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Buchungs- und Berechnungsbeispiele, Anhang ... - Kanton Bern

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Kapitel 11<br />

<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Inhaltsverzeichnis Blatt 11/0<br />

Jahresterminplan ..............................................................................................................................11/1<br />

Checkliste für die Abschlussarbeiten..................................................................................................11/2<br />

Verbuchung der Besoldungen ............................................................................................................11/3<br />

Interne Verrechnungen ......................................................................................................................11/4<br />

Behandlung von Kassendifferenzen ....................................................................................................11/5<br />

Debitoren; Sollstellung <strong>und</strong> Bewertung................................................................................................11/6<br />

Verbuchung einer Zinsabrechnung (Aktivzinsen) ..................................................................................11/7<br />

Verbuchung des Wertschriftenverkehrs (Obligationen <strong>und</strong> Aktien) .........................................................11/8<br />

Wertschriftenverzeichnis ...................................................................................................................11/9<br />

Investitionsausgaben <strong>und</strong> Investitionseinnahmen; Abschluss der Investitionsrechnung.............................11/10<br />

Abschluss der Investitionsrechnung bei einem Einnahmenüberschuss...................................................11/11<br />

Aktivierung von Beiträgen für angefangene Investitionen........................................................................11/12<br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Kauf bzw. Bau .........................................................................11/13<br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Renovation...............................................................................11/14<br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Neubewertung..........................................................................11/15<br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Betriebsabrechnung..................................................................11/16<br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Renditeberechnung...................................................................11/17<br />

Musterreglement für eine Spezialfinanzierung "Werterhalt für die Liegenschaften des<br />

Finanzvermögens" SF WEU..............................................................................................................11/18<br />

Liegenschaftsverzeichnis...................................................................................................................11/19<br />

Verkauf von Liegenschaften des Finanzvermögens...............................................................................11/20<br />

Verkauf von Liegenschaften des Verwaltungsvermögens.......................................................................11/21<br />

Übertragung von Finanz- ins Verwaltungsvermögen..............................................................................11/22<br />

Übertragung von Verwaltungs- ins Finanzvermögen..............................................................................11/23<br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen; Abschluss der IR <strong>und</strong> Verbuchung beim<br />

Jahresabschluss ..............................................................................................................................11/24<br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen; Berechnung für den Voranschlag .................................11/25<br />

Rechnungsabgrenzung; Transitorische Aktiven <strong>und</strong> Passiven................................................................11/26<br />

Verwaltete Stiftungen (Legate, Schenkungen) .....................................................................................11/27<br />

Rückstellungen ................................................................................................................................11/28<br />

Eigenkapital.....................................................................................................................................11/29<br />

Bilanzfehlbetrag................................................................................................................................11/30<br />

Spezialfinanzierung Schutzraumersatzabgaben...................................................................................11/31<br />

Spezialfinanzierung Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage..................................................................................11/32<br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung..................................11/33<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung; Anlagen der Abwasserregion ................................................11/34<br />

Mehrwertsteuer (MWST) ...................................................................................................................11/35<br />

Gemeindesteuern (Steuerbuchhaltung) ...............................................................................................11/36<br />

Kontierung Finanz- <strong>und</strong> Lastenausgleich.............................................................................................11/37<br />

Lastenausgleich Fürsorge .................................................................................................................11/38<br />

Plausibilitätskontrollen beim Rechnungsabschluss ..............................................................................11/39<br />

Finanzkennzahlen ............................................................................................................................11/40<br />

Mobilienverzeichnis...........................................................................................................................11/41<br />

Verzeichnis über die Mitgliedschaften <strong>und</strong> Beteiligungen......................................................................11/42<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Jahresterminplan Blatt 11/1<br />

Für das Erstellen <strong>und</strong> Beschlussfassen von Jahresrechnung, Voranschlag <strong>und</strong> Finanzplan gilt folgender, zeitlicher<br />

Grobablauf im Kalenderjahr:<br />

Januar - März Abschlussarbeiten erledigen (Abgrenzungen <strong>und</strong> Abschlussbuchungen vornehmen; Abrechnungen,<br />

Abschlusstabellen <strong>und</strong> Verzeichnisse erstellen; Bestandesnachweise zusammenstellen).<br />

März/April Jahresrechnung erstellen (Abschlussbuchungen vornehmen, Vorbericht <strong>und</strong> Antrag für die<br />

Rechnungsgenehmigung erstellen).<br />

Jahresrechnung durch den Gemeinderat behandeln <strong>und</strong> beschliessen.<br />

April/Mai Rechnungsprüfung durchführen.<br />

Investitionsprogramm für die Finanzplanung erarbeiten.<br />

Mai/Juni Jahresrechnung durch die Gemeindeversammlung genehmigen.<br />

Juni/Juli Finanzplan erarbeiten.<br />

August Finanzplan durch den Gemeinderat behandeln <strong>und</strong> beschliessen.<br />

Juli - September Voranschlag erarbeiten.<br />

Oktober Voranschlag durch den Gemeinderat behandeln <strong>und</strong> beschliessen.<br />

November Terminplan für den bevorstehenden Rechnungsabschluss sowie für die nächstjährige Finanzplanung<br />

<strong>und</strong> Budgetierung erstellen. Information an sämtliche betroffenen Verwaltungsstellen<br />

<strong>und</strong> Behörden.<br />

Dezember Voranschlag durch die Gemeindeversammlung genehmigen.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Checkliste für die Abschlussarbeiten Blatt 11/2<br />

Per Stichtag 31. Dezember Geldkonten abschliessen.<br />

Aufwand <strong>und</strong> Ertrag vollständig erfassen (Sollstellungen).<br />

Abrechnungen AHV, Pensionskasse, Unfallversicherung, Taggeldversicherung, Lohnausweise,<br />

Rückforderung der Verrechnungssteuern, Mehrwertsteuer usw.<br />

Abgrenzungen Aufwand <strong>und</strong> Ertrag bzw. Ausgaben <strong>und</strong> Einnahmen (Debitoren, Kreditoren,<br />

transitorische Aktiven <strong>und</strong> Passiven, Rückstellungen) periodengerecht abgrenzen.<br />

Interne Verrechnungen Belastungen <strong>und</strong> Gutschriften innerhalb der Laufenden Rechnung.<br />

Abschluss Investitionsrechnung<br />

Eigenleistungen für Investitionen.<br />

Ausgaben aktivieren, Einnahmen passivieren.<br />

Verpflichtungskredite Verpflichtungskreditkontrolle erstellen.<br />

Abschreibungen Abschreibungstabelle erstellen.<br />

Abschreibungen verbuchen.<br />

Spezialfinanzierungen Zinsen (kalkulatorische) <strong>und</strong> Abschreibungen verrechnen.<br />

Einlagen <strong>und</strong> Entnahmen verbuchen.<br />

Depotgelder<br />

Verwaltete Stiftungen Zinsen (kalkulatorische) verrechnen.<br />

Inventare Bestandesnachweise für Sammelposten (Guthaben, Wertschriften, Liegenschaften,<br />

Mobilien usw.) erstellen.<br />

Bewertungen Bewertung der Guthaben <strong>und</strong> Liegenschaften des Finanzvermögens überprüfen;<br />

notwendige Wertberichtigungen vornehmen.<br />

Bestandesnachweise Bilanzierte Bestände kontrollieren; Bestandesnachweise für Aktiven <strong>und</strong><br />

Passiven zusammenstellen.<br />

Ergebnis der Laufenden<br />

Rechnung<br />

Ergebnis der Laufenden Rechnung auf dem Eigenkapital bzw. auf dem Bilanzfehlbetrag<br />

verbuchen ("einseitige" Buchung). *)<br />

Plausibilitätskontrollen Plausibilitätskontrollen vornehmen (⇒ AFV 11/39).<br />

Auswertungen Beilagen zur Jahresrechnung erstellen (⇒ HB 4.4.1).<br />

Vorbericht Vorbericht zur Jahresrechnung verfassen.<br />

*) Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> wird die Laufende Rechnung vor <strong>und</strong> die Bestandesrechnung nach dem Verbuchen des<br />

Rechnungsergebnisses dargestellt. Damit ist der Ertrags- oder Aufwandüberschuss auf einen Blick ersichtlich.<br />

Dies bedingt jedoch, beim Verbuchen des Ergebnisses der Laufenden Rechnung auf dem Eigenkapital<br />

(resp. Bilanzfehlbetrag) eine "einseitige" Buchung vorzunehmen. Der genaue Abschlussvorgang ist je nach<br />

EDV-System unterschiedlich.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung der Familienzulagen (FAMZU) Ergänzung Blatt 11/3 AFV<br />

Hinweis:<br />

Das zu beachtende Bruttoverbuchungsprinzip wirkt sich bei der Verbuchung der Besoldungen derart aus,<br />

dass im Aufwand der Bruttolohn zu verbuchen ist <strong>und</strong> für die Arbeitnehmer- <strong>und</strong> Arbeitgeberbeiträge unter<br />

den Passiven (Kreditoren) je Versicherungskategorie separate Abrechnungskonten zu führen sind (⇒ HB<br />

4.3.1, 4.3.1.2).<br />

Neu sind auch die Gemeinden dem Gesetz über die Familienzulagen (KFamZG) unterstellt. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> muss die Verbuchung der Besoldung angepasst werden.<br />

Fall:<br />

Bruttolohn 6'500.00<br />

Kinderzulage (nach KFamZG) 230.00<br />

Ausbildungszulagen (nach KFamZG) 580.00<br />

Betreuungszulage (nach PG) 200.00<br />

Arbeitnehmerbeiträge<br />

AHV/IV/EO 5.05 % von 6'500 328.25<br />

ALV 1.00 % von 6'500 65.00<br />

Pensionskasse 350.00<br />

NBU 23.00<br />

Total Arbeitnehmerbeiträge 766.25 -766.25<br />

Nettolohn 6'743.75<br />

Spesen 311.00<br />

Abzug für Miete Dienstwohnung -1'140.00<br />

Auszahlung 5'914.75<br />

Arbeitgeberbeiträge<br />

AHV/IV/EO 5.05 % von 6'500 328.25<br />

ALV 1.00 % von 6'500 65.00<br />

Pensionskasse 525.00<br />

FAK 2.00 % von 6'500 130.00<br />

UV (BU+NBU) 30.00<br />

Total Arbeitgeberbeiträge 1'078.25<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1) Bruttolohn 029.301.01 x 6'500.00<br />

2) Arbeitnehmerbeitrag AHV/IV/EO/ALV x 2000.04 393.25<br />

3) Arbeitgeberbeitrag AHV/IV/EO/ALV 029.303.01 2000.04 393.25<br />

4) Arbeitnehmerbeitrag Pensionskasse x 2000.05 350.00<br />

5) Arbeitgeberbeitrag Pensionskasse 029.304.01 2000.05 525.00<br />

6) Arbeitnehmerbeitrag Unfallversicherung x 2000.06 23.00<br />

7) Arbeitgeberbeitrag Unfallversicherung 029.305.01 2000.06 30.00<br />

8) Arbeitgeberbeitrag FAK 029.303.01 2000.07 130.00<br />

9) Kinder- <strong>und</strong> Ausbildungszulagen 1011.02 x 810.00<br />

10) Betreuungszulage 029.301.01 x 200.00<br />

11) Spesen 029.317.01 x 311.00<br />

12) Miete Dienstwohnung x 090.427.01 1'140.00<br />

13) Auszahlung x 1001.01 5'914.75<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

Die Verbuchung der Verwaltungskosten der Ausgleichskasse erfolgt im vorliegenden Beispiel Ende Jahr.<br />

Verschiedene EDV-Programme bieten jedoch die Möglichkeit an, die Verwaltungskosten mit der monatlichen<br />

Lohnverarbeitung zu berechnen <strong>und</strong> somit laufend zu verbuchen.<br />

Juni 2008/270-02-27 1


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Die Rückerstattung der Kinder- <strong>und</strong> Ausbildungszulagen erfolgt direkt auf das Debitorenkonto. Zahlt eine<br />

Gemeinde höhere Zulagen, ist die Differenz im Aufwand unter Löhne des Verwaltungs- <strong>und</strong> Betriebspersonals<br />

(Kontoart 301) zu verbuchen.<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

13) 5'914.75<br />

1011.02<br />

KK Familienausgleichskasse<br />

9) 810.00<br />

029.301.01<br />

Besoldungen Verwaltungspersonal<br />

1) 6'500.00<br />

10) 200.00<br />

029.303.01<br />

Sozialversicherungsbeiträge<br />

3) 393.25<br />

8) 130.00<br />

029.304.01<br />

Personalversicherungsbeiträge<br />

5) 525.00<br />

029.305.01<br />

Unfall- <strong>und</strong> Krankenversicherung<br />

7) 30.00<br />

029.317.01<br />

Spesenentschädigungen<br />

11) 311.00<br />

Juni 2008/270-02-27 2<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

2000.04<br />

Kreditor AHV/IV/EO/ALV<br />

2) 393.25<br />

3) 393.25<br />

2000.05<br />

Kreditor Pensionskassenbeiträge<br />

4) 350.00<br />

5) 525.00<br />

2000.06<br />

Kreditor Unfall-/Krankenvers.<br />

6) 23.00<br />

7) 30.00<br />

2000.07<br />

Kreditor Familienausgleichskasse<br />

8) 130.00<br />

090.427.01<br />

Mietertrag<br />

12) 1'140.00


Hinweis:<br />

<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Gemäss Artikel 26 KFamZG werden die Aufwendungen für die Zulagenordnung für Nichterwerbstätige von<br />

<strong>Kanton</strong> <strong>und</strong> Gemeinden gemeinsam über den neuen Lastenausgleich FAMZU entsprechend Artikel 25 FI-<br />

LAG getragen. Die Abteilung Finanzausgleich (FIN) berechnet die von den einzelnen Gemeinden zu tragenden<br />

Lastenanteile nach den Bestimmungen des FILAG (es ist mit r<strong>und</strong> CHF 14.00 pro Einwohner zu rechnen).<br />

Das ASVS (JGK) eröffnet den Gemeinden die Lastenanteile durch Verfügung.<br />

Für die Verbuchung dieses neuen Lastenausgleichs wird die funktionale Gliederung erweitert: Der Gemeindeanteil<br />

ist in der neuen Funktion 533 zu verbuchen (gemäss Handbuch des Rechnungswesens der öffentlichen<br />

Haushalte, Band II, 1981). Der neue Lastenausgleich wird in der Finanzplanungshilfe der Finanzdirektion,<br />

Abteilung Finanzausgleich, enthalten sein.<br />

Die erste Abrechnung des ASVS werden die Gemeinden im 2010 erhalten für die Aufwendungen 2009. Den<br />

Gemeinden wird empfohlen, die Verbuchung im 2010 vorzunehmen <strong>und</strong> auf eine Soll-Stellung im 2009 zu<br />

verzichten (analog EL). Somit ist auch für den Voranschlag 2009 noch kein Betrag aufzunehmen.<br />

Fall:<br />

Die Gemeinde erhält vom ASVS die Verfügung betr. Anteil am Lastenausgleich FAMZU (gemäss Artikel 26<br />

KFamZG). Der Gemeindeanteil beläuft sich auf CHF 10'908.00.<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1) Anteil Lastenausgleich FAMZU 533.351.01 1002.01 10'908.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

1) 10'908.00<br />

533.351.01<br />

Lastenausgleich FAMZU<br />

1) 10'908.00<br />

Juni 2008/270-02-27 3<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung der Besoldungen Blatt 11/3-1<br />

Hinweis:<br />

Das zu beachtende Bruttoverbuchungsprinzip wirkt sich bei der Verbuchung der Besoldungen derart aus, dass<br />

im Aufwand der Bruttolohn zu verbuchen ist <strong>und</strong> für die Arbeitnehmer- <strong>und</strong> Arbeitgeberbeiträge unter den Passiven<br />

(Kreditoren) je Versicherungskategorie separate Abrechnungskonten zu führen sind (⇒ HB 4.3.1, 4.3.1.2).<br />

Fall:<br />

Monatsgehalt 6'500.00<br />

Betreuungszulage 320.00<br />

Kinderzulagen 380.00<br />

Bruttolohn 7'200.00<br />

Abzug für AHV/IV/EO/ALV 425.75<br />

Abzug für Pensionskasse 520.00<br />

Abzug für Nichtbetriebsunfallversicherung 23.00<br />

Nettolohn 6'231.25<br />

Spesen 311.00<br />

Abzug für Miete Dienstwohnung 1'140.00<br />

Auszahlung 5'402.25<br />

Arbeitgeberbeitrag AHV/IV/EO/ALV 425.75<br />

Arbeitgeberbeitrag Pensionskasse 780.00<br />

Arbeitgeberbeitrag Unfallversicherung (BU+NBU) 30.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Bruttolohn 029.301.01 x 7'200.00<br />

2)<br />

Arbeitnehmerbeitrag AHV/IV/EO/ALV x 2000.04 425.75<br />

3)<br />

Arbeitgeberbeitrag AHV/IV/EO/ALV 029.303.01 2000.04 425.75<br />

4)<br />

Arbeitnehmerbeitrag Pensionskasse x 2000.05 520.00<br />

5)<br />

Arbeitgeberbeitrag Pensionskasse 029.304.01 2000.05 780.00<br />

6)<br />

Arbeitnehmerbeitrag Unfallversicherung x 2000.06 23.00<br />

7)<br />

Arbeitgeberbeitrag Unfallversicherung 029.305.01 2000.06 30.00<br />

8)<br />

Spesen 029.317.01 x 311.00<br />

9)<br />

Miete Dienstwohnung x 090.427.01 1'140.00<br />

10)<br />

Auszahlung x 1001.01 5'402.25<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

Die Verbuchung der Verwaltungskosten der Ausgleichskasse erfolgt im vorliegenden Beispiel Ende Jahr. Verschiedene<br />

EDV-Programme bieten jedoch die Möglichkeit an, die Verwaltungskosten mit der monatlichen<br />

Lohnverarbeitung zu berechnen <strong>und</strong> somit laufend zu verbuchen.<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

10) 5'402.25<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2000.04<br />

KK für AHV/IV/EO/ALV<br />

2) 425.75<br />

3) 425.75<br />

2000.05<br />

KK für Pensionskassenbeiträge<br />

4) 520.00<br />

5) 780.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung der Besoldungen Blatt 11/3-2<br />

029.301.01<br />

Besoldungen Verwaltungspersonal<br />

1) 7'200.00<br />

029.303.01<br />

Sozialversicherungsbeiträge<br />

3) 425.75<br />

029.304.01<br />

Personalversicherungsbeiträge<br />

5) 780.00<br />

029.305.01<br />

Unfall- <strong>und</strong> Krankenversicherung<br />

7) 30.00<br />

029.317.01<br />

Spesenentschädigungen<br />

8) 311.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2000.06<br />

KK für Unfall-/Krankenversicherung<br />

090.427.01<br />

Mietertrag<br />

6) 23.00<br />

7) 30.00<br />

9) 1'140.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Interne Verrechnungen Blatt 11/4<br />

Hinweis:<br />

Interne Verrechnungen sind Gutschriften <strong>und</strong> Belastungen für Leistungsbezüge innerhalb der Laufenden Rechnung.<br />

Gemäss Artikel 94 GV sind sie vorzunehmen, um<br />

a) die Rechnungsstellung gegenüber Dritten sicherzustellen,<br />

b) das wirtschaftliche Ergebnis der einzelnen Verwaltungstätigkeiten feststellen zu können,<br />

c) das Kostendenken <strong>und</strong> die Eigenverantwortlichkeit zu stärken <strong>und</strong><br />

d) die Aussagekraft <strong>und</strong> Vergleichbarkeit der Rechnungen zu gewährleisten.<br />

In den spezialfinanzierten Bereichen sind sie zwingend <strong>und</strong> auf der Basis der Vollkosten vorzunehmen (⇒ HB<br />

4.6.5). Die internen Verrechnungen werden über die Kontenarten 39 <strong>und</strong> 49 verbucht; Aufwand <strong>und</strong> Ertrag müssen<br />

betragsmässig übereinstimmen.<br />

Für die Verbuchung stehen folgende Konten zur Verfügung:<br />

390/490 Verrechneter Aufwand<br />

391/491 Verrechnete Zinsen<br />

392/492 Verrechnete Abschreibungen<br />

395/495 Verrechneter Ertrag<br />

Fall:<br />

Verrechnung der rapportierten Arbeitsleistungen des Werkhofs für den Fussballplatz 1'842.55<br />

Verrechnung des kalkulatorischen Zinses auf dem Nettovermögen der Abwasserentsorgung<br />

(Nettovermögen = Verwaltungsvermögen abzüglich Verpflichtungen für Spezialfinanzierungen)<br />

(⇒ HB 4.5.5.5) 25'258.85<br />

Verrechnung der Abschreibungen auf den Mobilien der Abfallentsorgung 1'000.00<br />

Verrechnung der Miete für in der Militärunterkunft untergebrachte Asylsuchende 3'600.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

4)<br />

Verrechnung Arbeitslohn Werkhof 341.390.01 620.490.01 1'842.55<br />

Verrechnung kalkulatorischer Zins Abwasserentsorgung 710.391.01 940.491.01 25'258.85<br />

Verrechnung Abschreibungen Mobilien Abfallentsorgung 720.392.01 990.492.01 1'000.00<br />

Verrechnung Miete Militärunterkunft an Asylsuchende 583.395.01 151.495.01 3'600.00<br />

341.390.01<br />

Verrechneter Aufwand<br />

1) 1'842.55<br />

710.391.01<br />

Verrechnete Zinsen<br />

2) 25'258.85<br />

720.392.01<br />

Verrechnete Abschreibungen<br />

3) 1'000.00<br />

583.395.01<br />

Verrechnete Miete<br />

4) 3'600.00<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

620.490.01<br />

Verrechneter Ertrag<br />

940.491.01<br />

Verrechnete Zinsen<br />

1) 1'842.55<br />

2) 25'258.85<br />

990.492.01<br />

Verrechnete Abschreibungen<br />

151.495.01<br />

Verrechnete Miete<br />

3) 1'000.00<br />

4) 3'600.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Behandlung von Kassendifferenzen Blatt 11/5<br />

Hinweis:<br />

Primär gilt es, Kassendifferenzen durch möglichst häufige Bestandeskontrollen (am besten täglich, mindestens<br />

aber wöchentlich) zu vermeiden. Weitere Sicherungsmassnahmen sind:<br />

- den Geldverkehr laufend verbuchen (unverbuchte Belege auf ein absolutes Minimum beschränken),<br />

- keine Gelder aufbewahren, welche nicht auch verbucht sind,<br />

- die Bestände möglichst tief halten,<br />

- den Kreis der zugriffsberechtigten Personen auf das notwendige Minimum beschränken,<br />

- die Barbestände sicher aufbewahren,<br />

- den Barbestand angemessen versichern.<br />

Kassendifferenzen sind sofort zu verbuchen. Bis zur abschliessenden Abklärung können sie auf einem separaten<br />

Differenzenkonto (1019) verbucht werden; danach bzw. in jedem Fall per Rechnungsabschluss sind sie<br />

definitiv über die Laufende Rechnung auszubuchen.<br />

Die Kassendifferenz wird über das Konto "Abschreibungen auf Finanzvermögen" ausgebucht.<br />

Werden Unregelmässigkeiten festgestellt, so klärt das zuständige Gemeindeorgan die Angelegenheit ab <strong>und</strong><br />

veranlasst die notwendigen Massnahmen. Zu diesem Zweck kann eine amtliche Untersuchung durchgeführt<br />

oder veranlasst werden (Art. 86 GG, ⇒ ARP 1/2.8.1).<br />

Fall:<br />

Bei der Bestandeskontrolle wird ein Manko von Fr. 50.35 festgestellt. Die durchgeführten<br />

Kontrollen führen vorderhand zu keinem Ergebnis.<br />

Der Betrag wird bis zur nächsten Bestandeskontrolle auf ein Differenzenkonto übertragen.<br />

Die weiteren, zwischenzeitlich durchgeführten Abklärungen führen ebenfalls zu keinem Ergebnis.<br />

Die Differenz ist bei der nächsten Bestandeskontrolle unverändert.<br />

Der Betrag wird nun definitiv ausgebucht.<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

Kassendifferenz (Manko) 1019.99 1000.01 50.35<br />

Abschreibung der Kassendifferenz 990.330.01 1019.99 50.35<br />

1000.01<br />

Kasse Finanzverwaltung<br />

1019.99<br />

Differenzenkonto<br />

1) 50.35<br />

1) 50.35<br />

2) 50.35<br />

990.330.01<br />

Abschreibungen; Finanzvermögen<br />

2) 50.35<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Debitoren; Sollstellung <strong>und</strong> Bewertung Blatt 11/6-1<br />

Hinweis:<br />

Nach dem Sollprinzip (⇒ HB 4.3.1, 4.3.1.8) sind die Ausgaben resp. die Einnahmen zu verbuchen, wenn sie<br />

geschuldet resp. in Rechnung gestellt sind, spätestens jedoch per Rechnungsabschluss.<br />

Die Geldkonten müssen per Stichtag 31.12. abgeschlossen werden.<br />

Die Guthaben sind gr<strong>und</strong>sätzlich zum Nominalwert zu bilanzieren. Für gefährdete Guthaben sind entsprechende<br />

Wertberichtigungen vorzunehmen (⇒ HB 4.5.2.2). Das AGR empfiehlt die Wertberichtigungsberechnung<br />

aufgr<strong>und</strong> der Einzelfallbetrachtung; Pauschalwertberichtigungen bis zu 5 % des Ausstandes sind jedoch möglich<br />

(⇒ AFV 11/28).<br />

Die Wertberichtigung ist auf ein separates Rückstellungskonto "Wertberichtigungen auf Guthaben" zu verbuchen.<br />

Fall:<br />

Rechnungsjahr<br />

Fakturierung der Kabelfernsehgebühren, inkl. MWST (MWST = Fr. 9'551.15) 135'224.05<br />

Gutschriften auf dem Postkonto für Zahlungen von Kabelfernsehgebühren 95'870.00<br />

Die Liegenschaftsbesitzer einer grösseren Überbauung haben Konkurs angemeldet. Die offenen<br />

Kabelfernsehgebühren (inkl. MWST) beziffern sich am 31.12. auf 9'119.10<br />

Der Betrag exkl. MWST wird vorsorglich wertberichtigt (MWST = Fr. 644.10) 8'475.00<br />

Folgejahr<br />

Im Folgejahr wird das Konkursverfahren abgeschlossen. Die Gläubiger erhalten eine Konkursdividende<br />

(inkl. MWST) von 15 % (15 % von Fr. 9'119.10). 1'367.85<br />

Die Restforderung muss abgeschrieben werden. 7'751.25<br />

Mit der Erledigung des Falls wird die im Vorjahr gebildete Wertberichtigung aufgelöst. 8'475.00<br />

Buchungen: Rechnungsjahr<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Fakturierung Kabelfernsehgebühren x 321.434.01 125'672.90<br />

2)<br />

Fakturierung Mehrwertsteuer x 2009.01 9'551.15<br />

3)<br />

Sollstellung der Fakturierung 1015.02 x 135'224.05<br />

4)<br />

Zahlungen 1001.01 1015.02 95'870.00<br />

5)<br />

Wertberichtigung auf Guthaben 321.330.01 2049.01 8'475.00<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

Bei Verlusten ist der Abzug vom steuerpflichtigen Entgelt in der Steuerperiode vorzunehmen, in welcher der<br />

Leistungserbringer die Forderung als uneinbringlich ausbucht (siehe Wegleitung 2001 zur Mehrwertsteuer,<br />

Randziffer 252). Die Wertberichtigung allein rechtfertigt den Abzug nicht. Siehe auch Musterbeispiel Blatt<br />

11/35.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Debitoren; Sollstellung <strong>und</strong> Bewertung Blatt 11/6-2<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

4) 95'870.00<br />

1015.02<br />

Rechnungsstellung ESR<br />

3) 135'224.05<br />

4) 95'870.00<br />

321.330.01<br />

Abschreibungen Forderungen<br />

5) 8'475.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

Buchungen: Folgejahr<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2009.01<br />

Umsatzsteuern Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage<br />

2) 9'551.15<br />

2049.01<br />

Wertberichtigung Guthaben<br />

321.434.01<br />

Benützungsgebühren<br />

SV 207'000.00<br />

5) 8'475.00<br />

1) 125'672.90<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

6)<br />

Zahlung Konkursdividende 1001.01 1015.02 1'367.85<br />

7)<br />

Abschreibung Forderungen 321.330.01 x 7'203.75<br />

8)<br />

Korrektur MWST 2009.01 x 547.50<br />

9)<br />

Abschreibung der Restforderung x 1015.02 7'751.25<br />

10)<br />

Auflösung der Wertberichtigung 2049.01 321.330.01 8'475.00<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

6) 1'367.85<br />

1015.02<br />

Rechnungsstellung ESR<br />

6) 1'367.85<br />

9) 7'751.25<br />

321.330.01<br />

Abschreibungen Forderungen<br />

7) 7'203.75<br />

10) 8'475.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

2009.01<br />

Umsatzsteuern Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage<br />

8) 547.50<br />

2049.01<br />

Wertberichtigung Guthaben<br />

10) 8'475.00<br />

SV 215'475.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung einer Zinsabrechnung (Aktivzinsen) Blatt 11/7-1<br />

Hinweis:<br />

Das Bruttoverbuchungsprinzip besagt, dass Ausgaben <strong>und</strong> Einnahmen in ihrer vollen Höhe in getrennten Konti<br />

zu verbuchen sind (⇒ HB 4.3.1, 4.3.1.2). Angewendet auf den Fall einer Zinsabrechnung mit Verrechnungssteuerabzug<br />

<strong>und</strong> Gebührenbelastung ergeben sich folgende Buchungen:<br />

Fall:<br />

Rechnungsjahr<br />

Bankzins brutto 320.00<br />

35 % Verrechnungssteuer -112.00<br />

Bankspesen - 45.75<br />

Bankgutschrift netto 162.25<br />

Folgejahr<br />

Die im Vorjahr sollgestellte Verrechnungssteuer wird<br />

aufgr<strong>und</strong> des gestellten Antrages (siehe Formular 25<br />

"Antrag auf Rückerstattung der Verrechnungssteuer" der<br />

Eidg. Steuerverwaltung) zurückerstattet. 492.45<br />

Buchungen: Rechnungsjahr<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

4)<br />

Bankzins brutto x 940.421.01 320.00<br />

Verrechnungssteuerabzug 1015.03 x 112.00<br />

Bankspesen 029.318.01 x 45.75<br />

Bankgutschrift netto 1002.01 x 162.25<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

