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ter. In dem Antrag wird deshalb der Magistrat<br />

aufgefordert, dafür zu sorgen, daß die<br />

Familienbildungsstätte ihr Seminarangebot<br />

entsprechend erweitert. Sigrid Dipper hatte<br />

bei ihren Gesprächen mit Vertretern der Firma<br />

Merck erfahren, daß für die dort eingerichtete<br />

Tagesmütterbörse Fortbildungsmöglichkeiten<br />

für Tagesmütter wünschenswert<br />

wären. Bei auftretenden Problemen<br />

sollte eine Beratungsmöglichkeit angeboten<br />

werden. Aus diesem Gr<strong>und</strong> halten es die<br />

Liberalen für unbedingt erforderlich, daß<br />

sich die Familienbildungsstätte frühzeitig auf<br />

eine solche Nachfrage einrichtet.<br />

Nur gute Standortbedingungen<br />

fördern<br />

die Wirtschaft<br />

Mit der Absicht der Stadt<br />

Darmstadt, eine Wirtschaftsförderungs-<br />

Gesellschaft zu gründen, hat sich jetzt der<br />

Wirtschaftsrat der <strong>CDU</strong> auseinandergesetzt:<br />

Das Modell sieht vor, eine GmbH für Wirtschaftsförderung<br />

zu gründen, <strong>und</strong> über<br />

einen Beirat Sachverstand aus den Wirtschaftsunternehmen<br />

einfließen zu lassen.<br />

Dazu der Wirtschaftsrat: Das Gebot der<br />

St<strong>und</strong>e seien politische Rahmenbedingungen,<br />

die Darmstadt als Dienstleistungs- <strong>und</strong><br />

Einzelhandelszentrum der Region Entwicklungschancen<br />

böten. „Was nutzen neue<br />

Investitionen mit Beiräten, Gesellschaftern<br />

<strong>und</strong> Verwaltungsräten, wenn die Rahmenbedingungen<br />

nicht stimmen“, stellt die Sektionssprecherin<br />

des Wirtschaftsrates, Dr.<br />

Dagmar Brodersen, fest. Bezeichnend sei,<br />

daß im Aufgabenkatalog der Wirtschaftsförderungs-Gesellschaft<br />

das Thema Verkehr<br />

nur am Rande genannt sei. Statt einer Beratung<br />

der mittelständischen Unternehmen im<br />

Umgang mit dem Amtsschimmel, sei Entbürokratisierung<br />

angesagt. Die städtischen<br />

Ämter müßten auf den K<strong>und</strong>en zugehen,<br />

nicht umgekehrt. Das Konzept verkenne<br />

auch völlig, daß es für die beschriebenen<br />

Aufgaben längst leistungsfähige private<br />

Anbieter gebe, z. B. im Ver- <strong>und</strong> Entsorgungsbereich.<br />

Statt neuer Institutionen fordert der Wirtschaftsrat<br />

der <strong>CDU</strong>:<br />

– Ausbau der beiden Umgehungsstraßen<br />

– Kurzzeitparkplätze in der Innenstadt für<br />

K<strong>und</strong>enverkehr<br />

– Umsetzung des HTL-Gutachtens zum<br />

Flächenrecycling<br />

– Baugebiete für Einfamilienhäuser<br />

– k<strong>und</strong>enorientierte Verwaltung, kurze Bearbeitungszeiten.<br />

Wenn in der Stadt die Weichen auf „Wirtschaftsverhinderungspolitik“<br />

stünden, könnten<br />

