STAUFERFREUNDE STIFTEN STAUFERSTELEN - Peter Koblank

DIe vOrGeschIchte
Die in der Ära Rommel in Stuttgart leider überaus aktiven
städtisch besoldeten Friedhofsschänder hatten 1994 den
Auftrag erteilt, das eindrucksvolle spätklassizistische
Grabmal des um seinen „Höhenluftkurort“ hoch verdienten,
von König Wilhelm II. mit der „Goldenen Civil-Verdienst-
Medaille“ ausgezeichneten, letzten Degerlocher Bauernschultheißen
Wilhelm Gohl auf dem Alten Friedhof zu zerschlagen.
Der junge Bildhauer Markus Wolf hat sich diesem
kulturbarbarischen Ansinnen tapfer verweigert („Ich zerstöre
doch kein Kunstwerk!“) und daraufhin seinen Arbeitsplatz
verloren. Zur Belohnung für seine Civil-Courage durfte er
mittlerweile mit seinen Denkmälern zu einem international
bekannten Künstler aufsteigen.
Bildhauer Markus Wolf, Universitätsrektor
Professor Dr. Hans-Peter Liebig und S. K. H.
Dr. h.c. Carl Herzog von Württemberg
enthüllen am 28. Mai 2008 das Denkmal
für Königin Katharina in Hohenheim.
Ivan Karpov
bei der Arbeit an der
Justinger Stele im
Plieninger Atelier
von Markus Wolf
staUFerstelen schUFen
BehInDertenarBeItsPlatz
Der an Franziska von Hohenheims 226. Geburtstag in
Komsomolez in Kasachstan geborene Ivan Karpov,
ein taubstummer, mit einer deutschen Schicksalsgenossin
verheirateter Vater von zwei Kindern, ist als ungelernter
Arbeitsloser - bis dahin ohne jegliche berufliche Perspektive
- im Sommer 2003 von Markus Wolf aufgenommen und
angelernt worden. Seit Jahren kann er die zuvor vom Bildhauer
aufgemalten Inschriften mit geradezu schwäbischer
Präzision und Perfektion in den Stein einhauen.
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