4) 162.25<br />

1015.03<br />

Verrechnungssteuer auf Wertschriften<br />

SV 380.45<br />

2) 112.00<br />

029.318.01<br />

Porti, Telefon, Bank- + Postkontogebühren,<br />

div. Gebühren<br />

3) 45.75<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

940.421.01<br />

Zins auf kurzfristigen Guthaben; Banken<br />

1) 320.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung einer Zinsabrechnung (Aktivzinsen) Blatt 11/7-2<br />

Buchungen: Folgejahr<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

5) Rückerstattung Verrechnungssteuer 1002.01 1015.03 492.45<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

5) 492.45<br />

1015.03<br />

Verrechnungssteuer auf<br />

Wertschriften<br />

SV 492.45<br />

5) 492.45<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung des Wertschriftenverkehrs (Obligationen <strong>und</strong> Aktien) Blatt 11/8-1<br />

Obligationen (Kauf <strong>und</strong> marchzählige Zinsabgrenzung)<br />

Hinweis:<br />

Festverzinsliche Wertschriften wie Obligationen, Anlage- <strong>und</strong> Sparkonti, Schuldbriefe <strong>und</strong> Darlehen sind zum<br />

Nominalwert zu bilanzieren (⇒ HB 4.5.2.3) <strong>und</strong> nur dann abzuschreiben, wenn Wertverminderungen oder Verluste<br />

eingetreten sind.<br />

Beim Rechnungsabschluss ist das Sollprinzip betreffend ausstehender Zinsen zu berücksichtigen (⇒ HB 4.3.1,<br />

4.3.1.8). Letztere sind marchzählig zu berechnen <strong>und</strong> transitorisch abzugrenzen.<br />

Das Eingehen von Risiken zur Maximierung der Rendite ist nicht zu empfehlen. Sicherheit ist höher<br />

zu gewichten als Rendite. Sobald eine Gemeinde Geld verliert, stellen sich Haftungsfragen (⇒ HB<br />

4.2.4.4).<br />

Fall:<br />

Kauf von sechs 5 %-Obligationen, nominal Fr. 30'000.--, Zinstermin 30.6., Kurs 101.5<br />

Bankbelastung per 31.10. (Erwerbspreis) 30'450.00<br />

Bankbelastung für die Zinsen ab 1.7. (bis 31.10., das heisst für 4 Monate) 500.00<br />

Bankspesen (Courtage, Abgaben <strong>und</strong> Gebühren) 85.40<br />

Total Bankbelastung per 31.10. 31'035.40<br />

Zinsabgrenzung per 31.12. (ab 1.7., das heisst für 6 Monate) 750.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Kurswert der erworbenen Obligationen 1020.02 x 30'450.00<br />

2)<br />

Bankbelastung für die Zinsen ab 1.7. - 31.10. 940.422.01 x 500.00<br />

3)<br />

Bankspesen 029.318.01 x 85.40<br />

4)<br />

Bankbelastung per 31.10. x 1002.01 31'035.40<br />

5)<br />

Abschreibung auf den Nominalwert 990.330.01 1020.02 450.00<br />

6)<br />

Marchzinsen per 31.12. (Zinsen ab 1.7. - 31.12.) 1030.01 940.422.01 750.00<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

4) 31'035.40<br />

1020.02<br />

Festverzinsliche Wertpapiere<br />

(Obligationen)<br />

1) 30'450.00<br />

1030.01<br />

Transitorische Aktiven<br />

6) 750.00<br />

5) 450.00<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung des Wertschriftenverkehrs (Obligationen <strong>und</strong> Aktien) Blatt 11/8-2<br />

029.318.01<br />

Porti, Telefon, Bank- + Postkontogebühren,<br />

div. Gebühren<br />

3) 85.40<br />

990.330.01<br />

Abschreibungen; Finanzvermögen<br />

5) 450.00<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

940.422.01<br />

Zins auf mittel- <strong>und</strong> langfristigen Guthaben<br />

2) 500.00<br />

6) 750.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung des Wertschriftenverkehrs (Obligationen <strong>und</strong> Aktien) Blatt 11/8-3<br />

Obligationen (Wertberichtigung gemäss Art. 81 Abs. 2 GV)<br />

Hinweis:<br />

Finanzvermögen wird zu seinem Beschaffungs- oder Herstellungswert bilanziert. Es ist abzuschreiben, wenn<br />

Wertverminderungen oder Verluste eingetreten sind (Art. 81 GV, ⇒ HB 4.5.2).<br />

Fall: (Fortsetzung des vorhergehenden Falls, Blatt 11/8-1/2)<br />

Im Folgejahr wird mit der Obligationsschuldnerin (Emittentin der Obligationenanleihe) ein Nachlassvertrag abgeschlossen.<br />

Die Obligationäre müssen einen Ausfall von 60 % ihrer Forderungen in Kauf nehmen.<br />

Buchung:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Abschreibung des Verlustes<br />

(60 % des Nominalwertes von Fr. 30'000.--) 990.330.01 1020.02 18'000.00<br />

1020.02<br />

Festverzinsliche Wertpapiere<br />

(Obligationen)<br />

SV 30'000.00<br />

1) 18'000.00<br />

990.330.01<br />

Abschreibungen; Finanzvermögen<br />

1) 18'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung des Wertschriftenverkehrs (Obligationen <strong>und</strong> Aktien) Blatt 11/8-4<br />

Aktien (Kauf <strong>und</strong> Bilanzierung per 31.12.)<br />

Hinweis:<br />

Aktien <strong>und</strong> Anteilscheine sind zu den Erwerbskosten (Gestehungskosten) zu bilanzieren.<br />

Für ihre Bewertung gilt das Imparitätsprinzip, was folgendes bedeutet:<br />

Wenn der Kurswert am Bilanzstichtag höher ist als der Bilanzwert, dürfen die Aufwertung <strong>und</strong> der daraus resultierende<br />

Kursgewinn nicht verbucht werden. Ist hingegen der Kurswert tiefer als der Bilanzwert, muss der Minderwert<br />

sofort abgeschrieben werden (⇒ HB 4.5.2.3).<br />

Ein Kursgewinn wird somit erst beim Verkauf der Titel verbucht (Realisationsprinzip).<br />

Das Eingehen von Risiken zur Maximierung der Rendite ist nicht zu empfehlen. Sicherheit ist höher<br />

zu gewichten als Rendite. Sobald eine Gemeinde Geld verliert, stellen sich Haftungsfragen (⇒ HB<br />

4.2.4.4).<br />

Fall:<br />

Kauf von 10 Aktien à nominal Fr. 500.-- zum Kurs von Fr. 1'020.--<br />

Bankbelastung 10'200.00<br />

Bankspesen (Courtage, Abgaben <strong>und</strong> Gebühren) 67.50<br />

Total Bankbelastung 10'267.50<br />

Bis zum 31.12. steigt der Aktienkurs auf Fr. 1'175.--; Kurswert somit 11'750.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

Kauf der Aktien (Kurswert) 1021.01 x 10'200.00<br />

Bankspesen 029.318.01 x 67.50<br />

Bankbelastung x 1002.01 10'267.50<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

Der durch den Kursanstieg resultierende Kursgewinn darf nicht verbucht werden (Imparitätsprinzip).<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

3) 10'267.50<br />

1021.01<br />

Aktien <strong>und</strong> Anteilscheine gemäss<br />

Verzeichnis<br />

1) 10'200.00<br />

029.318.01<br />

Porti, Telefon, Bank- + Postkontogebühren,<br />

div. Gebühren<br />

2) 67.50<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verbuchung des Wertschriftenverkehrs (Obligationen <strong>und</strong> Aktien) Blatt 11/8-5<br />

Aktien (Verkauf mit Buchgewinn)<br />

Hinweis:<br />

Ein Buchgewinn ergibt sich aus der Differenz zwischen dem höheren Verkaufspreis <strong>und</strong> dem tieferen Erwerbspreis<br />

bzw. dem tieferen Buchwert.<br />

Beim Verkauf der Aktien wird der Buchgewinn effektiv realisiert <strong>und</strong> somit auch verbucht.<br />

Fall: (Fortsetzung des vorhergehenden Falls, Blatt 11/8-4)<br />

Verkauf von 5 Aktien à nominal Fr. 500.-- zum Kurs von Fr. 1'210.—<br />

Bankgutschrift 6'050.00<br />

Bankspesen (Courtage, Abgaben <strong>und</strong> Gebühren) 41.50<br />

Total Bankgutschrift 6'008.50<br />

Buchgewinn = Kursdifferenz zwischen Kauf (bzw. Buchwert) <strong>und</strong> Verkauf<br />

= 5 x (Fr. 1'210.-- ./. Fr. 1'020.--) 950.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

4)<br />

Verkauf der Aktien (Kurswert) x 1021.01 6'050.00<br />

Bankspesen 029.318.01 x 41.50<br />

Bankgutschrift 1002.01 x 6'008.50<br />

Buchgewinn aus dem Verkauf der Aktien 1021.01 995.424.01 950.00<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

3) 6'008.50<br />

1021.01<br />

Aktien <strong>und</strong> Anteilscheine gemäss<br />

Verzeichnis<br />

SV 10'200.00<br />

4) 950.00<br />

1) 6'050.00<br />

029.318.01<br />

Porti, Telefon, Bank- + Postkontogebühren,<br />

div. Gebühren<br />

2) 41.50<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

995.424.01<br />

Buchgewinne aus Verkäufen<br />

4) 950.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Wertschriftenverzeichnis Blatt 11/9<br />

Hinweis:<br />

Werden in der Bestandesrechnung anstelle von Einzelpositionen Sammelposten bilanziert, müssen die Einzelpositionen<br />

mittels Verzeichnissen nachgewiesen werden. Diese Verzeichnisse sind regelmässig, mindestens<br />

jährlich nachzuführen.<br />

Die Verzeichnisse zu Sammelposten gehören zu den so genannten übrigen, nicht in die Jahresrechnung einzubindenden<br />

Buchhaltungsunterlagen. Sie sind mindestens 10 Jahre aufzubewahren.<br />

Verzeichnisse erübrigen sich, wenn aus der Bestandesrechnung die Einzelpositionen ersichtlich sind (pro Position<br />

wird ein Konto geführt) .<br />

(⇒ HB 4.3.3.1, Weisung 3; 4.3.3.3, Weisung 2; 4.4.1, Weisung 4, ⇒AFV 1/2.11)<br />

Verzeichnismuster:<br />

Ein Wertschriftenverzeichnis kann beispielsweise die Angaben gemäss nachstehendem Muster enthalten. Sind<br />

Kaufjahr <strong>und</strong> Kaufpreis nicht bekannt <strong>und</strong> können diese Angaben mit vertretbarem Aufwand nicht beschafft<br />

werden, kann bei der betreffenden Position nicht verfügbar (n.v.) eingetragen werden.<br />

Ein detaillierter Depotauszug einer Bank kann ebenfalls als Gr<strong>und</strong>lage eines Wertschriftenverzeichnisses dienen.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Titel Kaufjahr Zinssatz Nominalwert Anzahl Kaufpreis Buchwert per<br />

je Titel 31.12.2001<br />

Wertschriften/Darlehen<br />

Finanzvermögen<br />

Konto 1020.01 Festverzinsliche Wertpapiere 133'853.90<br />

Sparheft Nr. 123.456.789 Bank Muster 0.00 1 45'626.60<br />

Sparheft Nr. 16778.2445 Bank Test 0.00 1 68'227.30<br />

Kassenschein Bank Test, Verfall 30.6.2002 1997 4.0% 10'000.00 1 10'000.00 10'000.00<br />

Obligation Schweiz. Eidgenossenschaft, Verfall 31.5.2004 1994 6.0% 10'000.00 1 10'500.00 10'000.00<br />

Konto 1021.01 64'501.00<br />

BKW FMB Energie AG, Aktien, 601-630 * 1998 2'000.00 30 64'500.00 64'500.00<br />

Genossenschaft Muster 1968 100.00 1 100.00 1.00<br />

Konto 1022.01 7'110.00<br />

Kirchgemeinde, Darlehen 1992 7'110.00 1 7'110.00<br />

Verwaltungsvermögen (Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen)<br />

Konto 1154.01 25'000.00<br />

Abfallverwertungs-AG, Aktien, 225 - 274 1966 500.00 50 25'000.00 25'000.00<br />

Konto 1155.01 3.00<br />

Skilift Rachernberg, Aktien, 526-555 n.v. 500.00 30 n.v. 1.00<br />

Schwimmbad, Anteilscheine, 91-290 1992 100.00 200 20'000.00 1.00<br />

Käserei, Anteilscheine, 298-355 1971 100.00 58 5'800.00 1.00<br />

* diese Aktien dienen als Kapitalanlage <strong>und</strong> stehen nicht im Zusammenhang mit der öffentlichen Aufgabenerfüllung<br />

Testwil, 15.01.2002 Der Finanzverwalter<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

Bruno Meier


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Investitionsausgaben <strong>und</strong> Investitionseinnahmen; Blatt 11/10-1<br />

Abschluss der Investitionsrechnung<br />

Hinweis:<br />

Die Investitionsrechnung erfasst jene Ausgaben <strong>und</strong> Einnahmen, die eigene oder subventionierte Vermögenswerte<br />

Dritter mit mehrjähriger Nutzungsdauer schaffen (Art. 79 Abs. 1 GV).<br />

Das Ergebnis der Investitionsrechnung verändert das Verwaltungsvermögen (Art. 79 Abs. 2 GV).<br />

Der Gemeinderat kann einzelne Investitionen der Laufenden Rechnung belasten, wenn sie seine Ausgabenbefugnis,<br />

höchstens aber 100'000 Franken, nicht übersteigen. Er verfolgt dabei eine konstante Praxis (Art. 79<br />

Abs. 3 GV).<br />

Ausführlichere Angaben zur Abgrenzung des Investitionsbegriffs (⇒ HB 4.6, 4.6.2).<br />

Die Investitionsausgaben <strong>und</strong> -einnahmen werden im öffentlichen Rechnungswesen vorerst in der Investitionsrechnung<br />

verbucht <strong>und</strong> am Ende der Rechnungsperiode auf die zutreffenden Bestandeskonten übertragen. Diesen<br />

Übertrag nennt man Aktivierung bzw. Passivierung. Die Investitionsrechnung ist zwingend brutto abzuschliessen<br />

(⇒ HB 4.6, Weisung 2).<br />

Die Übertragung von Zu- <strong>und</strong> Abgängen von Liegenschaften des Finanzvermögens in die Bestandesrechnung<br />

erfolgt gemäss Musterbeispiel Blatt 11/13.<br />

Fall:<br />

Anschaffung der neuen EDV-Anlage 116'735.00<br />

Unternehmerrechnungen für den Ausbau der Musterfachstrasse 187'343.70<br />

Subventionen an die Erweiterung des Oberstufenzentrums *) 90'152.45<br />

Aktivierung der Investitionsausgaben (Abschluss der Investitionsrechnung) 304'078.70<br />

Passivierung der Investitionseinnahmen (Abschluss der Investitionsrechnung) 90'152.45<br />

*) Subventionen für angefangene Investitionen sind beim Rechnungsabschluss, gestützt auf das Sollprinzip,<br />

im Verhältnis zu den Ausgaben zu aktivieren (⇒ AFV 11/12-1). Aus didaktischen Gründen wurde in diesem<br />

Musterbeispiel darauf verzichtet.<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

4)<br />

5)<br />

6)<br />

7)<br />

Firma Universal, EDV-Anlage 029.506.01 1001.01 116'735.00<br />

Baugeschäft A, Bauarbeiten 620.501.01 1001.01 187'343.70<br />

Subventionen 1001.01 217.661.01 90'152.45<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Aktivierung) 1141.02 x 187'343.70<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Aktivierung) 1146.01 x 116'735.00<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Aktivierung) x 999.690.01 304'078.70<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Passivierung) 999.590.01 1143.01 90'152.45<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

3) 90'152.45<br />

1) 116'735.00<br />

2) 187'343.70<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Investitionsausgaben <strong>und</strong> Investitionseinnahmen; Blatt 11/10-2<br />

Abschluss der Investitionsrechnung<br />

4) 187'343.70<br />

1141.02<br />

Strassennetz<br />

1143.01<br />

Hochbauten gemäss Verzeichnis<br />

7) 90'152.45<br />

1146.01<br />

Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge<br />

5) 116'735.00<br />

029.506.01<br />

Anschaffung EDV-Anlage<br />

1) 116'735.00<br />

620.501.01<br />

Ausbau Musterfachstrasse<br />

2) 187'343.70<br />

999.590.01<br />

Passivierte Einnahmen<br />

7) 90'152.45<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

217.661.01<br />

<strong>Kanton</strong>sbeiträge<br />

999.690.01<br />

Aktivierte Ausgaben<br />

3) 90'152.45<br />

6) 304'078.70


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Abschluss der Investitionsrechnung bei einem Einnahmenüberschuss Blatt 11/11-1<br />

Hinweis:<br />

Wie im Musterbeispiel Blatt 11/10 aufgezeigt, werden die Investitionseinnahmen beim Rechnungsabschluss auf<br />

das zutreffende Bestandeskonto übertragen (passiviert). Ist nun aber kein abzuschreibendes Verwaltungsvermögen<br />

mehr vorhanden, werden die Einnahmen bzw. der Überschuss der Einnahmen in die Laufende Rechnung<br />

übertragen.<br />

Variante 1: Verwaltungsvermögen abgeschrieben<br />

Fakturierung von Anschlussgebühren 15'240.00<br />

Zahlungen für Anschlussgebühren 15'240.00<br />

Übertrag Einnahmenüberschuss in Laufende Rechnung 15'240.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Fakturierung Anschlussgebühren 1015.02 321.610.01 15'240.00<br />

2)<br />

Zahlung Anschlussgebühren 1001.01 1015.02 15'240.00<br />

3)<br />

Übertrag Einnahmenüberschuss in Laufende Rechnung 321.592.01 321.428.01 15'240.00<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

2) 15'240.00<br />

1015.02<br />

Rechnungstellung ESR<br />

1) 15'240.00<br />

2) 15'240.00<br />

1141.03<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage (SF)<br />

SV 1.00<br />

321.592.01<br />

Übertrag Einnahmenüberschuss<br />

in Laufende Rechnung<br />

3) 15'240.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

321.610.01<br />

Anschlussgebühren<br />

1) 15'240.00<br />

321.428.01<br />

Einnahmenüberschuss der<br />

Investitionsrechnung<br />

3) 15'240.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Abschluss der Investitionsrechnung bei einem Einnahmenüberschuss Blatt 11/11-2<br />

Variante 2: Verwaltungsvermögen nicht vollständig abgeschrieben<br />

Fakturierung von Anschlussgebühren 15'240.00<br />

Zahlungen für Anschlussgebühren 15'240.00<br />

Passivierung der Investitionseinnahmen (8'000.00 - 1.00) 7'999.00<br />

Übertrag Einnahmenüberschuss in Laufende Rechnung (15'240.00 - 7'999.00) 7'241.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Fakturierung Anschlussgebühren 1015.02 321.610.01 15'240.00<br />

2)<br />

Zahlung Anschlussgebühren 1001.01 1015.02 15'240.00<br />

3)<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Passivierung) 999.590.01 1141.03 7'999.00<br />

4)<br />

Übertrag Einnahmenüberschuss in Laufende Rechnung 321.592.01 321.428.01 7'241.00<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

2) 15'240.00<br />

1015.02<br />

Rechnungstellung ESR<br />

1) 15'240.00<br />

2) 15'240.00<br />

1141.03<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage (SF)<br />

SV 8'000.00<br />

3) 7'999.00<br />

321.592.01<br />

Übertrag Einnahmenüberschuss<br />

in Laufende Rechnung<br />

4) 7'241.00<br />

999.590.01<br />

Passivierte Einnahmen<br />

3) 7'999.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

321.610.01<br />

Anschlussgebühren<br />

1) 15'240.00<br />

321.428.01<br />

Einnahmenüberschuss der<br />

Investitionsrechnung<br />

4) 7'241.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Aktivierung von Beiträgen für angefangene Investitionen Blatt 11/12-1<br />

Hinweis:<br />

Ausstehende Beiträge für angefangene Investitionen sind beim Rechnungsabschluss, gestützt auf das Sollprinzip<br />

(⇒ HB 4.3.1.8), im Verhältnis zu den Ausgaben zu aktivieren.<br />

Diese Aktivierung bewirkt:<br />

• der Buchwert des Verwaltungsvermögens wird reduziert,<br />

• die harmonisierten Abschreibungen werden auf dem Wert vorgenommen, welchen die Gemeinde netto finanzieren<br />

muss,<br />

• das Rechnungsergebnis wird periodengerecht dargestellt.<br />

Fall:<br />

Verpflichtungskredit für den Bau eines öffentlichen Schutzraumes 900'000.00<br />

Zugesicherte B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> <strong>Kanton</strong>sbeiträge<br />

(80 % der beitragsberechtigten Kosten von Fr. 625'000.--) -500'000.00<br />

Netto von der Gemeinde zu finanzieren 400'000.00<br />

Das Projekt wird je hälftig im Rechnungsjahr <strong>und</strong> im Folgejahr realisiert.<br />

Buchungen: Rechnungsjahr<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

4)<br />

5)<br />

Investitionsausgaben (50 % von Fr. 900'000.--)<br />

Aktivierung (Sollstellung) der im Verhältnis zu den Ausga-<br />

160.503.01 1002.01 450'000.00<br />

ben geschätzten Beiträge (50 % von 500'000.--) 1014.01 160.661.01 250'000.00<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Aktivierung) 1143.01 999.690.01 450'000.00<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Passivierung) 999.590.01 1143.01 250'000.00<br />

10 % harmonisierte Abschreibungen 990.331.01 1143.01 20'000.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

1) 450'000.00<br />

1014.01<br />

B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> <strong>Kanton</strong>sbeiträge<br />

2) 250'000.00<br />

1143.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

3) 450'000.00<br />

4) 250'000.00<br />

5) 20'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Aktivierung von Beiträgen für angefangene Investitionen Blatt 11/12-2<br />

160.503.01<br />

Bau öffentlicher Schutzraum<br />

1) 450'000.00<br />

999.590.01<br />

Passivierte Einnahmen<br />

4) 250'000.00<br />

990.331.01<br />

Abschreibungen; harmonisiert<br />

5) 20'000.00<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

160.661.01<br />

<strong>Kanton</strong>sbeiträge<br />

999.690.01<br />

Aktivierte Ausgaben<br />

2) 250'000.00<br />

3) 450'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Aktivierung von Beiträgen für angefangene Investitionen Blatt 11/12-3<br />

Buchungen: Folgejahr<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

6)<br />

Investitionsausgaben 160.503.01 1002.01 465'000.00<br />

7)<br />

Aktivierung (Sollstellung) der restlichen Beiträge<br />

(50 % von 500'000.--) 1014.01 160.661.01 250'000.00<br />

8)<br />

Zahlungseingang B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> <strong>Kanton</strong>sbeiträge 1002.01 1014.01 500'000.00<br />

9)<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Aktivierung) 1143.01 999.690.01 465'000.00<br />

10)<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Passivierung) 999.590.01 1143.01 250'000.00<br />

11)<br />

10 % harmonisierte Abschreibungen (SV 180'000.00 +<br />

Nettoinvestitionen 215'000.00 = 395'000.00) 990.331.01 1143.01 39'500.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

8) 500'000.00<br />

6) 465'000.00<br />

1014.01<br />

B<strong>und</strong>es- <strong>und</strong> <strong>Kanton</strong>sbeiträge<br />

SV 250'000.00<br />

7) 250'000.00<br />

8) 500'000.00<br />

1143.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

SV 180'000.00<br />

9) 465'000.00<br />

10) 250'000.00<br />

11) 39'500.00<br />

160.503.01<br />

Bau öffentlicher Schutzraum<br />

6) 465'000.00<br />

999.590.01<br />

Passivierte Einnahmen<br />

10) 250'000.00<br />

990.331.01<br />

Abschreibungen; harmonisiert<br />

11) 39'500.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

160.661.01<br />

<strong>Kanton</strong>sbeiträge<br />

999.690.01<br />

Aktivierte Ausgaben<br />

7) 250'000.00<br />

9) 465'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Kauf bzw. Bau Blatt 11/13-1<br />

Hinweis:<br />

Wie im Musterbeispiel Blatt 11/10 festgehalten, erfasst die Investitionsrechnung jene Ausgaben <strong>und</strong> Einnahmen,<br />

die eigene oder subventionierte Vermögenswerte Dritter mit mehrjähriger Nutzungsdauer schaffen (Art. 79<br />

Abs. 1 GV). Gemäss Weisung des AGR (⇒ HB 4.6) gelten als Investitionen alle Ausgaben für den Erwerb, die<br />

Erstellung sowie die Verbesserung dauerhafter Vermögenswerte für öffentliche Zwecke. Investitionen müssen<br />

eine neue oder erhöhte Nutzung der Vermögenswerte in quantitativer oder qualitativer Hinsicht über mehrere<br />

Jahre ermöglichen (⇒ HB 4.6, Weisung 1). Damit ist der Investitionsbegriff abgegrenzt.<br />

Der Kauf bzw. Bau von Liegenschaften des Finanzvermögens ist finanzrechtlich gesehen keine Investition, sondern<br />

eine Anlage. Dennoch sieht nun aber das Rechnungsmodell vor, die Zu- <strong>und</strong> Abgänge von Liegenschaften<br />

des Finanzvermögens über die Investitionsrechnung zu verbuchen. Dies geschieht ausschliesslich aus Transparenzgründen.<br />

Beim Abschluss der Investitionsrechnung ist zu beachten, dass die Überträge von Zu- <strong>und</strong> Abgängen von Liegenschaften<br />

des Finanzvermögens aus der Investitionsrechnung auf die zutreffenden Bestandeskonten mittels<br />

der Konten 942.595.01 bzw. 942.695.01 erfolgen. Diese Buchungen sind nicht zu verwechseln mit den Aktivierungen<br />

<strong>und</strong> Passivierungen der übrigen Investitionsausgaben <strong>und</strong> -einnahmen (welche das Verwaltungsvermögen<br />

verändern)!<br />

Fall: (⇒ HB 4.5.2)<br />

Kauf des Gr<strong>und</strong>stücks Parzelle 123 zwecks Erschliessung <strong>und</strong> späterem Verkauf an<br />

bauwillige Interessenten 122'000.00<br />

Verschreibungskosten (Bestandteil der Gestehungskosten) 3'000.00<br />

Erschliessungsausgaben (Bestandteil der Gestehungskosten) *) 30'000.00<br />

Kalkulatorische Zinsen (Bestandteil der Gestehungskosten) 4'700.00<br />

Übertrag der Zugänge von Liegenschaften des Finanzvermögens 159'700.00<br />

*) z.B. Strassen, Trottoirs<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Kauf Gr<strong>und</strong>stück Parz. 123 942.500.01 1002.01 122'000.00<br />

2)<br />

Notar F, Verschreibungskosten Parz. 123 942.500.01 1002.01 3'000.00<br />

3)<br />

Baugeschäft M, Erschliessungskosten 942.500.01 1002.01 30'000.00<br />

4)<br />

Parz. 123, Verrechnung kalkulatorischer Zins 942.500.01 940.422.01 4'700.00<br />

5)<br />

Übertrag Zugänge Liegenschaften Finanzvermögen 1023.01 942.695.01 159'700.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

1) 122'000.00<br />

2) 3'000.00<br />

3) 30'000.00<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

5) 159'700.00<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Kauf bzw. Bau Blatt 11/13-2<br />

942.500.01<br />

Parzelle 123, Kauf<br />

1) 122'000.00<br />

2) 3'000.00<br />

3) 30'000.00<br />

4) 4'700.00<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

942.695.01<br />

Übertrag Zugänge von Liegenschaften<br />

des FV<br />

5) 159'700.00<br />

940.422.01<br />

Zins auf mittel- <strong>und</strong> langfristigen Guthaben<br />

4) 4'700.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Renovation Blatt 11/14-1<br />

Hinweis:<br />

Renovationen enthalten in der Regel werterhaltende <strong>und</strong> wertvermehrende Baukosten. Aktivierbar ist indessen<br />

nur der wertvermehrende Teil der Kosten; Ausgaben für den Werterhalt sind als Aufwand zu verbuchen.<br />

Die Bestimmung der beiden Kostenanteile dürfte in aller Regel auf einer Schätzung bzw. auf einer groben Kostenzusammenstellung<br />

beruhen.<br />

Da eine genaue Aufteilung der Unternehmerrechnungen in werterhaltende <strong>und</strong> wertvermehrende Baukosten<br />

nicht möglich ist, werden die gesamten Renovationskosten behelfsmässig zunächst über die Investitionsrechnung<br />

gebucht <strong>und</strong> aktiviert. Danach wird der geschätzte Kostenanteil für den Werterhalt abgeschrieben (⇒ HB<br />

4.5.2.4).<br />

Im Fall 1 des nachfolgenden Beispiels werden die Buchungen ohne Vorhandensein einer Spezialfinanzierung<br />

"Werterhalt für die Liegenschaften des Finanzvermögens" (SF WEU) dargestellt.<br />

Fall 2 zeigt die buchmässige Abwicklung mit Vorhandensein einer Spezialfinanzierung "Werterhalt für die Liegenschaften<br />

des Finanzvermögens" (⇒ AFV 1/2.11.2).<br />

Fall 1:<br />

Sanierungskosten Liegenschaft Musterweg 15 185'625.70<br />

Übertrag der Zugänge von Liegenschaften des Finanzvermögens 185'625.70<br />

Gemäss Nachkalkulation des bauleitenden Architekten beträgt der Anteil der wertvermehrenden<br />

Kosten ca. 60 %; abzuschreiben sind somit 40 % (Anteil der werterhaltenden Kosten) 74'000.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Firma Z, Renovationskosten 942.503.01 1002.01 185'625.70<br />

2)<br />

Übertrag Zugänge Liegenschaften Finanzvermögen 1023.01 942.695.01 185'625.70<br />

3)<br />

Liegenschaft Musterweg 15, Abschreibung 942.330.01 1023.01 74'000.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