noch so viele Wirtschaftsförderungs-<br />

Gesellschaften den Zug nicht ins Rollen<br />

bringen.<br />

Schlachthof-Verkauf<br />

noch in weiter Ferne<br />

Die Ankündigung Bürgermeister<br />

Sieberts, „im Gr<strong>und</strong>satz“ mit dem Bauverein<br />

über Verkauf <strong>und</strong> Bebauung des<br />

Schlachthofgeländes Einigkeit erzielt zu<br />

haben, wird von der FDP-Fraktion im Stadtparlament<br />

bezweifelt. Fraktionsvorsitzender<br />

Dr. Dierk Molter vermutet im Gegenteil, daß<br />

Michael Siebert wieder einmal – wie z.B. bei<br />

den Gesprächen mit Merck – „Hurra“ rufe,<br />

bevor das Verhandlungsergebnis feststehe.<br />

Die Liberalen könnten sich nicht nur nicht<br />

vorstellen, daß der Bauverein der Verteuerung<br />

des Schlachthofgeländes zustimmen<br />

werde, die dann unvermeidlich sei, wenn<br />

mehr Wohnungen gebaut würden. Sie sehen<br />

in der Aussage des Bürgermeisters, daß die<br />

Nachfrage nach Gewerbeflächen deutlich<br />

zurückgegangen sei, auch eine „erste Konsequenz<br />

der wirtschaftsfeindlichen Politik<br />

der rot-grünen Koalition“.<br />

Über das Maß der konjunkturbedingten <strong>und</strong><br />

damit vorhergehenden Zurückhaltung hinaus,<br />

so Dr. Molter, habe man es mit einer<br />

klassischen „selffulfilling prophecy“ zu tun:<br />

der ständigen rot-grünen Vorhersage, daß in<br />

Darmstadt zwar Sozialwohnungen in großer<br />

Zahl, nicht aber Gewerbeflächen benötigt<br />

würden – wie gerade auch von OB Peter<br />

Benz in seiner Stellungnahme zum Raumordnungsplan<br />

wiederholt –, entspreche Industrie,<br />

Handel <strong>und</strong> Gewerbe, indem man<br />

ins gewerbefre<strong>und</strong>lichere Umland abwandere.<br />

Dies wiederum würde von rot-grün dann<br />

triumphierend als Rückgang der „Nachfrage“<br />

interpretiert.<br />

Für zumindest stark erklärungsbedürftig hält<br />

die liberale Fraktion denn auch die Kritik Sieberts<br />

<strong>und</strong> – etwas versteckter des Oberbürgermeisters<br />

– an Plänen eines privaten Unternehmers,<br />

auf dem Gelände Schmitt &<br />

Ziegler am Nordbahnhof Wohnungen <strong>und</strong><br />

nicht Gewerbebetriebe zu planen. Anstatt<br />

sich in fremder Leute Eigentum einzumischen,<br />

so die Fraktion, solle die Koalition lieber<br />

vor der eigenen Haustüre kehren. Nach<br />

wie vor eigne sich das Schlachthofgelände<br />

hervorragend für moderne Technologie- <strong>und</strong><br />

Gewerbebetriebe. Eine solche Chance aufzugeben,<br />

bedeute einen Offenbarungseid für<br />

vorausschauende Stadtpolitik, erklärt Dr.<br />

Molter.<br />

Die Zeitung für Darmstadt druckt Parteienmeldungen<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich unverändert. Ausgenommen sind Schreib- <strong>und</strong><br />

