisieren die Repräsentation<br />
der Klassifikation, wogegen 1–4 die Phänomene und ihre E<strong>in</strong>ordnung <strong>in</strong> Kategorien ver-<br />
deutlichen. Die Anwendbarkeit aller Eigenschaften für die Klassifikation der <strong>Eigennamen</strong><br />
wird hier nicht <strong>in</strong> Frage gestellt, obwohl die Repräsentationsfragen nicht näher behandelt<br />
werden. Jedoch werden die <strong>in</strong> dieser Arbeit vorgestellten und erstellten Klassifikationen<br />
mit Hilfe der ersten fünf kritisch betrachtet.<br />
Es gilt also zunächst zu bewerten, ob die Klassifikation im Fokus vollständig ist. Be<strong>in</strong>-<br />
haltet sie alle nach der Def<strong>in</strong>ition als <strong>Eigennamen</strong> erkannten Phänomene? Danach wird<br />
betrachtet, ob es Kategorien gibt, für die ke<strong>in</strong>e Vertreter zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Dieses Kriteri-<br />
um wird bei der Untersuchung bereits veröffentlichter Klassifikationen schwierig, da sie<br />
nicht mit Hilfe e<strong>in</strong>es Korpus getestet werden. Die Entscheidung muss also mit der eigenen<br />
Vorstellungskraft und den gegebenen Beispielen getroffen werden. Als letztes werden die<br />
Disjunktivität und die Dist<strong>in</strong>ktivität der Klassifikation beurteilt. Ist e<strong>in</strong> Phänomen gleich-<br />
zeitig <strong>in</strong> zwei Kategorien e<strong>in</strong>zuordnen? Werden verschiedene <strong>Eigennamen</strong> auch verschie-<br />
den kategorisiert? Am Ende soll noch die Homogenität der Klassifikation kritisch betrach-<br />
tet werden. Besteht sie aus e<strong>in</strong>em im Gleichgewicht bef<strong>in</strong>dlichen Baumdiagramm, dessen<br />
Äste alle die gleiche Anzahl von Zweigen besitzen?<br />
4.2 Vorhandene Klassifizierungen<br />
Es sche<strong>in</strong>t, als ob sich nur e<strong>in</strong>ige wenige Forscher im Bereich der Onomastik um e<strong>in</strong>e<br />
flächendeckende Klassifizierung der <strong>Eigennamen</strong> bemüht hätten 1 . Zu e<strong>in</strong>zelnen Feldern<br />
1 Kurze E<strong>in</strong>teilungen f<strong>in</strong>det man beispielsweise bei Kalverkämper (1978, s. 116–117), Helbig und Buscha<br />
(2001, S. 206–207), Kunze (2003, S. 10–11) und Dudenredaktion (2005, S. 149–151). Beschreibungen<br />
verschiedener <strong>Eigennamen</strong>klassen z. B. bei Fleischer (2001) und Koß (2002).