1) 185'625.70<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

2) 185'625.70<br />

942.503.01<br />

Sanierung Liegenschaft<br />

Musterweg 15<br />

1) 185'625.70<br />

3) 74'000.00<br />

942.330.01<br />

Liegenschaften Finanzvermögen;<br />

Abschreibungen<br />

3) 74'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

942.695.01<br />

Übertrag Zugänge von Liegenschaften<br />

des FV<br />

2) 185'625.70


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Renovation Blatt 11/14-2<br />

Fall 2:<br />

Sanierungskosten Liegenschaft Musterweg 15 185'625.70<br />

Übertrag der Zugänge von Liegenschaften des Finanzvermögens 185'625.70<br />

Abschreibung der werterhaltenden Kosten (40 %) 74'000.00<br />

Deckung der Abschreibung durch Entnahme aus der Spezialfinanzierung "Werterhalt für die<br />

Liegenschaften des Finanzvermögens" 74'000.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Firma Z, Renovationskosten 942.503.01 1002.01 185'625.70<br />

2)<br />

Übertrag Zugang Liegenschaft Finanzvermögen 1023.01 942.695.01 185'625.70<br />

3)<br />

Liegenschaft Musterweg 15, Abschreibung 942.330.01 1023.01 74'000.00<br />

4)<br />

Entnahme aus Verpflichtung SF WEU 2280.07 942.480.01 74'000.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

1) 185'625.70<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

2) 185'625.70<br />

942.503.01<br />

Sanierung Liegenschaft<br />

Musterweg 15<br />

1) 185'625.70<br />

3) 74'000.00<br />

942.330.01<br />

Liegenschaften Finanzvermögen;<br />

Abschreibungen<br />

3) 74'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2280.07<br />

Liegenschaften Finanzvermögen,<br />

Werterhalt<br />

4) 74'000.00<br />

SV 260'000.00<br />

942.695.01<br />

Übertrag Zugänge von Liegenschaften<br />

des FV<br />

2) 185'625.70<br />

942.480.01<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung<br />

Werterhalt<br />

4) 74'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Neubewertung Blatt 11/15-1<br />

Korrektur einer Überbewertung<br />

Hinweis:<br />

Das Finanzvermögen wird zu seinem Beschaffungs- oder Herstellungswert bilanziert. Es ist abzuschreiben,<br />

wenn Wertverminderungen oder Verluste eingetreten sind (Art. 81 GV).<br />

Wurde eine Liegenschaft zu einem Wert erworben <strong>und</strong> bilanziert, der heute über dem Marktwert liegt, so ist die<br />

entsprechende Wertberichtigung vorzunehmen <strong>und</strong> die Überbewertung sofort zu Lasten der Laufenden Rechnung<br />

abzuschreiben. Dies gilt auch dann, wenn die aktivierten Renovationskosten gesamthaft zu einer Überbewertung<br />

führen würden (Überbewertete Liegenschaften, ⇒ HB 4.5.2.4, ⇒ AFV 1/3.2.2.7).<br />

Fall:<br />

Das in Auftrag gegebene Verkehrswertgutachten zeigt eine Überbewertung der Parzelle 368.<br />

Der seinerzeitige Kaufpreis betrug Fr. 512'900.00, das Verkehrswertgutachten ergibt einen<br />

Wert von Fr. 334'500.00. Der Abschreibungsbedarf beträgt somit 178'400.00<br />

Der Betrag wird sofort abgeschrieben. Der nicht budgetierte Aufwand stellt eine geb<strong>und</strong>ene<br />

Ausgabe dar <strong>und</strong> liegt somit in der Kompetenz des Gemeinderates. 178'400.00<br />

Buchung:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Parz. 368, Abschreibung infolge Überbewertung 942.330.01 1023.01 178'400.00<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

1) 178'400.00<br />

942.330.01<br />

Liegenschaften Finanzvermögen;<br />

Abschreibungen<br />

1) 178'400.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Neubewertung Blatt 11/15-2<br />

Aufwertung<br />

Hinweis:<br />

Eine generelle Aufwertung der Liegenschaften des Finanzvermögens, mit dem Zweck, den Aufwertungsgewinn<br />

beispielsweise für die Abschreibung des Bilanzfehlbetrages zu verwenden, ist nicht zulässig, da mit dieser<br />

Transaktion weder die dringend notwendige Verbesserung der Rechnungsergebnisse der Laufenden Rechnung<br />

noch der Liquidität erreicht wird.<br />

Einzelfallweise Aufwertungen sind unter bestimmten Voraussetzungen zulässig, so wenn der Buchwert unter<br />

dem Beschaffungs- oder Herstellungswert liegt <strong>und</strong> der Verkehrswert höher ist als der Beschaffungs- oder Herstellungswert.<br />

Eine Aufwertung ist aber in jedem Fall maximal in der Höhe der früher getätigten Abschreibungen<br />

zulässig; das heisst, um die Differenz zwischen dem heutigen Buchwert <strong>und</strong> dem seinerzeitigen Beschaffungsoder<br />

Herstellungswert <strong>und</strong> unter Berücksichtigung der seither getätigten Investitionen (Aufwertung der Liegenschaften,<br />

⇒ HB 4.5.2.4).<br />

Fall:<br />

Das in Auftrag gegebene Verkehrswertgutachten zeigt eine Unterbewertung der Liegenschaften<br />

Dorfstrasse 102/104 auf (stille Reserve). Der Gutachter ermittelte einen Wert von 1'150'000.00<br />

Bilanziert ist die Liegenschaft mit einem Wert von 916'000.00<br />

Die Erwerbskosten bezifferten sich seinerzeit auf 1'133'000.00<br />

Die maximale Aufwertung beträgt somit 217'000.00<br />

Buchung:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1) Dorfstr. 102/104, Buchgewinn aus Aufwertung 1023.01 942.424.01 217'000.00<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

1) 217'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

942.424.01<br />

Buchgewinn aus Verkäufen <strong>und</strong> Aufwertungen<br />

1) 217'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Betriebsabrechnung Blatt 11/16-1<br />

Hinweis:<br />

Gr<strong>und</strong>sätzlich soll das Finanzvermögen eine Rendite abwerfen <strong>und</strong> die Laufende Rechnung nicht belasten (⇒<br />

HB 4.5.2, Weisung 1).<br />

Aufwand <strong>und</strong> Ertrag der Liegenschaften des Finanzvermögens werden in der Funktion 942 verbucht. Neben dem<br />

geldmässigen Aufwand sind dieser Funktion auch der verrechnete Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand, die kalkulatorischen<br />

Zinsen sowie allfällige Einlagen in die Spezialfinanzierung Werterhalt Liegenschaften des Finanzvermögens<br />

SF WEU (Mittelbereitstellung für die Finanzierung von zukünftigen Unterhalts- <strong>und</strong> Erneuerungsarbeiten)<br />

zu belasten.<br />

Diese Aufwendungen sind durch die Liegenschaftserträge mindestens voll zu decken. In der Regel muss die<br />

Liegenschaftsverwaltung des Finanzvermögens eine marktübliche Rendite abwerfen. Decken die Liegenschaftserträge<br />

die Aufwendungen nicht, muss der Fehlbetrag durch allgemeine (öffentliche) Mittel finanziert<br />

werden (⇒ HB 4.5.2.4)<br />

Für bisherige Spezialfinanzierungen Werterhalt Liegenschaften des Finanzvermögens (SF WEU), die gestützt<br />

auf den NRM-Ordner aus dem Jahr 1992 eröffnet wurden, ist bis spätestens 31.12.2010 eine reglementarische<br />

Gr<strong>und</strong>lage zu schaffen (⇒ AFV 1/2.11.2, ⇒ AFV 11/18 Musterreglement).<br />

Fall:<br />

Buchwert der Liegenschaft (= Gestehungskosten):<br />

Land 122'000.00<br />

Gebäude 416'000.00<br />

Total (bilanziert per 31.12.) 538'000.00<br />

Gebäudeversicherungswert 440'000.00<br />

Mietzinsertrag 45'600.00<br />

Rückerstattung Nebenkosten 4'200.00<br />

Entnahme aus der Spezialfinanzierung Werterhalt Liegenschaften des Finanzvermögens<br />

-> Deckung des Aufwands für Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen 12'630.00<br />

Total Ertrag 62'430.00<br />

Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen (inkl. verrechenbare Nebenkosten von Fr. 4'200.00) 16'830.00<br />

Übriger geldmässiger Aufwand 8'570.00<br />

Verrechneter Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand 1'800.00<br />

Verrechnete (kalkulatorische) Zinsen<br />

-> 4 % auf Gestehungskosten (= ∅ Zinssatz auf den mittel- <strong>und</strong> langfristigen Schulden) 21'520.00<br />

Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt Liegenschaften des Finanzvermögens<br />

-> 2 % des Gebäudeversicherungswertes 8'800.00<br />

Total Aufwand 57'520.00<br />

Total Ertrag 62'430.00<br />

Total Aufwand 57'520.00<br />

Ertragsüberschuss zu Gunsten der allgemeinen Mittel 4'910.00<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Betriebsabrechnung Blatt 11/16-2<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt SOLL Haben Betrag<br />

1)<br />

Rechnungen für Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen 942.314.01 2000.01 16'830.00<br />

2)<br />

Rechnungen für den übrigen geldmässigen Aufwand 942.31x.xx 2000.01 8'570.00<br />

3)<br />

Zahlung von Kreditorenrechnungen 2000.01 1002.01 25'400.00<br />

4)<br />

Verrechneter Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand 942.390.01 092.490.01 1'800.00<br />

5)<br />

Verrechnete Zinsen 942.391.01 940.491.01 21'520.00<br />

6)<br />

Einlage in die SF Werterhalt Liegenschaften FV 942.380.01 2280.07 8'800.00<br />

7)<br />

Fakturierung der Mietzinsen 1015.02 942.423.01 45'600.00<br />

8)<br />

Fakturierung der Nebenkosten 1015.02 942.436.01 4'200.00<br />

9) Gutschriften für Mietzinsen <strong>und</strong> Nebenkosten 1002.01 1015.02 49'800.00<br />

10) Entnahme aus der Spezialfinanzierung Werterhalt Liegenschaften<br />

des Finanzvermögens 2280.07 942.480.01 12'630.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

9) 49'800.00<br />

3) 25'400.00<br />

1015.02<br />

Rechnungstellung ESR<br />

7) 45'600.00<br />

8) 4'200.00<br />

9) 49'800.00<br />

942.314.01<br />

Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen Liegenschaften<br />

1) 16'830.00<br />

942.31x.xx<br />

Übriger geldmässiger Aufwand<br />

2) 8'570.00<br />

942.380.01<br />

Einlage in SF Werterhalt<br />

6) 8'800.00<br />

942.390.01<br />

Verrechneter Aufwand<br />

4) 1'800.00<br />

942.391.01<br />

Verrechnete Zinsen<br />

5) 21'520.00<br />

*) Sammelauftragsdienst<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2000.01<br />

Kreditoren SAD *)<br />

3) 25'400.00<br />

1) 16'830.00<br />

2) 8'570.00<br />

2280.07<br />

Liegenschaften Finanzvermögen,<br />

Werterhalt<br />

10) 12'630.00<br />

092.490.01<br />

Verrechneter Aufwand<br />

940.491.01<br />

Verrechnete Zinsen<br />

6) 8'800.00<br />

4) 1'800.00<br />

5) 21'520.00<br />

942.423.01<br />

Mietertrag, Pachtzinsen<br />

7) 45'600.00<br />

942.436.01<br />

Rückerstattungen von Dritten; Nebenkosten<br />

8) 4'200.00<br />

942.480.01<br />

Entnahme aus SF Werterhalt<br />

10) 12'630.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaften des Finanzvermögens; Renditeberechnung Blatt 11/17<br />

Bruttorendite (am Beispiel gemäss Blatt 11/16-1):<br />

Massgebendes Kapital (Gestehungskosten von Land <strong>und</strong> Gebäude) 538'000.00<br />

Massgebender Ertrag (Mietzinsertrag) 45'600.00<br />

Bruttorendite (Mietzinsertrag in Prozent der Gestehungskosten) 8.5 %<br />

Nettorendite (am Beispiel gemäss Blatt 11/16):<br />

Massgebendes Kapital (Gestehungskosten von Land <strong>und</strong> Gebäude) 538'000.00<br />

Massgebender Erfolg: *)<br />

Mietzinsertrag 45'600.00<br />

Rückerstattung Nebenkosten 4'200.00<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Werterhalt Liegenschaften FV 12'630.00<br />

Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen -16'830.00<br />

Übriger geldmässiger Aufwand -8'570.00<br />

Einlage in Spezialfinanzierung Werterhalt Liegenschaften FV -8'800.00<br />

Verrechneter Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand -1'800.00 26'430.00<br />

Nettorendite (Massgebender Erfolg in Prozent der Gestehungskosten) 4.9 %<br />

*) Zur Berechnung des massgebenden Erfolgs werden die verrechneten Zinsen (für das eingesetzte Kapital der<br />

Gemeinde) nicht berücksichtigt. Die Nettorendite zeigt den Ertrag des eingesetzten Kapitals. Fremdk apitalzinsen<br />

bei Objektfinanzierung sind abzuziehen.<br />

Die Nettorendite ist geeignet für den Vergleich mit den Renditen anderer Vermögensanlagen (beispielsweise in<br />

Wertschriften).<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Musterreglement für eine Spezialfinanzierung Blatt 11/18-1<br />

"Werterhalt für die Liegenschaften des Finanzvermögens" SF WEU<br />

Hinweis:<br />

Für die Liegenschaften des Finanzvermögens wird empfohlen, eine Spezialfinanzierung für den betriebsbedingten<br />

Wertverzehr <strong>und</strong> den aperiodischen Unterhalt (SF WEU) zu führen (⇒ HB 4.5.2.4, ⇒ AFV 1/2.11.2).<br />

Für Spezialfinanzierungen für den betriebsbedingten Wertverzehr <strong>und</strong> den aperiodischen Unterhalt der Liegenschaften<br />

Finanzvermögen (SF WEU), die gestützt auf den NRM-Ordner aus dem Jahr 1992 eröffnet wurden, ist<br />

bis spätestens 31.12.2010 eine reglementarische Gr<strong>und</strong>lage zu schaffen. Die bisherige Kontierung der SF<br />

WEU 2280.xx bleibt bis zu diesem Zeitpunkt gültig, unabhängig davon, ob es sich um eine Spezialfinanzierung<br />

gestützt auf übergeordnetes Recht oder Reglement handelt.<br />

Soll neu eine Spezialfinanzierung Werterhalt Liegenschaften des Finanzvermögen geführt werden, ist diese als<br />

Spezialfinanzierung gestützt auf Gemeindereglemente zu führen <strong>und</strong> ein entsprechendes Reglement zu erlassen.<br />

Nebst der vorsorglichen Mittelreservierung wird mit dieser Spezialfinanzierung die "Glättung" des Aufwandes für<br />

Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen, bzw. für Renovationen <strong>und</strong> Sanierungen bezweckt.<br />

Die Einlage in die Spezialfinanzierung richtet sich nach betriebswirtschaftlichen Kriterien.<br />

Mit den vorhandenen Mitteln wird der Aufwand gemäss Konto 942.314 "Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen" (ohne die an<br />

die Mieterschaft weiter verrechenbaren Kosten *) sowie der werterhaltende Teil der aktivierten Renovationskosten<br />

gedeckt.<br />

*) Es wird empfohlen, diese Kosten auf einem separaten Unterkonto zu erfassen.<br />

Musterreglement:<br />

Das Reglement hat mindestens den Zweck der Spezialfinanzierung, die Äufnung (Einlagen), die Mittelverwendung<br />

(Entnahmen) <strong>und</strong> die Verzinsung des Spezialfinanzierungsbestandes zu regeln.<br />

Das nachfolgende Muster entspricht den Mindestanforderungen.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Musterreglement für eine Spezialfinanzierung Blatt 11/18-2<br />

"Werterhalt für die Liegenschaften des Finanzvermögens" SF WEU<br />

Reglement für die Spezialfinanzierung Werterhalt für die Liegenschaften des Finanzvermögens<br />

Zweck Art. 1 Die Spezialfinanzierung bezweckt die Bereitstellung von Mitteln für die Finanzierung<br />

von zukünftigen Unterhalts- <strong>und</strong> Erneuerungsarbeiten im Bereich der Liegenschaften<br />

des Finanzvermögens.<br />

Äuffnung der<br />

Spezialfinanzierung<br />

Entnahmen aus der<br />

Spezialfinanzierung<br />

Art. 2 1 Vom aktuellen Gebäudeversicherungswert aller Liegenschaften des Finanzvermögens<br />

werden auf Beschluss des Gemeinderates jährlich x % in die Spezialfinanzierung<br />

eingelegt.<br />

2 Die Spezialfinanzierung wird auf Beschluss des Gemeinderates bis max. x % des<br />

aktuellen Gebäudeversicherungswertes aller Liegenschaften des Finanzvermögens<br />

geäufnet.<br />

Art. 3 1 Die Entnahme aus der Spezialfinanzierung entspricht dem Saldo des Kontos<br />

942.314 (Unterhalt <strong>und</strong> Reparaturen) nach Abzug der weiterverrechenbaren Kosten,<br />

soweit der Bestand dafür ausreicht.<br />

2 Werden Renovationsarbeiten über die Investitionsrechnung gebucht, so wird auf<br />

Beschluss des Gemeinderates der werterhaltende Teil davon Ende Jahr über das<br />

Konto 330 abgeschrieben <strong>und</strong> zum Ausgleich der gleiche Betrag der Spezialfinanzierung<br />

entnommen, soweit der Bestand dafür ausreicht.<br />

Verzinsung Art. 4 Der Bestand der Spezialfinanzierung wird nicht verzinst.<br />

Inkrafttreten Art. 5 Dieses Reglement tritt am xx.xx.200x in Kraft.<br />

Die Versammlung vom ........................................................ nahm dieses Reglement an.<br />

Die Präsidentin / Die Gemeindeschreiberin /<br />

Der Präsident Der Gemeindeschreiber<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaftsverzeichnis Blatt 11/19<br />

Hinweis:<br />

Werden in der Bestandesrechnung anstelle von Einzelpositionen Sammelposten bilanziert, müssen die Einzelpositionen<br />

mittels Verzeichnissen nachgewiesen werden. Diese Verzeichnisse sind regelmässig, mindestens<br />

jährlich nachzuführen.<br />

Die Verzeichnisse zu Sammelposten gehören zu den sogenannten übrigen, nicht in die Jahresrechnung einzubindenden<br />

Buchhaltungsunterlagen. Sie sind mindestens 10 Jahre aufzubewahren.<br />

Verzeichnisse erübrigen sich, wenn aus der Bestandesrechnung die Einzelpositionen ersichtlich sind (pro Position<br />

wird ein Konto geführt) (⇒ HB 4.3.3.1, Weisung 3; 4.3.3.3, Weisung 2; 4.4.1, Weisung 4 <strong>und</strong> Seite 76, ⇒<br />

AFV 1/2.11).<br />

Verzeichnismuster:<br />

Ein Liegenschaftsverzeichnis kann beispielsweise die Angaben gemäss nachfolgenden Muster enthalten. Sind<br />

Kaufjahr <strong>und</strong> Kaufpreis/Erstellungskosten nicht bekannt <strong>und</strong> können diese Angaben mit vertretbarem Aufwand<br />

nicht beschafft werden, kann bei der betreffenden Position nicht verfügbar (n.v.) eingetragen werden.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaft Parzellen Nr. Kaufjahr Fläche<br />

m2<br />

Liegenschaften <strong>und</strong> Anlagen<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

Gebäudeversicherungswert<br />

Amtl. Wert Kaufpreis<br />

Erstellungskosten<br />

*)<br />

Buchwert<br />

Finanzvermögen 15'039 6'286'400 5'488'300 3'805'340 3'626'940<br />

Überbaute Gr<strong>und</strong>stücke 9'542 6'286'400 4'872'500 3'082'740 3'082'740<br />

Musterstrasse 15<br />

Mehrfamilienhaus 43 1961 1'638 1'920'000 1'520'000 1'029'741 1'029'741<br />

Hühnerweg 11<br />

Mehrfamilienhaus 79 n.v. 1'108 826'400 679'000 n.v. 579'000<br />

Dorfstrasse 68<br />

Mehrfamilienhaus (Erbgang) 81 1965 2'619 1'350'000 995'000 45'999 45'999<br />

Dorfstrasse 72<br />

Einfamilienhaus (Schulhausabwart) 86 1948 827 480'000 358'000 295'000 295'000<br />

Dorfstrasse 102, 104<br />

Mehrfamilienhäuser (ehemaliges Lehrerhaus) 226 1972 3'350 1'710'000 1'320'500 1'133'000 1'133'000<br />

Unüberbaute Gr<strong>und</strong>stücke 5'497 0 615'800 722'600 544'200<br />

Rachern, Land 123 2001 813 0 85'000 159'700 159'700<br />

Gummen, Land 338 1966 2'454 0 295'600 50'000 50'000<br />

Gummen, Land 368 1989 2'230 0 235'200 512'900 334'500<br />

Musterwil, 15.01.2002 Der Finanzverwalter<br />

*) Die Erfassung des Kaufpreises/Erstellungskosten ist empfehlenswert, da später eventuell für Anlagebuchhaltung notwendig.<br />

Hans Musterlich


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Liegenschaft Parzellen Nr. Kaufjahr Fläche<br />

m2<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

Gebäudeversicherungswert<br />

Amtl. Wert Kaufpreis<br />

Erstellungskosten<br />

Verwaltungsvermögen 205'948 22'740'650 8'779'010 13'861'620<br />

Überbaute Gr<strong>und</strong>stücke 43'178 22'740'650 8'774'420 13'853'000<br />

Dorfstrasse 22<br />

Verwaltungsgebäude/Mehrzweckanlage 130 1959/1985 1'628 4'280'000 2'455'600 3'057'000<br />

Weierweg 17<br />

Schulhaus I 226 1920 1'565 1'800'000 955'600 0<br />

Leimernweg 17<br />

ARA-Pumpwerk 288 1977 2'920 1'650'300 168'900 2'860'000<br />

Kelliweg 195<br />

Reservoir 325 1925 6'380 2'860'000 96'520 0<br />

Rachern<br />

Feuerwehrmagazin/öffentlicher Schutzraum 363 2001 1'720 2'500'000 0 595'000<br />

Längeweg 4, 10, 14<br />

Schulanlage II, III, IV 695 1959/1997 28'965 9'650'350 5'097'800 7'341'000<br />

Unüberbaute Gr<strong>und</strong>stücke 162'770 0 4'590 8'620<br />

Schlüssellochweg, Land Friedhof (unproduktiv) 16 1965 2'250 0 3'800 8'620<br />

Kelli, Land/Wald (unproduktiv) 27 1932 38'520 0 790 0<br />

135 Strassenparzellen 122'000 0 0 0<br />

Musterwil, 15.01.2001 Der Finanzverwalter<br />

Hans Musterlich


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verkauf von Liegenschaften des Finanzvermögens Blatt 11/20<br />

Hinweis:<br />

Wie in den Musterbeispielen Blatt 11/10 <strong>und</strong> 11/13 festgehalten, erfasst die Investitionsrechnung jene Ausgaben<br />

<strong>und</strong> Einnahmen, die eigene oder subventionierte Vermögenswerte Dritter mit mehrjähriger Nutzungsdauer<br />

schaffen (Art. 79 Abs. 1 GV). Der Kauf bzw. Bau von Liegenschaften des Finanzvermögens ist finanzrechtlich<br />

gesehen keine Investition, sondern eine Anlage. Dennoch sieht das Rechnungsmodell vor, die Zu- <strong>und</strong> Abgänge<br />

von Liegenschaften des Finanzvermögens über die Investitionsrechnung zu verbuchen, was ausschliesslich aus<br />

Transparenzgründen geschieht.<br />

Beim Abschluss der Investitionsrechnung ist zu beachten, dass die Überträge von Zu- <strong>und</strong> Abgängen von Liegenschaften<br />

des Finanzvermögens aus der Investitionsrechnung auf die zutreffenden Bestandeskonten mittels<br />

der Konten 942.595.01 bzw. 942.695.01 erfolgen. Diese Buchungen sind nicht zu verwechseln mit den Aktivierungen<br />

<strong>und</strong> Passivierungen der übrigen Investitionsausgaben <strong>und</strong> -einnahmen, welche das Verwaltungsvermögen<br />

verändern.<br />

Fall:<br />

Verkauf der Parzelle 721 (Buchwert Fr. 11'548.00) zum Preis von 53'210.00<br />

Übertrag des Abgangs der Liegenschaft des Finanzvermögens 53'210.00<br />

Buchgewinn (Fr. 53'210.00 - Fr. 11'548.00) 41'662.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Gr<strong>und</strong>stück 721, Verkauf 1002.01 942.600.01 53'210.00<br />

2)<br />

Übertrag Abgang Liegenschaften Finanzvermögen 942.595.01 1023.01 53'210.00<br />

3)<br />

Buchgewinn aus Verkauf Parz. 721 1023.01 942.424.01 41'662.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

1) 53'210.00<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

3) 41'662.00<br />

2) 53'210.00<br />

942.595.01<br />

Übertrag Abgänge von Liegenschaften<br />

des FV<br />

2) 53'210.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

942.600.01<br />

Verkauf Gr<strong>und</strong>stücke<br />

1) 53'210.00<br />

942.424.01<br />

Buchgewinne aus Verkäufen <strong>und</strong><br />

Aufwertungen<br />

3) 41'662.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verkauf von Liegenschaften des Verwaltungsvermögens Blatt 11/21-1<br />

Hinweis:<br />

Wird eine Liegenschaft des Verwaltungsvermögens verkauft, muss sie zuerst ins Finanzvermögen übertragen<br />

werden (Entwidmung). Für die Umbuchung ist der Buchwert massgebend (Art. 104 Abs. 2 GV, Überführung<br />

vom Verwaltungsvermögen ins Finanzvermögen ⇒ HB 4.5.2.4). Für die Beschlussfassung bestimmt sich das<br />

zuständige Organ nach dem Verkehrswert (Art. 104 Abs. 1 GV).<br />

Fall:<br />

Der Buchwert des zu verkaufenden (alten) Kindergartenpavillons beträgt 318'701.00<br />

Der dem Bankkonto gutgeschriebene Verkaufspreis beträgt 350'000.00<br />

Der Buchgewinn beträgt (Fr. 350'000.00 - Fr. 318'701.00) 31'299.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Umbuchung Kindergartenpavillon vom VV ins FV<br />

(nur innerhalb der Investitionsrechnung) 942.503.02 200.603.01 318'701.00<br />

2)<br />

Übertrag Zugang Liegenschaft Finanzvermögen 1023.01 942.695.01 318'701.00<br />

3)<br />

Firma M AG, Zahlung Kaufpreis Kindergartenpavillon 1002.01 942.603.01 350'000.00<br />

4)<br />

Übertrag Abgang Liegenschaft Finanzvermögen 942.595.01 1023.01 350'000.00<br />

5)<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Passivierung) 999.590.01 1143.01 318'701.00<br />

6)<br />

Buchgewinn 1023.01 942.424.01 31'299.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

3) 350'000.00<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

2) 318'701.00<br />

6) 31'299.00<br />

3) 350'000.00<br />

1143.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

5) 318'701.00<br />

942.503.02<br />

Übertrag alter Kindergartenpavillon<br />

vom VV ins FV<br />

1) 318'701.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

200.603.01<br />

Übertrag alter Kindergartenpavillon<br />

vom VV ins FV<br />

1) 318'701.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verkauf von Liegenschaften des Verwaltungsvermögens Blatt 11/21-2<br />

942.595.01<br />

Übertrag Abgänge von Liegenschaften<br />

des FV<br />

4) 350'000.00<br />

999.590.01<br />

Passivierte Einnahmen<br />

5) 318'701.00<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

942.603.01<br />

Verkauf Liegenschaften<br />

3) 350'000.00<br />

942.695.01<br />

Übertrag Zugänge von Liegenschaften<br />

des FV<br />

2) 318'701.00<br />

942.424.01<br />

Buchgewinne aus Verkäufen <strong>und</strong><br />

Aufwertungen<br />

6) 31'299.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Übertragung von Finanz- ins Verwaltungsvermögen Blatt 11/22<br />

Hinweis:<br />

Wird Finanz- ins Verwaltungsvermögen oder Verwaltungs- ins Finanzvermögen überführt, bestimmt sich das<br />

zuständige Organ nach dem Verkehrswert. Für die Umbuchung ist der Buchwert massgebend (Art.104 GV,<br />

Überführung von Finanz- ins Verwaltungsvermögen ⇒ HB 4.2.4.9 <strong>und</strong> 4.5.2.4).<br />

Fall:<br />

Auf der als Baulandreserve gehaltenen Parzelle 363 "Rachern" wird das neue Feuerwehrmagazin<br />

gebaut. Der vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen zu übertragende Buchwert der Parzelle<br />

363 beträgt 145'000.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Umbuchung vom Finanz- ins Verwaltungsvermögen<br />

(nur innerhalb der Investitionsrechnung) 140.503.01 942.600.02 145'000.00<br />

2)<br />

Übertrag Abgang Liegenschaft Finanzvermögen 942.595.01 1023.01 145'000.00<br />

3)<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Aktivierung) 1143.01 999.690.01 145'000.00<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

2) 145'000.00<br />

1143.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

3) 145'000.00<br />

140.503.01<br />

Bau Feuerwehrmagazin<br />

1) 145'000.00<br />

942.595.01<br />

Übertrag Abgänge von Liegenschaften<br />

des FV<br />

2) 145'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

942.600.02<br />

Übertrag Gr<strong>und</strong>stücke vom FV ins<br />

VV<br />

999.690.01<br />

Aktivierte Ausgaben<br />

1) 145'000.00<br />

3) 145'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Übertragung von Verwaltungs- ins Finanzvermögen Blatt 11/23-1<br />

Hinweis:<br />

Wird Finanz- ins Verwaltungsvermögen oder Verwaltungs- ins Finanzvermögen überführt, bestimmt sich das<br />

zuständige Organ nach dem Verkehrswert. Für die Umbuchung ist der Buchwert massgebend.<br />

(Art. 104 GV, ⇒ HB 4.2.4.9, Überführung vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen ⇒ HB 4.5.2.4)<br />

Eine vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen überführte Liegenschaft darf dann aufgewertet werden, wenn<br />

• die seinerzeitigen Gestehungskosten nicht überschritten werden (Wiedereinbringung früherer Abschreibungen)<br />