Grammatikfehler sowie Wiederholungen. Inhaltliche auch<br />

politische Änderungen werden nicht angebracht <strong>und</strong> auch<br />

nichts hinzugefügt. Die Briefe geben nicht die Meinung der<br />

Redaktion wieder.<br />

Die Gewerkschaft<br />

tritt ab<br />

Erstmalig hat eine Gewerkschaft<br />

in einem Tarifvertrag der untertariflichen<br />

Bezahlung von Beschäftigen zugestimmt.<br />

Neueingestellte, Berufsanfänger <strong>und</strong><br />

wiedereingestellte Langzeitarbeitslose<br />

bekommen nur 90 oder 95 Prozent des<br />

Tariflohnes. Dies ist übrigens auch eine Einladung<br />

an die Unternehmer, rauszuwerfen<br />

<strong>und</strong> kostengünstig neueinzustellen.<br />

Gleicher Lohn für gleiche Leistung? Erstmalig<br />

ist, daß der Verstoß gegen dieses Gebot –<br />

tarifvertraglich festgeschrieben – nicht mehr<br />

wie bisher allein vom Geschlecht der Beschäftigen<br />

bestimmt wird, der Verstoß ist<br />

umfassend, trifft Männer wie Frauen gleichermaßen.<br />

Er trifft übrigens auch „Wessis“ <strong>und</strong><br />

„Ossis“ gleichermaßen. Der Lohnabschlag<br />

markiert also „Gleichberechtigung“, <strong>und</strong> er<br />

ist gesamtdeutsch. Welch ein Durchbruch!<br />

Ebenfalls erstmalig hat eine Gewekschaft<br />

selbst gültige Tarifverträge ausgehebelt,<br />

denn der Manteltarifvertrag in der Chemieindustrie<br />

galt bislang noch. Dies ist aber hinfällig<br />

mit der nun eröff<strong>net</strong>en Möglichkeit,<br />

eine 35-St<strong>und</strong>en-Woche ohne Lohnausgleich<br />

einzuführen oder mit der 40-St<strong>und</strong>en-<br />

Woche die gültige 37,5-St<strong>und</strong>en-Woche zu<br />

beseitigen, wobei mit dem „Abfeiern“ Überst<strong>und</strong>enzuschläge<br />

gestrichen sind. Nehmen<br />

wir den gesamten Inhalt: Die drei „Leermonate“<br />

abgerech<strong>net</strong>, für die ein Lohn-<strong>und</strong><br />

Gehaltsstopp vereinbart wurde, beträgt die<br />

Erhöhung etwa 1,4 Prozent. Werden noch<br />

die vereinbarten Arbeitszeitregelungen<br />

berücksichtigt, nähert sich der Abschluß<br />

genau der von den Unternehmern angestrebten<br />

Null. Hinzu kommt, daß der Tarifvertrag<br />

ausdrücklich den Betriebsräten<br />

zuschiebt, sich in wichtigen Fragen isoliert<br />

mit den Unternehmern <strong>und</strong> Konzernspritzen<br />

herumzuschlagen. Die Gewerkschaft tritt zur<br />

Seite bzw. ab.<br />

„Wir haben tarifpolitisches Neuland beschritten“,<br />

erklärt die Gewerkschaftsspitze<br />

zu diesem Tarifvertrag. Und die „Frankfurter<br />

Allgemeine“ spricht von „Vorbild“, von der<br />

„Freiheit der Betriebe“ <strong>und</strong> nennt das Ganze<br />

„revolutionär“. Nun wissen wir, was ein<br />

Mann wie der IG-Chemie-Vorsitzende Rappe,<br />

der den Gr<strong>und</strong>widerspruch zwischen Kapital<br />

<strong>und</strong> Arbeit aufgehoben sieht, als „Neuf<strong>und</strong>land“<br />

