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STADTANZEIGER<br />

MITTWOCH, 23. NOVEMBER 2011 GESUNDHEIT 17<br />

UngleichheitalsPrinzipderNormalität<br />

7. Demenzsymposium im Kurhaus Bad<br />

KrozingengibtHilfestellungfürdenindividuellen<br />

Umgang mit Demenz-Patienten<br />

Im bereits zum 7. Malvom Herz-Zentrum<br />

Bad Krozingen veranstalteten Demenzsymposiumkonntensichüber350Fachkräfte<br />

aus allen Bereichen der Pflege differenziert<br />

mit der Demenz auseinandersetzten<br />

und über neueste Erkenntnisse<br />

im Umgang mit Demenz informieren.<br />

Dabei wurde deutlich, dass die in Bezug<br />

auf Demenzkranke bestehende Gerechtigkeitslücke<br />

geschlossen, Menschen<br />

mit Demenz in ihrer Einzigartigkeit<br />

wahrgenommen und auch Angehörige<br />

gezielt unterstützt werden müssen.<br />

Moderator Peter Bechtel, Pflegedirektor<br />

am Herz-Zentrum Bad Krozingen und 1.<br />

Vorsitzender des Verbandes Bundesarbeitsgemeinschaft<br />

Leitender Pflegepersonen<br />

e. V. (BALK), ermutigte die Teilnehmer<br />

sich im Zusammenhang mit Demenzkranken<br />

weiter aktiv für eine Weiterentwicklung<br />

der Betreuungsqualität<br />

zu engagieren. „Wir können es uns im<br />

Interesse unserer Patienten nicht<br />

Kreisgymnasium<br />

Bad Krozingen<br />

Ich,du,wir!<br />

Persönlichkeitsentwicklungundeineintakte<br />

Klassengemeinschaft als VoraussetzungfürschulischenErfolg<br />

Die ersten sieben Wochen an der neuen<br />

Schule haben die Fünftklässler in Baden-<br />

Württemberg bereits hinter sich. Nach<br />

den Herbstferien erwartet sie die zweite<br />

Etappe und das Ende des ersten Schulhalbjahres.<br />

Die weiterführenden Schulen<br />

unterscheiden sich doch sehr von den<br />

Grundschulen, sodass diese Eingewöhnungsphase<br />

den Sextanern viel abverlangt.<br />

Auch das Kreisgymnasium Bad Krozingen<br />

mit seinen knapp 800 Schülern war<br />

für die 111 neuen Fünftklässler eine unbekannte<br />

Welt mit unzähligen neuen Räumen,<br />

Regeln und Routinen: Statt zwei<br />

oder drei unterschiedlicher Lehrer hatte<br />

man plötzlich acht bis zehn und dazu<br />

noch mehrere neue Fächer.Viele Stunden<br />

fanden in unterschiedlichen Räumen<br />

statt, die es zu orten galt. Plötzlich gab es<br />

nur noch Schüler, die größer und älter<br />

waren als man selbst. Und schließlich begegneten<br />

einem in der eigenen Klasse<br />

viele neue Gesichter.<br />

Damit sich die Fünftklässler am KGBK gut<br />

begleitet fühlen, spielt vor allem in der<br />

Unterstufe das soziale Lernen eine große<br />

v.l.n.rDr.h.c.JürgenGohde,PeterBechtelundPDDr.med.ThomasMünzer<br />

erlauben zu warten, bis alle<br />

wünschenswerten gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

zur Verfügung stehen“.<br />

Dr. h.c. Jürgen Gohde, Vorsitzender Kuratorium<br />

Deutsche Altershilfe (KDA),<br />

beschrieb detailliert, dass es entscheidend<br />

darauf ankommt, Menschen mit<br />

Demenz in ihrer Individualität zu begegnen<br />

und Respekt entgegenzubringen.<br />

Selbstbestimmung, Selbst- und Mitverantwortung<br />

sind Wünsche, für deren<br />

