Herunterladen - Karl Kübel Stiftung
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<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />
Projekte gegen Kinderarbeit in Indien<br />
Das Thema „Kinderarbeit“ ist in Indien von verschiedenen Fakten gekennzeichnet, die es fast als<br />
Paradoxon erscheinen lassen: Die Gesetzgebung dazu hat eine lange Geschichte und reicht bis in<br />
das Jahr 1881 zurück.<br />
Eine Schülerin der Brückenschule in<br />
Harapanahalli<br />
Die indische Verfassung von 1951 schreibt die<br />
Schulpflicht für alle Kinder im Alter zwischen sechs und<br />
14 Jahren fest, aber noch Ende 2006 beliefen sich<br />
internationale Schätzungen über die tatsächliche Zahl an<br />
Kinderarbeitern in Indien auf zum Teil mehr als 100<br />
Millionen – je nach Definition der Begriffe „Arbeit“ und<br />
„Kind“.<br />
Auch die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> engagiert sich auf dem<br />
Subkontinent seit mehr als drei Jahren gemeinsam mit<br />
fünf Partnerorganisationen in verschiedenen Projekten<br />
erfolgreich beim Kampf gegen Kinderarbeit. Im Zentrum<br />
der Aktivitäten stehen so genannte Brückenschulen. Das<br />
sind internatähnliche Einrichtungen, in denen momentan<br />
508 ehemalige Kinderarbeiter im Alter zwischen sechs<br />
und 14 Jahren leben und lernen.<br />
Einen weiteren Schwerpunkt bilden die Familien der<br />
Kinder, die mit der Vergabe von Kleinkrediten und<br />
Einkommen schaffenden Maßnahmen unterstützt werden.<br />
Zudem erhalten sie verschiedene Schulungen und werden<br />
zu einem bewussten „Ja“ zu Bildung und Kinderrechten<br />
ermutigt.<br />
14.10. – 16.10.2006 - Konferenz: „National Consultation on Children and HIV/AIDS in<br />
India“<br />
HIV/AIDS wird in Indien zum Thema – Vor allem die Kinder sind betroffen<br />
Im Jahr 2006 erhielt das Wirken der <strong>Stiftung</strong> eine neue, zusätzliche Ebene, die in Zukunft noch<br />
mehr Aufmerksamkeit gewinnen wird: HIV/AIDS - ein Thema, in Indien von alarmierender Aktualität.<br />
Denn seit 2006 verzeichnet der Subkontinent die höchste absolute Zahl an HIV/AIDS-<br />
Infizierten weltweit, insgesamt sind 5,7 Millionen Inder offiziell registriert. Wie hoch die Dunkelziffer<br />
liegt, weiß niemand. Besonders schwer ist es, Aussagen über die Zahl der infizierten Kinder zu<br />
machen. Schätzungen gehen von ca. 200.000 Minderjährigen aus, die mit dem Virus leben - oft<br />
ohne jegliche medizinische Betreuung. Auch die Zahl der Kinder, die indirekt betroffen sind, mit<br />
infizierten Familienmitgliedern leben, ist alarmierend hoch. Von den eingerichteten staatlichen Institutionen<br />
zur Bekämpfung der Krankheit profitieren die Kinder kaum.<br />
Vom 14. bis 16. Oktober trafen sich im KKID etwa 50 Vertreter verschiedener internationaler und<br />
indischer Entwicklungsorganisationen wie UNICEF, USAID, Alliance India, aber auch Juristen, Mediziner<br />
und Betroffene zu dem Workshop „National Consultation on Children and HIV/AIDS in India“.<br />
Eingeladen hatten die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> und der Native Medicare Charitable Trust (NMCT). Beide<br />
Institutionen engagieren sich im Rahmen eines gemeinsamen Projekts seit mehr als zwei Jahren im<br />
Kampf gegen Kinderarbeit. Das Projekt bildete die Ausgangsbasis für den Workshop: Aufgrund der<br />
tagtäglichen Erfahrung in dem Projektstandort in und um die Stadt Coimbatore, wollte man auf die<br />
unterschätzte Problematik von durch HIV/AIDS betroffene Kinder aufmerksam machen. Denn wenn<br />
die Eltern schwer erkrankt sind, übernehmen die Kinder oft die Rolle der Ernährer.<br />
Jahresbericht 2006 Seite 18 von 36