mit den Be gabungen, die sie empfangen - Evangelische Kirche in ...
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Editorial FotoKunst Unsere Themen Diakonie steht für <strong>Be</strong>ratung und Schutz Unsere Zahlen<br />
<strong>Be</strong>i „Kids on Tour“, e<strong>in</strong>em Service der Bahnhofsmission, wer<strong>den</strong> alle<strong>in</strong>reisende K<strong>in</strong>der von Mitarbeiten<strong>den</strong> der Bahnhofsmission betreut. Foto: Rolf Zöllner, epd<br />
Das Diakonische Werk der EKD und <strong>die</strong> Frauenhauskoord<strong>in</strong>ierung<br />
sprechen das Thema offensiv auf politischer Ebene an.<br />
Ziel ist e<strong>in</strong> Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe, der das<br />
gesamte Hilfespektrum der Schutz und Unterstützungse<strong>in</strong>richtungen<br />
umfasst.<br />
TelefonSeelsorge unter <strong>den</strong> <strong>Be</strong>d<strong>in</strong>gungen moderner<br />
Kommunikationsme<strong>die</strong>n – auf allen Kanälen<br />
stark nachgefragt<br />
Im Jahr 2011 besteht <strong>die</strong> TelefonSeelsorge <strong>in</strong> Deutschland seit<br />
55 Jahren. Dies hat <strong>sie</strong> zum Anlass genommen, im „Europäischen<br />
Jahr der Freiwilligentätigkeit zur Förderung der aktiven<br />
Bürgerschaft“ erstmals ihre Ehrenamtlichen detailliert zu befragen,<br />
wie <strong>sie</strong> <strong>die</strong> Mitarbeit <strong>in</strong> der TelefonSeelsorge erleben,<br />
was <strong>sie</strong> zum <strong>Be</strong>ispiel als belastend oder unterstützend erleben,<br />
wie <strong>sie</strong> <strong>die</strong> Zusammenarbeit zwischen Ehrenamtlichen<br />
und Hauptamtlichen <strong>in</strong> <strong>den</strong> Stellen e<strong>in</strong>schätzen, wie zufrie<strong>den</strong><br />
<strong>sie</strong> überhaupt <strong>mit</strong> <strong>die</strong>sem Engagement s<strong>in</strong>d. Auf <strong>die</strong>se Weise<br />
gel<strong>in</strong>gt es, neben dem Bild, das <strong>die</strong> statistischen Daten von<br />
<strong>den</strong> Ratsuchen<strong>den</strong> zeichnen, auch das Bild derer deutlicher<br />
wer<strong>den</strong> zu lassen, <strong>die</strong> am anderen Ende der Leitung erreichbar<br />
s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>e hohe Zufrie<strong>den</strong>heit <strong>mit</strong> ihrer Arbeit wurde <strong>in</strong> der<br />
46/47<br />
<strong>Be</strong>fragung deutlich. Ebenso, wie sehr <strong>die</strong> Ehrenamtlichen e<strong>in</strong>erseits<br />
das selbstständige, eigenverantwortliche Tätigse<strong>in</strong> schätzen<br />
und welchen Stellenwert andererseits <strong>die</strong> verlässliche fachliche<br />
und menschliche <strong>Be</strong>gleitung durch <strong>die</strong> Hauptamt lichen<br />
für <strong>sie</strong> hat. Anspruchsvolle ehrenamtliche Tätigkeit setzt verlässliche<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen voraus.<br />
Internetba<strong>sie</strong>rte Kommunikationsformen<br />
verzeichnen rasante Entwicklung<br />
Die <strong>in</strong>ternetba<strong>sie</strong>rten Kommunikationsformen haben <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
vergangenen Jahren e<strong>in</strong>e rasante Entwicklung genommen<br />
und gew<strong>in</strong>nen immer mehr an <strong>Be</strong>deutung. Seit 15 Jahren ist<br />
<strong>die</strong> TelefonSeelsorge <strong>mit</strong> ihrem EMail und Chatangebot im<br />
Internet vertreten. Wie f<strong>in</strong>det „<strong>Be</strong>gegnung unter <strong>den</strong> <strong>Be</strong> d<strong>in</strong>gungen<br />
moderner Kommunikationsme<strong>die</strong>n“ statt? Das war<br />
<strong>die</strong> Frage auf e<strong>in</strong>er Fachtagung im Herbst 2010 <strong>in</strong> <strong>Be</strong>rl<strong>in</strong>. Wie<br />
wird aus dem flüchtigen Klicken und Zappen, wie wird <strong>in</strong> der<br />
überbor<strong>den</strong><strong>den</strong> Flut der Mitteilungen e<strong>in</strong> Verweilen möglich,<br />