Realisierung entsprechende Voraussetzungen<br />

geschaffen werden sollten.<br />

Wünschenswert wäre in diesem Zusammenhang<br />

den in Deutschland vorhandenen<br />

Mangel an Beratungsstrukturen<br />

und fehlende Vernetzung mit der Zivilgesellschaft<br />

auch seitens der Politik ak-<br />

Rolle. Dort gibt es eine „Lions Quest“ -<br />

Stunde, in der die Klassenlehrer, die alle<br />

zuvor das dreitägige Einführungsseminar<br />

zu „Lions Quest“ absolviert haben müssen,<br />

soziales Lernen in den Mittelpunkt<br />

stellen.<br />

Das dazugehörige Programm, das seit<br />

1997 an deutschen Schulen eingesetzt<br />

undvom Lions Club gefördertwird, bietet<br />

eine Fülle von Materialien, wie die Lehrkräfte<br />

zusammen mit den Schülern das<br />

Selbstvertrauen der Kinder stärken, an<br />

der Klassengemeinschaft arbeiten oder<br />

den Umgang mit Konflikten und Gefühlen<br />

einüben können.<br />

In der Wochevor den Herbstferienverlassen<br />

schließlich alle 5. Klassen und deren<br />

Klassenlehrer das Kreisgymnasium, um<br />

zu erleben, wie sich zwei Tage nur mit<br />

den neuen Klassenkameraden anfühlen.<br />

In den Jugendherbergen von Freiburg, Titisee,<br />

Lörrach?? und auf dem Feldberg essen,<br />

schlafen, reden und spielen sie miteinander<br />

mit dem Ziel, enger zusammen-<br />

SCHULEN&KINDERGÄRTEN<br />

tiv anzugehen und sich dabei an Ländern<br />

wie Japan zu orientieren.<br />

Den unterschiedlichen Formen von Demenz<br />

und Delirium widmete sich Herr<br />

PD Dr. med. Thomas Münzer, Chefarzt<br />

Geriatrische Klinik Kompetenzzentrum<br />

Gesundheit und Alter, St. Gallen. Neben<br />

der, einer Rückentwicklung in frühkindliches<br />

Stadium gleichkommenden, Demenzerkrankung<br />

spielen im klinischen<br />

Alltag immer mehr auch die unterschiedlichen<br />

Ausprägungen des Deliriums<br />

eine Rolle. Bis zu 40 % der Patienten<br />

leiden während und nach einem<br />

Krankenhausaufenthalt unter dieser Erkrankung.AlleineinderSchweizentstehen<br />

im klinischen Betrieb im Zusammenhang<br />

mit Delirium Kosten von<br />

zuwachsen, aber auch Toleranz<br />

gegenüber den<br />

Eigenarten jedes Einzelnen<br />

zu üben. In mehreren<br />

Spieleinheiten lernen die<br />

Kinder, einander zu vertrauen,<br />

wenn einer den<br />

anderen z.B. mit verbundenen<br />

Augen führt. Sie erfahren,<br />

dass bestimmte<br />

Dinge - wie das Balancieren<br />

einen Stocks - nur dann funktionieren,<br />

wenn alle zusammenarbeiten.<br />

Aber natürlich lernen nicht nur die Fünftklässler<br />

– auch für die Klassenlehrer sind<br />

diese „Sozialen Tage“ sehr wertvoll.<br />

Denn außerhalb des Klassenzimmers<br />

und Unterrichts erleben auch sie ihre<br />

Schüler aus einem anderen Blickwinkel.<br />

Es gibt genugZeit, mit einzelnen Schülern<br />

zu sprechen oder einfach nur zuzuhören,<br />

was die Kinder bewegt – ohne dass ständig<br />

der Unterrichtsstoff im Vordergrund<br />

steht oder der Gong die Erzählung unterbricht.<br />

Ein weiterer wichtiger Baustein auf dem<br />

Weg, die Sextaner in ihre neue Schule zu<br />

integrieren, ist das Paten-Programm: Drei<br />

