Vollversion - Institut für Organisation und Personal - Universität Bern
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ASC TEIL I: THEORETISCHES GRUNDKONZEPT 18<br />
deren Qualifikationen. Der beruflichen Weiterbildung des einzelnen Mitarbeiten-<br />
den kommt daher im Zuge eines sich immer rascher vollziehenden wissenschaft-<br />
lich-technologischen Wandels besondere Relevanz zu. Um im internationalen<br />
Wettbewerb auch mit älteren Beschäftigten bestehen zu können <strong>und</strong> um die bis-<br />
her selektiv erfolgte Qualifizierungspraxis zum Nachteil Älterer zu überwinden,<br />
bedarf es verstärkter Bemühungen zur betrieblichen Qualifikationsanpassung <strong>und</strong><br />
-erhaltung über alle Altersgruppen hinweg.<br />
• Arbeitszeitgestaltung: Damit das Erwerbspersonenpotenzial besser ausgeschöpft<br />
werden kann, müssen neue Arbeitszeitmodelle angeboten werden, die nicht wie<br />
die Altersteilzeit einzig auf die späte Erwerbsphase ausgerichtet sind. Gesucht ist<br />
ein Altersphasen integrierendes Gesamtkonzept zur Gestaltung von Dauer, Lage<br />
<strong>und</strong> Verteilung der Arbeitszeit.<br />
• Wertschätzungskultur & Führungsverhalten: Die Unternehmenskultur sollte die<br />
gegenseitige Wertschätzung zwischen unterschiedlichen Mitarbeitenden ermögli-<br />
chen, da diese eine notwendige Voraussetzung <strong>für</strong> das Entstehen einer Streitkul-<br />
tur ist, welche die Innovationsbereitschaft <strong>und</strong> -fähigkeit sowohl bei den einzelnen<br />
Mitarbeitenden als auch des ganzen Unternehmens fördern kann.<br />
Neben den von Buck (2001: 11 ff.) beschriebenen veränderten Voraussetzungen<br />
aufgr<strong>und</strong> des demografischen Wandels, stellen sich <strong>für</strong> die Betriebe noch weitere<br />
Herausforderungen.<br />
2.1.3.3 Wissenstransfer zwischen Alt <strong>und</strong> Jung<br />
Eine dieser Herausforderungen ist die Sicherung des Betriebswissens über den Wis-<br />
senstransfer zwischen Alt <strong>und</strong> Jung sowie über andere Instrumente des Wissensma-<br />
nagements (vgl. Köchling 2006: 133 ff.; Wächter/<strong>Bern</strong>hard 2006: 93 ff.). Das Problem<br />
hierbei stellt primär das implizite Wissen dar, welches nur schwer dokumentierbar ist<br />
<strong>und</strong> technische Fertigkeiten, Erfahrungen <strong>und</strong> eine kognitive Dimension wie die Vor-<br />
stellung der Wirklichkeit, Überzeugungen, Wahrnehmungen <strong>und</strong> mentale Modelle<br />
eines Individuums umfasst (vgl. Wächter/<strong>Bern</strong>hard 2006: 99). Dieses implizite Wis-<br />
sen eignet sich ein Mensch im Laufe seines Lebens an (vgl. Nonaka/Takeuchi 1995:<br />
59 ff.) <strong>und</strong> naturgemäss wächst es mit steigendem Alter (vgl. Suchan/Uepping 2001:<br />
209). Unternehmen müssen deshalb Barrieren des Wissenstransfers abbauen <strong>und</strong><br />
<strong>für</strong> den Transfer notwendige Ressourcen bereitstellen (vgl. Wächter/<strong>Bern</strong>hard 115:<br />
ff.).