mit den Be gabungen, die sie empfangen - Evangelische Kirche in ...
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Editorial FotoKunst Unsere Themen An der Seite der Armen und Notlei<strong>den</strong><strong>den</strong> Unsere Zahlen<br />
Pakistan: Nothilfe, Wiederaufbau und zukunftsgerichtete<br />
Selbsthilfe<br />
Extremer Monsunregen setzte im Juli 2010 nach und nach<br />
e<strong>in</strong> Fünftel der Landesfläche Pakistans unter Wasser. Über<br />
20 Millionen Menschen waren betroffen. Fast zwei Millionen<br />
Häuser wur<strong>den</strong> zerstört oder beschädigt, 2,4 Millionen Hektar<br />
Ernte vernichtet, 1,2 Millionen Tiere ertranken.<br />
Von <strong>Be</strong>g<strong>in</strong>n an leistete <strong>die</strong> Diakonie Katastrophenhilfe zusammen<br />
<strong>mit</strong> ihren lokalen Partnern Hilfe. Der Schwerpunkt der<br />
Arbeit lag <strong>in</strong> der Prov<strong>in</strong>z Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten<br />
Pakistans. Aber auch <strong>in</strong> Kaschmir und weiter südlich im Punjab<br />
wur<strong>den</strong> Flutopfer <strong>mit</strong> dem Nötigsten unterstützt. Dort erhielten<br />
5.500 Familien Grundnahrungs<strong>mit</strong>tel wie Mehl, Reis, L<strong>in</strong>sen,<br />
Öl, Zucker und Tee. Im Nordwesten verteilten <strong>die</strong> Hilfsteams<br />
bis Ende Oktober über 200.000 warme Mahl zei ten. Ins wochenlang<br />
von der Außenwelt abgeschnittene SwatTal flog <strong>die</strong><br />
Diakonie Katastrophenhilfe 2.000 Nahrungs<strong>mit</strong>tel pakete per<br />
Hubschrauber e<strong>in</strong>.<br />
Auch <strong>die</strong> Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung der Menschen <strong>in</strong> <strong>den</strong> zerstörten<br />
Dörfern und <strong>in</strong> <strong>den</strong> Flüchtl<strong>in</strong>gslagern musste so schnell<br />
wie möglich sichergestellt wer<strong>den</strong>. In der Prov<strong>in</strong>z Khyber<br />
Pakhtunkhwa errichteten <strong>die</strong> Hilfskräfte 70 mobile Wassertanks,<br />
<strong>die</strong> von Tanklastern regelmäßig gefüllt wur<strong>den</strong>. Die<br />
Mitarbeiten<strong>den</strong> der Partnerorganisationen besorgten 2.750<br />
Zelte, <strong>die</strong> rund 20.000 Menschen e<strong>in</strong>e vorübergehende Unterkunft<br />
bieten. Auch Haushaltsutensilien, Hygieneartikel und<br />
Werkzeugsets wur<strong>den</strong> verteilt. In <strong>den</strong> höher gelegenen Landesteilen<br />
waren <strong>die</strong> Menschen dankbar für W<strong>in</strong>terkleidung, Decken<br />
und Gasöfen. Denn viele von ihnen mussten <strong>den</strong> W<strong>in</strong>ter bei<br />
M<strong>in</strong>ustemperaturen <strong>in</strong> Zelten über stehen.<br />
Da<strong>mit</strong> <strong>die</strong> Aufräumarbeiten zügig beg<strong>in</strong>nen konnten, stellte<br />
<strong>die</strong> Diakonie Katastrophenhilfe schweres Gerät zur Trümmerbeseitigung<br />
bereit, ebenso Geräte zum Abpumpen des Wassers<br />
aus <strong>den</strong> überschwemmten Dörfern. Im Swat wurde e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Straße wieder hergestellt. Im Punjab mietete das<br />
Hilfswerk Traktoren und Bulldozer an, um <strong>den</strong> Schlamm von<br />
<strong>den</strong> Feldern zu räumen. In „GeldfürArbeitProgrammen“ half<br />
<strong>die</strong> <strong>Be</strong>völkerung bei <strong>den</strong> Aufräum und Reparaturarbeiten.<br />
Für viele war <strong>die</strong>ses E<strong>in</strong>kommen überlebenswichtig, um ihre<br />