feiert <strong>und</strong> was das Zentralorgan<br />

der Unternehmer „revolutionär“ nennt. Sie<br />

sprechen beide vom gleichen Ding, vom<br />

Verzicht der Gewerkschaft auf die Durchsetzung<br />

der Interessen der Beschäftigen, der<br />

eigenen Mitglieder.<br />

Was dafür eingehandelt worden ist? Nichts!<br />

Irgendwelche Sprüche von „beschäftigungsfördernd“,<br />

vom „Beitrag im Kampf gegen<br />

Massenarbeitslosigkeit“, nichts sonst. Denn<br />

nichts ist verbindlich vereinbart, nichts unterschrieben,<br />

nichts haben die Chemiekonzerne<br />

zugestanden. Sie haben die Beschäftigten<br />

der Chemieindustrie über den Tisch<br />

gezogen, Rappe <strong>und</strong> die Seinen haben sie<br />

über den Tisch geschoben. Das Ergebnis ist<br />

dieser Vertrag. So werden die Gewerkschaften<br />

wirkungslos gemacht, so wird ihre Kraft<br />

abgeschafft, so werden sie gleichgeschaltet.<br />

Zugespitzt könnte man sagen: Solche Gewerkschaftshäuser<br />

brauchen von den<br />

PARTEIEN - STANDPUNKTE II Nummer 62 · 28.1.1994 · Seite 20<br />

Sturmabteilungen der Konzerne nicht mehr<br />

besetzt zu werden, sie sind schon übergeben<br />

worden. Erstmalig ist dieser Vertrag. Ist er<br />

auch einmalig? Daran bestehen leider Zweifel.<br />

Es wird schwer werden für die anderen<br />

Gewerkschaften, diesem „Vorbild“ an Konzernpolitik<br />

in den eigenen Reihen auszuweichen.<br />

Das wird viel Kraft kosten. Und diese<br />

Kraft kann nach Lage der Dinge nur von den<br />

Betriebsräten, aus den Betrieben kommen.<br />

Dieser Pilotabschluß à la Rappe hat großen<br />

Schaden angerichtet.<br />

Raus aus Somalia<br />

Bündnis 90/Die Grünen verurteilen<br />

aufs Schärfste die Erschießung eines<br />

unbewaff<strong>net</strong>en Somaliers durch deutsche<br />

Soldaten. Die Darstellung der Hardthöhe,<br />

das Verhalten der Deutschen „Sicherheitskräfte“<br />

entspräche den „Regeln für den Waffengebrauch<br />

im deutschen Unterstützungsverband“,<br />

kann nur als zynisch bezeich<strong>net</strong><br />

werden: Das Töten von Einbrechern ist<br />

durch nichts zu rechtfertigen <strong>und</strong> erfüllt den<br />

Tatbestand des Totschlags.<br />

Die Vorschriften für die deutschen „Sicherungskräfte“<br />

widersprechen dem Gebot für<br />

UNO-Truppen, nur zur Selbstverteidigung<br />

des eigenen Lebens zur Waffe zu greifen.<br />

Verteidigungsminister Rühe knüpft damit in<br />

fataler Weise an die Tradition Honeckers an.<br />

Der Schießbefehl für die ehemaligen DDR-<br />

Grenzsoldaten, der hier immer zu Recht verurteilt<br />

wurde, wird nun von deutschen Soldaten<br />

in Afrika selbst praktiziert.<br />

Der Schußwaffengebrauch gegen unbewaff<strong>net</strong>e<br />

Einbrecher zeigt die Destabilität <strong>und</strong><br />

Angst der in Belet Uen stationierten Soldaten.<br />

Aus dem ursprünglichen Auftrag, humanitäre<br />

Hilfe zu leisten, droht nun die faktische<br />

Umwandlung in einen Kampfauftrag<br />

zur Verteidigung deutscher Interessen <strong>und</strong><br />

deutscher „Besitztümer“ in Somalia.<br />

Bündnis 90/Die Grünen fordern den sofortigen<br />

<strong>und</strong> ersatzlosen Abzug des gesamten<br />

deutschen Kontingents aus Somalia.<br />

Ein „offener Kanal“<br />

für Darmstadt<br />

Im Jahr 1988 trat das Hessische<br />

Privatr<strong>und</strong>funkgesetz in Kraft, das die<br />

Möglichkeit vorsieht, sogenannte „offene<br />

Kanäle“ einzurichten. Diese offenen Kanäle<br />

sollen prinzipiell jederfrau <strong>und</strong> jedermann,<br />

die oder der Sendenswertes fernsehgerecht<br />

aufzubereiten vermag, zur Verfügung stehen.<br />

Damit soll verhindert werden, daß das<br />

gr<strong>und</strong>gesetzlich geschützte Recht auf Meinungs-<br />

<strong>und</strong> Informationsfreiheit nur durch<br />

die öffentlich-rechtlichen oder die kapitalstarken<br />

privaten Medienmacher ausgeübt<br />

<strong>und</strong> somit auf diese begrenzt wird. Offene<br />

Kanäle stellen die technische Infrastruktur<br />

für Einzelpersonen, aber auch Vereine, Bürgerinitiativen<br />

etc. zur Verbreitung ihrer<br />

sozialen, kulturellen, sportlichen etc. Initiativen,<br />

