15.02.2013 Aufrufe

frei.haus – Druckversion - Technische Universität Wien

frei.haus – Druckversion - Technische Universität Wien

frei.haus – Druckversion - Technische Universität Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

TU|<strong>frei</strong>.<strong>haus</strong> – <strong>Druckversion</strong> der Ausgabe Nr. 25 (Jänner 2013)<br />

abgeschossen oder dem Wildtierforschungsinstituts am Wilheminenberg privat übergeben.<br />

Es wurde also kein Tier für die Studie getötet.<br />

Während in der Luft das radioaktive Iod schon nach kurzer Zeit nicht mehr nachweisbar ist,<br />

lässt sich in Schilddrüsen die erhöhte Konzentration auch nach Wochen noch messen. "Für<br />

die Tiere sind diese minimalen Konzentrationen an radioaktivem Iod gesundheitlich<br />

unbedenklich, aber uns gibt das Iod eine neue, hocheffiziente Möglichkeit in die Hand,<br />

Atomwaffentests nachzuweisen", sagt Georg Stein<strong>haus</strong>er.<br />

Stopp für Atomwaffentests<br />

Mit dem Nachweis von Atomwaffentests beschäftigt sich auch die CTBTO (Comprehensive<br />

Nuclear-Test-Ban Treaty Organisation), eine internationale Organisation mit Sitz in <strong>Wien</strong>. Sie<br />

wacht über den Kernwaffenteststopp-Vertrag, der weitere Kernwaffenexplosionen verhindern<br />

soll. Die CTBTO betreibt ein weltweites Netzwerk an Messstationen, die Atom-Explosionen<br />

gegebenenfalls nachweisen sollen. Dieser Nachweis wird heute einerseits durch seismische<br />

Detektoren geführt, mit denen die Erschütterung durch die Explosion gemessen wird,<br />

andererseits durch Messungen von Radionukliden in der Luft. "Der von uns vorgeschlagene<br />

Biomonitor Schilddrüse ist ungefähr eine Größenordnung empfindlicher als die derzeit von<br />

der CTBTO betriebenen Messstationen", sagt Stein<strong>haus</strong>er.<br />

Factbox: Georg Stein<strong>haus</strong>er<br />

Georg Stein<strong>haus</strong>er studierte Chemie an der TU <strong>Wien</strong>. Seine Arbeit auf dem<br />

Gebiet der Radiochemie führte ihn an das Atominstitut, wo er am Reaktor als<br />

Strahlenphysiker arbeitete. Bekannt wurde Stein<strong>haus</strong>er durch eine Vielzahl von<br />

Medienauftritten, ganz besonders nach dem Reaktorunglück von Fukushima<br />

war seine Expertise äußerst gefragt. Seit Mitte Jänner 2013 arbeitet er an der<br />

Colorado State University in Fort Collins (USA).<br />

Der Molekül-Baukasten: Strukturen, die sich selbst<br />

zusammenbauen<br />

Elise Richter Stipendium für Emanuela Bianchi: Sie<br />

untersucht Partikel, die sich automatisch zu kristallartigen<br />

Strukturen zusammenfügen – ein neues<br />

Hoffnungsgebiet für die Materialforschung.<br />

Florian Aigner<br />

(Büro für Öffentlichkeitsarbeit)<br />

Sie sind winzig, sie sind vielseitig, sie könnten in der<br />

Materialwissenschaft bald eine besonders wichtige Rolle<br />

spielen: "Patchy Colloids" sind mikroskopisch kleine Partikel,<br />

die aneinander andocken und sich ganz von selbst zu<br />

Emanuela Bianchi<br />

komplizierten Strukturen formieren können. Nun zeichnet<br />

sich eine völlig neue Methode ab, solche Partikel her-zustellen. Emanuela Bianchi forscht seit Jahren<br />

an diesem Thema, sie wurde dafür 2012 mit einem Elise Richter Stipendium ausgezeichnet.<br />

31

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!