<strong>und</strong><br />

• der Verkehrswert mindestens gleich hoch ist wie der neue Buchwert.<br />

Eine generelle Aufwertung der Liegenschaften des Finanzvermögens einer Gemeinde, mit dem Zweck, den<br />

Aufwertungsgewinn beispielsweise für die Abschreibung des Bilanzfehlbetrages zu verwenden, ist nicht zulässig,<br />

da mit dieser Transaktion weder die dringend notwendige Verbesserung der Rechnungsergebnisse der<br />

Laufenden Rechnung (Abbau der Aufwandüberschüsse) noch der Liquidität erreicht wird (⇒ HB 4.5.2.4).<br />

Fall:<br />

Die Verwaltung zieht ins neu erstellte Gemeindehaus. Das alte Verwaltungsgebäude wird zur<br />

Vermietung ausgeschrieben. Der vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen zu übertragende<br />

Buchwert beträgt 1.00<br />

Das ins Finanzvermögen übertragene alte Verwaltungsgebäude wird bis zu den seinerzeitigen<br />

Gestehungskosten aufgewertet. Die Gestehungskosten betrugen 425'000.00<br />

Der Aufwertungsgewinn (Buchgewinn) beträgt somit 424'999.00<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Umbuchung vom Verwaltungs- ins Finanzvermögen<br />

(nur innerhalb der Investitionsrechnung) 942.503.01 090.603.01 1.00<br />

2)<br />

Übertrag Zugang Liegenschaft Finanzvermögen 1023.01 942.695.01 1.00<br />

3)<br />

Abschluss der Investitionsrechnung (Passivierung) 999.590.01 1143.01 1.00<br />

4)<br />

Aufwertung bis zu den Gestehungskosten 1023.01 942.424.01 424'999.00<br />

1023.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

2) 1.00<br />

4) 424'999.00<br />

1143.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

3) 1.00<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Übertragung von Verwaltungs- ins Finanzvermögen Blatt 11/23-2<br />

942.503.01<br />

Übertrag altes Verwaltungsgebäude<br />

vom VV ins FV<br />

1) 1.00<br />

999.590.01<br />

Passivierte Einnahmen<br />

3) 1.00<br />

Investitionsrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

090.603.01<br />

Übertrag altes Verwaltungsgebäude<br />

vom VV ins FV<br />

1) 1.00<br />

942.695.01<br />

Übertrag Zugänge von Liegenschaften<br />

des FV<br />

2) 1.00<br />

942.424.01<br />

Buchgewinne aus Verkäufen <strong>und</strong><br />

Aufwertungen<br />

4) 424'999.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen; Blatt 11/24-1<br />

Abschluss der IR <strong>und</strong> Verbuchung beim Jahresabschluss<br />

Hinweis:<br />

Vom Buchwert des Verwaltungsvermögens abzüglich von Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen müssen jährlich 10 %<br />

abgeschrieben werden (harmonisierte Abschreibungen). Die Abschreibungen sind auf dem Steuerhaushalt <strong>und</strong><br />

jeder Spezialfinanzierung einzeln vorzunehmen (Art. 83 GV).<br />

Die Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen werden nach den gleichen Gr<strong>und</strong>sätzen abgeschrieben wie das Finanzvermögen<br />

(Art. 84 Abs. 3 GV). Das heisst, es gilt das Beschaffungs- oder Herstellungswertprinzip <strong>und</strong> das Imparitätsprinzip.<br />

Abschreibungen werden nur vorgenommen, wenn Wertverminderungen oder Verluste eingetreten<br />

sind (⇒ HB 4.5.3.9). Diese sind sofort <strong>und</strong> in Kompetenz der Exekutive vorzunehmen, um die Bilanzwahrheit<br />

nicht zu gefährden.<br />

Übrige Abschreibungen können vorgenommen werden, wenn sie im Voranschlag oder mittels Nachkredit bewilligt<br />

wurden. Sie sind gesondert auszuweisen (Art. 85 GV).<br />

Die Gemeinde ist frei, innerhalb des Verwaltungsvermögens unterschiedliche Abschreibungssätze anzuwenden,<br />

beispielsweise nach der Nutzungsdauer der Anlagen. Das Total der harmonisierten Abschreibungen nach NRM<br />

muss aber 10 % betragen. Nicht in diesen 10 % enthalten sind die Abschreibungen in den Bereichen Wasser<br />

<strong>und</strong> Abwasser; für diese gilt die Spezialgesetzgebung (Abschreibungen nach dem Wiederbeschaffungswert).<br />

(⇒ HB 4.5.3.7; ⇒ AFV 1/3.2.2.3)<br />

Abschreibungstabelle: (Berechnung der Abschreibungen)<br />

Siehe nachfolgendes Muster.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Buchwert Zuwachs Abgang Buchwert harmonisierte Satz übrige Buchwert<br />

01.01.2001 31.12.2001 Abschrei- Abschrei- 31.12.2001<br />

vor Abschrei- bungen bungen<br />

bungen Art 331 Art 332<br />

Abzuschreibendes VV Steuerhaushalt 3'030'948.79 1'254'007.65 699'012.40 3'585'944.04 358'594.40 10% 74'963.00 3'152'386.64<br />

114 Sachgüter 3'030'948.79 1'109'530.20 699'012.40 3'441'466.59 344'146.65 10% 74'963.00 3'022'356.94<br />

1141 Tiefbauten 895'147.65 272'558.20 33'558.95 1'134'146.90 113'414.70 0.00 1'020'732.20<br />

1141.01 Diverse Anlagen 0.00 5'196.15 0.00 5'196.15 5'196.15 0.00 0.00<br />

1141.02 Strassennetz 895'147.65 267'362.05 33'558.95 1'128'950.75 108'218.55 0.00 1'020'732.20<br />

1143 Hochbauten 2'125'800.14 701'663.55 665'453.45 2'162'010.24 216'201.00 74'963.00 1'870'846.24<br />

1143.01 Liegenschaften gemäss Verzeichnis 2'125'800.14 701'663.55 665'453.45 2'162'010.24 216'201.00 74'963.00 1'870'846.24<br />

1146 Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge 10'001.00 135'308.45 0.00 145'309.45 14'530.95 0.00 130'778.50<br />

1146.01 Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge 1.00 135'308.45 0.00 135'309.45 13'530.95 0.00 121'778.50<br />

1146.02 Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge Wehrdienst 10'000.00 0.00 0.00 10'000.00 1'000.00 0.00 9'000.00<br />

116 Investitionsbeiträge 0.00 67'874.95 0.00 67'874.95 6'787.50 10% 0.00 61'087.45<br />

1162 Gemeinden 0.00 67'874.95 0.00 67'874.95 6'787.50 0.00 61'087.45<br />

1162.02 Sek<strong>und</strong>arschulverband 0.00 67'874.95 0.00 67'874.95 6'787.50 0.00 61'087.45<br />

117 Übrige aktivierte Ausgaben 0.00 76'602.50 0.00 76'602.50 7'660.25 10% 0.00 68'942.25<br />

1171 Raumplanung 0.00 76'602.50 0.00 76'602.50 7'660.25 0.00 68'942.25<br />

1171.01 Raumplanung 0.00 76'602.50 0.00 76'602.50 7'660.25 0.00 68'942.25<br />

Abzuschreibendes VV Spez.finanzierungen 1'453'018.15 905'461.35 493'801.25 1'864'678 157'000.00 0.00 1'707'678.25<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage 1.00 0.00 0.00 1.00 0.00 0.00 1.00<br />

1141.03 Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage (SF) 1.00 0.00 0.00 1.00 0.00 0.00 1.00<br />

Wasserversorgung 563'589.15 412'487.60 141'853.40 834'223.35 111'000.00 0.00 723'223.35<br />

1141.04 Wasserversorgung (SF) 563'589.15 412'487.60 141'853.40 834'223.35 111'000.00 0.00 723'223.35<br />

Abwasserentsorgung 889'428.00 482'973.75 351'947.85 1'020'453.90 45'000.00 0.00 975'453.90<br />

1141.05 Abwasserentsorgung (SF) 889'428.00 456'833.80 351'947.85 994'313.95 18'860.05 0.00 975'453.90<br />

1162.01 ARA Verband (SF) 0.00 26'139.95 0.00 26'139.95 26'139.95 0.00 0.00<br />

Abfallentsorgung 0.00 10'000.00 0.00 10'000.00 1'000.00 10% 0.00 9'000.00<br />

1146.03 Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge Abfallentsorgung (SF) 0.00 10'000.00 0.00 10'000.00 1'000.00 0.00 9'000.00<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Buchwert Zuwachs Abgang Buchwert harmonisierte Satz übrige Buchwert<br />

01.01.2001 31.12.2001 Abschrei- Abschrei- 31.12.2001<br />

vor Abschrei- bungen bungen<br />

bungen Art 331 Art 332<br />

Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen VV 25'003.00 0.00 0.00 25'003 *) 0.00 25'003.00<br />

115 Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen 25'003.00 0.00 0.00 25'003.00 0.00 25'003.00<br />

1154 Gemischtwirtschaftliche Unternehmungen 25'000.00 0.00 0.00 25'000.00 0.00 25'000.00<br />

1154.01 Wertpapiere gemäss Detailverzeichnis 25'000.00 0.00 0.00 25'000.00 0.00 25'000.00<br />

1155 Private Institutionen 3.00 0.00 0.00 3.00 0.00 3.00<br />

1155.01 Wertpapiere gemäss Detailverzeichnis 3.00 0.00 0.00 3.00 0.00 3.00<br />

Total Verwaltungsvermögen 4'508'969.94 2'159'469.00 1'192'813.65 5'475'625.29 515'594.40 74'963.00 4'885'067.89<br />

*) Abschreibungen sind vorzunehmen, wenn Wertverminderungen oder Verluste eingetreten sind. Diese sind sofort <strong>und</strong> in Kompetenz der Exekutive vorzunehmen, um die Bilanzwahrheit<br />

nicht zu gefährden (⇒ HB, 4.5.3.9). Die Verbuchung erfolgt in Kontoart 332 Übrige Abschreibungen.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen; Blatt 11/24-2<br />

Abschluss der IR <strong>und</strong> Verbuchung beim Jahresabschluss<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Aktivierung der Ausgaben diverse Anlagen 1141.01 999.690.01 5'196.15<br />

2)<br />

Aktivierung der Ausgaben im Strassennetz 1141.02 999.690.01 267'362.05<br />

3)<br />

Passivierung der Einnahmen im Strassennetz 999.590.01 1141.02 33'558.95<br />

4)<br />

Aktivierung der Ausgaben in diverse Liegenschaften 1143.01 999.690.01 701'663.55<br />

5)<br />

Passivierung der Einnahmen in diverse Liegenschaften 999.590.01 1143.01 665'453.45<br />

6)<br />

Aktivierung der Ausgaben in EDV-Anlage 1146.01 999.690.01 135'308.45<br />

7)<br />

Aktivierung der Ausgaben im Sek<strong>und</strong>arschulverband 1162.02 999.690.01 67'874.95<br />

8)<br />

Aktivierung der Ausgaben in Raumplanung 1171.01 999.690.01 76'602.50<br />

9)<br />

Aktivierung der Ausgaben in der Wasserversorgung 1141.04 999.690.01 412'487.60<br />

10)<br />

Passivierung der Einnahmen in der Wasserversorgung 999.590.01 1141.04 141'853.40<br />

11)<br />

Aktivierung der Ausgaben in der Abwasserentsorgung 1141.05 999.690.01 456'833.80<br />

12)<br />

Passivierung der Einnahmen in der Abwasserentsorgung 999.590.01 1141.05 351'947.85<br />

13)<br />

Aktivierung der Ausgaben in den ARA-Verband 1162.01 999.690.01 26'139.95<br />

14)<br />

Aktivierung der Ausgaben in der Abfallentsorgung 1146.03 999.690.01 10'000.00<br />

15)<br />

Harmonisierte Abschreibungen diverse Anlagen 990.331.01 1141.01 5'196.15<br />

16)<br />

Harmonisierte Abschreibungen Strassennetz 990.331.01 1141.02 108'218.55<br />

17)<br />

Harmonisierte Abschreibungen Liegenschaften 990.331.01 1143.01 216'201.00<br />

18)<br />

Verrechnung der Abschreibungen auf Feuerwehrmagazin 140.392.01 990.492.01 14'500.00<br />

19)<br />

Harmonisierte Abschreibungen Mobilien, Maschinen 990.331.01 1146.01 13'530.95<br />

20)<br />

Harmonisierte Abschreibungen Mob., Masch. Wehrdienst 990.331.01 1146.02 1'000.00<br />

21)<br />

Verrechnung der Abschreibungen auf Wehrdienstanlagen 140.392.01 990.492.01 1'000.00<br />

22)<br />

Harmonisierte Abschreibungen Sek<strong>und</strong>arschulverband 990.331.01 1162.02 6'787.50<br />

23)<br />

Harmonisierte Abschreibungen Raumplanung 990.331.01 1171.01 7'660.25<br />

24)<br />

Übrige Abschreibungen Liegenschaften 990.332.01 1143.01 74'963.00<br />

25)<br />

Abschreibungen auf Wasserversorgungsanlagen 700.331.01 1141.04 111'000.00<br />

26)<br />

Abschreibungen auf Abwasserentsorgungsanlagen 710.331.01 1141.05 18'860.05<br />

27)<br />

Abschreibungen auf ARA-Anlagen 710.331.01 1162.01 26'139.95<br />

28)<br />

Abschreibungen auf Mob., Masch., Abfallentsorgung 990.331.01 1146.03 1'000.00<br />

29)<br />

Verrechnung der Abschr. auf Abfallentsorgungsanlagen 720.392.01 990.492.01 1'000.00<br />

1141.01<br />

Diverse Anlagen<br />

SV 0.00<br />

1) 5'196.15<br />

1141.04<br />

Wasserversorgung (SF)<br />

SV 563'589.15<br />

9) 412'487.60<br />

15) 5'196.15<br />

10) 141'853.40<br />

25) 111'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

SV 895'147.65<br />

2) 267'362.05<br />

1141.02<br />

Strassennetz<br />

3) 33'558.95<br />

16) 108'218.55<br />

1141.05<br />

Abwasserentsorgung (SF)<br />

SV 889'428.00<br />

11) 456'833.80<br />

12) 351'947.85<br />

26) 18'860.05


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen; Blatt 11/24-3<br />

Abschluss der IR <strong>und</strong> Verbuchung beim Jahresabschluss<br />

1143.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

SV 2'125'800.14<br />

4) 701'663.55<br />

5) 665'453.45<br />

17) 216'201.00<br />

24) 74'963.00<br />

1146.02<br />

Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge<br />

Wehrdienst<br />

SV 10'000.00<br />

1162.01<br />

ARA Verband (SF)<br />

SV 0.00<br />

13) 26'139.95<br />

1171.01<br />

Raumplanung<br />

SV 0.00<br />

8) 76'602.50<br />

20) 1'000.00<br />

27) 26'139.95<br />

999.590.01<br />

Passivierte Einnahmen<br />

3) 33'558.95<br />

5) 665'453.45<br />

10) 141'853.40<br />

12) 351'947.85<br />

23) 7'660.25<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

1146.01<br />

Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge<br />

SV 1.00<br />

6) 135'308.45<br />

19) 13'530.95<br />

1146.03<br />

Mobilien, Maschinen, Fahrzeuge<br />

Abfallentsorgung (SF)<br />

SV 0.00<br />

14) 10'000.00<br />

1162.02<br />

Sek<strong>und</strong>arschulverband<br />

SV 0.00<br />

7) 67'874.95<br />

999.690.01<br />

Aktivierte Ausgaben<br />

28) 1'000.00<br />

22) 6'787.50<br />

1) 5'196.15<br />

2) 267'362.05<br />

4) 701'663.55<br />

6) 135'308.45<br />

7) 67'874.95<br />

8) 76'602.50<br />

9) 412'487.60<br />

11) 456'833.80<br />

13) 26'139.95<br />

14) 10'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen; Blatt 11/24-4<br />

Abschluss der IR <strong>und</strong> Verbuchung beim Jahresabschluss<br />

140.392.01<br />

Verrechnete Abschreibungen<br />

18) 14'500.00<br />

21) 1'000.00<br />

700.331.01<br />

Abschreibungen<br />

Wiederbeschaffungswert<br />

25) 111'000.00<br />

710.331.01<br />

Abschreibungen<br />

Wiederbeschaffungswert<br />

26) 18'860.05<br />

27) 26'139.95<br />

720.392.01<br />

Verrechnete Abschreibungen<br />

29) 1'000.00<br />

990.331.01<br />

Abschreibungen; harmonisiert<br />

15) 5'196.15<br />

16) 108'218.55<br />

17) 216'201.00<br />

19) 13'530.95<br />

20) 1'000.00<br />

22) 6'787.50<br />

23) 7'660.25<br />

28) 1'000.00<br />

990.332.01<br />

Abschreibungen; übrige<br />

24) 74'963.00<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

990.492.01<br />

Verrechnete Abschreibungen<br />

18) 14'500.00<br />

21) 1'000.00<br />

29) 1'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen; Blatt 11/25<br />

Berechnung für den Voranschlag<br />

Für den Voranschlag 2003 sind die Abschreibungen, ausgehend von den Zahlen gemäss Abschreibungstabelle<br />

auf Blatt 11/24-2, wie folgt zu ermitteln:<br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen des Steuerhaushalts:<br />

Verwaltungsvermögen per 31.12.2001 3'177'389.65<br />

davon Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen - 25'003.00<br />

Voraussichtliche Nettoinvestitionen im 2002 ("bereinigtes" Investitionsbudget *) + 945'000.00<br />

davon neue Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen - 0.00<br />

Verwaltungsvermögen per 31.12.2002 ohne Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen<br />

(vor Abschreibungen) = 4'097'386.65<br />

davon 10 % harmonisierte Abschreibungen - 409'739.00<br />

Budgetierte, übrige Abschreibungen - 175'000.00<br />

Verwaltungsvermögen per 31.12.2002 (nach Abschreibungen) = 3'512'647.65<br />

Nettoinvestitionen im 2003 gemäss Investitionsbudget + 558'600.00<br />

davon neue Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen - 10'000.00<br />

Verwaltungsvermögen per 31.12.2003 ohne Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen<br />

(vor Abschreibungen) = 4'061'247.65<br />

davon 10 % harmonisierte Abschreibungen für den Voranschlag 2003 = 406'125.00<br />

*) Die Praxis zeigt, dass kaum je 100 % der geplanten Investitionen realisiert werden. Deshalb betragen die<br />

voraussichtlichen Nettoinvestitionen nicht 100 %, sondern zum Beispiel 80 % der geplanten Investitionen.<br />

Dieser Erfahrungswert ist von Gemeinde zu Gemeinde unterschiedlich.<br />

Abschreibungen auf den Wasserversorgungsanlagen:<br />

Wiederbeschaffungswerte per 31.12.2001 7'302'000.00<br />

Budgetierte Erneuerungs- <strong>und</strong> Ersatzinvestitionen in den Jahren 2002 <strong>und</strong> 2003 p.m. *)<br />

Abschreibungen gemäss Berechnungsblatt "Wiederbeschaffungswert <strong>und</strong> Einlage in die<br />

Spezialfinanzierung für Wasserversorgungsanlagen", für den Voranschlag 2003 unverändert<br />

111'000.00<br />

*) Bei reinen Erneuerungs- <strong>und</strong> Ersatzinvestitionen verändert sich der Wiederbeschaffungswert nicht.<br />

Abschreibungen auf den Anlagen der Abwasserbeseitigung:<br />

Wiederbeschaffungswerte per 31.12.2001 3'600'000.00<br />

Budgetierte Erneuerungs- <strong>und</strong> Ersatzinvestitionen in den Jahren 2002 <strong>und</strong> 2003 p.m. *)<br />

Budgetierte Erweiterungsinvestitionen im Jahr 2003 300'000.00<br />

Abschreibungen gemäss Berechnungsblatt "Wiederbeschaffungswert <strong>und</strong> Einlage in die<br />

Spezialfinanzierung für die kommunalen Abwasseranlagen", Stand 31.12.2001 45'000.00<br />

Abschreibungen auf den Erweiterungsinvestitionen im Jahr 2003, für welche eine<br />

Nutzungsdauer von 80 Jahren angenommen wird (Fr. 300'000.00 : 80 Jahre) + 3'750.00<br />

Abschreibungen auf dem Wiederbeschaffungswert für den Voranschlag 2003 = 48'750.00<br />

Abschreibungen auf den Anlagen der Abfallbeseitigung:<br />

Buchwert per 31.12.2001 9'000.00<br />

Voraussichtliche Nettoinvestitionen im 2002 ("bereinigtes" Investitionsbudget) 0.00<br />

10 % harmonisierte Abschreibungen - 900.00<br />

Buchwert per 31.12.2002 = 8'100.00<br />

Nettoinvestitionen im 2003 gemäss Investitionsbudget - 0.00<br />

10 % harmonisierte Abschreibungen für den Voranschlag 2003 = 810.00<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Rechnungsabgrenzungen; Transitorische Aktiven <strong>und</strong> Passiven Blatt 11/26-1<br />

Hinweis:<br />

Aufwand <strong>und</strong> Ertrag der Laufenden Rechnung sowie Einnahmen <strong>und</strong> Ausgaben der Investitionsrechnung sind<br />

periodengerecht im richtigen Jahr erfolgswirksam zu buchen, um die richtige Aussage der Verwaltungsrechnung<br />

zu ermöglichen (⇒ HB 4.6.4, ⇒ AFV 1/3.2.1).<br />

Nach der Terminologie "Schweizer Handbuch für Wirtschaftsprüfung" (herausgegeben von der Treuhand-<br />

Kammer) umfassen die aktiven Rechnungsabgrenzungen<br />

• Ausgaben im alten Jahr, die als Aufwand dem nächsten Rechnungsjahr zu belasten sind (z.B. vorausbezahlte<br />

Miet- <strong>und</strong> Pachtzinsen, Versicherungsprämien)<br />

• Erträge des alten Jahres, die aber erst im nächsten Rechnungsjahr eingehen (z.B. ausstehende Kapitalzinsen,<br />

Mieten, Provisionen).<br />

Die passiven Rechnungsabgrenzungen umfassen<br />

• Einnahmen im alten Jahr, die als Ertrag dem nächsten Rechnungsjahr gutzuschreiben sind (z.B. im voraus<br />

erhaltene Kapitalzinsen, Miet- <strong>und</strong> Pachtzinsen)<br />

• Aufwand des alten Jahres, der erst im nächsten Rechnungsjahr bezahlt wird (z.B. Darlehenszinsen, Mieten,<br />

Löhne).<br />

Als Transitorische Aktiven (TA) <strong>und</strong> Passiven (TP) sind nur Positionen zu erfassen, die weder den Guthaben<br />

noch den Laufenden Verpflichtungen zuzuordnen sind.<br />

Wertberichtigungen auf Guthaben <strong>und</strong> Rückstellungen sind auf separaten Konten zu erfassen.<br />

Fall:<br />

Im Dezember sind die Versicherungsprämien für das nächste Jahr bezahlt worden; Transitorische<br />

Abgrenzung (TA) 12'500.00<br />

Die Dezembermiete für die vermietete Hauswartswohnung geht erst im Januar ein;<br />

Transitorische Abgrenzung (TA) 741.00<br />

Der Mietzins für das 1. Semester des nächsten Rechnungsjahres für die Geschäftslokalitäten<br />

ist bereits im Dezember eingegangen; Transitorische Abgrenzung (TP) 6'000.00<br />

Für das am 1. Oktober neu aufgenommene Darlehen bei einer Versicherungsgesellschaft sind<br />

die Passivzinsen abzugrenzen (Kapital = 1 Mio. Franken, Zinssatz = 4,25 %,<br />

Zinsdauer = 3 Monate); Transitorische Abgrenzung (TP) 10'625.00<br />

Rückbuchungen im nächsten Rechnungsjahr *) diverse<br />

*) Die Rückbuchungen im nächsten Rechnungsjahr sind "seitenverkehrt" über die gleichen Konten vorzunehmen.<br />

Das Bruttoverbuchungsprinzip ist für diese Fälle nicht anwendbar (⇒ HB 4.3.1.2).<br />

Buchungen: Rechnungsjahr<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Versicherungsgesellschaft, Prämien Folgejahr 029.318.02 1002.01 12'500.00<br />

2)<br />

Versicherungsprämien, Abgrenzung Folgejahr 1030.01 029.318.02 12'500.00<br />

3)<br />

Miete Dezember, Abgrenzung 1030.01 090.427.01 741.00<br />

4)<br />

Miete Geschäftslokal, 1. Semester Folgejahr 1002.01 942.423.01 6'000.00<br />

5)<br />

Miete Geschäftslokal, Abgrenzung Folgejahr 942.423.01 2050.01 6'000.00<br />

6)<br />

Versicherungsgesellschaft, Abgrenzung Zins 940.322.01 2050.02 10'625.00<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Rechnungsabgrenzungen; Transitorische Aktiven <strong>und</strong> Passiven Blatt 11/26-2<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

4) 6'000.00<br />

1030.01<br />

Transitorische Aktiven<br />

2) 12'500.00<br />

3) 741.00<br />

029.318.02<br />

Versicherungsprämien<br />

1) 12'500.00<br />

1) 12'500.00<br />

2) 12'500.00<br />

940.322.01<br />

Zins auf mittel- <strong>und</strong> langfristigen<br />

Schulden<br />

6) 10'625.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

Buchungen: Folgejahr<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2050.01<br />

Transitorische Passiven<br />

5) 6'000.00<br />

2050.02<br />

Abgrenzung Marchzinsen<br />

090.427.01<br />

Mietertrag<br />

SV 80'625.00<br />

6) 10'625.00<br />

942.423.01<br />

Mietertrag, Pachtzinsen<br />

5) 6'000.00<br />

3) 741.00<br />

4) 6'000.00<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

7)<br />

Versicherungsgesellschaft, Prämien 029.318.02 1030.01 12'500.00<br />

8)<br />

Miete Dezember, Abgrenzung 090.427.01 1030.01 741.00<br />

9)<br />

Zahlung Miete Dezember 1002.01 090.427.01 741.00<br />

10)<br />

Miete Geschäftslokal, Abgrenzung Folgejahr 2050.01 942.423.01 6'000.00<br />

11)<br />

Versicherungsgesellschaft, Abgrenzung Zins *) keine Buchung 10'625.00<br />

*) Wird als Dauerabgrenzung stehen gelassen. Auflösung erfolgt erst im Zeitpunkt der Darlehensrückzahlung.<br />

Dauerabgrenzungen sind auf einem separaten Konto zu verbuchen (⇒ AFV 1/3.2.1).<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

Bestandesrechnung<br />

2050.01<br />

Transitorische Passiven<br />

9) 741.00 SV 147'765.85<br />

1030.01<br />

Transitorische Aktiven<br />

SV 100'315.10<br />

7) 12'500.00<br />

8) 741.00<br />

10) 6'000.00<br />

2050.02<br />

Abgrenzung Marchzinsen<br />

SV 91'250.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Rechnungsabgrenzungen; Transitorische Aktiven <strong>und</strong> Passiven Blatt 11/26-3<br />

029.318.02<br />

Versicherungsprämien<br />

7) 12'500.00<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

8) 741.00<br />

090.427.01<br />

Mietertrag<br />

942.423.01<br />

Mietertrag, Pachtzinsen<br />

9) 741.00<br />

10) 6'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verwaltete Stiftungen (Legate, Schenkungen) Blatt 11/27<br />

Hinweis:<br />

Mittel, die einer Gemeinde von Dritten mit der Auflage, diese zweckentsprechend zu verwenden, übergeben<br />

werden, sind unselbständige Stiftungen. Erhält die Gemeinde Legate oder Schenkungen ohne Zweckbestimmung,<br />

gehören diese in die allgemeinen Mittel <strong>und</strong> dürfen nicht einem Zweck gewidmet werden (Verbuchung in<br />

der Laufenden Rechnung im Konto 995.469; ⇒ HB 4.5.9, ⇒ AFV 7/10, 7/19).<br />

Die unselbständigen Stiftungen werden als Schuld der Gemeinde gegenüber dem zu erfüllenden Zweck ausgewiesen.<br />

Das "Geld" (Bargeld, Post- <strong>und</strong> Bankguthaben, Wertschriften usw.) wird ins Finanzvermögen integriert<br />

<strong>und</strong> wie das übrige Vermögen bewirtschaftet, also nicht separat ausgewiesen. Die Gemeinde muss aber<br />

für die Beanspruchung dieses Geldes den unselbständigen Stiftungen einen Zins gutschreiben (⇒ HB 4.5.9).<br />

Abgesehen von der Zinsgutschrift sind alle Bestandeszu- <strong>und</strong> -abnahmen direkt über das Verpflichtungskonto<br />

zu verbuchen.<br />

Fall:<br />

Aus verschiedenen, zweckgeb<strong>und</strong>enen Schenkungen besteht eine unselbständige Stiftung<br />

"Altleutefahrt". Gemäss Fondsreglement können dieser Stiftung jährlich maximal Fr. 2'000.00<br />

als Beitrag an den Tagesausflug mit betagten Gemeindebürger/innen entnommen werden. Das<br />

Kapital per Jahresbeginn ist mit 4 % zu verzinsen.<br />

Bestand per 1.1. 31'935.65<br />

Zuwendungen 1'530.00<br />

Finanzierung der Carreise 1'785.00<br />

Zinsgutschrift per 31.12. (4 % von Fr. 31'935.65) 1'277.40<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Diverse, Spenden für Altleutefahrt 1002.01 2033.03 1'530.00<br />

2)<br />

Firma O, Car Altleutefahrt 2033.03 1002.01 1'785.00<br />

3)<br />

Zinsgutschrift 940.323.01 2033.03 1'277.40<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

1) 1'530.00<br />

2) 1'785.00<br />

940.323.01<br />

Zins für Sonderrechnungen/Legate<br />

3) 1'277.40<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2033.03<br />

Altleutefahrt, Schenkungen<br />

2) 1'785.00<br />

SV 31'935.65<br />

1) 1'530.00<br />

3) 1'277.40


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Rückstellungen Blatt 11/28-1<br />

Hinweis:<br />

Rückstellungen sind Verpflichtungen per Ende des Rechnungsjahres, welche bereits feststehen, in ihrer Höhe<br />

aber noch nicht genau bekannt sind, deren Berücksichtigung zur Feststellung des Aufwandes (Laufende Rechnung)<br />