Meinungen <strong>und</strong> Absichten bereit. Ein<br />

Büro koordiniert die technische sowie die<br />

Programmabwicklung.<br />

Seit 1991 gibt es in Hessen einen ersten<br />

offenen Kanal in Kassel. Seine Sendetätigkeit<br />

erfreut sich wachsenden Zuspruchs bei<br />

privaten Medienmachern <strong>und</strong> den Fernsehzuschauern.<br />

Insgesamt sind seine Aktivitäten<br />

weder der Sparte „privater“, noch<br />

„öffentlich-rechtlicher“ Sendetätigkeit zuzuordnen.<br />

Nachdem die Hessische Landesregierung<br />

die Arbeit des Kasseler offenen Kanals<br />

ausgewertet hat <strong>und</strong> in einem Bericht<br />

für die Einrichtung von weiteren offenen Kanälen,<br />

nämlich in Mittel- <strong>und</strong> Südhessen plädiert,<br />

hat die SPD-Fraktion die Initiative ergriffen<br />

<strong>und</strong> wird eine Antragsinitiative zur<br />

Schaffung eines offenen Kanals in Darmstadt<br />

in die Stadtverord<strong>net</strong>enversammlung<br />

am 17.2. einbringen.<br />

Fraktionsvorsitzender Horst Knechtel<br />

bezeich<strong>net</strong> dessen Schaffung angesichts der<br />

ständig weiteren Perfektionierung <strong>und</strong> Verdichtung<br />

von Massenkommunikationsmitteln<br />

als „ein Stück von demokratischer Kultur“<br />

<strong>und</strong> echte Alternative zum Meinungs<strong>und</strong><br />

Informationsmonopol relativ weniger<br />

bezahlter Kommunikatoren. Die SPD-Fraktion<br />

habe sich durch das für Medienfragen im<br />

SPD-Bezirk Hessen-Süd zuständige Vor-<br />

standsmitglied Michael Siebel ausführlich<br />

über diese Einrichtung informieren lassen.<br />

Sie würde eine erhebliche Bereicherung <strong>und</strong><br />

Belebung des kulturellen <strong>und</strong> gesellschaftlichen<br />

Lebens in Darmstadt bedeuten. Deshalb<br />

soll der Magistrat in Gesprächen mit<br />

der Landesanstalt für den privaten R<strong>und</strong>funk<br />

eintreten, um die Voraussetzung für die Einrichtung<br />

eines offenen Kanals in Darmstadt<br />

zu klären <strong>und</strong> dessen Ansiedlung hier nach<br />

Möglichkeit zu verwirklichen.<br />

Plakate sind nicht<br />

genug<br />

Die bunten Plakate aus der<br />

Carl-Ulrich-Schule sind ein pfiffiger Beitrag<br />

zu mehr Sicherheit im Straßenverkehr, weil<br />

sie einen guten Blickfang darstellen. Das allein<br />

reicht aber nicht aus, um Kinder wirksam<br />

zu schützen, stellt die Sprecherin der <strong>CDU</strong>-<br />

Fraktion Eva Ludwig fest. Ebenso notwendig<br />

sei es, unübersichtliche <strong>und</strong> gefährliche<br />

Ecken zu entschärfen. „Es muß einen eigenen<br />

‚Topf‘ für Kinderverkehrssicherheit im Haushalt<br />

geben“, fordert die <strong>CDU</strong>-Politikerin.<br />

Jetzt ist es so, daß alle Maßnahmen aus dem<br />

Titel „Verkehrsberuhigung“ bezahlt werden<br />

müssen. Die Sicherheit muß häufig hinter anderen<br />

Ausbaumaßnahmen zurückstehen, weil<br />

die Mittel nicht ausreichen. So soll die Kreuzung<br />

Hochstraße/Kiesstraße entschärft werden,<br />

um den Schulweg übersichtlicher zu machen,<br />

aber im letzten Jahr konnte nicht mehr<br />

begonnen werden, weil das Geld alle war.<br />

Eva Ludwig erinnert an eine Untersuchung<br />

des Institutes „Wohnen <strong>und</strong> Umwelt“, die<br />

bereits vor Jahren in Zusammenarbeit mit<br />

Eltern im Martinsviertel zur Kinderverkehrssicherheit<br />

gemacht worden war. „Leider ist<br />

kaum einer der guten praktischen Vorschläge<br />

aufgegriffen worden“, bedauert die <strong>CDU</strong>-<br />

Politikerin. Sie verweist auf die besonders<br />

kritische Situation in der Liebfrauenstraße,<br />

die als Schleichweg zum Rhönring benutzt<br />

wird. „Hier ist das Chaos morgens perfekt,<br />

Kinder auf dem Schulweg, Haltestelle direkt<br />

an der Ecke, über die Heinheimerstraße<br />

schießende Autos, <strong>und</strong> das alles im winterlichen<br />

Zweilicht. Mit dem Ende der Baumaßnahme<br />

sollte hier besser für die Sicherheit<br />

der Fußgänger gesorgt werden.<br />

PKK-Verbot<br />

<strong>und</strong> die Folgen<br />

Welche konkreten Folgen das<br />

von B<strong>und</strong>esinnenminister Kanther angeord<strong>net</strong>e<br />

