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In Kolonija leben etwa 470 - vor allem Ägypter und Albaner - in einer Enklave; meist sind es<br />
Flüchtlinge aus anderen Regionen des Kosovo. 13 Den meisten Jugendlichen in Gjakovё/Djakovica<br />
ist dieser Stadtteil unbekannt.<br />
Wichtig für die Auswahl der beteiligten Nachbarregionen war, sich nicht nur zielgerichtet auf die<br />
umliegenden serbischen Nachbargebiete zu konzentrieren, sondern auch mit Kolonija als Region<br />
zwischen Gjakovё/Djakovica und Rahovec/Orahovac zu kooperieren und somit die größte Minderheit<br />
in Gjakovё/Djakovica – die Ägypter – mit einzubeziehen und auf die spezifische regionale<br />
Multiethnizität der Region einzugehen.<br />
Da es sich um eine erste interethnische und überregionale Maßnahme im Bereich der Versöhnungsarbeit<br />
der CFT-Stiftung handelte, bot es sich an, mit anderen regionalen NGOs zu kooperieren,<br />
die bereits Erfahrungen mit multiethnischen Camps besitzen. Bisher gab es noch keine serbischen<br />
Jugendlichen im Programm der CFT.<br />
Wichtig war außerdem, die teilnehmenden Jugendlichen über Jugend- und Sozialeinrichtungen in<br />
den jeweiligen Regionen zu erreichen und die Zusammenarbeit und Vernetzung zwischen der CFT-<br />
Stiftung vor Ort und den jeweiligen NGOs in den Zielregionen zu stärken. Darüber hinaus war die<br />
Zusammenarbeit mit erfahrenen lokalen Partnern, die somit als lokale Kollegen aus den jeweiligen<br />
Organisationen eine Vorbildfunktion für das lokale Team der CFT in Gjakovё/Djakovica und eine<br />
Absicherung der multiethnischen Begegnung darstellen, von Bedeutung.<br />
Kooperationspartner<br />
Zu den Kooperationspartnern gehörten das Romazentrum in Kolonija in Partnerschaft mit „Bethany<br />
Christian Services“ (BCS) bei Gjakovё/Djakovica, das in dem außerhalb gelegenen Stadtteil<br />
Kolonija Jugendarbeit leistet. Hier gibt es eine Theater- und Tanzgruppe von etwa acht Jugendlichen<br />
in der Altersgruppe 16-18 Jahre. Außerdem gab es eine Kooperation mit den Jugendzentren in<br />
Rahovec/Orahovac in Partnerschaft mit der deutschen Organisation „Schüler Helfen Leben“<br />
(SHL), die sowohl im serbischen als auch im albanischen Stadtteil von Orahovac/Rahovec muliethnische<br />
Jugendarbeit organisieren und Jugendzentren betreiben sowie jährlich gemeinsam mit der<br />
NGO Promocom multiethnische Winter- und Sommercamps veranstalten. Promocom ist eine NGO<br />
aus Gjakovё/Djakovica, die über einen Trainerpool für multiethnische Camps verfügt und sich auf<br />
die inhaltliche Ausgestaltung von Camps konzentriert.<br />
Ziele<br />
Ziel der Pilotmaßnahme war es, eine erste multiethnische Begegnung für albanische, Roma- und<br />
ägyptische Jugendliche aus Gjakovё/Djakovica sowie Kolonija und mit albanischen, serbischen<br />
und Romajugendlichen aus der Region Rahovec/Orahovac und der Region Gjakovё/Djakovica zu<br />
ermöglichen.<br />
Es sollten der Aufbau einer multiethnischen Theatergruppe und die Entwicklung eines Theaterstücks<br />
über die Schwierigkeiten und Perspektiven einer Annäherung der ethnischen Gruppen im<br />
Kosovo realisiert werden. Die Theatergruppe sollte sich im Anschluss über einem Zeitraum von<br />
sechs Monaten (Mai bis Oktober 2006) treffen. Das Theaterstück sollte ab Herbst 2006 bis zum<br />
Jahresende in verschiedenen Kommunen, Gemeinden und Institutionen aufgeführt werden.<br />
Ein weiteres Ziel war darüber hinaus die Gewinnung von Jugendlichen als Multiplikatoren und<br />
Freiwillige für weitere kleine Projekte, Treffen und Begegnungen in der Region sowie eine langfristige<br />
Einbindung von Jugendlichen in die Arbeit von CFT als Multiplikatoren.<br />
Zielgruppe<br />
Die Zielgruppe waren albanische, serbische, Roma- und ägyptische Jugendliche im Alter von 15<br />
bis 20 Jahren. Die Teilnehmerzahl sollte maximal 18 Jugendliche betragen. Als Kriterium wurde<br />
festgelegt, dass es sich um motivierte Jugendliche handeln sollte.<br />
Um den Jugendlichen eine alltagsorientierte Begegnung zu garantieren, sollten sie sich nach den<br />
Camps über sechs Monate einmal pro Woche in den Heimatregionen der Teilnehmer treffen und<br />
das entstandene Theaterstück weiterentwickeln.<br />
13 Vgl. „Municipal Profile - Gjakovё/Djakovica - November 2005”, OSCE Mission in Kosovo, S. 2.<br />
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