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aufgerüstet worden war. 248<br />
Ab der Flak 36 wurde bei 8,8 cm Flugabwehrgeschützen das Seelenrohr in<br />
3 Teile unterteilt (die Idee hierzu stammte von der Firma Rheinmetall). 249<br />
Diese Maßnahme hatte ihre Ursache in der unterschiedlich starken<br />
Abnutzung des Seelen-Rohres bei der Verwendung von Munition mit<br />
Führungsringen 250 , die ganz oder teilweise aus Kupfer bestanden<br />
(sogenanntes KPS-Führungsband) 251 ; bei Verwendung von Führungs-<br />
ringen aus Kupfer fand der Verschleiß des Rohres primär am<br />
Übergangskonusteil und Ansatz der Züge statt. 252 Die Dreiteilung<br />
ermöglichte den partiellen Austausch des Rohres ohne Werkstatt-<br />
aufenthalt und erleichterte den Transport der kleineren Einzelteile für den<br />
Nachschub. 253 Der dreiteilige Rohraufbau war in der Fertigung zwar teurer<br />
als der durchgehende, er lohnte sich jedoch aufgrund seiner praktischen<br />
Vorteile. 254<br />
Diese Konstruktionsweise wurde nach der Einführung von Führungsringen<br />
aus Sintereisen wieder aufgegeben, weil sich der Verschleiß dann<br />
gleichmäßig auf das ganze Seelenrohr erstreckte. 255 Scheinbar wurden<br />
jedoch Führungsringe, die ganz oder teilweise aus Kupfer bestanden noch<br />
248 Renz: Deutsche Flug-Abwehr im 20. Jahrhundert, S. 71.<br />
Senger und Etterlin: Die deutschen Geschütze 1939 – 1945, S. 195.<br />
249 Renz: Deutsche Flug-Abwehr im 20. Jahrhundert, S. 69.<br />
Senger und Etterlin: Die deutschen Geschütze 1939 – 1945, S. 196.<br />
250 Ein Geschoss wird auf seinem Weg durch das Rohr in eine Rotationsbewegung versetzt,<br />
durch die es, nach dem Verlassen des Rohres, stabilisiert wird. Diese Rotationsbewegung<br />
wird als Drall bezeichnet. Sie wird dadurch hervorgerufen, dass in die Rohrinnenwand Nuten<br />
eingeschnitten sind, die sogenannten Züge. Zwischen den Zügen bleiben Leisten stehen, die<br />
sogenannten Felder. Beim Abschuss schneiden sich die Felder in das Führungsband eines<br />
Geschosses und erzeugen auf seinem Weg durch den gezogenen Teil des Rohres die den<br />
Drall. - Der Innendurchmesser des gezogenen Teils des Rohres wird als das Kaliber des<br />
Rohres bezeichnet. Dieser Innendurchmesser wird zwischen zwei Feldern gemessen, nicht<br />
zwischen zwei Zügen [Romer, R., 11.5.1.Der Drall und die Führungsbänder, in: Rheinmetall<br />
– Waffentechnisches Taschenbuch, ³1977 Düsseldorf, S. 523 – 527].<br />
251 Munitionsmerkblatt: Allgemeiner Aufbau der Flakmunition – Mat. Klasse 100 A – Die<br />
Munition der deutschen Flakartillerie. Beschreibung, ohne Ort und Jahr, S. 9.<br />
252 Parr, A. / Smith, F.V.: Artillery Design and Development Performed by Rheinmetall-Borsig<br />
(C.I.O.S. Report File No. XXXI-12), ohne Ort : 1. September 1945,Appendix II, S. 2.<br />
Renz: Deutsche Flug-Abwehr im 20. Jahrhundert, S. 80.<br />
253 Renz: Deutsche Flug-Abwehr im 20. Jahrhundert, S. 69<br />
254 Chaplin, Frank S.: Artillery Carriage and Gun Development by the Rheinmetall-Borsig A. G.<br />
(C.I.O.S. Report File No. XXXI- 62), ohne Ort: 1. Juli -10. August 1945, S. 16.<br />
255 Ebd., S. 13 und 16.<br />
Parr, A. / Smith, F.V.: Artillery Design and Development Performed by Rheinmetall-Borsig<br />
(C.I.O.S. Report File No. XXXI-12), ohne Ort : 1. September 1945, Appendix II, S. 2.<br />
Renz: Deutsche Flug-Abwehr im 20. Jahrhundert, S. 69 – 70.<br />
Senger und Etterlin: Die deutschen Geschütze 1939 – 1945, S. 195.<br />
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