Fabiola Monigatti - SCIP - Universität Bern
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<strong>Fabiola</strong> <strong>Monigatti</strong> Kriminalitätsfurcht in Valposchiavo 15<br />
Das heisst, es werden zwei Aspekte betrachtet: die tatsächliche<br />
Bedrohung durch Verbrechen und die von den Bürgern empfundene<br />
Bedrohung. 21<br />
Umfragen müssen aber mit Vorsicht genossen werden, denn<br />
manchmal geben die Befragten Antworten, die nicht ganz der Realität<br />
entsprechen. Ausserdem sollten Umfragen nicht nur mit den<br />
Kriminalitätsstatistiken, sondern auch mit der Dunkelziffer verglichen<br />
werden, um zu überprüfen, ob die Kriminalitätsfurcht der Bevölkerung<br />
tatsächlich begründet ist. Die Kriminalitätsstatistiken vermerken jedoch<br />
nur die angezeigten Delikte. Da nicht alle Betroffenen eine<br />
Strafanzeige einreichen, ist es schwierig, die Dunkelziffer zu eruieren.<br />
Es ist deshalb wichtig, dass solche Umfragen Fragen nach dem<br />
Opferverhalten enthalten, wie z.B., ob die Befragten jemals Opfer einer<br />
Straftat waren. Falls ja, ob sie Anzeige erstattet haben, falls nicht,<br />
wieso sie dies nicht getan haben.<br />
Dann muss man auch die Grösse des Untersuchungsobjekts<br />
betrachten. Städter die Angaben zu ihrer Kriminalitätsfurcht machen,<br />
sind sich bewusst, dass sie durch die Anonymität, die in einer Stadt<br />
herrscht, geschützt sind. Dementsprechend sind die Antworten<br />
ehrlicher. Erhebt man die Daten in einer ländlichen Region, kann man<br />
davon ausgehen, dass die Tatsache, dass alle Bewohner sich recht<br />
gut kennen, eine Rolle bei der Abgabe der Antworten spielt.<br />
Dementsprechend ist kann es möglich sein, dass die Antworten nicht<br />
immer ehrlich sind.<br />
21 Kreuter, Seite 16.