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Inhaltliche Schwerpunkte des Camps<br />

Der inhaltliche Ansatz für das Camp umfasste drei verschiedene Ebenen der Auseinandersetzung<br />

mit dem Thema multiethnisches Zusammenleben.<br />

Auf der ersten Ebene ging es im Rahmen von Diskussionen, Workshops und Übungen um eine<br />

theoretische und alltagsnahe Beschäftigung mit dem Thema Menschenrechte und Konfliktlösung 14 .<br />

Fragen wie: „Sind Menschenrechte universell?“, „Wie können sie geschützt werden?“, „Wie kann<br />

ein Zusammenleben gesellschaftlich und in konkreten Alltagssituationen aussehen?“, wurden hier<br />

gestellt und diskutiert.<br />

Die zweite Ebene umfasste ein Theaterprojekt. Den Teilnehmern wurde in der konkreten gegenwärtigen<br />

Situation die Möglichkeit geboten, sich auf ihre eigene Art und Weise mit der Thematik<br />

auseinander zu setzen und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln. Ziel war die Aktivierung und<br />

Integration von Spontanität, Kreativität und Bewusstsein, um für eine neue oder bereits bekannte<br />

Situation eine angemessene Reaktion zu finden. Dem Individuum wurde dadurch ermöglicht, sich<br />

aus festgefahrenen Rollen zu befreien, neuen sozialen Anforderungen aktiv handelnd gerecht zu<br />

werden und Verantwortung für sich und seine Umgebung zu übernehmen. Die Theaterarbeit ermöglichte<br />

es, das Rollenrepertoire zu erweitern, die Wahrnehmung der eigenen Person und der<br />

Umwelt sowie die Darstellung in Bildern und Symbolen zu stärken. Die Arbeit in der Gruppe förderte<br />

kommunikative und soziale Kompetenzen sowie Autonomie.<br />

Auf der dritten Ebene ging es um eine tiefere Reflexion und Verarbeitung der in den Schulungen<br />

und der Theaterarbeit gemachten Erfahrungen. Es besteht die Möglichkeit, in einem geschützten<br />

Rahmen über die durch die Arbeit angerührten Erinnerungen bzw. Erfahrungen, Ängste, Befürchtungen,<br />

Wünsche etc. zu sprechen sowie während der Arbeit auftretende Schwierigkeiten oder<br />

Konflikte in der Gruppe zu behandeln und diese möglichst zu klären. 15<br />

Die Ebenen standen in keiner direkten Verbindung zueinander, sondern ergänzen sich im Gesamtkonzept<br />

des Campverlaufs.<br />

Das Team<br />

Das Team des Camps bestand insgesamt aus acht Personen. Vier Personen waren albanische Mitarbeiter<br />

der NGO der CFT-Stiftung und sowohl für die Betreuung und Organisation des Camps<br />

zuständig als auch inhaltlich in den Theatertrainings moderierend tätig. Außerdem gehörten zwei<br />

weitere albanische Trainer der NGO Promocom sowie ein serbischer Mitarbeiter der Organisation<br />

„Schüler Helfen Leben“, der die Betreuung der Teilnehmer mit übernahm, zum Team. Von Seiten<br />

der CFT-Stiftung war die Projektleiterin aus Deutschland zur Begleitung des Camps und des<br />

Teams angereist. Sie übernahm die Hauptmoderation der Theatertrainings und leitete den Gesprächskreis<br />

der Teilnehmer. Die Autorin begleitete das Camp als teilnehmende Beobachterin und<br />

Beraterin und führte am Ende des Camps vor Ort die Interviews durch. Alle Veranstaltungen wurden<br />

sowohl ins Albanische als auch ins Serbische übersetzt.<br />

Auswahl der Teilnehmer<br />

Es fand sowohl für die Region Rahovec/Orahovac als auch für Gjakovё/Djakovica und Kolonija<br />

ein zweitägiges Vor-Training statt. An dem Vor-Training haben bis zu 30 Personen teilgenommen.<br />

Dieses Training wurde inhaltlich von Promocom/CFT geleitet. Am ersten Tag gab es ein einführendes<br />

Training und am zweiten Tag einen Test/Fragebogen. Die Hauptauswahlkriterien waren:<br />

- aktive Beteiligung, Wissenserwerb<br />

- langfristiges Interesse und Projekteinbindung<br />

- Interesse an Theaterarbeit<br />

- möglichst ausgeglichene Beteiligung aller ethnischen Gruppen, Regionen und Geschlechter<br />

14<br />

Die durch die NGO Promocom durchgeführten Schulungen im Bereich Menschenrechte und Konfliktlösung basieren<br />

auf Ansätzen und Programmen der OSZE im Kosovo. Die Trainer der lokalen NGO Promocom sind zertifizierte<br />

OSZE-Trainer, die selbstständig arbeiten. Das Programm gliedert sich in drei Module: 1. Menschenrechte und<br />

Schutz, 2. Recht und Verantwortung und 3. Konflikt, Konfliktlösung und Mediation.<br />

15<br />

Vgl. Begegnungscamp „Jugendliche bauen Brücken“: serbische, albanische und Romajugendliche im Kosovo,<br />

CFT, 4. Juni 2006, S. 5-6.<br />

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