frei.haus – Druckversion - Technische Universität Wien
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TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> – <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013)<br />
Konferenz:<br />
European Gender Summit<br />
Über 400 TeilnehmInnen aus ganz Europa und den USA diskutierten am "2nd<br />
European Gender Summit" Ende November 2012 im Europäischen Parlament in<br />
Brüssel die Zukunft der Europäischen Forschungs- und Innovationspolitik aus Gender<br />
Perspektive.<br />
Brigitte Ratzer (Koordinationsstelle für Frauenforderung und Gender Studies)<br />
Ziel war die Ausgestaltung aktueller Schlüsselinitiativen wie HORIZON 2020, European<br />
Research Area, und Innovation Union. Diskutiert wurden good-practice Beispiele zu einer<br />
gelungenen Integration von Geschlechterperspektiven in Forschung und Innovation. EU-<br />
ParlamentarierInnen und Führungskräfte aus Forschung und Politik fanden hier eine<br />
Gelegenheit zur Information und zum Austausch. Die US-amerikanische National Science<br />
Foundation (NSF) stellte in einem eigenen Panel die aktuellen Diskussionen und<br />
Entwicklungen in den USA vor.<br />
"Gender in Research" – ein spannendes Forschungsfeld<br />
Brigitte Ratzer, Leiterin der Koordinationsstelle für Frauenförderung und Gender Studies,<br />
setzte sich mit dem Thema "Gender expertise as knowledge transfer for better project<br />
design" auseinander. Grundlage für den Vortrag bildet das Forschungsprojekt "GENUINE –<br />
Gender Inclusive Design in der User Interface Entwicklung", das als Modellprojekt für<br />
geschlechterrelevante Fragestellungen in der Technikentwicklung gilt. "Einen Vortrag im<br />
vollen Plenarsaal des Europäischen Parlaments zu halten, ist eine eindrucksvolle Erfahrung.<br />
Selten bekommt man so wie dort das Gefühl vermittelt, dass die eigene Tätigkeit und die<br />
eigenen wissenschaftlichen Erkenntnisse von Bedeutung sind. Eine wunderbare Motivation,<br />
das oft argwöhnisch betrachtete Forschungsthema "Gender in Research" weiter zu<br />
verfolgen", betont Ratzer.<br />
Dreißig Jahre Forschung haben deutlich gemacht, dass auf biologischem und sozialem<br />
Geschlecht (Sex und Gender) basierende Verzerrungen gesellschaftlichen Schaden und<br />
hohe Kosten verursachen können (Details). So wurden zum Beispiel von 1997 bis 2000 in<br />
den USA zehn Medikamente wegen lebensbedrohlicher Gesundheitsrisiken vom Markt<br />
genommen: Acht davon verursachten bei Frauen weitaus mehr Nebenwirkungen als bei<br />
Männern.<br />
Es ist neben der Medizin auch in den Technikwissenschaften von entscheidender<br />
Bedeutung, auf dem Geschlecht basierende Verzerrungen nicht nur zu identifizieren,<br />
sondern auch deren Auswirkungen in Naturwissenschaft und Technik zu verstehen.<br />
Webtipp: http://www.gender-summit.eu/<br />
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