das e<strong>in</strong>e Tiefendimension des Kontaktes ermöglicht – als unerlässliche<br />
Voraussetzung, um von sehr Persönlichem, vielleicht<br />
Verletzendem und <strong>Be</strong>schämendem <strong>mit</strong>teilen zu können?<br />
Die Inanspruchnahme der TelefonSeelsorge <strong>in</strong> <strong>den</strong> zwei Millionen<br />
Anrufen, 15.500 EMailKontakten (<strong>in</strong> Erst und Folge<br />
EMails) und 4.400 Chatkontakten pro Jahr führt <strong>die</strong> 8.500<br />
Ehrenamtlichen an ihre Grenzen. So ist <strong>die</strong> Sicherstellung der<br />
Erreichbarkeit e<strong>in</strong>es der zentralen Themen, das <strong>die</strong> Telefon<br />
Seelsorge derzeit bewegt.<br />
Zugleich erreichen <strong>sie</strong> immer wieder Anfragen nach Unterstützung<br />
von <strong>Be</strong>treibern von InternetNetzwerken und Websites,<br />
<strong>die</strong> ihrerseits gehäuft auf Suizidankündigungen im Rahmen<br />
ihrer Angebote stoßen und <strong>in</strong> solchen Fällen <strong>die</strong> TelefonSeelsorge<br />
um Unterstützung bitten. Mit Facebook wird derzeit<br />
e<strong>in</strong>e Kooperation geprüft, um auf suizidal kl<strong>in</strong>gende Nachrichten<br />
angemessen e<strong>in</strong>gehen zu können und <strong>Be</strong>troffenen das<br />
Angebot der TelefonSeelsorge nahezubr<strong>in</strong>gen.<br />
„Kids on Tour“ – Großprojekt der Bahnhofsmission<br />
bietet Service, wenn K<strong>in</strong>der reisen (müssen)<br />
Schon <strong>in</strong> <strong>den</strong> frühen 50er Jahren des letzten Jahrhunderts hatte<br />
Armgard von Alvensleben, <strong>die</strong> damalige Geschäftsführer<strong>in</strong><br />
der <strong>Evangelische</strong>n Bahnhofsmission, vehement gefordert,<br />
Qualitätsstandards für <strong>die</strong> <strong>Be</strong>treuung und <strong>Be</strong>gleitung der K<strong>in</strong>der<br />
zu entwickeln, <strong>die</strong> aus dem kriegszerstörten <strong>Be</strong>rl<strong>in</strong> oder anderen<br />
städtischen Ballungsräumen <strong>in</strong> <strong>die</strong> Ferien oder zur Kur<br />
geschickt wur<strong>den</strong>. Bis <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Zeit zum<strong>in</strong>dest reicht es zurück,<br />
dass Bahnhofsmissionen K<strong>in</strong>der auf Reisen unterstützen und<br />
begleiten.<br />
Bis heute gibt es <strong>die</strong> Umsteigehilfen für alle<strong>in</strong> reisende K<strong>in</strong>der<br />
und <strong>die</strong> <strong>Be</strong>treuung der sogenannten Fahrschüler, <strong>die</strong> nach<br />
der Schule <strong>in</strong> <strong>den</strong> Räumen der Bahnhofsmission auf ihren<br />
Regionalzug nach Hause warten und <strong>die</strong> Zeit <strong>mit</strong> <strong>den</strong> Haus<br />
30 Bahnhofsmissionen bil<strong>den</strong> hochfunktionales Netzwerk <strong>mit</strong> 120 freiwillig Mitarbeiten<strong>den</strong><br />
„Kids on Tour“ ist <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht e<strong>in</strong> Erfolgsprojekt:<br />
<strong>Be</strong>merkenswert ist nicht nur, dass <strong>mit</strong>tlerweile fast 30.000<br />
K<strong>in</strong>der auf <strong>in</strong>zwischen <strong>sie</strong>ben Strecken des Fernverkehrs<br />
sicher ans Ziel geleitet wor<strong>den</strong> s<strong>in</strong>d und <strong>die</strong> Nachfrage <strong>die</strong><br />
Zahl der zur Verfügung stehen<strong>den</strong> Plätze weit übersteigt.<br />
<strong>Be</strong>merkenswert ist vor allem, dass es gelungen ist, für <strong>die</strong><br />
Umsetzung des Angebotes mehr als 30 Bahnhofsmissionen<br />
zu aktivieren, <strong>die</strong> <strong>in</strong> freiwilliger Selbstverpflichtung e<strong>in</strong> hochfunktionales,<br />
sicheres und verb<strong>in</strong>dliches Netzwerk bil<strong>den</strong>.<br />
Der Dienst wird durch <strong>mit</strong>tlerweile über 120 hoch engagierte<br />
freiwillige Mitarbeitende geleistet, <strong>die</strong> sorgfältig auf ihre<br />
