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Insekten beobachten, analysieren und schlussfolgern

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Sachinformation über die <strong>Insekten</strong><br />

Stellung im zoologischen System<br />

Stamm: Gliederfüßer (Arthropoda)<br />

Unterstamm Tracheentiere (Tracheata)<br />

Überklasse Sechsfüßer (Hexapoda)<br />

Klasse <strong>Insekten</strong> (Insecta)<br />

Allgemeines:<br />

<strong>Insekten</strong> (Insecta), auch Kerbtiere genannt,<br />

sind die artenreichste Klasse der Gliederfüßer<br />

(Arthropoda) <strong>und</strong> zugleich die<br />

artenreichste Gruppe im Tierreich überhaupt.<br />

Es gibt weltweit über eine Million bekannter<br />

Arten. In Deutschland sind es<br />

30.000.<br />

Die Wissenschaft von den <strong>Insekten</strong> wird<br />

Entomologie genannt.<br />

Bei allen <strong>Insekten</strong> gliedert sich der Körper in<br />

Kopf (Caput), Brust (Thorax) <strong>und</strong> Hinterleib<br />

(Abdomen). Außerdem verfügen sie über jeweils<br />

3 Beinpaare <strong>und</strong> einen Chitinpanzer,<br />

der das Außenskelett (Exoskelett) bildet.<br />

Innerhalb der <strong>Insekten</strong> gibt es eine große Formenvielfalt.<br />

Daten:<br />

Körperbau:<br />

Das Außenskelett:<br />

Das Exoskelett der <strong>Insekten</strong> besteht aus<br />

Chitin, einem Mehrfachzucker, der auch von<br />

Pilzen als Baustoff für die Zellwand verwendet<br />

wird. Reines Chitin ist lederartig, erhärtet<br />

aber durch Protein- <strong>und</strong> Kalkanlagerung. Die<br />

pharmazeutische Industrie stellt chitinartige<br />

Operationsfäden her, die eine gewisse Elastizität<br />

<strong>und</strong> Festigkeit haben, aber nach der<br />

W<strong>und</strong>heilung nicht mehr gezogen werden<br />

müssen, da sie sich nach einiger Zeit auflösen.<br />

Die einzelnen Chitinplatten des Exoskelettes<br />

sind durch dehnbare Häutchen untereinander<br />

verb<strong>und</strong>en. Dies verleiht dem <strong>Insekten</strong>körper<br />

eine gewisse Dehnbarkeit. An bestimmten<br />

Körperstellen – z. B. am Kopf – fehlen<br />

diese Häutchen, die Segmente sind hier starr<br />

miteinander verb<strong>und</strong>en. Dem Exoskelett liegt<br />

eine wasserabweisende Wachsschicht auf.<br />

Bestimmte Stellen (z. B. Beinglieder, Deckflügel<br />

<strong>und</strong> Kiefer) bestehen aus Sklerotin, einer noch<br />

härteren aber weniger flexiblen Substanz. Es ist<br />

mit dem Keratin, aus dem unsere Fingernägel<br />

bestehen, nah verwandt. Vergleichbar mit<br />

einer Rüstung verleiht das Exoskelett dem<br />

<strong>Insekten</strong>körper Form <strong>und</strong> Festigkeit, schränkt<br />

aber auch die Beweglichkeit mehr oder<br />

weniger stark ein. Die Muskeln der <strong>Insekten</strong><br />

setzen innen am Außenskelett an.<br />

Körperlänge:<br />

Die Körperlänge liegt zwischen 0,2 mm<br />

(Erzwespen <strong>und</strong> die zu den Käfern gehörenden<br />

Federflügler) <strong>und</strong> 33 cm (Stabheuschrecken).<br />

Die Körpergröße der <strong>Insekten</strong> wird<br />

durch das Atmungssystem begrenzt (s. u.).<br />

Kopf:<br />

Der Kopf trägt die M<strong>und</strong>werkzeuge. Weiterhin<br />

sind Augen <strong>und</strong> Antennen bzw. Fühler<br />

vorhanden. Die hier eingesetzten Arten<br />

haben beißend-kauende M<strong>und</strong>werkzeuge<br />

(s. u.: Nahrungsaufnahme).<br />

Brust:<br />

Die Brust besteht aus 3 Segmenten: Vorder-,<br />

Mittel- <strong>und</strong> Hinterbrust (Pro-, Meso- <strong>und</strong> Metathorax).<br />

An jedem der drei Brustsegmente<br />

setzt ein Beinpaar an. Allerdings sind bei den<br />

Käfern nur Kopf <strong>und</strong> Vorderbrust als<br />

Abschnitte deutlich abgegrenzt, während<br />

Mittel- <strong>und</strong> Hinterbrust verwachsen sind <strong>und</strong><br />

mit dem Hinterleib eine optische Einheit<br />

bilden. Das kann bei Schülern zu Verwirrung<br />

führen. Sie können sich aber am Ansatz der<br />

Beinpaare orientieren. An den hinteren beiden<br />

Brustabschnitten setzen bei fliegenden<br />

<strong>Insekten</strong> die Flügel an. Ein Flügelpaar kann<br />

abgewandelt sein, so ist z. B. das hintere<br />

Flügelpaar bei der Stubenfliege zu Schwingkölbchen<br />

umgewandelt. Bei den Käfern sind<br />

die Vorderflügel zu harten Deckflügeln (Elytren)<br />

umgewandelt. Da Käfer sich vorwiegend<br />

kriechend in der Laubstreu, in der Kraut-,<br />

Strauch- <strong>und</strong> Baumschicht aufhalten, bieten<br />

die harten Deckflügeln den darunter liegenden<br />

häutigen Flügeln (Flugflügeln) einen<br />

gewissen Schutz.<br />

Nicht alle <strong>Insekten</strong> besitzen Flügel.<br />

Hinterleib:<br />

Der Hinterleib besteht aus ursprünglich 11<br />

Segmenten, von denen aber einige miteinander<br />

verschmolzen oder abhanden gekommen<br />

sein können. Bei den Käfern sind selten alle<br />

Segmente sichtbar, da die Platten des letzten<br />

Brustsegmentes über die ersten Hinterleibssegmente<br />

hinausragen <strong>und</strong> die letzten Hinterleibssegmente<br />

eingezogen sein können.<br />

Jedes Segment besteht aus einem Rückenteil<br />

<strong>und</strong> einem Bauchteil (Tergit <strong>und</strong> Sternit), die<br />

durch elastische Membranen miteinander<br />

verb<strong>und</strong>en sind. Am Hinterleib befindet sich<br />

der Kopulationsapparat.<br />

Sinne:<br />

Zum Sehen besitzen <strong>Insekten</strong> 2 Komplexoder<br />

Facettenaugen, die sich aus vielen Einzelaugen<br />

zusammensetzen. Außerdem gibt es<br />

im Gr<strong>und</strong>bauplan 3 Punktaugen. Die Larven<br />

der Käfer besitzen keine Facettenaugen, sondern<br />

nur Punktaugen.<br />

Sachinformation über die <strong>Insekten</strong><br />

Landesinstitut-Hamburg / ZSU <strong>Insekten</strong> 7

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