oder vier Schüler der zehnten Klassen<br />

melden sich freiwillig als Paten für die<br />

Kleinen, um diesen – neben den Erwachsenen<br />

– zusätzliche Gesprächspartner zu<br />

sein. Auch die Paten sind bei den Sozialen<br />

Tagen dabei, und alle Beteiligten profitieren<br />

von ihrer Anwesenheit; nicht zu-<br />

knapp 1 Mrd. SFR.<br />

Einer interdisziplinären Betrachtung<br />

von Demenz und Pflege widmete sich<br />

Dipl.-Theol. Christian Müller-Hergl,<br />

BPhil. von der Universität Witten/Herdecke.<br />

Diplom-Pädagoge Stephan Klein<br />

vermittelte den positiven Einfluss der<br />

von ihm in Senioreneinrichtungen praktizierender<br />

Clownvisiten auf den Verlauf<br />

der Demenzerkrankung. Der Clown<br />

öffnet Türen zu dem ausgesprochen<br />

dankbaren Publikum, indem er 'ihre<br />

Musik' spielt und mit ihnen singt. Dadurch<br />

ist oft ein heiterer, berührender<br />

Kontakt zwischen Clown und Dementen<br />

möglich. Beide teilen die Desorientiertheit<br />

und den Fokus auf den Augenblick.<br />

Professor Dr. med. Michael Hüll,<br />

Ärztlicher Leiter desZentrums für Geriatrie<br />

und Gerontologie und der Sektion<br />

Gerontopsychiatrie und Neuropsychologie<br />

am Universitätsklinikum Freiburg,<br />

führte aus,wie durch eine frühe Diagnose<br />

Komplikationen vermieden werden<br />

können. Unter dem Motto „Mitten im Leben“<br />

beschrieb Frau Regina Kraus von<br />

der Wohngruppe für Menschen mit Demenz<br />

im Quartier Vauban in Freiburg<br />

(WOGE e.V. Freiburg) neue Wege für die<br />

Betreuung von Menschen mit Demenz<br />

und die Unterstützung von betroffenen<br />

Angehörigen.<br />

letzt die Zehntklässler selbst.<br />

Welche zentrale Rolle die Stärkung des<br />

Einzelnen und der Gruppe beim Erfolg in<br />

der Schule spielt, geht bei den Diskussionen<br />

um „Lernstoff“ und „Leistungsmessung“<br />

am Gymnasium oftmals verloren.<br />

Programme wie „Lions Quest“ und gemeinsame<br />

Unternehmungenwie die „Sozialen<br />

Tage“ erinnern alle Beteiligten immer<br />

wieder daran, dass nur ein selbstbewusstes,<br />

tolerantes und teamfähiges<br />

Kind zu einem mündigen Bürger werden<br />

kann.<br />

Waffelverkauf beim Krozinger Christkindlemarkt<br />

Eine neue Schule im Westen Kenias<br />

Unter diesem Motto steht zurzeit eine Aktion<br />

am Kreisgymnasium Bad Krozingen.<br />

Im Kakamega Distrikt in Kenia gibt es seit<br />

rund 30 Jahren ein Waisenhaus, Malaika<br />

Children’s Home, erstellt und unterhalten<br />

vom Verein Afrikanisch Deutsche Partnerschaft<br />

in Ottenhöfen/ Schwarzwald.<br />

Die 180 Kinder besuchen öffentliche<br />

Schulen, die aber mit ihren 60 bis 80 Kindern<br />

pro Klasse den zum Teil schwer traumatisierten<br />

Waisen nicht die nötige individuelle<br />

Förderung geben können. Die JugendlichenhabenbevorsienachMalaika<br />

kamen, oft jahrelang auf der Straße gelebt<br />

und noch nie eine Schule von innen<br />

gesehen, weshalb sie auch viel älter sind<br />

als ihre Klassenkameraden.<br />

So entstand vor 2 Jahren die Idee, eine

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