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Waffenproduktion wieder aufnahm. 161 Krupp verfolgte eine noch
ausgefeiltere Strategie: Die Essener Firma kaufte sich bei ausländischen
Rüstungsfirmen ein. Sie übernahm beispielsweise 1/3 der Aktien des
schwedischen Rüstungshersteller Bofors. Im Gegenzug stellte Krupp seine
technischen Erfahrungen aus dem Krieg in der Entwicklung und
Produktion von Waffen zur Verfügung. 162
Durch den Versailler-Vertrag wurden alle militärtechnischen Dienststellen
des ehemaligen Kaiserreiches zwar vermindert, aber nicht verboten. 163
Diese Dienststellen wurden ab 1919 im neugeschaffenen Heereswaffenamt
(HWA) zusammengefasst. Dort wurden 1921 bis 1924 die militär-
technischen Erfahrungen aus dem Krieg ausgewertet. 164 Eine ähnliche
Funktion wie das HWA hatte auch die Waffenabteilung der Marineleitung,
die aber aufgrund des geringen Umfanges der Reichsmarine nur eine
untergeordnete Bedeutung besaß. 165
Nach der innenpolitischen Krise von 1923 beschränkte die
Reichswehrführung die Funktion der Armee auf die rein militärischen
Aspekte als Garant der Souveränität des deutschen Staates nach außen. Sie
musste jedoch die Undurchführbarkeit dieser Rolle aufgrund ihrer
materiellen Unzulänglichkeit akzeptieren. 166 Als Ergänzung zum Konzept
des Führerheeres wurde daraufhin das Konzept der sogenannten
„fabrikatorischen Vorbereitung“ entwickelt. Hierbei sollten die
zugelassenen Rüstungsunternehmen als „Keimzellen“ für eine Ausweitung
161 Ebd., S. 35.
162 Hansen: Reichswehr und Industrie, S. 36.
Lachmann: Zu Problemen der Bewaffnung des imperialistischen deutschen Heeres (1919 –
1939), S. 69 -70.
Nuß: Militär und Wiederaufrüstung, S. 194.
Wheeler-Bennet, John (ins Deutsche übertragen von Steinsdorf, Hans): Die Nemesis der
Macht – Die deutsche Armee in der Politik 1918 – 1945, Düsseldorf 1954, S. 166.
163 Renz: Deutsche Flugabwehr im 20. Jahrhundert, S. 62 – 63.
164 Geyer: Deutsche Rüstungspolitik 1860 – 1980, S. 121.
Hass: Deutschland im zweiten Weltkrieg, Bd. 1, S. 33.
Lachmann: Zu Problemen der Bewaffnung des imperialistischen deutschen Heeres (1919 –
1939), S. 54 und 56.
Nuß: Militär und Wiederaufrüstung, S. 193.
165 Lachmann: Zu Problemen der Bewaffnung des imperialistischen deutschen Heeres (1919 –
1939), S. 123.
166 Deist: Die Aufrüstung der Wehrmacht, S. 373.
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