<strong>und</strong> der Ausgaben (Investitionsrechnung) jedoch am Ende einer Rechnungsperiode notwendig ist (⇒ HB<br />

4.6.4, ⇒ AFV 1/3.2.1).<br />

Ein besonderer Fall einer Rückstellung ergibt sich aus der Wertberichtigung von Guthaben. Siehe Musterbeispiel<br />

11/6.<br />

Bildung <strong>und</strong> Auflösung der Rückstellungen sind - wie bei den Transitorischen Aktiven <strong>und</strong> Passiven - auf dem<br />

gleichen Konto vorzunehmen. Das Bruttoverbuchungsprinzip ist hier nicht anwendbar.<br />

Fall 1: (Rückstellung zu Lasten der Laufenden Rechnung)<br />

Die Faktur für das Anwaltshonorar betreffend der im Rechnungsjahr abgeschlossenen Streitsache<br />

F ist bis zum Rechnungsabschluss nicht eingetroffen. Gemäss Telefon mit der Anwaltskanzlei<br />

X ist mit Kosten zu rechnen von r<strong>und</strong> 25'000.00<br />

Die im Folgejahr eintreffende Honorarrechnung beziffert sich auf 25'650.00<br />

Buchungen: Rechnungsjahr<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Anwaltskanzlei X, Rückstellung für Honorar Streitsache F 029.318.04 2040.01 25'000.00<br />

029.318.04<br />

Honorare Dritter<br />

1) 25'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

Buchungen: Folgejahr<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2040.01<br />

Rückstellungen Laufende Rechnung<br />

1) 25'000.00<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

2)<br />

3)<br />

Auflösung Rückstellung für Honorar Anwaltskanzlei X 2040.01 029.318.04 25'000.00<br />

Anwaltskanzlei X, Honorar Streitsache F 029.318.04 2000.01 25'650.00<br />

*) Sammelauftragsdienst<br />

Bestandesrechnung<br />

2000.01<br />

Kreditoren SAD *)<br />

3) 25'650.00<br />

2040.01<br />

Rückstellungen Laufende Rechnung<br />

2) 25'000.00<br />

SV 25'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Rückstellungen Blatt 11/28-2<br />

029.318.04<br />

Honorare Dritter<br />

3) 25'650.00<br />

2) 25'000.00<br />

Fall 2: (Rückstellung zu Lasten der Investitionsrechnung)<br />

Laufende Rechnung<br />

Bis zum Rechnungsabschluss sind noch einige Unternehmerrechnungen betreffend Sanierung<br />

des Verwaltungsgebäudes offen. Gemäss Zusammenstellung des bauleitenden Architekten<br />

sind Werkleistungen abzugrenzen von 45'000.00<br />

Im Folgejahr treffen die Unternehmerrechnungen ein. Das Total beziffert sich auf 50'328.70<br />

Buchungen: Rechnungsjahr<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1) Rückstellung für ausstehende Unternehmerrechnungen 090.503.01 2041.01 45'000.00<br />

090.503.01<br />

Sanierung Verwaltungsgebäude<br />

1) 45'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

Buchungen: Folgejahr<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2041.01<br />

Nicht fakturierte Leistungen für angefangene<br />

Investitionsobjekte<br />

SV 150'000.00<br />

1) 45'000.00<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

2)<br />

Auflösung Rückstellung für ausstehende Unternehmerrechnungen<br />

2041.01 090.503.01 45'000.00<br />

3)<br />

Unternehmerrechnungen 090.503.01 2000.01 50'328.70<br />

*) Sammelauftragsdienst<br />

Bestandesrechnung<br />

2000.01<br />

Kreditoren SAD *)<br />

3) 50'328.70<br />

2041.01<br />

Nicht fakturierte Leistungen für angefangene<br />

Investitionsobjekte<br />

2) 45'000.00<br />

SV 195'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Rückstellungen Blatt 11/28-3<br />

090.503.01<br />

Sanierung Verwaltungsgebäude<br />

3) 50'328.70<br />

2) 45'000.00<br />

Investitionsrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Eigenkapital Blatt 11/29<br />

Hinweis:<br />

Der Abschluss der Laufenden Rechnung gibt als Resultat einen Ertrags- oder Aufwandüberschuss.<br />

Das Eigenkapital wird durch Ertragsüberschüsse der Laufenden Rechnung gebildet. Es dient zur Deckung späterer<br />

Aufwandüberschüsse (⇒ HB 4.5.6, ⇒ AFV 1/3.2.3).<br />

Den Einwohner- <strong>und</strong> Gemischten Gemeinden wird empfohlen, ihre langfristige Planung auf ein Eigenkapital in<br />

der Höhe von drei Steuerzehnteln auszurichten, wobei grössere Investitionen oder voraussichtliche Aufwandüberschüsse<br />

vorbehalten sind. Wird diese Empfehlung beachtet, ist gewährleistet, dass keine Steuern auf Vorrat<br />

erhoben werden <strong>und</strong> kleinere Aufwandüberschüsse mit dem Eigenkapital aufgefangen werden können (⇒<br />

HB 4.5.6).<br />

Die Laufende Rechnung zeigt den Aufwand <strong>und</strong> Ertrag vor der Verbuchung des Jahresergebnisses.<br />

Die Bestandesrechnung weist dagegen die Bestände nach der Verbuchung des Jahresergebnisses aus (⇒ HB<br />

4.4.2, ⇒ AFV 1/3).<br />

Diese "einseitige" Verbuchung des Jahresergebnisses *) ist EDV-technisch unterschiedlich gelöst. Es wird auf<br />

die diesbezüglichen Programmbeschreibungen verwiesen.<br />

*) Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> wird die Laufende Rechnung vor <strong>und</strong> die Bestandesrechnung nach dem Verbuchen des<br />

Rechnungsergebnisses dargestellt. Damit ist der Ertrags- oder Aufwandüberschuss auf einen Blick ersichtlich.<br />

Dies bedingt jedoch, beim Verbuchen des Ergebnisses der Laufenden Rechnung auf dem Eigenkapital<br />

(resp. Bilanzfehlbetrag) eine "einseitige" Buchung vorzunehmen. Der genaue Abschlussvorgang ist je nach<br />

EDV-System unterschiedlich.<br />

Fall:<br />

Laufende Rechnung Aufwand Ertrag<br />

Total 8'558'842.57 8'241'263.02<br />

Aufwandüberschuss 317'579.55<br />

Bestandesrechnung<br />

Aufwandüberschuss<br />

317'579.55<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2390.01<br />

Eigenkapital<br />

SV 892'278.90


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Bilanzfehlbetrag Blatt 11/30-1<br />

Hinweis:<br />

Der Abschluss der Laufenden Rechnung gibt als Resultat einen Ertrags- oder Aufwandüberschuss (⇒ AFV<br />

11/29). Ein Bilanzfehlbetrag entsteht dann, wenn zur Deckung des Aufwandüberschusses kein oder kein genügendes<br />

Eigenkapital vorhanden ist. Ein nicht gedeckter Aufwandüberschuss muss als Bilanzfehlbetrag aktiviert<br />

werden.<br />

Ist ein Bilanzfehlbetrag vorhanden, darf solange kein Ertragsüberschuss ausgewiesen werden, bis der Bilanzfehlbetrag<br />

vollständig abgeschrieben ist. Ein Ertragsüberschuss vor Abschlussbuchungen wird somit durch eine<br />

Abschreibung auf dem Bilanzfehlbetrag neutralisiert <strong>und</strong> die Jahresrechnung schliesst ausgeglichen ab (⇒ HB<br />

4.4.2, ⇒ AFV 1/2.11.1, 1/3.2.2.4). Der Bilanzfehlbetrag muss innert acht Jahren seit der erstmaligen Bilanzierung<br />

abgeschrieben sein (Art. 74 Abs. 1 GG).<br />

Fall:<br />

Das Eigenkapital per 1.1.2002 beträgt 574'699.35<br />

Die Laufende Rechnung 2002 schliesst überraschend mit einem Aufwandüberschuss ab. 662'310.20<br />

Aktivierung des das Eigenkapital übersteigenden Aufwandüberschusses, ausgewiesener Bilanzfehlbetrag<br />

per 31.12.2002. 87'610.85<br />

Für das Jahr 2004 sind Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag von<br />

budgetiert (Berechnung: Bilanzfehlbetrag 2002 von 87'610.85 + budgetierter Aufwandüberschuss<br />

2003 von 35'000 = 122'610.85, davon 1/7). *)<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

17'500.00<br />

Die Laufende Rechnung 2003 schliesst nochmals mit einem Aufwandüberschuss ab. 35'400.30<br />

Aktivierung des Aufwandüberschusses, ausgewiesener Bilanzfehlbetrag per 31.12.2003. 123'011.15<br />

Für das Jahr 2005 sind Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag von<br />

budgetiert (Berechnung: Bilanzfehlbetrag 2003 von 123'011.15, für 2004 ausgeglichene Rechnung<br />

budgetiert, somit gleicher Betrag Abschreibungen Bilanzfehlbetrag wie 2004).<br />

17'500.00<br />

Der provisorische Abschluss der Laufenden Rechnung 2004 schliesst (nach Verbuchung der<br />

budgetierten Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag) mit einem Ertragsüberschuss ab. 83'122.30<br />

Verbuchung des Ertragsüberschusses als zusätzliche Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag<br />

(die Laufende Rechnung schliesst somit ausgeglichen ab.)<br />

83'122.30<br />

Ausgewiesener Bilanzfehlbetrag per 31.12.2004 22'388.85<br />

Für das Jahr 2006 sind Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag von<br />

budgetiert.<br />

17'500.00<br />

Der provisorische Abschluss der Laufende Rechnung 2005 schliesst (nach Verbuchung der<br />

budgetierten Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag) mit einem Ertragsüberschuss ab. 110'870.50<br />

Abschreibung des restlichen Bilanzfehlbetrages. 4'888.85<br />

Ausgewiesener Ertragsüberschuss im Jahr 2005 (110'870.50 - 4'888.85).<br />

Der Bilanzfehlbetrag kann somit vor Ablauf der achtjährigen Frist vollständig abgebaut werden.<br />

105'981.65<br />

Eigenkapital per 31.12.2005 105'981.65<br />

*) Es ist auch möglich, eine andere Abschreibungstranche als 1/7 zu budgetieren. Das Gemeindegesetz<br />

schreibt vor, dass der Bilanzfehlbetrag innert 8 Jahren seit erstmaliger Bilanzierung abzuschreiben ist, nicht<br />

aber in welchen Tranchen. Als Beispiel wurden hier die Abschreibungen auf dem voraussichtlichen Bilanzfehlbetrag<br />

per Ende 2003 auf die verbleibenden 7 Jahre verteilt.


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Bilanzfehlbetrag Blatt 11/30-2<br />

Buchungen: Rechnungsjahr 2002<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

Verbuchung Aufwandüberschuss 2002 2390.01 x 662'310.20<br />

Aktivierung Bilanzfehlbetrag 2002 1390.01 2390.01 87'610.85<br />

x = Verbuchung erfolgt je nach EDV-System unterschiedlich<br />

1390.01<br />

Bilanzfehlbetrag 2002<br />

2) 87'610.85<br />

Bestandesrechnung<br />

Buchungen: Rechnungsjahr 2003<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

1) 662'310.20<br />

2390.01<br />

Eigenkapital<br />

SV 574'699.35<br />

2) 87'610.85<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

3)<br />

Verbuchung Aufwandüberschuss 2003 1390.01 x 35'400.30<br />

x = Verbuchung erfolgt je nach EDV-System unterschiedlich<br />

1390.01<br />

Bilanzfehlbetrag 2002<br />

SV 87'610.85<br />

3) 35'400.30<br />

Bestandesrechnung<br />

Buchungen: Rechnungsjahr 2004<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

4)<br />

5)<br />

Abschreibung Bilanzfehlbetrag gemäss Voranschlag 990.333.01 1390.01 17'500.00<br />

Abschreibung Bilanzfehlbetrag zusätzlich 990.333.01 1390.01 83'122.30<br />

1390.01<br />

Bilanzfehlbetrag 2002<br />

SV 123'011.15<br />

4) 17'500.00<br />

5) 83'122.30<br />

990.333.01<br />

Abschreibung Bilanzfehlbetrag<br />

4) 17'500.00<br />

5) 83'122.30<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Bilanzfehlbetrag Blatt 11/30-3<br />

Buchungen: Rechnungsjahr 2005<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

6)<br />

7)<br />

8)<br />

Abschreibung Bilanzfehlbetrag gemäss Voranschlag 990.333.01 1390.01 17'500.00<br />

Abschreibung Bilanzfehlbetrag zusätzlich 990.333.01 1390.01 4'888.85<br />

Verbuchung Ertragsüberschuss 2005 x 2390.01 105'981.65<br />

x = Verbuchung erfolgt je nach EDV-System unterschiedlich<br />

1390.01<br />

Bilanzfehlbetrag 2002<br />

SV 22'388.85<br />

6) 17'500.00<br />

7) 4'888.85<br />

990.333.01<br />

Abschreibung Bilanzfehlbetrag<br />

6) 17'500.00<br />

7) 4'888.85<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2390.01<br />

Eigenkapital<br />

8) 105'981.65


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Schutzraumersatzabgaben Blatt 11/31-1<br />

Hinweis:<br />

Die gemäss Verfügung des kantonalen Amtes für Militär <strong>und</strong> Bevölkerungsschutz erhobenen Schutzraumersatzabgaben<br />

müssen in eine Spezialfinanzierung eingelegt werden; sie dienen der Finanzierung von öffentlichen<br />

Zivilschutzbauten.<br />

Entnahmen aus der Spezialfinanzierung bedürfen wiederum einer Verfügung des <strong>Kanton</strong>s.<br />

Die kantonale Stelle führt eine Kontrolle über den Bestand dieses Kontos. Der Saldo der Spezialfinanzierung<br />

muss mit dieser Kontrolle übereinstimmen.<br />

Im Ausmass der Entnahme aus der Spezialfinanzierung ist der betreffende, öffentliche Zivilschutzbau zusätzlich,<br />

das heisst als "übrige Abschreibungen", abzuschreiben. Diese Abschreibungen sind der Funktion 160 Zivilschutz<br />

zu verrechnen (⇒ AFV 1/2.11.1).<br />

Auf die harmonisierten Abschreibungen hat die Entnahme aus der Spezialfinanzierung im Jahr der Entnahme<br />

keinen Einfluss (erst in den Folgejahren, wegen der Buchwertverringerung durch die früheren, übrigen Abschreibungen).<br />

Die Spezialfinanzierung wird nicht verzinst (⇒ HB 4.5.5.2, Seite 99).<br />

Fall:<br />

Bankgutschrift für Zivilschutzersatzabgaben 12'500.00<br />

Einlage in die Spezialfinanzierung Schutzraumersatzabgaben 12'500.00<br />

Gemäss Verfügung des <strong>Kanton</strong>s können dieser Spezialfinanzierung zur Finanzierung des im<br />

Nachfolgejahr fertiggestellten Sammelschutzraums entnommen werden 74'963.00<br />

Übrige Abschreibungen im Ausmass der Entnahme aus der Spezialfinanzierung 74'963.00<br />

Interne Verrechnung der übrigen Abschreibungen, um diese der Funktion Zivilschutz zuzuordnen<br />

74'963.00<br />

Zur Berechnung <strong>und</strong> Verbuchung der harmonisierten Abschreibungen siehe Musterbeispiel Blatt 11/24.<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Meier H.U., Schutzraumersatzabgabe 1002.01 160.430.01 12'500.00<br />

2)<br />

Einlage in Spezialfinanzierung<br />

"Schutzraumersatzabgaben" 160.380.01 2280.06 12'500.00<br />

3)<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung<br />

"Schutzraumersatzabgaben" 2280.06 160.480.01 74'963.00<br />

4)<br />

Übrige Abschreibungen 990.332.01 1143.01 74'963.00<br />

5)<br />

Übrige Abschreibungen, Verrechnung an Zivilschutz 160.392.01 990.492.01 74'963.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

SV 26'493.00<br />

1) 12'500.00<br />

1143.01<br />

Liegenschaften gemäss Verzeichnis<br />

SV 2'125'800.14<br />

4) 74'963.00<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2280.06<br />

Schutzraumersatzabgaben<br />

3) 74'693.00<br />

SV 62'463.00<br />

2) 12'500.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Schutzraumersatzabgaben Blatt 11/31-2<br />

160.380.01<br />

Einlage in Spezialfinanzierung; Ersatzabgaben<br />

2) 12'500.00<br />

160.392.01<br />

Verrechnete Abschreibungen<br />

5) 74'963.00<br />

990.332.01<br />

Abschreibungen; übrige<br />

4) 74'963.00<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

160.430.01<br />

Ersatzabgaben Schutzraumbauten<br />

1) 12'500.00<br />

160.480.01<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung;<br />

Ersatzabgaben<br />

3) 74'963.00<br />

990.492.01<br />

Verrechnete Abschreibungen<br />

5) 74'963.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage Blatt 11/32-1<br />

Hinweis:<br />

Spezialfinanzierungen sind zweckgeb<strong>und</strong>ene Mittel zur Erfüllung einer bestimmten öffentlichen Aufgabe. Verpflichtungen<br />

<strong>und</strong> Vorschüsse sind zu verzinsen. Die Gemeinde kann davon abweichende Regelungen erlassen,<br />

soweit nicht besondere Bestimmungen des übergeordneten Rechts etwas anderes vorsehen (Art. 86 GV).<br />

Spezialfinanzierungen bedürfen einer Gr<strong>und</strong>lage, entweder im übergeordneten Recht oder in einem Reglement<br />

der Gemeinde (Art. 87 Abs. 1 GV).<br />

Die Spezialfinanzierung Gemeinschaftsantenne/Kabelnetz ist eine auf einem Gemeindereglement basierende<br />

Spezialfinanzierung (⇒ HB 4.5.5.2).<br />

Aufwand <strong>und</strong> Ertrag eines spezialfinanzierten Aufgabenbereichs müssen in der Laufenden Rechnung ausgeglichen<br />

dargestellt werden (Ausnahme: bei einer gewollten Gewinnablieferung an den Steuerhaushalt bzw. einer<br />

gewollten Defizitdeckung durch den Steuerhaushalt; in diesem Fall schliesst die Spezialfinanzierung mit einem<br />

entsprechenden Ertrags- bzw. Aufwandüberschuss ab). Damit der Rechnungsausgleich zustande kommt, wird<br />

das Ergebnis der Spezialfinanzierung mittels der Konten 380 Einlage in Spezialfinanzierung (bei einem Ertragsüberschuss)<br />

bzw. 480 Entnahme aus Spezialfinanzierung (bei einem Aufwandüberschuss) in die Bestandesrechnung<br />

übertragen.<br />

Nachfolgend werden als Abschlussbeispiele die verschiedenen Ergebnisvarianten aufgezeigt.<br />

Variante 1: Ertragsüberschuss mit "Eigenkapital":<br />

Bestand per 1.1. auf dem Verpflichtungskonto 2281.01 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 187'091.40<br />

Ertragsüberschuss in der Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 74'199.35<br />

Ausgangslage:<br />

Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand vor Verbuchung des Ergebnisses 74'704.25<br />

Total Ertrag 148'903.60<br />

Ertragsüberschuss 74'199.35<br />

Buchungen:<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

148'903.60 148'903.60<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Einlage in Spezialfinanzierungen 321.380.01 2281.01 74'199.35<br />

321.380.01<br />

Einlage in Spezialfinanzierungen<br />

1) 74'199.35<br />

Bestandesrechnung 2281.01<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage<br />

Laufende Rechnung<br />

SV 187'091.40<br />

1) 74'199.35


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage Blatt 11/32-2<br />

Variante 2: Ertragsüberschuss mit Vorschuss:<br />

Bestand per 1.1. auf dem Vorschusskonto 1281.01 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 46'055.20<br />

Ertragsüberschuss in der Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 74'199.35<br />

Ausgangslage:<br />

Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand vor Verbuchung des Ergebnisses 74'704.25<br />

Total Ertrag 148'903.60<br />

Ertragsüberschuss 74'199.35<br />

Buchungen:<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

148'903.60 148'903.60<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Einlage in Spezialfinanzierungen 321.380.01 x 74'199.35<br />

2)<br />

Rückzahlung Vorschuss x 1281.02 46'055.20<br />

3)<br />

Einlage in Spezialfinanzierungen x 2281.01 28'144.15<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

Der Ertragsüberschuss wird zunächst via Einlage in Spezialfinanzierung zur Abschreibung des Vorschusses<br />

verwendet; der Rest wird dem Verpflichtungskonto gutgeschrieben.<br />

1281.02<br />

Vorschuss<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage 1997<br />

SV 46'055.20<br />

2) 46'055.20<br />

321.380.01<br />

Einlage in Spezialfinanzierungen<br />

1) 74'199.35<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

Variante 3: Aufwandüberschuss mit "Eigenkapital" (volle Deckung):<br />

Bestand per 1.1. auf dem Verpflichtungskonto 2281.01 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage"<br />

2281.01<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage<br />

3) 28'144.15<br />

187'091.40<br />

Aufwandüberschuss in der Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 74'199.35<br />

Ausgangslage:<br />

Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand 148'903.60<br />

Total Ertrag vor Verbuchung des Ergebnisses 74'704.25<br />

Aufwandüberschuss 74'199.35<br />

148'903.60 148'903.60


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage Blatt 11/32-3<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierungen 2281.01 321.480.01 74'199.35<br />

Bestandesrechnung 2281.01<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

1) 74'199.35<br />

SV 187'091.40<br />

Laufende Rechnung 321.480.01<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierungen<br />

Variante 4: Aufwandüberschuss mit "Eigenkapital" (Teildeckung, Vortrag auf Vorschusskonto):<br />

1) 74'199.35<br />

Bestand per 1.1. auf dem Verpflichtungskonto 2281.01 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 46'055.20<br />

Aufwandüberschuss in der Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 74'199.35<br />

Ausgangslage:<br />

Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand 148'903.60<br />

Total Ertrag vor Verbuchung des Ergebnisses 74'704.25<br />

Aufwandüberschuss 74'199.35<br />

Buchungen:<br />

148'903.60 148'903.60<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierungen x 321.480.01 74'199.35<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierungen 2281.01 x 46'055.20<br />

Bildung Vorschuss 1281.02 x 28'144.15<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

Der Aufwandüberschuss wird zunächst via Entnahme aus Spezialfinanzierung zur Auflösung des Verpflichtungskontos<br />

verwendet; der Rest wird dem Vorschusskonto belastet.<br />

1281.02<br />

Vorschuss<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage 2001<br />

3) 28'144.15<br />

Bestandesrechnung<br />

2281.01<br />

Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage<br />

2) 46'055.20<br />

SV 46'055.20<br />

Laufende Rechnung 321.480.01<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierungen<br />

1) 74'199.35


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage Blatt 11/32-4<br />

Variante 5: Aufwandüberschuss mit Vorschuss:<br />

Bestand per 1.1. auf dem Vorschusskonto 1281.01 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 46'055.20<br />

Aufwandüberschuss in der Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" 74'199.35<br />

Ausgangslage:<br />

Funktion 321 "Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage" Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand vor Verbuchung des Ergebnisses<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

148'903.60<br />

Total Ertrag 74'704.25<br />

Aufwandüberschuss 74'199.35<br />

Buchungen:<br />

148'903.60 148'903.60<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Hinweis:<br />

Bildung Vorschuss 1281.02 321.480.01 74'199.35<br />

1281.02<br />

Vorschuss Antennen- <strong>und</strong><br />

Kabelanlage 1997<br />

SV 46'055.20<br />

1) 74'199.35<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung 320.480.01<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierungen<br />

1) 74'199.35<br />

Vorschüsse für Spezialfinanzierungen sind durch zukünftige Ertragsüberschüsse der spezialfinanzierten Aufgaben<br />

innert acht Jahren seit erstmaliger Bilanzierung zurückzuerstatten (Art. 88 GV).<br />

Die Bezeichnung des Vorschusskontos ist mit dem Jahr der erstmaligen Bilanzierung zu ergänzen.


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Blatt 11/33-1<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung<br />

Hinweis:<br />

Gemäss kant. Gewässerschutzgesetz (KGSchG) <strong>und</strong> Wasserversorgungsgesetz (WVG), beide vom<br />

11.11.1996, haben die Betreiber von öffentlichen Abwasser- <strong>und</strong> Wasserversorgungsanlagen eine Spezialfinanzierung<br />

Werterhalt zu führen (ab 1.1.2001). Die jährliche Einlage muss in einem angemessenen Verhältnis zum<br />

Wiederbeschaffungswert <strong>und</strong> zur Nutzungsdauer der Anlagen stehen. Die Einlagen in die Spezialfinanzierung<br />

müssen die dauernde Werterhaltung der Anlagen gewährleisten. Sie sind vorab für die Abschreibungen zu verwenden<br />

(⇒ AFV 1/3.2.2.3).<br />

Für das Vorgehen bei der Ermittlung der Wiederbeschaffungswerte wird auf die Broschüre des Amtes für Gemeinden<br />

<strong>und</strong> Raumordnung (AGR), des Amtes für Gewässerschutz <strong>und</strong> Abfallwirtschaft (GSA) sowie des Amtes<br />

für Wasser- <strong>und</strong> Energiewirtschaftsamtes (WEA) verwiesen (Seminar KPG, Februar 2000). Diese kann von<br />

der Homepage des AGR im Internet heruntergeladen oder beim WEA bestellt werden.<br />

Wichtig ist, dass bei der Ermittlung der Wiederbeschaffungswerte Investitionsbeiträge Dritter nur dann berücksichtigt<br />

werden dürfen, wenn aufgr<strong>und</strong> heutiger Rechtsgr<strong>und</strong>lagen bei Ersatz der Anlagen ebenfalls mit Beiträgen<br />

gerechnet werden kann (in der Regel nur bei Wasserversorgungsanlagen).<br />

Neben den bisherigen Spezialfinanzierungen zum jeweiligen Rechnungsausgleich werden in der Bestandesrechnung<br />

die neuen Spezialfinanzierungen<br />

- 2280.xx Spezialfinanzierung Werterhalt Wasseranlagen<br />

- 2280.xx Spezialfinanzierung Werterhalt Abwasseranlagen<br />

geführt. In den Funktionen Wasserversorgung <strong>und</strong> Abwasserbeseitigung müssen in der Laufenden Rechnung<br />

folgende Konti neu eröffnet werden:<br />

- 380.02 Einlage Spezialfinanzierung Werterhalt (SF WE) *)<br />

- 480.02 Entnahme Spezialfinanzierung Werterhalt (SF WE) *)<br />

- 331.xx Abschreibungen Wiederbeschaffungswert<br />

- 332.xx Abschreibungen Auflösung SF Werterhalt<br />

Die Einlagen in Spezialfinanzierungen werden aufgr<strong>und</strong> der Wiederbeschaffungswerte der Anlagen berechnet<br />

<strong>und</strong> verbucht.<br />

Solange Verwaltungsvermögen vorhanden ist, werden anschliessend, in gleichem Umfang wie die Einlagen in<br />

die Spezialfinanzierung, Abschreibungen vorgenommen (Kontoart 331 Abschreibungen Wiederbeschaffungswert).<br />

In den Bereichen Wasserversorgung <strong>und</strong> Abwasserbeseitigung werden die Abschreibungen nicht mehr wie<br />

bisher in der Funktion 990 Abschreibungen verbucht <strong>und</strong> anschliessend intern verrechnet, sondern direkt den<br />

betreffenden Funktionen belastet.<br />

Im Umfang der Abschreibungen wird eine Entnahme aus der Spezialfinanzierung Werterhalt vorgenommen.<br />

Damit sind folgende Beträge identisch:<br />

Aufwand Einlage Spezialfinanzierung Werterhalt<br />

Abschreibungen Wiederbeschaffungswert<br />

Ertrag Entnahme Spezialfinanzierung Werterhalt<br />

Daraus ergibt sich, dass die Spezialfinanzierung Werterhalt erst geäufnet wird, wenn das Verwaltungsvermögen<br />

vollständig abgeschrieben ist.<br />

Der Bestand der Spezialfinanzierung Werterhalt wird bei Investitionen soweit wie möglich abgebaut <strong>und</strong> in Form<br />

von Abschreibungen der Laufenden Rechnung belastet (⇒ AFV 1/2.11.1). (Unterscheidung Abschreibungen<br />

Wiederbeschaffungswert, Kontoart 331, <strong>und</strong> Abschreibungen Auflösung SF Werterhalt, Kontoart 332.)<br />

Da die ordentlichen Abschreibungen (Kontoart 331) auf dem gesamten Verwaltungsvermögen nicht mehr zehn<br />

Prozent betragen, muss die Abschreibungstabelle angepasst werden. Es ist zu unterscheiden zwischen Abschreibungen<br />

in den Bereichen Wasserversorgung <strong>und</strong> Abwasserbeseitigung sowie Abschreibungen auf dem<br />

übrigen Verwaltungsvermögen (⇒ AFV 11/24-1).<br />

*) Die Laufnummer ist vorgeschrieben (⇒ AFV 1/2.4 Weisung 4).<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Blatt 11/33-2<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung<br />

Bei der Berechnung der intern zu verrechnenden Zinsen müssen neben den bisherigen Beständen "Verwaltungsvermögen"<br />

<strong>und</strong> "Vorschuss/Verpflichtung für Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich" neu auch die Bestände<br />

der "Spezialfinanzierung Werterhalt" sowie des Kreditorenkontos "Werterhalt Gemeindeverband" (siehe<br />

Beispiel Gemeindeverband) mitberücksichtigt werden.<br />

Die nachfolgenden, schematischen Darstellungen zeigen die buchmässigen Abläufe in der Variante von bereits<br />

abgeschriebenem Verwaltungsvermögen <strong>und</strong> in der Variante, wo noch abschreibungspflichtiges Verwaltungsvermögen<br />

vorhanden ist.<br />

Erklärung der nachfolgenden schematischen Darstellungen<br />

Situation A: Das Verwaltungsvermögen ist bereits vollständig abgeschrieben.<br />

1. Mit der ersten Buchung wird eine Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt vorgenommen. Diese Einlage<br />

berechnet sich nach den Wiederbeschaffungswerten <strong>und</strong> der Nutzungsdauer der Anlagen <strong>und</strong> wird der Laufenden<br />