Aufgabe vor bereitet und <strong>in</strong> <strong>die</strong>ser begleitet wer<strong>den</strong>.<br />
aufgaben verbr<strong>in</strong>gen. Durchschnittlich mehr als 150.000 Kontakte<br />
zu K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen zählt <strong>die</strong> Bahnhofsmission<br />
jährlich. Die Steigerung auf mehr als 200.000 Kontakte im<br />
vergangenen Jahr zeigt e<strong>in</strong>drücklich, dass <strong>die</strong> Hilfe für K<strong>in</strong>der<br />
und Jugendliche derzeit e<strong>in</strong>e Renaissance erlebt.<br />
E<strong>in</strong>en erheblichen <strong>Be</strong>itrag zu <strong>die</strong>ser Entwicklung leistet der<br />
K<strong>in</strong>derbegleit<strong>die</strong>nst „Kids on Tour“: <strong>Be</strong>reits 2003 wur<strong>den</strong> erste<br />
Überlegungen angestellt, das Angebot der Bahnhofsmissionen<br />
wieder „auf <strong>die</strong> Schiene“ zu erweitern. K<strong>in</strong>der, <strong>die</strong> nur<br />
<strong>in</strong> <strong>Be</strong>gleitung Erwachsener reisen können, waren e<strong>in</strong>e Hauptzielgruppe<br />
der Planungen. Aber auch <strong>die</strong> zu erwartende Zunahme<br />
von altersbed<strong>in</strong>gten Mobilitätse<strong>in</strong>schränkungen war<br />
Grundlage für das Konzept, durch entsprechende Angebote<br />
Menschen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er sich <strong>in</strong>dividuali<strong>sie</strong>ren<strong>den</strong> und immer mobiler<br />
wer<strong>den</strong><strong>den</strong> Gesellschaft selbstbestimmte Teilhabe und<br />
Kontaktmöglichkeiten zu bieten.<br />
Die Idee zu „Bahnhofsmission Mobil“ entstand und <strong>die</strong> Geburtsstunde<br />
von „Kids on Tour“ war gekommen. Geme<strong>in</strong>sam<br />
<strong>mit</strong> der Deutschen Bahn wurde e<strong>in</strong> <strong>Be</strong>gleitkonzept entwickelt,<br />
das K<strong>in</strong>dern im Alter von sechs bis 14 Jahren das Reisen im<br />
Fernverkehr ohne Eltern ermöglicht. Fünf K<strong>in</strong>der wer<strong>den</strong> seitdem<br />
von e<strong>in</strong>er <strong>Be</strong>gleitperson der Bahnhofsmission auf besonderen<br />
Sitzplätzen oder <strong>in</strong> besonderen Abteilen <strong>in</strong> Zügen des<br />
Fernverkehrs betreut. E<strong>in</strong> großer Teil der K<strong>in</strong>der, <strong>die</strong> <strong>die</strong>ses<br />
Angebot nutzen, reist zwischen getrennt leben<strong>den</strong> Eltern h<strong>in</strong><br />
und her. Die Bahnhofsmission ermöglicht <strong>die</strong>sen K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>en<br />
regelmäßigen Kontakt zu bei<strong>den</strong> Elternteilen und ent lastet <strong>die</strong><br />
Familien von e<strong>in</strong>er oft zermürben<strong>den</strong> Transport logistik. Nicht<br />
zuletzt kann <strong>sie</strong> e<strong>in</strong>en Teil der fami liären Konfliktdynamik, <strong>die</strong><br />
von <strong>den</strong> K<strong>in</strong>dern <strong>mit</strong>gebracht wird, auffangen und abmildern.<br />
Heute ist „Kids on Tour“ zu e<strong>in</strong>em Aushängeschild der Arbeit<br />
der Bahnhofsmission gewor<strong>den</strong>. Die Bundes m<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für<br />
Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Krist<strong>in</strong>a Schröder,<br />
hat <strong>die</strong> Schirmherrschaft für das Angebot übernommen.<br />
Erfreulich ist zudem, dass der Erfolg von „Kids on Tour“<br />
Anlass für <strong>die</strong> bei<strong>den</strong> Koopera tionspartner Deutsche Bahn<br />
AG und Bahnhofsmission war, geme<strong>in</strong>sam <strong>in</strong>tensiv über<br />
<strong>die</strong> Familienfreundlichkeit von Bahnhöfen nachzu<strong>den</strong>ken.<br />
Die als erstes Ergebnis <strong>die</strong>ser Überlegungen <strong>in</strong> Nürnberg<br />
und Essen eröffneten K<strong>in</strong>derlounges machen Hoffnung,<br />
dass <strong>die</strong> Bahnhofsmission noch lange das soziale Gesicht<br />
der Bahnhöfe bleibt – auch und besonders für K<strong>in</strong>der.