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Heimspiel für Holz - Mikado

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Die sog. „2000-Watt-Gesellschaft“<br />

ist in Zürich seit über zwei Jahren<br />

ein offizielles Ziel der Stadtentwicklung.<br />

Am 30. November 2008<br />

entschieden sich 76,6 Prozent seiner<br />

Bürger in einer Volksabstimmung<br />

da<strong>für</strong>, diesen ehrgeizigen Energieverbrauchsstandard<br />

bis zum Jahr<br />

2050 zu realisieren. Konkret bedeutet<br />

das: Die heutigen 6000 Watt, die<br />

jeder Schweizer im Durchschnitt verbraucht<br />

– in den USA sind es übrigens<br />

rund 12 000 Watt –, sollen sich<br />

in den nächsten vier Jahrzehnten auf<br />

2000 Watt reduzieren. In dem Wert<br />

wird auch die graue Energie berücksichtigt.<br />

Konsequenzen daraus sind<br />

ein verdichtetes Bauen innerhalb<br />

der Städte und eine deutlich stärkere<br />

Verwendung des Baustoffs <strong>Holz</strong>.<br />

GÜNTER BOLZERN, CH-BÜLACH<br />

◂ Der große<br />

Gebäudekomplex<br />

besitzt im<br />

Erdgeschoss einen<br />

Supermarkt<br />

und in den Obergeschossen<br />

54 Wohnungen in<br />

<strong>Holz</strong>bauweise<br />

▸ Das ehrgeizige<br />

Energieeinsparziel<br />

wird zur<br />

Schau gestellt: In<br />

einem Vertrag<br />

verpflichtete sich<br />

jeder der<br />

Bewohner, nicht<br />

mehr als<br />

2000 Watt pro Jahr<br />

zu verbrauchen<br />

Die Baugenossenschaft Zurlinden<br />

orientiert sich bei ihrer Wohnanlage<br />

Badenerstraße 380 an diesem Beschluss.<br />

Der erreichte schweizerische<br />

Standard „Minergie-P Eco“ entspricht<br />

beim Energieverbrauch ungefähr dem<br />

deutschen Passivhausstandard, stellt<br />

aber höhere ökologische Anforderungen<br />

an die Baumaterialien.<br />

Das Erdgeschoss des Gebäudekomplexes<br />

beherbergt einen rund<br />

1000 m 2 großen Supermarkt <strong>für</strong> die<br />

Nahversorgung, in den Obergeschossen<br />

befinden sich 54 Wohnungen. Die<br />

zweigeschossige Tiefgarage, das Erdgeschoss<br />

und die Treppenhäuser mit<br />

Aufzügen mussten – vor allem aus<br />

Brandschutzgründen – in Stahlbeton<br />

ausgeführt werden. Für sämtliche<br />

Obergeschosse kam jedoch <strong>Holz</strong> zum<br />

Thema des Monats Passivhäuser<br />

Einsatz, und zwar erstmals das von<br />

Hermann Blumer entwickelte Massiv-<br />

holzbausystem „TopWall“.<br />

Senkrechte Bohlen exakt<br />

positioniert<br />

Der umtriebige <strong>Holz</strong>bauingenieur,<br />

der schon viele spektakuläre Bau-<br />

werke erst möglich machte, will mit<br />

„TopWall“ zurück zum Bauen mit<br />

Vollholz. Er ist überzeugt, dass die<br />

bauphysikalische Qualität massiver<br />

<strong>Holz</strong>konstruktionen sich nicht allein<br />

über den U-Wert erschließt, sondern<br />

dass die Kombination von U-Wert<br />

und Speicher-Wert zu betrachten ist.<br />

So gibt es in der Ostschweiz bereits<br />

einige Passivhäuser in <strong>Holz</strong>bauweise,<br />

die ohne Dämmstoff auskommen.<br />

www.mikado-online.de 23<br />

GÜNTER BOLZERN, CH-BÜLACH

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