short report - AG Kurzfilm
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Die Hoffnung sind die Frauen<br />
Hope is in Women<br />
© 8. filmmor Women Film<br />
Festival Istanbul<br />
Tatsächlich steigt auf Festivals wie in Dortmund | Köln auch der Anteil<br />
männlichen Publikums stetig. Einen anderen Blick auf die Dinge<br />
zu entwickeln, stellt jedoch einen Lernprozess dar, der Zeit braucht<br />
und möglichst früh beginnen sollte. Deshalb bieten einige Festivals<br />
neben Wettbewerben und kuratierten Filmprogrammen inzwischen<br />
nicht nur ein umfangreiches Rahmenprogramm aus Diskussionen<br />
und Workshops, sondern zunehmend auch Filmbildung für<br />
Kinder und Jugendliche an. „Ein Frauenfilmfestival muss mehr tun,<br />
als nur Filme zeigen“, meint Silke Räbiger und so sehen das auch<br />
die Veranstalterinnen aus Ústí oder Créteil. Bei den Kindern und<br />
Jugendlichen geht es weniger um Medienkompetenz, als um die<br />
Befähigung, Film lesen zu lernen. Gezeigt werden vorwiegend Filme<br />
von Frauen, aber längst nicht nur für Mädchen.<br />
Action, Abenteuerfilme, Western und Raumschiffe, das seien die<br />
männlichen Sujets. Frauen rückten mehr das Zwischenmenschliche<br />
in den Mittelpunkt, interessierten sich stärker für psychologische<br />
Strukturen. Was nach Klischees klingt, erklärt Maria Mohr mit<br />
einem schönen Beispiel für die unterschiedlichen Arbeitsweisen<br />
von Frauen und Männern, indem sie ihren früheren Architektur-<br />
Professor zitiert: „Jungs haben eine geniale Idee und stricken sie<br />
durch. Frauen überlagern ganz viele Strukturen, befragen sie von<br />
verschiedenen Seiten. Am Ende steht ein verhaltener Entwurf, viel<br />
komplexer, aber unsichtbarer.“ Frauenfilmfestivals wollen und können<br />
„die qualitativ guten Arbeiten von Frauen sichtbar machen“, so<br />
Silke Räbiger. Und das ist schließlich die Grundlage für jede weitere<br />
Veränderung weiblicher Arbeitsbedingungen in der Filmbranche.<br />
„Wir könnten unter besseren Bedingungen arbeiten“, meint Maria<br />
Mohr, es sei nur wichtig, „dass Frauen kapieren, dass sie das Recht<br />
dazu haben“.<br />
Film Festivals<br />
are films which will never gain major audiences, and which weren’t<br />
made for major audiences in the first place.”<br />
In fact at festivals such as Dortmund | cologne, the male share of<br />
the audience is constantly growing. But developing a different view<br />
of things represents a learning process that also requires time and<br />
needs to begin as early as possible. For this reason by now several<br />
festivals are offering, in addition to the competition sections and<br />
curated programmes, not only an extensive special programme<br />
of discussions and workshops but also film training for children<br />
and youth to an increasing extent. “A women’s film festival has to<br />
do more than just screen films,” Silke Räbiger feels, and that is how<br />
the female organisers from Ústí or créteil see it. With children and<br />
youth it is less an issue of media competency and more a question<br />
of learning the ability to read film. Films by women are primarily<br />
screened, but not just for girls for a long time now.<br />
Action, adventure films, Westerns and space ships – these are the male<br />
subjects. Women tend to focus more on the interrelation, and have a<br />
more powerful interest in psychological structures. Maria Mohr clarifies<br />
this, which sounds like a cliche, by taking a nice example for the differing<br />
working methods of women and men which she quotes from her<br />
former architecture professor: “Boys get a brilliant idea and hammer it<br />
through. Women superimpose a large number of structures, questioning<br />
them from various different sides. In the end they have a cautious<br />
blueprint that is far more complex but also more invisible.” “Women’s<br />
film festivals want and are able to make the qualitatively good work<br />
by women visible,” in Silke Räbiger’s opinion. And that is ultimately the<br />
basis for every further change in women’s working conditions in the<br />
film business. “We’d be able to work under better conditions,” Maria<br />
Mohr says, it’s just important “that women realise they have a right<br />
to that.”<br />
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