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Herunterladen - Karl Kübel Stiftung

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<strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie, www.kkstiftung.de<br />

Erneuerbare Energien in der Armutsbekämpfung in Indien<br />

Seit Juli 2006 unterstützt die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> für Kind und Familie einen neuartigen Ansatz in<br />

der ländlichen Armutsbekämpfung. Etwa ein Viertel der Weltbevölkerung hat keinen gesicherten<br />

Zugang zu Strom. Auch in Indien, einem der zentralen Partnerländer der <strong>Stiftung</strong>, verfügen viele<br />

Menschen insbesondere auf dem Land über keinen Anschluss an das öffentliche Netz oder erhalten<br />

Strom nur für wenige Stunden am Tag. Von dem anhaltenden Wirtschaftsboom des Landes bleibt<br />

der größte Teil der Bevölkerung ausgeschlossen.<br />

Verschiedene Studien haben gezeigt, dass eine gesicherte Energieversorgung zu einem signifikant<br />

steigenden Pro-Kopf-Einkommen auch unter armen Bevölkerungsschichten führt. In zwei neuen<br />

Projekten hat sich die <strong>Karl</strong> <strong>Kübel</strong> <strong>Stiftung</strong> daher zur Aufgabe gemacht, ländliche Armut unter anderem<br />

durch eine dezentrale Energieversorgung zu reduzieren. Zusammen mit einem Bündel begleitender<br />

Maßnahmen kommen dabei unterschiedliche regenerative Technologien zum Zuge, die eine<br />

lokal selbst verwaltete Energieversorgung ermöglichen.<br />

Unterstützt werden mit den beiden vom Bundesministerium für wirtschaftliche Entwicklung und<br />

Zusammenarbeit (BMZ) ko-finanzierten Projekten 252 Familien – etwa 1.260 Menschen - aus acht<br />

abgelegenen Dörfern im Bundesstaat Orissa im Osten Indiens. Sie gehören der Ureinwohnerbevölkerung<br />

oder niedrigen Kasten an und leben an oder unterhalb der Armutsgrenze. Sie bestreiten<br />

ihren Lebensunterhalt mit marginaler Landwirtschaft und Kleinhandel. Viele Bewohner müssen auf<br />

der Suche nach Arbeit zeitweise in städtische Gebiete abwandern, um sich als Tagelöhner zu verdingen.<br />

Bei einer einwöchigen Konferenz im KKID im März 2005 zum Thema „Erneuerbare Energien in der<br />

Armutsbekämpfung“ wurden folgende Ziele gesteckt: die Einkommens-, Gesundheits- und Bildungssituation<br />

der Zielgruppen durch Sicherstellung einer nachhaltigen dezentralen Energieversorgung<br />

und Bereitstellung hygienischer Latrinen verbessern.<br />

Im Einzelnen geht es um nachstehende Aktivitäten:<br />

Mit Solar-Lampen wird das<br />

abendliche Lernen möglich<br />

– hier in einer non-formalen<br />

Schule für Vorschulkinder in<br />

Chattisgarh, Zentral-Indien.<br />

• In fünf Dörfern werden für 131 Haushalte eigene Latrinen mit angrenzenden Waschräumen<br />

errichtet. Die Wasserversorgung erfolgt über fünf Hochtanks, die mittels Solarpumpen regelmäßig<br />

gefüllt werden. Um die Pumpen auch bei Dunkelheit betreiben zu können und überschüssige<br />

Elektrizität für Einkommen schaffende Maßnahmen einzusetzen, ist für jede<br />

Solaranlage zudem ein Satz Speicherbatterien vorgesehen.<br />

Außerdem werden Frauengruppen bei der Herstellung von Reisigbesen und Blatttellern als<br />

zusätzliche Einkommensmöglichkeit unterstützt. Die Abendstunden können durch das zur<br />

Verfügung stehende elektrische Licht zusätzlich für die Fertigung genutzt werden.<br />

• In einem anderen Dorf ist der Bau eines Klein-Wasserkraftwerks für 177 Personen vorgesehen.<br />

Dort sind gute natürliche Voraussetzungen für den speziellen Kraftwerkstyp vorhanden.<br />

Durch den Bau eines Damms ist es möglich, einen kleinen See aufzustauen, der den<br />

notwendigen Wasserdruck für den Betrieb einer Stromturbine gewährleistet. Das Kraftwerk<br />

wird je nach Jahreszeit eine Leistung von 35 – 50 kW erbringen. Es ist geplant, alle Häuser<br />

Jahresbericht 2006 Seite 20 von 36

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