Rechnung belastet.<br />

2. Mit der zweiten Buchung wird der Rechnungsausgleich der Spezialfinanzierung hergestellt. In diesem Beispiel<br />

ergab sich ein Aufwandüberschuss, der der Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich entnommen wird.<br />

Wenn dadurch ein Vorschuss entsteht, d. h. die Gemeinde ein Guthaben gegenüber der Wasserversorgung<br />

ausweist, ist dieser Vorschuss innert acht Jahren vollständig abzubauen.<br />

Situation B: Es besteht noch abschreibungspflichtiges Verwaltungsvermögen.<br />

Um den Bestimmungen des Neuen Rechnungsmodells zu genügen, sind zusätzliche <strong>Buchungs</strong>schritte erforderlich:<br />

1. Mit der ersten Buchung wird eine Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt vorgenommen (wie oben).<br />

2. Die zweite Buchung bewirkt eine Abschreibung des Verwaltungsvermögens. Im Unterschied zu den harmonisierten<br />

Abschreibungen auf dem übrigen Verwaltungsvermögen wird diese direkt in den Funktionen Wasserversorgung<br />

<strong>und</strong> Abwasserentsorgung verbucht.<br />

3. Zur Finanzierung dieser Abschreibung wird in einem dritten Schritt eine Entnahme aus der Spezialfinanzierung<br />

Werterhalt im Umfang der Abschreibungen in die Laufende Rechnung gebucht.<br />

4. Schliesslich wird mit einer vierten Buchung der Ausgleich der Spezialfinanzierung hergestellt (gleiche Bemerkung<br />

wie oben unter 2).<br />

In der Broschüre Finanzierung der Wasserversorgung des Wasser- <strong>und</strong> Energiewirtschaftsamtes des <strong>Kanton</strong>s<br />

<strong>Bern</strong> (Ausgabe 1997) sind weitere Informationen zu diesen <strong>Buchungs</strong>arten zu finden.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Blatt 11/33-3<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung<br />

Schema A: Verwaltungsvermögen abgeschrieben<br />

A: Verwaltungsvermögen abgeschrieben<br />

1<br />

1<br />

2<br />

Laufende Rechnung<br />

Wasser/Abwasser<br />

Aufwand Ertrag<br />

Einlage SF<br />

Werterhalt<br />

Zuwachs<br />

Einlage SF<br />

Werterhalt<br />

Bestandesrechnung<br />

Spezialfinanzierung<br />

Werterhaltung<br />

Entnahme SF<br />

RA<br />

Abgang<br />

Rechnungsausgleich<br />

Entnahme SF<br />

RA<br />

Einlage in Spezialfinanzierung aufgr<strong>und</strong> des Wiederbeschaffungswertes<br />

Rechnungsausgleich über Spezialfinanzierung “Rechnungsausgleich”<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Blatt 11/33-4<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung<br />

Schema B: Abschreibung von Verwaltungsvermögen<br />

1<br />

B: Abschreibung von Verwaltungsvermögen<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

2<br />

Laufende Rechnung<br />

Wasser/Abwasser<br />

Aufwand Ertrag<br />

Einlage SF<br />

Werterhalt Entnahme SF<br />

Werterhalt<br />

Abschreib.<br />

Kontoart 331<br />

Zuwachs<br />

Einlage SF<br />

Werterhalt<br />

Bestandesrechnung<br />

Spezialfinanzierung<br />

Werterhaltung<br />

Entnahme SF<br />

RA<br />

Abgang<br />

Entnahme SF<br />

Werterhalt<br />

Rechnungsausgleich<br />

Entnahme SF<br />

RA<br />

Einlage in Spezialfinanzierung aufgr<strong>und</strong> des Wiederbeschaffungswertes<br />

Abschreibungen Wiederbeschaffungswert - Kontoart 331 (Abschreibungen<br />

werden neu direkt in den Funktionen Wasser <strong>und</strong> Abwasser verbucht)<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung im Umfang der Abschreibungen<br />

Rechnungsausgleich über Spezialfinanzierung “Rechnungsausgleich”<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

4<br />

3


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Blatt 11/33-5<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung<br />

Gemäss kantonaler Gewässerschutzverordnung können die Abschreibungen auf dem Wiederbeschaffungswert<br />

der Abwasserentsorgungsanlagen während einer bis 31.12.2004 dauernden Übergangsfrist reduziert mit 60 %<br />

der vollen Abschreibungen vorgenommen werden. Für die Wasserversorgung besteht keine Verordnung. Es gilt<br />

jedoch die gleiche Übergangspraxis wie für die Abwasserentsorgung.<br />

WEA, GSA <strong>und</strong> AGR empfehlen, die vollen Abschreibungen bereits ab 1.1.2001 vorzunehmen.<br />

Bei der Umstellung auf das neue Abschreibungsmodell stellt sich die Frage, wie der vorhandene Bestand der<br />

Spezialfinanzierungsverpflichtung ("Eigenkapital") verwendet werden soll. Die Gemeinden sind diesbezüglich frei<br />

im Entscheid, ob dieser Bestand voll in die Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich umgewandelt oder aufgeteilt<br />

wird auf die Spezialfinanzierung Werterhalt <strong>und</strong> Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich.<br />

Es wird empfohlen, maximal ein Drittel des jährlichen Gebührenertrags in die Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich<br />

<strong>und</strong> den Rest in die Spezialfinanzierung Werterhalt einzulegen. Damit wird eine ausreichende Reserve<br />

zur Deckung künftiger Aufwandüberschüsse erhalten.<br />

Die Überwachung der Einhaltung der neuen Abschreibungsvorschriften erfolgt mittels den der Jahresrechnung<br />

obligatorisch beizulegenden Berechnungsblättern (⇒ AFV 10/<strong>Anhang</strong> 2 <strong>und</strong> 3). Diese können von der Homepage<br />

des AGR im Internet heruntergeladen werden.<br />

Fall:<br />

Jahr 1<br />

Wiederbeschaffungswert der Anlagen (ohne Verbandsanlagen) 3'600'000.00<br />

Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt gemäss Berechnungsblatt 45'000.00<br />

Buchwert der Anlagen 0.00<br />

Bestand der Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich per 1.1. 257'957.25<br />

Intern zu verrechnender Zins (Bemessungsbasis = Werte per 1.1.)<br />

(für die Berechnung des intern zu verrechnenden Zinses ⇒ HB 4.5.5.5)<br />

4 %<br />

Im Jahr 1 sind keine Nettoinvestitionen angefallen<br />

Funktion 710 Abwasserentsorgung (vor Abschlussbuchungen) Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand vor Abschlussbuchungen 151'510.36<br />

Einlage in Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 380) 0.00<br />

Abschreibungen Wiederbeschaffungswert (Kontoart 331) 0.00<br />

Abschreibungen Auflösung Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 332) 0.00<br />

Total Ertrag vor Abschlussbuchungen 151'309.80<br />

Verrechnete Zinsen (Kontoart 491) 0.00<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich (Kontoart 480.01) 0.00<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 480.02) 0.00<br />

Saldo 200.56<br />

Kontrollsumme 151'510.36 151'510.36<br />

Abschlussbuchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

Einlage in SF Werterhalt 710.380.02 2280.04 45'000.00<br />

Verrechnete Zinsen (4 % 257'957.25)<br />

Entnahme aus SF Rechnungsausgleich<br />

940.391.01 710.491.01 10'318.30<br />

(Aufwandüberschuss) 2280.03 710.480.01 34'882.26<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Blatt 11/33-6<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung<br />

710.380.02<br />

Einlage Werterhalt (SF WE)<br />

1) 45'000.00<br />

940.391.01<br />

Verrechnete Zinsen<br />

2) 10'318.30<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2280.03<br />

Abwasserentsorgung<br />

Rechnungsausgleich<br />

3) 34'882.26<br />

SV 257'957.24<br />

2280.04<br />

Abwasserentsorgung Werterhalt<br />

SV 0.00<br />

1) 45'000.00<br />

710.480.01<br />

Entnahme Rechnungsausgleich<br />

(SF RA)<br />

710.491.01<br />

Verrechnete Zinsen<br />

3) 34'882.26<br />

2) 10'318.30<br />

Funktion 710 Abwasserentsorgung (nach Abschlussbuchungen) Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand vor Abschlussbuchungen 151'510.36<br />

Einlage in Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 380) 45'000.00<br />

Abschreibungen Wiederbeschaffungswert (Kontoart 331) 0.00<br />

Abschreibungen Auflösung Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 332) 0.00<br />

Total Ertrag vor Abschlussbuchungen 151'309.80<br />

Verrechnete Zinsen (Kontoart 491) 10'318.30<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich (Kontoart 480.01) 34'882.26<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 480.02) 0.00<br />

Kontrollsumme 196'510.36 196'510.36


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Blatt 11/33-7<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung<br />

Jahr 2<br />

Wiederbeschaffungswert der Anlagen per 1.1. 3'600'000.00<br />

Nettoinvestitionen total 710'000.00<br />

davon Neu- bzw. Erweiterungsanlagen (Erhöhung des Wiederbeschaffungswertes) 500'000.00<br />

Neuer Wiederbeschaffungswert per 31.12. 4'100'000.00<br />

Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt gemäss Berechnungsblatt 60'000.00<br />

Bestand der Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich per 1.1. 223'074.98<br />

Bestand der Spezialfinanzierung Werterhalt per 1.1. 45'000.00<br />

Intern zu verrechnender Zins (Bemessungsbasis = Werte per 1.1.) 4 %<br />

Funktion 710 Abwasserentsorgung (vor Abschlussbuchungen) Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand vor Abschlussbuchungen 208'720.15<br />

Einlage in Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 380) 0.00<br />

Abschreibungen Wiederbeschaffungswert (Kontoart 331) 0.00<br />

Abschreibungen Auflösung Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 332) 0.00<br />

Total Ertrag vor Abschlussbuchungen 225'870.50<br />

Verrechnete Zinsen (Kontoart 491) 0.00<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich (Kontoart 480.01) 0.00<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 480.02) 0.00<br />

Saldo 17'150.35<br />

Kontrollsumme 225'870.50 225'870.50<br />

Abschlussbuchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt SOLL Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

4)<br />

5)<br />

6)<br />

Einlage in SF Werterhalt 710.380.02 2280.04 60'000.00<br />

Verrechnete Zinsen (4 % von 223'074.98 + 45'000.00) 940.391.01 710.491.01 10'723.00<br />

Abschreibungen Wiederbeschaffungswert 710.331.01 1141.05 60'000.00<br />

Abschreibungen Auflösung SF Werterhalt 710.332.01 1141.05 45'000.00<br />

Entnahme aus SF Werterhalt<br />

Entnahme aus SF Rechnungsausgleich<br />

2280.04 710.480.02 105'000.00<br />

(Aufwandüberschuss) 2280.03 710.480.01 32'126.65<br />

1141.05<br />

Abwasserentsorgung<br />

Saldo nach IR-Abschluss<br />

710'000.00<br />

3) 60'000.00<br />

4) 45'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2280.03<br />

Abwasserentsorgung<br />

Rechnungsausgleich<br />

6) 32'126.65<br />

SV 223'074.98<br />

2280.04<br />

Abwasserentsorgung Werterhalt<br />

5) 105'000.00<br />

SV 45'000.00<br />

1) 60'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Wasserversorgung, Blatt 11/33-8<br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung<br />

710.380.02<br />

Einlage Werterhalt (SF WE)<br />

1) 60'000.00<br />

940.391.01<br />

Verrechnete Zinsen<br />

2) 10'723.00<br />

710.331.01<br />

Abschreibungen<br />

Wiederbeschaffungswert<br />

3) 60'000.00<br />

710.332.01<br />

Abschreibungen<br />

Auflösung SF Werterhalt<br />

4) 45'000.00<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

710.480.01<br />

Entnahme Rechnungsausgleich<br />

(SF RA)<br />

6) 32'126.65<br />

710.480.02<br />

Entnahme aus Werterhalt<br />

(SF WE)<br />

710.491.01<br />

Verrechnete Zinsen<br />

5) 105'000.00<br />

2) 10'723.00<br />

Funktion 710 Abwasserentsorgung (nach Abschlussbuchungen) Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand vor Abschlussbuchungen 208'720.15<br />

Einlage in Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 380) 60'000.00<br />

Abschreibungen Wiederbeschaffungswert (Kontoart 331) 60'000.00<br />

Abschreibungen Auflösung Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 332) 45'000.00<br />

Total Ertrag vor Abschlussbuchungen 225'870.50<br />

Verrechnete Zinsen (Kontoart 491) 10'723.00<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Rechnungsausgleich (Kontoart 480.01) 32'126.65<br />

Entnahme aus Spezialfinanzierung Werterhalt (Kontoart 480.02) 105'000.00<br />

Kontrollsumme 373'720.15 373'720.15


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung; Anlagen der Abwasserregion Blatt 11/34-1<br />

Hinweis:<br />

Nach dem Gewässerschutzgesetz des B<strong>und</strong>es muss der Inhaber der Abwasseranlagen den Werterhalt sicherstellen.<br />

Als Inhaber der Anlage kommen sowohl die Anlagebetreiber (ARA) als auch die Verbandsgemeinden in<br />

Frage. Die ARA hat die genaueren Daten <strong>und</strong> Kenntnisse über die Anlage als die Verbandsgemeinden. Deshalb<br />

wird empfohlen, dass die einzelne Verbandsgemeinde nur eine Spezialfinanzierung Werterhalt für ihre eigenen<br />

Anlagen (Gemeindekanalisation) bildet. Die Spezialfinanzierung Werterhalt der Verbandsanlagen (ARA) wird<br />

dagegen vom Gemeindeverband geführt.<br />

Konkret ergeben sich also die beiden folgenden Finanzierungsvarianten:<br />

Variante 1 "Finanzierung der Investitionen <strong>und</strong> Werterhaltung beim Anlagebetreiber"<br />

Die Investitionen werden durch den Gemeindeverband (ARA) finanziert <strong>und</strong> in der Verbandsrechnung bilanziert.<br />

Das Verwaltungsvermögen verbleibt beim Gemeindeverband. Er schreibt das Verwaltungsvermögen zu Lasten<br />

der Laufenden Rechnung ab <strong>und</strong> belastet die Verbandsgemeinden jährlich mit den Betriebs- <strong>und</strong> Kapitalkosten.<br />

In der Bestandesrechnung der Verbandsgemeinden erscheinen diese Investitionen nicht.<br />

In der Regel werden die Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen für die Amortisation der Schulden verwendet<br />

(Abschreibungen werden somit geldmässig auch eingefordert). Geht man davon aus, dass nach Abschreibung<br />

des Verwaltungsvermögens keine Schulden mehr vorhanden sind, braucht der Verband geldmässig<br />

die Mittel zur Äufnung der Spezialfinanzierung Werterhalt vorläufig nicht. Er fordert die Mittel nicht geldmässig<br />

ein. Gemeindeverband <strong>und</strong> Verbandsgemeinden weisen in ihren Bestandesrechnungen im Umfang der Spezialfinanzierung<br />

Werterhalt Schuld- <strong>und</strong> Forderungsverhältnisse aus. Sobald der Gemeindeverband die Mittel benötigt,<br />

ruft er bei den Verbandsgemeinden das Guthaben ab.<br />

Variante 2 "Finanzierung der Investitionen <strong>und</strong> Werterhaltung bei den Verbandsgemeinden"<br />

Die Verbandsgemeinden sind direkt Träger der Investitionen, das heisst, der Verband investiert <strong>und</strong> verteilt die<br />

Nettoinvestitionen aufgr<strong>und</strong> des reglementierten Schlüssels direkt auf die Verbandsgemeinden. Der Gemeindeverband<br />

weist kein Verwaltungsvermögen aus. Das Verwaltungsvermögen erscheint nun in den Bestandesrechnungen<br />

der einzelnen Verbandsgemeinden als Investitionsbeitrag.<br />

Die Verbandsgemeinden schreiben das Verwaltungsvermögen selber ab <strong>und</strong> sind auch für die anteilsmässige<br />

Werterhaltung der Anlagen zuständig.<br />

Als Musterbeispiel wird nachstehend nur die Variante 1 behandelt, <strong>und</strong> zwar in der Annahme, dass beim Gemeindeverband<br />

sämtliches Verwaltungsvermögen abgeschrieben ist (<strong>und</strong> alle Schulden amortisiert sind) <strong>und</strong> im<br />

Rechnungsjahr auch keine Investitionen getätigt wurden.<br />

Variante 2 erfolgt buchungsmässig analog Musterbeispiel Blatt 11/33.<br />

Situation beim Gemeindeverband (ARA):<br />

Wiederbeschaffungswert der Anlagen 14'400'000.00<br />

Buchwert der Anlagen 0.00<br />

Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt gemäss Berechnungsblatt<br />

(wird geldmässig nicht eingefordert)<br />

180'000.00<br />

Debitor Werterhalt per 1.1. (Guthaben gegenüber den Verbandsgemeinden) 360'000.00<br />

Bestand der Spezialfinanzierung Werterhalt per 1.1. 360'000.00<br />

Rechnungsstellung an die Verbandsgemeinden:<br />

Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand (geldmässig) 270'000.00<br />

Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt (buchmässig) 180'000.00<br />

Total Betriebskosten des Rechnungsjahres (Nettoaufwand) 450'000.00<br />

davon zu überweisen (450'000.00 - 180'000.00) 270'000.00<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung; Anlagen der Abwasserregion Blatt 11/34-2<br />

Betriebsrechnung der ARA (vor Abschlussbuchungen) Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand (Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand) 270'000.00<br />

Einlage in Spezialfinanzierung Werterhalt 0.00<br />

Beiträge der Verbandsgemeinden 0.00<br />

Saldo 270'000.00<br />

Kontrollsumme 270'000.00 270'000.00<br />

Abschlussbuchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

2)<br />

3)<br />

Einlage in SF Werterhalt 710.380.02 2280.01 180'000.00<br />

Fakturierung der Gemeindebeiträge 1014.01 710.461.01 450'000.00<br />

davon "gest<strong>und</strong>et" (Debitor Werterhalt) 1014.02 1014.01 180'000.00<br />

1014.01<br />

Ausstehende Gemeindebeiträge<br />

2) 450'000.00<br />

1014.02<br />

Debitor Werterhalt<br />

SV 360'000.00<br />

3) 180'000.00<br />

3) 180'000.00<br />

710.380.02<br />

Einlage in SF Werterhalt<br />

1) 180'000.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2280.01<br />

SF Werterhalt<br />

SV 360'000.00<br />

1) 180'000.00<br />

710.461.01<br />

Beiträge der Verbandsgemeinden<br />

2) 450'000.00<br />

Betriebsrechnung der ARA (nach Abschlussbuchungen) Aufwand Ertrag<br />

Total Aufwand (Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand) 270'000.00<br />

Einlage in Spezialfinanzierung Werterhalt 180'000.00<br />

Beiträge der Verbandsgemeinden 450'000.00<br />

Kontrollsumme 450'000.00 450'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Spezialfinanzierung Abwasserentsorgung; Anlagen der Abwasserregion Blatt 11/34-3<br />

Situation bei der Verbandsgemeinde A:<br />

(nur die Fakturierung der ARA betreffend; siehe ansonsten Musterbeispiel Blatt 11/33)<br />

Kreditor Werterhalt Gemeindeverband ARA per 1.1. 46'000.00<br />

Rechnungsstellung des Gemeindeverbandes ARA:<br />

Personal- <strong>und</strong> Sachaufwand (geldmässig) 92'056.75<br />

Einlage in die Spezialfinanzierung Werterhalt (buchmässig) 46'000.00<br />

Total Betriebskosten des Rechnungsjahres (Nettoaufwand) 138'056.75<br />

davon zu überweisen (138'056.75 - 46'000.00) 92'056.75<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Rechnung des Gemeindeverbandes 710.362.01 2000.99 138'056.75<br />

2)<br />

Betriebskostenbeitrag, Zahlung 2000.99 1002.01 92'056.75<br />

3)<br />

davon "gest<strong>und</strong>et" (Kreditor Werterhalt ARA) 2000.99 2004.01 46'000.00<br />

1002.01<br />

Bank Test, Nr. 20.999.99.999<br />

2) 92'056.75<br />

710.362.01<br />

ARA-Verband, Betriebsbeitrag<br />

1) 138'056.75<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2000.99<br />

Kreditor ARA-Verband<br />

2) 92'056.75<br />

3) 46'000.00<br />

1) 138'056.75<br />

2004.01<br />

Kreditor ARA-Verband; Werterhalt<br />

SV 46'000.00<br />

3) 46'000.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Mehrwertsteuer (MWST) Blatt 11/35-1<br />

Hinweis:<br />

Gemeinwesen sind steuerpflichtig, sofern<br />

• sie steuerbare Lieferungen <strong>und</strong> Dienstleistungen für mehr als Fr. 25'000.00 an Dritte (Nichtgemeinwesen)<br />

erbringen <strong>und</strong><br />

• der jährliche Umsatz in der betreffenden Dienststelle mehr als Fr. 75'000.00 beträgt.<br />

Von der Steuerpflicht ausgenommen sind<br />

• Leistungen, die die Gemeinwesen in Ausübung hoheitlicher Gewalt erbingen,<br />

• Gemeinwesen mit einem Jahresumsatz bis zu Fr. 250'000.00, sofern die nach Abzug der Vorsteuer verbleibende<br />

Steuer regelmässig nicht mehr als Fr. 4'000 im Jahr beträgt. Dieser massgebende Jahresumsatz<br />

umfasst alle steuerbaren Leistungen, unabhängig davon, ob sie wegen Gleichartigkeit gegenüber anderen<br />

Gemeinwesen oder wegen der 50%-Limite (gegenüber anderen Dienststellen des gleichen Gemeinwesens)<br />

der MWST unterliegen oder nicht (Art. 23 Abs. 3 des B<strong>und</strong>esgesetz über die Mehrwertsteuer).<br />

Zur Abklärung der Steuerpflicht <strong>und</strong> für alle weiteren Details wird insbesondere auf die Branchenbroschüre<br />

Nr. 18 "Gemeinwesen" sowie auf die Wegleitung 2001 zur MWST, herausgegeben von der Eidgenössischen<br />

Steuerverwaltung (ESTV), Hauptabteilung MWST, verwiesen (⇒ HB 4.9.1). Von der Homepage des AGR kann<br />

eine Zusammenfassung der Ergebnisse der MWST-Inspektionen im Internet heruntergeladen werden.<br />

Das Prinzip der Mehrwertsteuer kann anhand eines einfachen Beispiels folgendermassen dargestellt werden:<br />

Geschäftsvorfälle: Aufwand/Umsatz Steuern<br />

Stromeinkauf ➀ 200'000.00<br />

zuzüglich 7.6 % MWST (Vorsteuer) ➁ 15'200.00<br />

Stromverkauf ➂ 250'000.00<br />

zuzüglich 7.6 % MWST (Umsatzsteuer) ➃ 19'000.00<br />

Differenz Stromverkauf - Stromeinkauf (Mehrwert) ➄ 50'000.00<br />

davon 7.6 % der Steuerverwaltung abzuliefern * ➅ 3'800.00<br />

*) Steuerzahllast (Differenz Umsatzsteuer abzüglich Vorsteuer) resp. Steuerguthaben, wenn Vorsteuer<br />

grösser ist als Umsatzsteuer<br />

➀ Netto, das heisst ohne MWST<br />

➁ Vom steuerpflichtigen Lieferanten bezahlt <strong>und</strong> an den Bezüger überwälzt. Letzterer kann die Mehrwertsteuer<br />

als Vorsteuer wieder zurückfordern, sofern er selber steuerpflichtig ist <strong>und</strong> den eingekauften<br />

Strom für die Erzielung von steuerbaren Umsätzen benötigt.<br />

➂ Netto, das heisst ohne MWST<br />

➃ Vom steuerpflichtigen Stromverkäufer geschuldete Umsatzsteuer, die den Konsumenten überwälzt<br />

wird.<br />

➄ Steuerpflichtiger Mehrwert<br />

➅ Nettosteuerbetrag, welcher der eidg. Steuerverwaltung abzuliefern ist<br />

Für die Buchführung werden pro steuerpflichtige Dienststelle drei Bestandeskonten benötigt, nämlich<br />

1019.xx Debitor Vorsteuer Laufende Rechnung<br />

1019.xx Debitor Vorsteuer Investitionsrechnung<br />

2009.xx Kreditor Umsatzsteuer<br />

Wird mit Pauschalsteuersätzen abgerechnet, ist nur das Kreditorenkonto nötig (der Vorsteuerabzug entfällt bei<br />

der Abrechnung).<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Mehrwertsteuer (MWST) Blatt 11/35-2<br />

Für die Buchführung wird sodann zwischen der Netto- <strong>und</strong> Bruttoverbuchung unterschieden.<br />

Bei der Nettoverbuchung werden die Vorsteuern bzw. Umsatzsteuern unmittelbar bei der Verbuchung der<br />

Rechnung soll- bzw. habengestellt. Die Konten der Laufenden Rechnung resp. der Investitionsrechnung enthalten<br />

somit keine MWST. Auf den Debitorenkonten erscheinen laufend die Vorsteuerguthaben <strong>und</strong> auf dem<br />

Kreditorenkonto die abzuliefernde Umsatzsteuer. Die Nettoverbuchung entspricht am Besten dem besonderen<br />

Charakter der MWST (durchlaufende Posten). Das Bruttoverbuchungsprinzip ist für diesen Fall nicht anwendbar<br />

(⇒ HB 4.3.1.2).<br />

Bei der Bruttoverbuchung werden die Aufwendungen/Ausgaben <strong>und</strong> Entgelte dagegen einschliesslich der<br />

MWST verbucht. Die Steuerbetreffnisse müssen periodisch, spätestens aber anlässlich der MWST-Abrechnung<br />

in einem Dreisatz berechnet <strong>und</strong> auf die beiden Debitorenkonten bzw. auf das Kreditorenkonto umgebucht werden.<br />

Die Aufwand- bzw. Ausgabenkonten <strong>und</strong> die Ertrags- bzw. Einnahmenkonten weisen danach ebenfalls nur<br />

noch die Salden ohne Steuern aus. Die Bruttoverbuchung kann sich für Ausgangsfakturen eignen, die durchwegs<br />

dem gleichen Steuersatz unterliegen.<br />

Die beiden Methoden sind im Übrigen ausführlich in der Wegleitung 2001 zur MWST, Randziffer 898 ff., beschrieben.<br />

Ein besonderer Fall der Bruttoverbuchung ist die Abrechnung mit Pauschalsteuersatz. Versteuert wird hier<br />

nur der Umsatz, <strong>und</strong> zwar zu einem reduzierten Steuersatz. Dafür kann kein Vorsteuerabzug mehr geltend<br />

gemacht werden.<br />

Vereinfachtes Fallbeispiel nach effektiver Abrechnungsmethode:<br />

Fakturierung der Benützungsgebühren der Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage, inkl. 7.6 % MWST 135'224.05<br />

davon Umsatzsteuer (135'224.05 : 107.6 x 7.6) 9'551.15<br />

Fakturierung der übrigen Entgelte der Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage, inkl. 7.6 % MWST 545.60<br />

davon Umsatzsteuer ( 545.60 : 107.6 x 7.6) 38.55<br />

Fakturierung der Anschlussgebühren der Antenen- <strong>und</strong> Kabelanlage, inkl. 7.6 % MWST 16'398.25<br />

davon Umsatzsteuer (16'398.25 : 107.6 x 7.6) 1'158.25<br />

Rechnungen Dritter, inkl. 7.6 % MWST 54'041.35<br />

davon Vorsteuer (54'041.35 : 107.6 x 7.6) 3'817.05<br />

Vorsteuerkürzung Zinsertrag (7'483.65 x 0.02 %, spezielles Merkblatt der Eidg. Steuerverwaltung<br />

beachten) 1.50<br />

Abrechnung mit der eidg. Steuerverwaltung (10'747.95 – 3'815.55 ) 6'932.40<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Fakturierung Benützungsgebühren, inkl. 7.6 % MWST 1015.02 x 135'224.05<br />

2)<br />

davon Benützungsgebühren ohne Umsatzsteuer x 321.434.01 125'672.90<br />

3)<br />

Umsatzsteuer x 2009.01 9'551.15<br />

4)<br />

Fakturierung Entgelte, inkl. 7.6 % MWST 1015.02 545.60<br />

5)<br />

davon übrige Entgelte ohne Umsatzsteuer x 321.439.01 507.05<br />

6)<br />

Umsatzsteuer x 2009.01 38.55<br />

7)<br />

Fakturierung Anschlussgebühren, inkl. 7.6 % MWST 1015.02 x 16'398.25<br />

8)<br />

davon Anschlussgebühren ohne Umsatzsteuer 321.610.01 15'240.00<br />

9)<br />

Umsatzsteuer x 2009.01 1'158.25<br />

10)<br />

Rechnungen Dritter, inkl. 7.6 % MWST x 2000.01 54'041.35<br />

11)<br />

davon Leistungswert ohne Vorsteuer 321.31x.xx x 50'224.30<br />

12)<br />

Vorsteuer 1019.01 x 3'817.05<br />

13)<br />

Vorsteuerkürzung auf Zinsertrag 321.318.05 1019.01 1.50<br />

14) Abrechnung mit der eidg. Steuerverwaltung:<br />

Saldoumbuchung auf Kreditoren<br />

Saldoumbuchung auf Kreditoren<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

2009.01<br />

2000.01<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2000.01<br />

1019.01<br />

10'747.95<br />

3'815.55


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Mehrwertsteuer (MWST) Blatt 11/35-3<br />

1015.02<br />

Rechnungstellung ESR<br />

1) 135'224.05<br />

4) 545.60<br />

7) 16‘398.25<br />

1019.01<br />

Vorsteuer Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage<br />

LR<br />

12) 3'817.05<br />

321.31x.xx<br />

Diverse Aufwandkonten<br />

11) 50'224.30<br />

13) 1.50<br />

14) 3'815.55<br />

321.318.05<br />

Vorsteuerkürzung Mehrwertsteuer<br />

13) 1.50<br />

*) Sammelauftragsdienst<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

Investitionsrechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2000.01<br />

Kreditoren SAD *)<br />

14) 3'815.55<br />

10) 54'041.35<br />

14) 10'747.95<br />

2009.01<br />

Umsatzsteuer Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage<br />

14) 10'747.95<br />

321.434.01<br />

Benützungsgebühren<br />

321.439.01<br />

Übrige Entgelte<br />

321.610.01<br />

Anschlussgebühren<br />

3) 9'551.15<br />

6) 38.55<br />

9) 1'158.25<br />

2) 125'672.90<br />

5) 507.05<br />

8) 15'240.00


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Mehrwertsteuer (MWST) Blatt 11/35-4<br />

Vereinfachtes Fallbeispiel nach Abrechnung mit Pauschalsteuersatz:<br />

Erlös aus Schwimmbadeintritten, inkl. 7.6 % MWST (Abrechnung mit Pauschalsteuersatz von<br />

4.6 %) 43'040.00<br />

Unternehmerrechnung für Unterhaltsarbeiten, inkl. 7.6 % MWST (kein Vorsteuerabzug!) 10'760.00<br />

Abrechnung mit der eidg. Steuerverwaltung (4.6 % von 43'040.00) 1'979.85<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Bankgutschrift für Eintrittserlöse, inkl. 7.6 % MWST 1002.01 349.435.01 43'040.00<br />

2)<br />

Unternehmerrechnung, inkl. 7.6 % MWST 349.314.01 2000.01 10'760.00<br />

3)<br />

Umbuchung der MWST (4.6 % von 43'040.00) 349.435.01 2009.01 1'979.85<br />

4)<br />

Abrechnung mit der eidg. Steuerverwaltung:<br />

Saldoumbuchung auf Kreditoren 2009.01 2000.01 1'979.85<br />

1) 43'040.00<br />

1002.01<br />

Bankkonto<br />

349.314.01<br />

Unterhalt der Anlagen<br />

2) 10'760.00<br />

Bestandesrechnung<br />

Laufende Rechnung<br />

Fallbeispiele für die Ermittlung <strong>und</strong> Verbuchung von Vorsteuerkürzungen:<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

2000.01<br />

Kreditoren<br />

2) 10'760.00<br />

4) 1'979.85<br />

2009.01<br />

Umsatzsteuer Schwimmbad<br />

4) 1'979.85<br />

3) 1'979.85<br />

349.435.01<br />

Eintritte<br />

3) 1'979.85<br />

1) 43'040.00<br />

Hierzu wird auf die ausführlichen Erläuterungen <strong>und</strong> Darstellungen in den Anhängen 5 <strong>und</strong> 6 der Branchenbroschüre<br />

Nr. 18 "Gemeinwesen" verwiesen.<br />

Das Mehrwertsteuergesetz, die Verordnung zum Mehrwertsteuergesetz, die Wegleitung wie auch sämtliche<br />

Broschüren <strong>und</strong> Merkblätter können kostenlos direkt ab Internet (http://www.estv.admin.ch/data/mwst) heruntergeladen<br />

werden.