Verbot der kurdischen Arbeiterpartei<br />

PKK <strong>und</strong> 35 weiterer Organisationen hat,<br />

erlebten Teilnehmer der diesjährigen<br />

Luxemburg-Liebknecht-Demonstration in<br />

Wiesbaden. Annähernd 1.000 Menschen<br />

hatten sich am 15. Januar auf dem Luisenplatz<br />

in Wiesbaden versammelt, um Karl<br />

Liebknecht <strong>und</strong> Rosa Luxemburg zu gedenken,<br />

um gemeinsam zu protestieren gegen<br />

Ausbeutung, Nationalismus <strong>und</strong> Krieg. Unter<br />

ihnen auch viele ausländische Mitbürgerinnen<br />

<strong>und</strong> Mitbürger. Die Polizei zeich<strong>net</strong>e<br />

sich durch ein äußerst provokatives Auftreten<br />

aus, es wurde offen in die Menge fotografiert,<br />

viele Taschen durchwühlt. Dabei<br />

wurden bei einem kurdischen Teilnehmer<br />

aus Darmstadt einige Exemplare des „Kurdistan-Info”<br />

gef<strong>und</strong>en. Die Folge war die Aufnahme<br />

der Personalien <strong>und</strong> die Beschlagnahmung<br />

der Zeitungen. Der Einsatzleiter<br />

der Polizei erklärte uns auf unser Nachfragen,<br />

man habe den kurdischen Genossen<br />

„vor einer Straftat bewahrt”. Denn hätte man<br />

ihn beim Verteilen erwischt, hätte dies eine<br />

Strafanzeige zur Folge gehabt.<br />

Überhaupt war die Polizei gut vorbereitet, eine<br />

Liste mit kurdischen Zeitungen, Symbolen<br />

<strong>und</strong> Fahnen der PKK <strong>und</strong> anderer kurdischer<br />

Organisationen wurde von den Polizeibeamten<br />

mitgeführt. Die Vorgänge machen<br />

deutlich, was von dem tagtäglichen Gerede<br />

b<strong>und</strong>esdeutscher Politiker von Demokratie,<br />

Pressefreiheit <strong>und</strong> ähnliches zu halten ist.<br />

Und was heute mit dem Verbot der PKK vorexerziert<br />

wird, kann morgen schon andere<br />

Gruppierungen <strong>und</strong> Parteien treffen.<br />

Obwohl die DKP mit manchen Aktivitäten<br />

der PKK <strong>und</strong> anderer Organisationen nicht<br />

übereinstimmt, sehen wir in den von B<strong>und</strong>esinnenminister<br />

Kanther angeord<strong>net</strong>en<br />

Maßnahmen eine aktuelle Fortsetzung einer<br />

Politik, die 1956 mit dem Verbot der KPD<br />

<strong>und</strong> der Beschlagnahme ihres Parteieigentums<br />

begann <strong>und</strong> bis auf den heutigen Tag<br />

Repressionen <strong>und</strong> Verfolgungen von Kommunisten,<br />

Sozialisten <strong>und</strong> Linkskräften in<br />

Deutschland nach sich zieht. Mit dem von<br />

der B<strong>und</strong>esregierung sanktionierten Verbot<br />

erweist sich der sogenannte Verfassungsschutz<br />

als verlängerter Arm des türkischen<br />

Geheimdienstes <strong>und</strong> der Regierung in Ankara,<br />

die vor Mord <strong>und</strong> Terror gegen Kurden<br />

nicht zurückschrecken. Mit ihren Maßnahmen<br />

ermutigt die B<strong>und</strong>esregierung die Regierung<br />

der Türkei, mit der Bombardierung<br />

kurdischer Dörfer fortzufahren. Sie macht<br />

sich zum Komplizen des Völkermords am<br />

kurdischen Volk. Mit dem Verbot kurdischer<br />

Organisationen in der BRD wird das ganze<br />

kurdische Volk getroffen.<br />

Die Deutsche Kommunistische Partei protestiert<br />

gegen das Verbot der PKK <strong>und</strong> 35 weiterer<br />

kurdischer Organisationen in der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland <strong>und</strong> fordert:<br />

