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Fabiola Monigatti - SCIP - Universität Bern

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<strong>Fabiola</strong> <strong>Monigatti</strong> Kriminalitätsfurcht in Valposchiavo 7<br />

Wie man sein persönliches Risiko einschätzt, hängt sehr von der<br />

Wahrnehmung der Realität ab.<br />

Und die Wahrnehmung der Realität hängt ihrerseits sehr von den<br />

persönlichen Erfahrungen, von der sozialen Lage, von den kulturellnormativen<br />

Orientierungen, vom Lebensstil und vor allem von den<br />

Informationen ab. 12 Je besser man sich über eine Situation informiert,<br />

desto genauer und adäquater ist die jeweilige Risikoeinschätzung.<br />

Die Risikoeinschätzung wird nicht nur durch die Realitätsnähe<br />

beeinflusst, sondern auch durch die räumliche und zeitliche Nähe<br />

eines Ereignisses. Ob und wie Signale aufgenommen werden,<br />

aufgrund derer Personen das Eintreten eines Ereignisses erwarten,<br />

hängt davon ab, wie hoch die Kosten einer unnötigen Reaktion sind<br />

und wie hoch die Kosten wären, wenn nicht oder zu spät reagiert wird.<br />

Die Intensität der Kriminalitätsfurcht hängt davon ab, für wie<br />

wahrscheinlich das Eintreten eines bestimmten Ereignisses gehalten<br />

wird und für wie unerwünscht das Ereignis bezogen auf die Zielstruktur<br />

angesehen wird. 13 Es handelt sich um eine verstandsbezogene<br />

Beurteilung des Risikos (kognitive Komponenten), welche den<br />

ökonomischen Theorien gleicht.<br />

Die Intensität der Kriminalitätsfurcht ist eine Emotion, welche durch die<br />

bewusste oder unbewusste Beurteilung des Effektes eines Ereignisses<br />

auf wichtige Ziele oder Belange einer Person ausgelöst wird.<br />

Positive Emotionen entstehen, wenn die Ereignisse den Zielen<br />

zuträglich sind, negative Emotionen entstehen, wenn die Ereignisse<br />

den Zielen abträglich sind. 14<br />

Wie in der Ökonomie gibt es auch hier ein inneres Abwägen, wie viel<br />

Gewicht eine negative Emotion in einer bestimmten Situation hat (d.h.<br />

wie stark eine Emotion ist).<br />

12 Holst, S. 11.<br />

13 Kreuter, S. 31.<br />

14 Kreuter, S. 29.

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