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Gemeindesteuern (Steuerbuchhaltung) Blatt 11/36-1<br />

Hinweis:<br />

Die nachstehende Kontentheorie basiert auf der früheren <strong>Buchungs</strong>variante 1 (keine Aufteilung der NESKO-<br />

Steuern auf "Laufendes Jahr" <strong>und</strong> "Vorjahre"). Die Anwendung der früheren <strong>Buchungs</strong>variante 2 ist nicht mehr<br />

zulässig.<br />

Folgende Funktionen bestehen:<br />

• 900 Obligatorische periodische Steuern<br />

• 901 Obligatorische aperiodische Steuern<br />

• 902 Liegenschaftssteuern<br />

• 903 Steuerabschreibungen<br />

• 904 Fakultative Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />

Folgende Kontoarten bestehen:<br />

• 400 Einkommens- <strong>und</strong> Vermögenssteuern<br />

• 401 Gewinn- <strong>und</strong> Kapitalsteuern<br />

• 402 Liegenschaftssteuern<br />

• 403 Vermögensgewinnsteuern<br />

• 406 Besitz- <strong>und</strong> Aufwandsteuern<br />

Die Zahlen können aus der Rekapitulation der NESKO-Ertragsabrechnung ohne zusätzlichen Bearbeitungsaufwand<br />

übernommen werden. Die Auswertung ist Gr<strong>und</strong>lage für die Meldung über den Bezug der Gemeindesteuern<br />

an die Finanzverwaltung. Der Nachteil der nicht direkt ersichtlichen Entwicklung des Steuerertrages des<br />

laufenden Jahres <strong>und</strong> der Vorjahre kann mittels Nachführung eines ausserbuchhalterisch geführten Hilfsblattes<br />

wettgemacht werden.<br />

Als Ergänzung zum vorliegenden Musterkontenplan kann eine vollständig verbuchte Steuerbuchhaltung mit<br />

sämtlichen buchungswirksamen <strong>und</strong> buchungsunwirksamen Auswertungen bei der<br />

ROD Treuhandgesellschaft des Schweizerischen Gemeindeverbandes AG<br />

Solothurnstrasse 22, 3322 Schönbühl-Urtenen, Tel. 031 858 31 11, E-Mail: rod.schoenbuehl@rod.ch<br />

bezogen werden. Es besteht ebenfalls eine Steuerbuchhaltung für Kirchgemeinden.<br />

Erläuterungen zu den einzelnen Konten<br />

1. Bestandeskonten<br />

Konto 1012.01 Girokonto <strong>Kanton</strong><br />

Das Konto hat die Funktion eines Kontokorrents. Es dient zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs zwischen der<br />

kantonalen Steuerverwaltung <strong>und</strong> der Gemeinde. Die einzelnen Gutschrifts- <strong>und</strong> Belastungsanzeigen werden<br />

laufend verbucht. Der Kontensaldo zeigt das jeweilige Kreditverhältnis zwischen <strong>Kanton</strong> <strong>und</strong> Gemeinde auf.<br />

Vorbehältlich Valutaverschiebungen ist das Konto Ende Monat in der Regel ausgeglichen.<br />

Ende Jahr sind die Zahlungseingänge nur bis zum 31. Dezember zu erfassen. Zahlungen ab 1. Januar der neuen<br />

Periode gehören ins neue Rechnungsjahr.<br />

Soll Haben<br />

Zahlungsmeldung gemäss Einnahmenabrechnungen NESKO XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Steuerguthaben NESKO, Konto 1012.02)<br />

Rückerstattung gemäss Einnahmenabrechnungen NESKO XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Steuerguthaben NESKO, Konto 1012.02 )<br />

Nettozuwachs gemäss Ertragsabrechnung NESKO XXXXX<br />

(Einzelkonten, die in der Abrechnung nicht integriert sind:<br />

Verrechnung Gde / SK-Buchhaltung; Gegenbuchung auf Steuerguthaben<br />

NESKO, Konto 1012.02)<br />

Gemeindesteuern (Steuerbuchhaltung) Blatt 11/36-2<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Soll Haben<br />

Nettoabgang gemäss Ertragsabrechnung NESKO XXXXX<br />

(Einzelkonten, die in der Abrechnung nicht integriert sind:<br />

Verrechnung Gde / SK- Buchhaltung; Gegenbuchung auf Steuerguthaben<br />

NESKO, Konto 1012.02)<br />

Zahlungsmeldung Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Steuerguthaben Staatskasse, Konto 1012.03)<br />

Rückerstattung gemäss Zahlungsmeldung Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Steuerguthaben Staatskasse, Konto 1012.03)<br />

Zahlungseingänge NESKO XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Post- oder Bankkonto)<br />

Konto 1012.02 Steuerguthaben NESKO<br />

Dieses Debitorenkonto erfasst sämtliche Veränderungen der Steuerguthaben nach NESKO. Es wird lediglich<br />

ein einziges Forderungskonto geführt (keine Differenzierung zwischen natürlichen <strong>und</strong> juristischen Personen<br />

oder zwischen den einzelnen Steuerjahren).<br />

Der Saldo per 31. Dezember muss mit der synchronisierten Ausstandsabrechnung übereinstimmen.<br />

Soll Haben<br />

Zahlungsmeldung gemäss Einnahmenabrechnungen NESKO XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Girokonto <strong>Kanton</strong>, Konto 1012.01)<br />

Rückerstattung gemäss Einnahmenabrechnungen NESKO XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Girokonto <strong>Kanton</strong>, Konto 1012.01)<br />

Nettozuwachs gemäss Ertragsabrechnungen NESKO XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Konten der Laufenden Rechnung <strong>und</strong> der Bestandesrechnung)<br />

Nettoabgang gemäss Ertragsrechnungen NESKO XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Konten der Laufenden Rechnung <strong>und</strong> der Bestandesrechnung)<br />

Konto 1012.03 Steuerguthaben Staatskasse<br />

Dieses Debitorenkonto erfasst sämtliche Steuerguthaben, für deren Bezug die Staatskasse zuständig ist.<br />

Der Saldo per 31. Dezember muss mit dem Kontoauszug der zuständigen kantonalen Staatskasse übereinstimmen.<br />

Soll Haben<br />

Nettozuwachs gemäss Abrechnungen der Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Konten der Laufenden Rechnung;<br />

Kirchensteueranteile auf Kontokorrent der betreffenden Kirchgemeinde)<br />

Nettoabgang gemäss Abrechnungen der Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Konten der Laufenden Rechnung;<br />

Kirchensteueranteile auf Kontokorrent der betreffenden Kirchgemeinde)<br />

Zahlungsmeldung Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Girokonto <strong>Kanton</strong>, Konto 1012.01)<br />

Rückerstattung gemäss Zahlungsmeldung Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Girokonto <strong>Kanton</strong>, Konto 1012.01)<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Gemeindesteuern (Steuerbuchhaltung) Blatt 11/36-3<br />

Konto 2006.01 Kontokorrent evangelisch-reformierte Kirchgemeinde<br />

Konto 2006.02 Kontokorrent römisch-katholische Kirchgemeinde<br />

Konto 2006.03 Kontokorrent christkatholische Kirchgemeinde<br />

Diese Kontokorrentverpflichtungen gegenüber den drei Landeskirchen dienen der Erfassung der Steuersollveränderungen<br />

gemäss Abrechnungen der kantonalen Staatskasse. Beim NESKO haben die Gemeinden nichts<br />

mehr mit den Kirchensteuern zu tun; die Kirchgemeinden werden direkt durch den <strong>Kanton</strong> bedient.<br />

Soll Haben<br />

Nettozuwachs gemäss Abrechnungen der Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Steuerguthaben Staatskasse, Konto 1012.03)<br />

Nettoabgang gemäss Abrechnungen der Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Steuerguthaben Staatskasse, Konto 1012.03)<br />

Überweisungen an die Kirchgemeinden XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Post- oder Bankkonto)<br />

Rückerstattung der Kirchgemeinden XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Post- oder Bankkonto)<br />

Konto 2009.01 Umsatzsteuer MWST Gebühr XY<br />

Das Konto dient der Erfassung der Umsatzsteuern auf den der Mehrwertsteuer unterliegenden Gebühren. Pro<br />

mehrwertsteuerpflichtige Gebühr/Abgabe ist je ein Umsatzsteuerkonto zu führen.<br />

Soll Haben<br />

Umsatzsteuer gemäss Abrechnung der mehrwertsteuerpflichtigen XXXXX<br />

Gemeindeabgaben NESKO<br />

(Gegenbuchung auf entsprechendem Gebührenertrag)<br />

Abrechnung mit der eidgenössischen Steuerverwaltung MWST XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Post- oder Bankkonto)<br />

Konto 2040.01 Rückstellung für Steuerteilungen<br />

Dieses Konto erfasst den Rückstellungsbedarf für noch offene Steuerteilungen.<br />

Die Rückstellung muss jährlich durch die Veranlagungsgemeinde gebildet <strong>und</strong> nach Massgabe der tatsächlichen<br />

abgerechneten Gemeindesteuerteilungen gemäss NESKO-Ertragsabrechnung aufgelöst werden.<br />

Es wird empfohlen, die Abgrenzung vorzunehmen, wenn der Anteil der Steuerteilungen die Hälfte eines Steueranlagezehntels<br />

übersteigt. Für die Bestimmung der Rückstellung ist nebst dem Gemeindesteueranteil zu Lasten<br />

der Gemeinde auch der Gemeindesteueranteil zu Gunsten der Gemeinde zu berücksichtigen.<br />

Soll Haben<br />

Rückstellung für voraussichtliche Teilungsabgänge; XXXXX<br />

Nettobetrag aus Teilungsabgängen <strong>und</strong> -zugängen zu Lasten der Gemeinde<br />

(Gegenbuchung auf Rückstellungen für Gemeindesteuerteilungen,<br />

Konto 900.400.14 natürliche Personen, 900.401.06 juristische Personen)<br />

Auflösung der Rückstellung bis zum Bedarf der noch offenen XXXXX<br />

Steuerteilungen; Nettobetrag zu Lasten der Gemeinde<br />

(Gegenbuchung auf Rückstellungen für Gemeindesteuerteilungen,<br />

Konto 900.400.14 natürliche Personen, 900.401.06 juristische Personen)<br />

Dass auch die Rückstellungsbildung (= Aufwand) über eine Ertragskontenart gebucht wird, ist damit zu erklären,<br />

dass sämtliche Veränderungen der Einkommens-, Vermögens-, Gewinn-, <strong>und</strong> Kapitalsteuern über die Kontoart<br />

400 (natürliche Personen) bzw. 401 (juristische Personen) erfasst werden.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Gemeindesteuern (Steuerbuchhaltung) Blatt 11/36-4<br />

Konto 2049.01 Wertberichtigung auf Steuerguthaben<br />

Dieses Konto weist den Anteil der Steuerguthaben aus, deren Eingang gefährdet ist. Der Bestand des Wertberichtigungskontos<br />

ist jährlich den individuellen Risiken anzupassen.<br />

Das AGR empfiehlt die Wertberichtigungsberechnung aufgr<strong>und</strong> der Einzelfallbetrachtung; Pauschalwertberichtigungen<br />

bis zu 5 % des Ausstandes sind jedoch möglich (⇒ HB 4.5.2.2, ⇒ AFV 11/6).<br />

Übersteigt die Wertberichtigung 5 % der Guthaben, so ist der Betrag zu begründen <strong>und</strong> nachzuweisen. Die<br />

Bildung von stillen Reserven mittels überhöhter Wertberichtigung ist nicht gestattet.<br />

Soll Haben<br />

Rückstellung des Abschreibungsbedarfs für voraussichtlich nicht erhältliche XXXXX<br />

Steuerguthaben; Wertberichtigung<br />

(Gegenbuchung auf Abschreibungskonto "Wertberichtigung für gefährdete<br />

Steuerguthaben", Konto 903.330.02)<br />

Auflösung der Wertberichtigung bis zum Abschreibungsbedarf für voraussichtlich XXXXX<br />

nicht erhältliche Steuerguthaben<br />

(Gegenbuchung auf Abschreibungskonto "Wertberichtigung für gefährdete<br />

Steuerguthaben", Konto 903.330.02)<br />

2. Konten der Laufenden Rechnung<br />

Kontoart Bezeichnung<br />

400 Einkommens- <strong>und</strong> Vermögenssteuern<br />

Einkommens- <strong>und</strong> Vermögenssteuern natürliche Personen, Lotteriegewinnsteuern, Quellensteuern,<br />

Nachsteuern <strong>und</strong> Bussen, Gemeindesteuerteilungen natürliche Personen, Rückstellungen<br />

für Gemeindesteuerteilungen natürliche Personen (Bildung <strong>und</strong> Auflösung), Veränderung<br />

Vorjahre (Staatskasse), Eingang abgeschriebener Steuern periodisch<br />

401 Gewinn- <strong>und</strong> Kapitalsteuern<br />

Gewinn- <strong>und</strong> Kapitalsteuern juristische Personen, Holdingsteuern, Gemeindesteuerteilungen<br />

juristische Personen, Rückstellungen für Gemeindesteuerteilungen juristische Personen<br />

(Bildung <strong>und</strong> Auflösung)<br />

402 Liegenschaftssteuern<br />

Liegenschaftssteuern<br />

403 Vermögensgewinnsteuern<br />

Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuern, Sonderveranlagung, Eingang abgeschriebener Steuern aperiodisch<br />

406 Besitz- <strong>und</strong> Aufwandsteuern<br />

Billetsteuer, H<strong>und</strong>etaxe, Kurtaxe (sofern nicht unter Funktion 830), Tourismusförderungsabgabe<br />

(sofern nicht unter Funktion 830), Schwellentelle (sofern nicht unter Funktion 750), Gemeinwerk<br />

(sofern nicht unter Funktion 620)<br />

330 Abschreibungen Finanzvermögen<br />

Steuerabschreibungen infolge Uneinbringlichkeit periodische Steuern, Steuerabschreibungen<br />

infolge Uneinbringlichkeit aperiodische Steuern, Wertberichtigung für gefährdete Steuerguthaben<br />

Herabsetzungen <strong>und</strong> Erhöhungen gemäss den buchungswirksamen NESKO-Abrechnungen sind als Nettoveränderung<br />

zu verbuchen. Das Bruttoverbuchungsprinzip, welches die Verrechnung von Einnahmen bzw. Erträgen<br />

mit Ausgaben bzw. Aufwendungen gr<strong>und</strong>sätzlich verbietet, wird in diesem Fall nicht angewendet (⇒ HB<br />

4.3.1.2).<br />

Kirchgemeinden verbuchen die Steuererträge <strong>und</strong> -mindererträge unter der Kontoart 400.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Gemeindesteuern (Steuerbuchhaltung) Blatt 11/36-5<br />

Konto 903.330.01 Steuerabschreibungen infolge Uneinbringlichkeit periodische Steuern<br />

Konto 903.330.03 Steuerabschreibungen infolge Uneinbringlichkeit aperiodische Steuern<br />

Das Konto dient der Erfassung von uneinbringlichen Steuerguthaben nach erfolglosen Inkassohandlungen.<br />

(Steuererlasse sind dagegen als Minderertrag zu verbuchen.)<br />

Soll Haben<br />

Abschreibungen gemäss Ertragsabrechnung NESKO XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Steuerguthaben NESKO, Konto 1012.02)<br />

Abschreibungen gemäss Abrechnung der Staatskasse XXXXX<br />

(Gegenbuchung auf Steuerguthaben Staatskasse, Konto 1012.03)<br />

Hinweis: Der Eingang von abgeschriebenen Steuern ist auf dem gleichnamigen, separaten Konto 903.400.01<br />

(periodische Steuern) bzw. 903.403.03 (aperiodische Steuern) zu verbuchen.<br />

Konto 903.330.02 Wertberichtigungen für gefährdete Steuerguthaben<br />

Dieses Konto dient der Erfassung des Abschreibungsaufwandes für voraussichtlich nicht erhältliche Steuerguthaben.<br />

Hinweise betreffend der Höhe des Abschreibungsbedarfs siehe Erläuterung zum Konto 2049.01 Wertberichtigung<br />

auf Steuerguthaben.<br />

Soll Haben<br />

Rückstellung des Abschreibungsbedarfs für voraussichtlich nicht XXXXX<br />

erhältliche Steuerguthaben; Wertberichtigung<br />

(Gegenbuchung auf Wertberichtigung auf Steuerguthaben, Konto 2049.01)<br />

Auflösung der Wertberichtigung bis zum Abschreibungsbedarf für XXXXX<br />

voraussichtlich nicht erhältliche Steuerguthaben<br />

(Gegenbuchung auf Wertberichtigung auf Steuerguthaben, Konto 2049.01)<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Gemeindesteuern (Steuerbuchhaltung) Blatt 11/36-6<br />

Zu verwendende Konten:<br />

Laufende Rechnung<br />

Konto-Nr. Bezeichnung<br />

029 Allgemeine Verwaltung<br />

351.01 Entschädigungen an <strong>Kanton</strong> (Servicegebühren usw.)<br />

451.01 Entschädigung Registerführung KIST<br />

140 Wehrdienste<br />

330.01 Abschreibungen von Forderungen infolge Uneinbringlichkeit<br />

430.01 Wehrdienstersatzabgaben<br />

710 Abwasserentsorgung<br />

330.01 Abschreibungen von Forderungen infolge Uneinbringlichkeit<br />

434.01 Benützungsgebühren<br />

900 Obligatorische periodische Steuern<br />

x 400.01 Einkommenssteuern natürlicher Personen<br />

x 400.02 Vermögenssteuern natürlicher Personen<br />

x 400.10 Quellensteuern<br />

x 400.12 Gemeindesteuerteilungen zu Gunsten der Gemeinde natürliche Personen<br />

x 400.13 Gemeindesteuerteilungen zu Lasten der Gemeinde natürliche Personen<br />

x 400.14 Rückstellungen für Gemeindesteuerteilungen natürliche Personen (Bildung <strong>und</strong> Auflösung)<br />

x 400.16 Veränderung Vorjahre (Staatskasse)<br />

x 401.01 Gewinnsteuern juristischer Personen<br />

x 401.02 Kapitalsteuern juristischer Personen<br />

x 401.03 Holdingsteuern<br />

x 401.04 Gemeindesteuerteilungen zu Gunsten der Gemeinde juristische Personen<br />

x 401.05 Gemeindesteuerteilungen zu Lasten der Gemeinde juristische Personen<br />

x 401.06 Rückstellungen für Gemeindesteuerteilungen juristische Personen (Bildung <strong>und</strong> Auflösung)<br />

901 Obligatorische aperiodische Steuern<br />

400.03 Lotteriegewinnsteuern<br />

400.11 Nachsteuern <strong>und</strong> Bussen<br />

403.01 Gr<strong>und</strong>stückgewinnsteuern<br />

403.02 Sonderveranlagung<br />

902 Liegenschaftssteuern<br />

x 402.01 Liegenschaftssteuern<br />

903 Steuerabschreibungen<br />

x 330.01 Steuerabschreibungen infolge Uneinbringlichkeit periodische Steuern<br />

330.02 Wertberichtigung für gefährdete Steuerguthaben<br />

330.03 Steuerabschreibungen infolge Uneinbringlichkeit aperiodische Steuern<br />

x 400.01 Eingang abgeschriebener Steuern periodisch<br />

403.03 Eingang abgeschriebener Steuern aperiodisch<br />

x = für Finanzausgleich <strong>und</strong> Interventionsgrenze nach Gemeindegesetz (Art. 74 Abs. 2) massgebende Konten<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Gemeindesteuern (Steuerbuchhaltung) Blatt 11/36-7<br />

Konto-Nr.Bezeichnung<br />

904 Fakultative Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />

406.01 Billettsteuer<br />

406.02 H<strong>und</strong>etaxe<br />

406.03 Kurtaxe (sofern nicht unter Funktion 830)<br />

406.04 Tourismusförderungsabgabe (sofern nicht unter Funktion 830)<br />

406.05 Schwellentelle (sofern nicht unter Funktion 750)<br />

406.06 Gemeinwerk (sofern nicht unter Funktion 620)<br />

930 Anteile an kantonalen Steuern <strong>und</strong> Abgaben<br />

441.01 Erbschafts- <strong>und</strong> Schenkungssteuern<br />

940 Zinsen<br />

321.05 Vergütungszinsen<br />

421.15 Verzugszinsen<br />

990 Abschreibungen<br />

330.01 Abschreibungen auf Finanzvermögen (Verzugszins)<br />

Bestandesrechnung<br />

Konto-Nr. Bezeichnung<br />

Aktiven<br />

1002 Banken<br />

1002.01 Bank A<br />

1012 Steuerguthaben<br />

1012.01 Girkokonto <strong>Kanton</strong><br />

1012.02 Steuerguthaben NESKO<br />

1012.03 Steuerguthaben Staatskasse<br />

Passiven<br />

2006 Kontokorrente<br />

2006.01 Kontokorrent evangelisch-reformierte Kirchgemeinde<br />

2006.02 Kontokorrent römisch-katholische Kirchgemeinde<br />

2006.03 Kontokorrent christkatholische Kirchgemeinde<br />

2009 Übrige laufende Verpflichtungen<br />

2009.01 Umsatzsteuer MWST<br />

2040 Rückstellungen Laufende Rechnung<br />

2040.01 Rückstellung für Steuerteilungen<br />

2049 Wertberichtigung auf Guthaben<br />

2049.01 Wertberichtigung auf Steuerguthaben<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Kontierung Finanz- <strong>und</strong> Lastenausgleich Blatt 11/37<br />

Hinweis:<br />

Das AGR empfiehlt, die verschiedenen Komponenten des Finanz- <strong>und</strong> Lastenausgleiches auf unterschiedlichen<br />

Konten zu verbuchen. Folgende Aufteilung gilt als Empfehlung:<br />

Konto Komponente<br />

920.361.01 Ausgleichsleistung Disparitätenabbau<br />

920.444.01 Zuschuss Disparitätenabbau<br />

920.444.02 Zuschuss Mindestausstattung<br />

920.361.02 Ausgleichsleistung Pauschale Abgeltung Zentrumslasten<br />

920.444.03 Zuschuss Pauschale Abgeltung Zentrumslasten<br />

920.444.04 Zuschuss hohe Gesamtsteueranlage<br />

200.351.01 Gemeindeanteil Lastenausgleich Lehrergehälter Kindergarten<br />

210.351.01 Gemeindeanteil Lastenausgleich Lehrergehälter Primarstufe<br />

212.351.01 Gemeindeanteil Lastenausgleich Lehrergehälter Sek<strong>und</strong>arstufe<br />

587.351.01 Gemeindeanteil Lastenausgleich Fürsorge<br />

587.451.01 Rückerstattung Lastenausgleich Fürsorge<br />

501.361.01 Gemeindeanteil Lastenausgleich AHV<br />

510.361.01 Gemeindeanteil Lastenausgleich IV<br />

530.361.01 Gemeindeanteil Lastenausgleich EL<br />

690.351.01 Gemeindeanteil Lastenausgleich öffentlicher Verkehr<br />

620.461.01 Staatsbeitrag Unterhalt Gemeindestrassen<br />

920.361.03 Sonderfallregelung FILAG max. Entlastung<br />

Sonderfallregelung Entlastung unterdurchschnittliche Steueranlage<br />

920.444.05 Sonderfallregelung FILAG max. Belastung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Lastenausgleich Fürsorge Blatt 11/38-1<br />

Hinweis:<br />

Im <strong>Kanton</strong> <strong>Bern</strong> haben sowohl die einzelnen Gemeinden als auch der Staat Fürsorgeausgaben. Die Gemeinden<br />

finanzieren sämtliche Fürsorgeausgaben, welche einen örtlichen oder überörtlichen Charakter haben <strong>und</strong> bringen<br />

diese in die Lastenverteilung ein (Armenfürsorge, Krankenpflege, Altersheim usw.). Der Staat finanziert die<br />

Fürsorgeausgaben mit regionalem Charakter. Er kann seine Ausgaben ebenfalls in die Lastenverteilung einbringen.<br />

Diese Gesamtausgaben werden in einem ersten Schritt zwischen der Gesamtheit der Gemeinden <strong>und</strong><br />

dem Staat aufgeteilt.<br />

Bezüglich der zeitlichen Abgrenzung dieser Zahlungen stellen sich nun folgende Probleme:<br />

Der der Lastenverteilung unterliegende Überschuss der Aufwendungen der Gemeinde stellt einen Vorschuss der<br />

Gemeinde an den ihr vom Staat berechneten Lastenanteil dar. Die Verrechnung dieses Vorschusses erfolgt<br />

aber jeweils erst ein Jahr später mit der Verfügung über die Abrechnung der Fürsorgeaufwendungen. Andererseits<br />

erhält die Gemeinde vom Staat, je nach budgetierten Erfahrungswerten, im laufenden Rechnungsjahr eine<br />

Vorschusszahlung an den voraussichtlichen Überschuss der lastenausgleichsberechtigten Aufwendungen (des<br />

laufenden Jahres), oder aber die Gemeinde hat dem Staat eine entsprechende Vorschusszahlung zu leisten, für<br />

den Fall, dass der voraussichtliche Lastenanteil höher ist als der Überschuss der lastenausgleichsberechtigten<br />

Aufwendungen.<br />

Die angefallenen Fürsorgeaufwendungen, Vorschusszahlungen <strong>und</strong> Leistungen in die Lastenverteilung sind<br />

somit stets zeitlich verschoben, was insbesondere bei stark schwankenden Fürsorgeaufwendungen (zum Beispiel<br />

durch unerwartete Betriebsdefizite von Fürsorgeheimen oder durch das Eintreten von ausserordentlichen<br />

Fällen) zu erheblichen Budgetabweichungen führen kann.<br />

Damit diese Schwankungen ergebnisneutral bleiben, wird der Überschuss der lastenausgleichsberechtigten<br />

Aufwendungen zeitlich abgegrenzt.<br />

Für die Buchführung werden folgende Konten benötigt:<br />

1013.01 Lastenausgleich Fürsorge<br />

587.351.01 Beitrag an den <strong>Kanton</strong><br />

587.451.01 Rückerstattung des <strong>Kanton</strong>s<br />

Auf dem Konto 1013.01 werden folgende Buchungen erfasst: Soll Haben<br />

Vorschusszahlung der Gemeinde an den Staat<br />

(Gegenbuchung auf Post- oder Bankkonto)<br />

Vorschusszahlung des Staates an die Gemeinde<br />

(Gegenbuchung auf Post- oder Bankkonto)<br />

Lastenanteil gemäss Verfügung über die Abrechnung der Fürsorgeaufwendungen<br />

(Gegenbuchung auf Konto 587.351.01)<br />

Korrektur der lastenausgleichsberechtigten Aufwendungen des Vorjahres gemäss<br />

Verfügung:<br />

- zu Lasten der Gemeinde<br />

- zu Gunsten der Gemeinde<br />

(Gegenbuchung auf Konto 587.451.01)<br />

Zahlung gemäss Verfügung:<br />

- Saldo zu Gunsten des Staates<br />

- Saldo zu Gunsten der Gemeinde<br />

(Gegenbuchung auf Post- oder Bankkonto)<br />

Sollstellung des Überschusses der lastenausgleichsberechtigten Aufwendungen des<br />

laufenden Jahres<br />

(Gegenbuchung auf Konto 587.451.01)<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

XXXXX<br />

XXXXX<br />

XXXXX<br />

XXXXX<br />

XXXXX<br />

XXXXX<br />

XXXXX<br />

XXXXX


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Lastenausgleich Fürsorge Blatt 11/38-2<br />

Fall:<br />

Saldovortrag auf Konto 1013.01 721'112.90<br />

Vorschusszahlung des Staates 308'000.00<br />

Verfügung über die Abrechnung der Fürsorgeaufwendungen:<br />

Lastenausgleich<br />

Der Lastenverteilung unterliegender Überschuss der Aufwendungen (im Vorjahr) 1)<br />