Familie ernähren zu können.<br />
Viele Kle<strong>in</strong>bauern hatten durch <strong>die</strong> Flut ihre gesamte Ernte verloren.<br />
Notgedrungen verließen <strong>sie</strong> ihr Zuhause, um sich <strong>in</strong> <strong>den</strong><br />
Städten als Tagelöhner zu verd<strong>in</strong>gen. Durch das genannte Programm<br />
konnten <strong>sie</strong> zurückkehren und für e<strong>in</strong>en angemessenen<br />
66/67<br />
Im Camp für Flutopfer <strong>in</strong> Pakistan unweit Charsadda trägt e<strong>in</strong> Junge e<strong>in</strong> <strong>Be</strong>tt<br />
zu se<strong>in</strong>em Zelt. Foto: Thomas Lohnes, epd<br />
Lohn ihre Heimatdörfer und Felder <strong>in</strong>standsetzen. Rechtzeitig<br />
zum Zeitpunkt der Aussaat erhielten rund 8.500 Bauernfamilien<br />
Saatgut und Dünger. In <strong>die</strong>sem Jahr liegt der Schwerpunkt<br />
der Arbeit auf dem Bau und der Wiederherstellung von rund<br />
1.000 erdbebensicheren und flutresistenten Häusern für <strong>die</strong><br />
am schwersten betroffenen Menschen. Dabei wer<strong>den</strong> lokale<br />
Materialien und traditionelles Design <strong>mit</strong> moderner Bautechnik<br />
komb<strong>in</strong>iert.<br />
Hilfe für Flüchtl<strong>in</strong>ge und Vertriebene<br />
Demokratische Republik Kongo<br />
Fast zwei Millionen Menschen s<strong>in</strong>d im Osten des Kongo auf<br />
der Flucht vor dem immer wieder aufflammen<strong>den</strong> Konflikt.<br />
Von zu Hause vertrieben, suchen viele Kriegsopfer Zuflucht<br />
bei Verwandten und Freun<strong>den</strong>, <strong>die</strong> ihre wenigen Ressourcen<br />
<strong>mit</strong> ihnen teilen. Um ihr Überleben zu sichern, versorgen Partner<br />
der Diakonie Katastrophenhilfe <strong>sie</strong> <strong>mit</strong> dem Nötigsten:<br />
Nahrungs<strong>mit</strong>tel, Decken und Kleidung. Angesichts der verbreiteten<br />
sexuellen Gewalt ist <strong>die</strong> mediz<strong>in</strong>ische und psychosoziale<br />
Unterstützung für Vergewaltigungsopfer e<strong>in</strong> weiterer<br />
Schwerpunkt. Dazu stattet <strong>die</strong> Diakonie Katastrophenhilfe<br />
ländliche Gesundheitsstationen <strong>mit</strong> Material und Basismedikamenten<br />
aus. Frauen, <strong>die</strong> Opfer sexueller Gewalt gewor<strong>den</strong><br />
s<strong>in</strong>d, können <strong>in</strong> Kursen Fertigkeiten erlernen, <strong>mit</strong> <strong>den</strong>en <strong>sie</strong><br />
sich e<strong>in</strong> eigenes E<strong>in</strong>kommen erwirtschaften können. Aufklärungskampagnen<br />
<strong>in</strong>formieren über Hilfsangebote und treten<br />
für e<strong>in</strong> Ende der Gewalt und Diskrim<strong>in</strong>ierung e<strong>in</strong>.<br />
Sudan<br />
Im Südsudan, der kürzlich <strong>die</strong> eigene Staatsgründung feiern<br />
konnte, hat der langjährige Bürgerkrieg große Zerstörung und<br />
Mangel h<strong>in</strong>terlassen. Hunderttausende, <strong>die</strong> vor dem Konflikt<br />
geflohen waren, kehren nach und nach zurück. Die Diakonie<br />
Katastrophenhilfe unterstützt <strong>den</strong> Wiederaufbau von Gesundheits<br />
und Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung und Schulen. In Rumbek<br />
und Cueibet betreibt <strong>die</strong> Organisation e<strong>in</strong> Netz von zehn Gesundheitsstationen,<br />
das <strong>die</strong> mediz<strong>in</strong>ische Grundversorgung<br />
