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Eigennamen in Pressetexten. Ein Vergleich zweier Online ... - E-thesis

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KAPITEL 4. KLASSIFIZIERUNG 51<br />

Beurteilung der Klassifikation<br />

Bauer (1998) sche<strong>in</strong>t mit se<strong>in</strong>er Klassifikation fast alle gesetzten Kriterien zu erfüllen.<br />

Dies hat aber mit se<strong>in</strong>er vagen Herangehensweise zu tun. Im Grunde genommen bestimmt<br />

er lediglich fünf Oberklassen und beschreibt deren Inhalte mittels Beispielen und dem<br />

Vermerk, dass die Liste nicht komplett ist. Dies hängt deutlich mit se<strong>in</strong>en Gedanken über<br />

die Rolle des Klassifizierers zusammen. Alle Kategorien beschreiben se<strong>in</strong>e Weltansicht<br />

und das Kulturerbe, und dadurch ist e<strong>in</strong>e komplette, detailreiche Kategorisierung nicht<br />

möglich. Dass dies zutrifft, ist nicht <strong>in</strong> Zweifel zu ziehen. Treibt man aber diesen Gedan-<br />

ken <strong>in</strong>s Extreme, könnte man nur behaupten, dass es <strong>Eigennamen</strong> gibt. Alle Klassifikatio-<br />

nen wären nur für sehr subjektive Zwecke zu verwenden, da sie sonst e<strong>in</strong>em anderen auf<br />

die Füße treten. Me<strong>in</strong>er Me<strong>in</strong>ung nach ist es möglich, Bauers Ansatz zu vertiefen.<br />

Kritik sollte man auch im Zusammenhang mit den Praxonymen und Phänonymen<br />

üben. Wann ist e<strong>in</strong> Ereignis vom Menschen abhängig und wann nicht? Bauer verweigert<br />

e<strong>in</strong>e ähnliche Aufteilung bei den Toponymen, als er die Unterscheidung zwischen natur-<br />

bed<strong>in</strong>gten Namen und Kulturnamen für willkürlich erklärt. Hier ist se<strong>in</strong>e Klassifikation<br />

also nicht disjunkt. Ist e<strong>in</strong> Waldbrand, der durch e<strong>in</strong>e von Menschen zurück gelassenen<br />

Glasscherbe entzündet worden ist, e<strong>in</strong> Naturphänomen oder e<strong>in</strong>e Naturersche<strong>in</strong>ung?<br />

Auch das Kriterium der Homogenität wird nicht erfüllt. Als e<strong>in</strong>zige von den fünf Ka-<br />

tegorien enthalten die Anthroponyme weitere Kategorien, nämlich die Individual- und<br />

Kollektivnamen. Dies hat sicherlich mit der absichtlichen Ungenauigkeit se<strong>in</strong>er Herange-<br />

hensweise zu tun.<br />

4.2.3 E<strong>in</strong>teilung der deutschen <strong>Eigennamen</strong> nach Kamianets<br />

Die E<strong>in</strong>teilung von Kamianets (2000) zielt auf e<strong>in</strong>e möglichst genaue Bestimmung ver-<br />

schiedener <strong>Eigennamen</strong>typen. Er versucht neben dieser E<strong>in</strong>teilung auch die Term<strong>in</strong>ologie<br />

der Onomastik zu erweitern.<br />

Kamianets geht am Anfang se<strong>in</strong>er Darstellung davon aus, dass die ” Propria als e<strong>in</strong>e

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