Guthaben der Gemeinde<br />

Vorschusszahlung der Gemeinde an den Staat (im Vorjahr) 2)<br />

Saldo zu Gunsten der Gemeinde (Postzahlung)<br />

Überschuss der lastenausgleichsberechtigten Aufwendungen des laufenden Jahres<br />

(davon lastenausgleichsberechtige Aufwendungen des Altersheimes Stiftung "Abendruhe" von<br />

Fr. 378'450.00)<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

358'375.80<br />

–713'629.40<br />

355'253.60<br />

0.00<br />

355'253.60<br />

871'928.90<br />

1) Nach Korrektur der lastenausgleichsberechtigten Aufwendungen des Vorjahres; Nachbelastung Fr. 7'483.50.<br />

2) Keine Vorschusszahlung geleistet, da Altersheim der Stiftung "Abendruhe" ab 2000 erstmals lastenaus-<br />

gleichsberechtigt.<br />

Buchungen:<br />

Nr. Geschäftsvorfall, Sachverhalt Soll Haben Betrag<br />

1)<br />

Vorschusszahlung des Staates an die Gemeinde 1001.01 1013.01 308'000.00<br />

2)<br />

Lastenausgleich (Beitrag an den <strong>Kanton</strong>) 587.351.01 1013.01 358'375.80<br />

3)<br />

Korrektur der lastenausgleichsberechtigten Aufwendungen<br />

des Vorjahres gemäss Verfügung 587.451.01 1013.01 7'483.50<br />

4)<br />

Überweisung des Saldos zu Gunsten der Gemeinde 1001.01 1013.01 355'253.60<br />

5)<br />

6)<br />

7)<br />

Sollstellung des Überschusses der lastenausgleichsberechtigten<br />

Aufwendungen des Altersheimes<br />

(Rückerstattung <strong>Kanton</strong>) x 570.451.01 378'450.00<br />

Sollstellung des Überschusses der lastenausgleichsberechtigten<br />

Aufwendungen ohne Altersheim<br />

(Rückerstattung <strong>Kanton</strong>) x 587.451.01 493'478.90<br />

Sollstellung lastenausgleichsberechtigte Aufwendungen 1013.01 x 871'928.90<br />

x = Gegenbuchung fehlt, da als Sammelbuchung erfasst.<br />

1001.01<br />

Postkonto Nr. 99-999-99<br />

1) 308'000.00<br />

4) 355'253.60<br />

Bestandesrechnung


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Lastenausgleich Fürsorge Blatt 11/38-3<br />

1013.01<br />

Lastenausgleich Fürsorge<br />

SV 721'112.90<br />

7) 871'928.90<br />

1) 308'000.00<br />

2) 358'375.80<br />

3) 7'483.50<br />

4) 355'253.60<br />

1'593'041.80 1'029'112.90<br />

Saldo 563'928.90<br />

1'593'041.80 1'593'041.80<br />

Saldo Konto 1013.01 = Sollstellung Rückerstattung des <strong>Kanton</strong>s (871'928.90) - Vorschuss (308'000.00)<br />

587.351.01<br />

Beitrag an den <strong>Kanton</strong><br />

2) 358'375.80<br />

Laufende Rechnung<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

570.451.01<br />

Rückerstattung des <strong>Kanton</strong>s,<br />

Lastenausgleich<br />

5) 378'450.00<br />

587.451.01<br />

Rückerstattung des <strong>Kanton</strong>s,<br />

Lastenausgleich<br />

3) 7'483.50<br />

6) 493'478.90


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Plausibilitätskontrollen beim Rechnungsabschluss Blatt 11/39-1<br />

Hinweis:<br />

Mit den Plausibilitätskontrollen wird festgestellt, ob der Rechnungsabschluss formell korrekt vorgenommen<br />

worden ist, bzw. ob die entsprechenden <strong>Buchungs</strong>vorschriften eingehalten worden sind.<br />

Den Plausibilitätskontrollen liegen folgende Fragestellungen zugr<strong>und</strong>e:<br />

1. Sind die Aktiven <strong>und</strong> Passiven ausgeglichen (gleich hoch)?<br />

2. Stimmt die Eingangsbilanz per 1.1. des Rechnungsjahres mit der Schlussbilanz per 31.12. des Vorjahres<br />

überein?<br />

3. Stimmt die Veränderung des Verwaltungsvermögens mit dem Saldo der Investitionsrechnung unter Berücksichtigung<br />

der verbuchten Abschreibungen überein?<br />

Investitionsausgaben Konto 999.690.01 Fr.<br />

Investitionseinnahmen Konto 999.590.01 - Fr.<br />

Nettoinvestitionen (Saldo der Investitionsrechnung) Fr.<br />

Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen Kontoarten 331 u. 332 - Fr.<br />

Veränderung des Verwaltungsvermögens (rechnerisch) Fr.<br />

Veränderung des Verwaltungsvermögens (effektiv) Fr.<br />

4. Wurden die Einlagen in Spezialfinanzierungen <strong>und</strong> die Entnahmen aus Spezialfinanzierungen ausschliesslich<br />

über die Laufende Rechnung gebucht?<br />

Einlagen in Spezialfinanzierungen Kontoart 380 Fr.<br />

Entnahmen aus Spezialfinanzierungen Kontoart 480 - Fr.<br />

Veränderung der Spezialfinanzierungen gemäss Laufender Rechnung Fr.<br />

Veränderung der Spezialfinanzierungen Bilanzabteilung 12<br />

gemäss Bestandesrechnung Bilanzabteilung 22<br />

Veränderung der Spezialfinanzierungen gemäss Bestandesrechnung Fr.<br />

5. Sind die Kontoarten der durchlaufenden Beiträge (37 <strong>und</strong> 47, bzw. 57 <strong>und</strong> 67) ausgeglichen (gleich hoch)?<br />

6. Sind die Kontoarten der internen Verrechnungen (39 <strong>und</strong> 49) ausgeglichen (gleich hoch)?<br />

7. Stimmt die Veränderung von Eigenkapital <strong>und</strong> Bilanzfehlbetrag mit dem Ergebnis der Laufenden Rechnung<br />

überein?<br />

Veränderung des Bilanzfehlbetrages Konto 1390.01 Fr.<br />

Veränderung des Eigenkapitals Konto 2390.01 Fr.<br />

Veränderung von Eigenkapital <strong>und</strong> Bilanzfehlbetrag Fr.<br />

Ergebnis der Laufenden Rechnung (Saldo) Fr.<br />

Abschreibung Bilanzfehlbetrag Kontoart 333 Konto 990.333.01 Fr.<br />

Kontrollsumme (muss mit Veränderung von Eigenkapital <strong>und</strong> Bilanzfehlbetrag<br />

übereinstimmen)<br />

8. Schliessen die gebührenfinanzierten Aufgabenbereiche (zum Beispiel Antennen- <strong>und</strong> Kabelanlage, Wasserversorgung,<br />

Abwasserentsorgung, Abfallentsorgung usw.) in der Laufenden Rechnung ausgeglichen ab?<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

Fr.<br />

Fr.<br />

Fr.


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Plausibilitätskontrollen beim Rechnungsabschluss Blatt 11/39-2<br />

9. Betragen die harmonisierten Abschreibungen 10 % des Verwaltungsvermögens ohne Wasser/Abwasser <strong>und</strong><br />

ohne Darlehen/Beteiligungen?<br />

Verwaltungsvermögen vor Abschreibungen<br />

ohne Wasser/Abwasser Bilanzabteilung 11<br />

Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen Kontengruppe 115 - Fr.<br />

Verwaltungsvermögen ohne Wasser/Abwasser<br />

<strong>und</strong> ohne Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen<br />

Harmonisierte Abschreibungen Konto 990.331 Fr.<br />

Harmonisierte Abschreibungen in % des Verwaltungsvermögens<br />

ohne Wasser/Abwasser <strong>und</strong> ohne Darlehen <strong>und</strong> Beteiligungen<br />

Weitere Kontrollen:<br />

• Wurden übrige Abschreibungen nur vorgenommen, wenn sie im Voranschlag oder mittels Nachkredit bewilligt<br />

wurden?<br />

• Wurden ausstehende Beiträge im Finanzvermögen aktiviert?<br />

• Wurden per 31.12. die mutmasslichen Beiträge für angefangene Investitionsprojekte im Verhältnis zu den<br />

Ausgaben im Finanzvermögen aktiviert?<br />

• Wurden alle Investitionen, die die Finanzkompetenz des Gemeinderates übersteigen, der Investitionsrechnung<br />

belastet?<br />

• Wurden die verwalteten Stiftungen, Depotgelder usw. verzinst?<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

Fr.<br />

Fr.<br />

%


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Finanzkennzahlen Blatt 11/40-1<br />

Hinweis:<br />

Die Finanzkennzahlen dienen der Analyse <strong>und</strong> Interpretation des Standes <strong>und</strong> der Entwicklung der Finanz- <strong>und</strong><br />

Ertragslage der Gemeinde. An dieser Stelle sei darauf hingewiesen, dass die Berechnung der Kennzahlen ab<br />

dem 1.1.2001 geändert hat (⇒ AFV 1/4).<br />

Folgende (harmonisierte) Finanzkennzahlen sind von den Einwohnergemeinden <strong>und</strong> den Gemischten Gemeinden<br />

zwingend zu berechnen <strong>und</strong> im Vorbericht zur Jahresrechnung im Mehrjahresvergleich <strong>und</strong> im Ergebnis der<br />

Finanzplanung (Basisjahr plus Planperiode gemäss letztem Finanzplan) darzustellen (⇒ HB 3.6, 4.4.1 <strong>und</strong><br />

4.8.1, ⇒ AFV Musterrechnung):<br />

Selbstfinanzierungsgrad Selbstfinanzierung in Prozent der Nettoinvestitionen<br />

Selbstfinanzierungsanteil Selbstfinanzierung in Prozent des Finanzertrages<br />

Zinsbelastungsanteil Nettozinsen in Prozent des Finanzertrages<br />

Kapitaldienstanteil Kapitaldienst in Prozent des Finanzertrages<br />

Der Selbstfinanzierungsgrad gibt Antwort auf die Frage, wie weit die Investitionen aus selbst erarbeiteten<br />

Mitteln bezahlt werden können. Vor allem im Vergleich über mehrere Jahre wird erkannt, ob die Investitionen<br />

finanziell verkraftet werden. Ein Selbstfinanzierungsgrad von unter 100 % führt zu einer Neuverschuldung, von<br />

über 100 % zu einer Entschuldung.<br />

Richtwerte: über 100 % sehr gut<br />

80 - 100 % gut<br />

60 - 80 % genügend (kurzfristig)<br />

0 - 60 % ungenügend<br />

unter 0 % sehr schlecht<br />

Der Selbstfinanzierungsanteil gibt Auskunft über die finanzielle Leistungsfähigkeit einer Gemeinde. Je höher<br />

der Wert, um so grösser ist der Spielraum für den Schuldenabbau oder die Finanzierung von Investitionen <strong>und</strong><br />

deren Folgekosten.<br />

Richtwerte: über 20 % sehr gut<br />

15 - 20 % gut<br />

8 - 15 % genügend<br />

0 - 8 % ungenügend<br />

unter 0 % sehr schlecht<br />

Der Zinsbelastungsanteil gibt Antwort auf die Frage, wie stark der Finanzertrag durch den Zinsendienst belastet<br />

ist. Im Vergleich über mehrere Jahre wird die Verschuldungstendenz <strong>und</strong> im Vergleich zu anderen Gemeinden<br />

die Verschuldungssituation erkannt.<br />

Richtwerte: unter 0 % sehr tiefe Belastung<br />

0 - 1 % tiefe Belastung<br />

1 - 3 % mittlere Belastung<br />

3 - 5 % hohe Belastung<br />

über 5 % sehr hohe Belastung<br />

Der Kapitaldienstanteil gibt Antwort auf die Frage, wie stark der Finanzertrag durch den Zinsendienst <strong>und</strong> die<br />

Abschreibungen belastet ist. Ein hoher Kapitaldienstanteil weist auf eine hohe Verschuldung <strong>und</strong>/oder einen<br />

hohen Abschreibungsbedarf hin.<br />

Richtwerte: unter 0 % sehr tiefe Belastung<br />

0 - 3 % tiefe Belastung<br />

3 - 10 % mittlere Belastung<br />

10 - 18 % hohe Belastung<br />

über 18 % sehr hohe Belastung<br />

Das AGR empfiehlt, die Finanzkennzahlen anhand eines Mehrjahresvergleichs mit vergleichbaren Gemeinden<br />

oder mit dem <strong>Kanton</strong>sdurchschnitt (siehe dazu Publikationen unter www.be.ch/gemeinden, Rubrik Gemeindefinanzen<br />

unter Statistik) zu vergleichen.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Finanzkennzahlen Blatt 11/40-2<br />

Die harmonisierten Finanzkennzahlen sind wie folgt zu berechnen:<br />

Selbstfinanzierung x 100<br />

Selbstfinanzierungsgrad = -----------------------------------<br />

Nettoinvestitionen<br />

Selbstfinanzierung:<br />

Ertragsüberschuss der Laufenden Rechnung + Fr.<br />

Aufwandüberschuss der Laufenden Rechnung - Fr.<br />

Harmonisierte Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen 331 + Fr.<br />

Übrige Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen 332 + Fr.<br />

Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag 333 + Fr.<br />

Einlagen in Spezialfinanzierungen 38 + Fr.<br />

Entnahmen aus Spezialfinanzierungen 48 - Fr.<br />

Selbstfinanzierung = Fr.<br />

Nettoinvestitionen:<br />

Aktivierte Investitionsausgaben 690 + Fr.<br />

Passivierte Investitionseinnahmen 590 - Fr.<br />

Nettoinvestitionen = Fr.<br />

Selbstfinanzierung x 100<br />

Selbstfinanzierungsanteil = -----------------------------------<br />

Finanzertrag<br />

Selbstfinanzierung:<br />

Ertragsüberschuss der Laufenden Rechnung + Fr.<br />

Aufwandüberschuss der Laufenden Rechnung - Fr.<br />

Harmonisierte Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen 331 + Fr.<br />

Übrige Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen 332 + Fr.<br />

Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag 333 + Fr.<br />

Einlagen in Spezialfinanzierungen 38 + Fr.<br />

Entnahmen aus Spezialfinanzierungen 48 - Fr.<br />

Selbstfinanzierung = Fr.<br />

Finanzertrag:<br />

Ertrag der Laufenden Rechnung 4 + Fr.<br />

Durchlaufende Beiträge 47 - Fr.<br />

Entnahmen aus Spezialfinanzierungen 48 - Fr.<br />

Interne Verrechnungen 49 - Fr.<br />

Finanzertrag = Fr.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Finanzkennzahlen Blatt 11/40-3<br />

Nettozinsen x 100<br />

Zinsbelastungsanteil = -----------------------------------<br />

Finanzertrag<br />

Nettozinsen:<br />

Passivzinsen 32 + Fr.<br />

Vermögenserträge 42 - Fr.<br />

Buchgewinne auf Anlagen des Finanzvermögens 424 + Fr.<br />

Einnahmenüberschuss Investitionsrechnung 428 + Fr.<br />

Aufwand für Liegenschaften des Finanzvermögens 942 + Fr.<br />

Verrechnte Zinsen 942.391 - Fr.<br />

Aufwand Gutsbetriebe 943 + Fr.<br />

Verrechnete Zinsen 943.391 - Fr.<br />

Nettozinsen = Fr.<br />

Finanzertrag:<br />

Ertrag der Laufenden Rechnung 4 + Fr.<br />

Durchlaufende Beiträge 47 - Fr.<br />

Entnahmen aus Spezialfinanzierungen 48 - Fr.<br />

Interne Verrechnungen 49 - Fr.<br />

Finanzertrag = Fr.<br />

Kapitaldienst x 100<br />

Kapitaldienstanteil = -----------------------------------<br />

Finanzertrag<br />

Kapitaldienst:<br />

Passivzinsen 32 + Fr.<br />

Harmonisierte Abschreibungen auf dem Verwaltungsvermögen 331 + Fr.<br />

Wasserversorgung, Abschreibungen Wiederbeschaffungswert 70x.331 - Fr.<br />

Abwasserentsorgung, Abschreibungen Wiederbeschaffungswert 71x.331 - Fr.<br />

Wasserversorgung, Einlage in SF Werterhalt 70x.380.02 + Fr.<br />

Abwasserentsorgung, Einlage in SF Werterhalt 71x.380.02 + Fr.<br />

Abschreibungen auf dem Bilanzfehlbetrag 333 + Fr.<br />

Vermögenserträge 42 - Fr.<br />

Buchgewinne auf Anlagen des Finanzvermögens 424 + Fr.<br />

Einnahmenüberschuss Investitionsrechnung 428 + Fr.<br />

Aufwand für Liegenschaften des Finanzvermögens 942 + Fr.<br />

Verrechnte Zinsen 942.391 - Fr.<br />

Aufwand Gutsbetriebe 943 + Fr.<br />

Verrechnete Zinsen 943.391 - Fr.<br />

Kapitaldienst = Fr.<br />

Finanzertrag:<br />

Ertrag der Laufenden Rechnung 4 + Fr.<br />

Durchlaufende Beiträge 47 -<br />

Entnahmen aus Spezialfinanzierungen 48 -<br />

Interne Verrechnungen 49 - Fr.<br />

Finanzertrag = Fr.<br />

Es wird empfohlen, die Entwicklung der Finanzkennzahlen zusätzlich grafisch darzustellen.<br />

Ein Beispiel dazu auf der nächsten Seite.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


140%<br />

120%<br />

100%<br />

80%<br />

60%<br />

40%<br />

20%<br />

0%<br />

3.0%<br />

2.5%<br />

2.0%<br />

1.5%<br />

1.0%<br />

0.5%<br />

0.0%<br />

Selbstfinanzierungsgrad<br />

Gemeinde<br />

<strong>Kanton</strong>sdurchschnitt<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Zinsbelastungsanteil<br />

Gemeinde<br />

<strong>Kanton</strong>sdurchschnitt<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

14%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

12%<br />

10%<br />

8%<br />

6%<br />

4%<br />

2%<br />

0%<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

Selbstfinanzierungsanteil<br />

Gemeinde<br />

<strong>Kanton</strong>sdurchschnitt<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001<br />

Kapitaldienstanteil<br />

Gemeinde<br />

<strong>Kanton</strong>sdurchschnitt<br />

1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Mobilienverzeichnis Blatt 11/41<br />

Hinweis:<br />

Ausserhalb der Jahresrechnung sind zu führen:<br />

• Inventare<br />

• Verzeichnis der Sammelkonten (⇒ AFV 11/9 Wertschriften, ⇒ AFV 11/19 Liegenschaften)<br />

• Verzeichnis der Mitgliedschaften<br />

(⇒ HB 4.4.1 Seite 72 <strong>und</strong> 76, ⇒ AFV 1/2.11)<br />

Das Mobiliar <strong>und</strong> die Beweglichkeiten im Eigentum der Gemeinde müssen in detaillierten Inventaren nachgewiesen<br />

werden.<br />

Die Führung des Inventars dient der sachgerechten Verwaltung der Beweglichkeiten (Mobilien, Maschinen,<br />

Fahrzeuge) <strong>und</strong> ermöglicht die Überwachung (Verlust- <strong>und</strong> Diebstahlrisiko). Das Inventar ist laufend nachzutragen.<br />

Die Gemeinde bezeichnet die für die Inventarführung verantwortlichen Personen.<br />

Für die Inventarisierung kann die Gemeinde einen Mindestbetrag festlegen (z.B. Fr. 500.00), unter welchem die<br />

Gegenstände nicht inventarisiert werden.<br />

Verzeichnismuster:<br />

Ein Inventar kann beispielsweise die Angaben gemäss nachstehendem Muster enthalten.<br />

Inventar<br />

Nr. Liegenschaft: Verwaltungsgebäude<br />

22.04<br />

Standort: Steuerbüro<br />

Anzahl Gegenstand, Produkt Beschaffungsjahr<br />

Beschaffungskosten<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001<br />

Verantwortlich: H. Meier<br />

2 Schreibtischkombination Kobra 33 1989 6'800 13'600<br />

2 Bürostühle 1997 850 1'700<br />

1 Sitzungstisch 1993 760 760<br />

4 Stühle zu Sitzungstisch 1993 320 1'280<br />

Letzte Aufnahme: 15.12.2001<br />

Total Franken Mutationen<br />

Zugang/Abgang<br />

2 Korpusse mit Schiebetür 1978 1'000 2'000 Abgang 1 Stk. in<br />

Werkhof<br />

. . . . . .<br />

. . . . . .<br />

. . . . . .<br />

. . . . . .<br />

Total 22'750<br />

Unterschrift des Verantwortlichen: sig. H. Meier


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verzeichnis über die Mitgliedschaften <strong>und</strong> Beteiligungen Blatt 11/42-1<br />

Hinweis:<br />

"Die Gemeinde gibt in einem Verzeichnis Auskunft über alle Verpflichtungen <strong>und</strong> Beteiligungen, die für den Finanzhaushalt<br />

von Bedeutung sind <strong>und</strong> die nicht in die Rechnung aufgenommen werden. Zu informieren ist insbesondere<br />

über die entsprechenden Finanzierungs-, Haftungs- <strong>und</strong> Nachschusspflichten bei<br />

a) Beteiligungen an öffentlich-rechtlichen Organisationen der interkommunalen Zusammenarbeit (Gemeindeverbände,<br />

Anstalten etc.),<br />

b) Beteiligungen an juristischen Personen des Privatrechts, die Gemeindeaufgaben erfüllen,<br />

c) vertraglichen Beziehungen, die zur Erfüllung von Gemeindeaufgaben eingegangen worden sind,<br />

d) Mitgliedschaften in Vereinen, einfachen Gesellschaften <strong>und</strong> Genossenschaften,<br />

e) nichtbilanzierbaren Leasingverbindlichkeiten <strong>und</strong><br />

f) Brandversicherungswerten der Sachanlagen."<br />

(Art. 97 GV)<br />

Das bisherige Verzeichnis ist zu ergänzen mit den Verbindungen zwischen Gemeinden <strong>und</strong> Aktiengesellschaften<br />

<strong>und</strong> anderen Institutionen des Privatrechts sowie mit der Angabe, welche öffentlichen Aufgaben in der Gemeinde<br />

durch Dritte erfüllt werden (gilt für alle Körperschaften; ⇒ HB 4.4.1 Seite 76).<br />

Verb<strong>und</strong>ene Organisationen Beiträge/Haftung/Aufgabenerfüllung durch Dritte<br />

Gemeindeverbände<br />

Gemeindeverband ARA Beispiel Unter dem Namen "ARA Beispiel" besteht ein Gemeindeverband im<br />

Sinne des Gemeindegesetzes. Der Verband bezweckt die Reinigung<br />

des Abwassers im Auftrag der Verbandsgemeinden. Die Verbandsgemeinden<br />

tragen die Kosten für die Erfüllung der Aufgaben gemäss<br />

Kostenverteiler. Für dessen Bemessung werden sowohl das theoretisch<br />

anfallende Abwasser (Einwohnergleichwerte) als auch die tatsächlich<br />

gemessene Abwassermenge berücksichtigt (Artikel xx Organisationsreglement).<br />

Für die Verbandsschulden haftet ausschliesslich<br />

das Verbandsvermögen. Austretende Verbandsgemeinden<br />

haften noch während 5 Jahren ab Austritt anteilsmässig für die<br />

zur Zeit des Austritts bestehenden Schulden (Artikel xx Organisationsreglement).<br />

Jede Verbandsgemeinde stellt ein Mitglied für den<br />

Vorstand. Die Stimmkraft der einzelnen Verbandsgemeinden an der<br />

Delegiertenversammlung bemisst sich nach der Einwohnerzahl gemäss<br />

kantonaler Bevölkerungsstatistik. Die Verbandsgemeinden<br />

können an die Delegiertenversammlung einen einzigen Delegierten<br />

entsenden, welcher die jeweilige Stimmkraft vertritt (Artikel xx Organisationsreglement).<br />

Vereine<br />

Verein für<br />

sozialmedizinische Dienste<br />

Mitgliederbeiträge Artikel xx der Statuten: Die Mitglieder (nur Gemeinden)<br />

beschliessen den Mitgliederbeitrag anlässlich der Genehmigung<br />

des Voranschlages. Gemäss Artikel xx haftet der Verein nur<br />

mit dem Vereinsvermögen. Austrittsmöglichkeit auf Ende Kalenderjahr;<br />

Kündigungsfrist sechs Monate.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verzeichnis über die Mitgliedschaften <strong>und</strong> Beteiligungen Blatt 11/42-2<br />

Verb<strong>und</strong>ene Organisationen Beiträge/Haftung/Aufgabenerfüllung durch Dritte<br />

Verein Musikschule Die Mitgliedergemeinden decken den Aufwandüberschuss (Restfinanzierung)<br />

gemäss Art. 17 Dekret über Musikschulen <strong>und</strong> Konservatorien<br />

vom 24.11.83 (BSG 423.413) (Artikel xx der Statuten). Risiken<br />

(Haftpflicht-, Unfall-, Elementarschäden) sind versichert. Die Gemeinde<br />

ist im Vorstand vertreten (Artikel xx der Statuten). Durch<br />

Austritt (drei Monate Kündigungsfrist auf Jahresende; Artikel xx der<br />

Statuten sowie Artikel xx des Beteiligungsvertrages) kann sich die<br />

Gemeinde der Verpflichtung zur Restfinanzierung entziehen. Die<br />

Schulkostenbeiträge sind jedoch in jedem Fall zu leisten.<br />

Verein für Mütterberatung <strong>und</strong><br />

Säuglingsfürsorge<br />

Einfache Gesellschaften<br />

Neubau Mehrzweckgebäude<br />

Partner:<br />

Einwohnergemeinde<br />

Burgergemeinde<br />

Post<br />

Genossenschaften<br />

Mitgliederbeiträge gemäss Artikel xx Statuten: höchstens Fr. 10'000<br />

jährlich. Gemäss Artikel xx haftet der Verein nur mit dem Vereinsvermögen.<br />

Austritt: drei Monate Kündigungsfrist auf Ende Jahr.<br />

Es wurde vereinbart, dass die drei Partner nur gemeinsam Verpflichtungen<br />

gegenüber Dritten eingehen dürfen. Interner Kostenverteiler<br />

nach Bauvolumen (Vertrag vom XX.XX.XXXX). Es besteht Solidarhaftung.<br />

Baurisiken sind versichert. Der Bauverwalter, Mitglied des Bauausschusses,<br />

überwacht die Geschäftsführung täglich.<br />

Wohnbaugenossenschaft "Lätti" Gemäss Statuten sind Nachschusspflicht <strong>und</strong> Solidarhaftung ausgeschlossen<br />

(Artikel xx). Austritt: 12 Monate Kündigungsfrist auf Ende<br />

Kalenderjahr. Statutenänderungen nur mit einer Mehrheit von zwei<br />

Dritteln sämtlicher Genossenschafter möglich. Die Gemeinde ist mit<br />

weniger als 2/3 beteiligt.<br />

Käsereigenossenschaft Gemäss Statuten besteht eine Nachschusspflicht <strong>und</strong> eine Solidarhaftung<br />

in der Höhe der Beteiligung jedes Genossenschafters (Artikel<br />

xx). Austritt: 12 Monate Kündigungsfrist auf Ende Kalenderjahr. Statutenänderungen<br />

nur mit einer Mehrheit von zwei Dritteln sämtlicher<br />

Genossenschafter möglich. Die Gemeinde ist mit weniger als 2/3 beteiligt.<br />

Schwimmbadgenossenschaft Gemäss Statuten besteht eine Nachschusspflicht <strong>und</strong> eine Solidarhaftung<br />

in der Höhe der Beteiligung jedes Genossenschafters (Artikel<br />

xx). Austritt: 12 Monate Kündigungsfrist auf Ende Kalenderjahr. Statutenänderungen<br />

nur mit einer Mehrheit von zwei Dritteln sämtlicher<br />

Genossenschafter möglich. Die Gemeinde ist mit weniger als 2/3 beteiligt.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001


<strong>Buchungs</strong>- <strong>und</strong> <strong>Berechnungsbeispiele</strong><br />

Verzeichnis über die Mitgliedschaften <strong>und</strong> Beteiligungen Blatt 11/42-3<br />

Aktiengesellschaften<br />

Abfallverwertungs-AG Statuten vom XX.XX.XXX. Aktienkapital Fr. 400'000, eingeteilt in 4'000<br />

voll liberierte Namenaktien à nom. Fr. 100. Die Gemeinde ist im Besitz<br />

von 400 Namenaktien (Beteiligung 10 %). Über das Aktienrecht<br />

hinausgehende Rechte <strong>und</strong> Verpflichtungen sind im Aktionärbindungsvertrag<br />

vom XX.XX.XXXX geregelt (Stimmbindung, Vorkaufsrechte,<br />

Lieferungs- <strong>und</strong> Abnahmenverpflichtungen). Bei Liquidation der AG<br />

haften die Aktionäre für Restschulden im Verhältnis ihrer Beteiligung<br />

(sogenannte Ausfallhaftung). Weitergehende Finanzierungs- <strong>und</strong><br />

Nachschusspflichten bestehen nicht. Haftung jedoch gemäss Art.<br />

762 Abs. 4 OR "Für die von einer Körperschaft des öffentlichen<br />

Rechts abgeordneten Mitglieder haftet die Körperschaft der Gesellschaft,<br />

den Aktionären <strong>und</strong> den Gläubigern gegenüber, unter Vorbehalt<br />

des Rückgriffs nach dem Recht des B<strong>und</strong>es <strong>und</strong> der <strong>Kanton</strong>e."<br />

Die Gemeinde ist durch ein Mitglied im Verwaltungsrat vertreten<br />

(jeweilige/r Ressortchef/in).<br />

Übertragene Aufgaben an Dritte<br />

Immobilientreuhand ABC Liegenschaftsverwaltungsvertrag vom XX.XX.XXXX.<br />

Auftrag zur Verwaltung sämtlicher vermieteten <strong>und</strong> verpachteten Liegenschaften.<br />

Finanzkompetenz der Immobilientreuhand ABC im<br />

Rahmen des bewilligten Budgets. Nicht budgetierte Ausgaben von<br />

mehr als Fr. 500 müssen vom Gemeinderat vorgängig genehmigt<br />

werden. Die Verwaltungsabrechnung muss jeweils bis spätestens am<br />

15. Februar erstellt sein.<br />

<strong>Anhang</strong> für die Finanzverwaltung, Ausgabe 2001

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