von fast 500.000 Menschen sichert. Sie stattet <strong>die</strong> Stationen<br />
<strong>mit</strong> Material und Medikamenten aus und bildet e<strong>in</strong>heimische<br />
Fachkräfte aus. In Ikotos trägt <strong>sie</strong> <strong>mit</strong> dem Bau von Tief brunnen<br />
zum Zugang zu sauberem Tr<strong>in</strong>kwasser bei. Der Bau von Schulen<br />
ermöglicht Bildung.<br />
Kolumbien<br />
Seit fast 50 Jahren tobt <strong>in</strong> Kolumbien e<strong>in</strong> Bürgerkrieg, der<br />
mehr als drei Millionen Menschen aus ihren Dörfern vertrieben<br />
hat. Um <strong>die</strong> Zivilbevölkerung vor Angriffen zu schützen, unterstützt<br />
<strong>die</strong> Diakonie Katastrophenhilfe <strong>in</strong> Kolumbien <strong>die</strong> <strong>Be</strong>wohner<br />
<strong>in</strong> Konfliktzonen dabei, geme<strong>in</strong>sam Schutzmaßnahmen<br />
zu entwickeln. Risikokarten ihrer Umgebung, <strong>in</strong> <strong>den</strong>en<br />
Fundorte von M<strong>in</strong>en und Munition, Stellungen der Guerillas<br />
oder Gefechte der vergangenen Monate markiert s<strong>in</strong>d, warnen<br />
vor Gefahren. Zivile E<strong>in</strong>richtungen wie Schulen wer<strong>den</strong><br />
zu „humanitären Zonen“ deklariert. Da viele Kriegsgebiete<br />
verm<strong>in</strong>t s<strong>in</strong>d, ist Aufklärung über M<strong>in</strong>en und nicht explo<strong>die</strong>rte<br />
Munition vor allem an Schulen e<strong>in</strong> wichtiger Schwerpunkt.<br />
Da es kaum staatliche Hilfen für <strong>die</strong> Vertriebenen gibt, verteilen<br />
<strong>die</strong> Partner zudem Basispakete an neu ankommende<br />
Flüchtl<strong>in</strong>ge und unterstützen <strong>den</strong> Aufbau von Geme<strong>in</strong>schaftsküchen.<br />
Hier erhalten vertriebene Frauen, Jugendliche und<br />
K<strong>in</strong>der täglich e<strong>in</strong>e Mahlzeit. Lokale Frauengruppen betreiben<br />
<strong>die</strong> Küchen und bauen dafür selbst Gemüse an.<br />
Den Armen Gerechtigkeit – auch <strong>in</strong> Osteuropa<br />
Da <strong>die</strong> Aktion „Hoffnung für Osteuropa“ zum Jahresende 2010<br />
als bundesweite und beim Diakonischen Werk der EKD ange<strong>sie</strong>delte<br />
Aktion e<strong>in</strong>gestellt wurde, hat „Brot für <strong>die</strong> Welt“ <strong>die</strong><br />
Partner und Projekte <strong>die</strong>ser Hilfsaktion übernommen. „Brot<br />
für <strong>die</strong> Welt“ will se<strong>in</strong>e Arbeit <strong>in</strong> <strong>den</strong> armen Ländern Osteuropas<br />
– <strong>in</strong>sbesondere <strong>den</strong>en, <strong>die</strong> unter <strong>den</strong> Folgen der Wirtschafts<br />
und F<strong>in</strong>anzkrise lei<strong>den</strong> – <strong>in</strong> <strong>den</strong> nächsten Jahren<br />
weiter ausbauen. Dafür sollen durch gezielte Werbemaßnahmen<br />
zusätzliche Mittel e<strong>in</strong>geworben wer<strong>den</strong>.<br />
Cornelia FüllkrugWeitzel freut sich <strong>mit</strong> der jungen Mutter an deren Sohn<br />
Kasereka. Dank Unterstützung der Gesundheitsstation im Kongo durch<br />
Diakonie Katastrophenhilfe ist <strong>die</strong> Säugl<strong>in</strong>gssterblichkeit gesunken.<br />
Foto: „Brot für <strong>die</strong> Welt“<br />
E<strong>in</strong> Junge nach der Flutkatastrophe <strong>in</strong> Zarren Abad, Pakistan. Zaghafte<br />
Freude über e<strong>in</strong> HygieneSet <strong>mit</strong> Seife, Zahnbürste und Handtuch dar<strong>in</strong>.<br />
Foto: Thomas Lohnes, epd