STAUFERFREUNDE STIFTEN STAUFERSTELEN - Peter Koblank
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vOM steInBrUch zUr stele<br />
Vor 160 Millionen Jahren erstreckte sich über den gesamten<br />
süddeutschen Raum ein flaches Schilfmeer. Durch Ablagerungen<br />
entstanden auf dem Meeresgrund die Felsen des Jurakalks.<br />
Aus diesem fossilen Gestein bestehen die massiven, viereinhalb<br />
Tonnen schweren Stauferstelen.<br />
Der Jurakalk ist ein Sedimentgestein und besteht im Wesentlichen<br />
aus kohlensaurem Kalzium, Fossilien und Metalloxiden. Er kommt<br />
im Altmühltal bei Pappenheim in einer Mächtigkeit von 45 Metern<br />
vor. Eine Besonderheit ist dort eine Lage, die im Gegensatz zu den<br />
normalerweise gelben Schichten aus rahmweiß gebändertem Jura<br />
besteht. Dieser poröse Stein wird nicht in flachen, horizontalen<br />
Platten, sondern vertikal gegen das natürliche Lager geschnitten.<br />
Er zeigt dadurch eine Struktur, die dem Travertin ähnelt und wird<br />
deshalb auch Jura-Travertin genannt.<br />
Unser Bildhauer Markus<br />
Wolf bezieht das Gestein<br />
von der Firma Max Balz,<br />
die zu den ältesten und<br />
den traditionsreichsten<br />
Steinbruchbesitzern der<br />
Gegend gehört.<br />
Bereits in Pappenheim werden die viereckige Basisplatte und die<br />
drei achteckigen Trommeln, aus denen eine Stauferstele besteht,<br />
mit einer Kreissäge aus dem rohen Stein herausgesägt.<br />
Anschließend werden sie von Hand geschliffen, damit die Riefen<br />
des Sägeblatts nicht mehr sichtbar sind. Die fertigen Rohlinge<br />
werden dann in die 200 Kilometer entfernte Werkstatt des Bildhauers<br />
nach Stuttgart-Plieningen transportiert, wo in rund einmonatiger<br />
Präzisionsarbeit die Wappen und – die trotz sauren<br />
Regens mindestens zweitausend Jahre lang lesbaren - Inschriften<br />
eingehauen werden.<br />
In den Anfangsjahren wurde aus unterschiedlichen Gründen auch<br />
anderes Gestein verwendet: Auf dem Hohenstaufen Trani-Marmor<br />
aus dem südstaufischen Apulien, in Hagenau Vogesensandstein,<br />
auf dem Trifels Pfälzer Buntsandstein, seit Waiblingen 2007 jedoch<br />
nur noch Jura-Travertin.<br />
<strong>Peter</strong> <strong>Koblank</strong><br />
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