– Sofortige Aufhebung des Verbots kurdischer<br />

Organisationen.<br />

– Sofortige Freigabe der Zentren, Herausgabe<br />

der beschlagnahmten Materialien <strong>und</strong> der<br />

Konten.<br />

– Sofortige Einstellung jeglicher politischer,<br />

wirtschaftlicher <strong>und</strong> militärischer Hilfe an<br />

das türkische Regime.<br />

Ortsbeiräte für<br />

Arheilgen, Kranichstein<br />

<strong>und</strong> Eberstadt<br />

Mehr Bürgernähe durch die<br />

Einrichtung von Ortsbeiräten ist das Ziel<br />

einer SPD-Initiative, die die nächste Stadtverord<strong>net</strong>enversammlumg<br />

am 17.2.<br />

beschäftigen wird. In einem gemeinsamen<br />

Antrag mit dem Koalitionspartner, den Grünen,<br />

wird der Magistrat beauftragt, rechtzeitig<br />

Vorbereitung dafür zu treffen, daß bei der<br />

Kommunalwahl 1997 nicht nur der Ortsbeirat<br />

in Wixhausen gewählt wird, sondern<br />

auch sichergestellt ist, daß in Arheilgen,<br />

Eberstadt <strong>und</strong> Kranichstein Ortsbeiräte<br />

gewählt werden können.<br />

Das Jahr 1997, so Fraktionsvorsitzender<br />

Horst Knechtel, werde deshalb genannt, weil<br />

es das Jahr der nächsten Kommunalwahlen<br />

ist. Eine frühere Installierung von Ortsbeiräten<br />

sei nach der Gesetzeslage leider nicht<br />

möglich, weil die Wahl zu den Ortsbeiräten<br />

nach den Bestimmungen der Hessischen<br />

Gemeindeordnung gemeinsam mit den<br />

Kommunalwahlen stattfinden müsse. Die<br />

SPD-Fraktion habe ausführlich über verschiedene<br />

Vorschläge diskutiert, Zwischenlösungen<br />

zu finden <strong>und</strong> provisorische<br />

Ortsbeiräte schon vor diesem Zeitpunkt einzurichten.<br />

Dafür gebe es jedoch weder eine<br />

Rechtsgr<strong>und</strong>lage noch Beispiele in anderen<br />

Kommunen. Es sei auch nicht klar, welche<br />

Mehrheitsverhältnisse solchen Gremien, die<br />

nicht als „Ortsbeiräte“ bezeich<strong>net</strong> werden<br />

dürften, zugr<strong>und</strong>e gelegt werden sollten.<br />

So habe sich gezeigt, daß bei der letzten<br />

Kommunalwahl in Wixhausen, wo es bereits<br />

einen Ortsbeirat gibt, dessen Existenz<br />

damals im Eingemeindungsvertrag festgeschrieben<br />

wurde, das Abstimmungsverhalten<br />

für den Ortsbeirat anders als das für die<br />

Stadtverod<strong>net</strong>enversammlung gewesen ist.<br />

So, daß es nicht möglich sei, automatisch<br />

die Ergebnisse der letzten Kommunalwahl<br />

im Stadtteil für die Einrichtung eines solchen<br />

Gremiums zugr<strong>und</strong>e zu legen. In dieser Diskussion,<br />

so Knechtel, sei auch festgestellt<br />

worden, daß es viele falsche, vom Gesetz<br />

her nicht zulässige Vorstellungen darüber<br />

gebe, was Ortsbeiräte sind <strong>und</strong> welche Aufgaben<br />

ihnen zufallen.<br />

Die Beschlüsse eines Ortsbeirates haben<br />

beratenden Charakter für die Stadtverord<strong>net</strong>enversammlung,<br />

ihre definitiven Entscheidungsmöglichkeiten<br />

seien sehr gering.<br />

Allerdings, <strong>und</strong> deshalb trete die SPD für die<br />

Schaffung neuer Ortsbeiräte ein, seien sie<br />

Instrumente zur Verbesserung der Kommunikation<br />

mit den Bürgern <strong>und</strong> zur besseren<br />

Vorbereitung der Willensbildungs- <strong>und</strong> Entscheidungsprozesse<br />

in Stadtverord<strong>net</strong>enversammlungen<br />

<strong>und</strong> Magistrat. Die SPD<br />

wolle damit auch ein von ihr gegebenes<br />

Wahlversprechen erfüllen. Da die Arbeit der<br />

Ortsbeiräte natürlich auch Geld koste, solle<br />

geprüft werden, ob für Arheilgen <strong>und</strong> Kranichstein<br />

ein gemeinsamer Ortsbeirat<br />

geschaffen werden könne.

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