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OchesenWeg_Schriften_loRes_26062015.pdf

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Die historischen Ochsentriebe von Ungarn nach BayernDebrecenTriebroutenDie Triebrouten sind aufgrund der bisherigenForschung teilweise bekannt und belegbar, dasgesamte Netz der Wege ist jedoch nicht lückenlosund vollständig festzulegen.Der Verlauf der Triebwege von der heutigenösterreichisch-ungarischen Grenze lässt sichziemlich genau anhand der vorhandenen Dokumentenachverfolgen 18 : Von Raab/Győr führteder Weg über Ungarisch Altenburg/Magyaróvár,Straßsommerein, Nickelsdorf (heutige Grenzstation)bis nach Zurndorf. Von hier aus gabelte sichder Weg in zwei Richtungen, der eine führte vonParndorf nach Bruck an der Leitha, der andereüber Prellenkirchen, Schönabrunn, Petronell nachFischamend und dann entlang der Donau bis nachWien. In Bruck an der Leitha teilte sich der Wegwieder in zwei Stränge, der eine führte von Brucküber Stixneusiedl, Trautmannsdorf, Gallbrunn,Margarethen am Moos und Schwadorf nachFischamend und weiter über Schwechat, Mannswörth,Ebersdorf und Simmering nach Wien. Derandere Strang ging von Bruck über Trautmannsdorf,Götzendorf, Ebergassing, Himberg undAchau nach Laxenburg.Die Strecke zwischen Wien und Enns sowieEbelsberg bei Linz ist nicht hinreichend erforscht.Als mögliche Etappenorte sind die OrtschaftenWieselburg, St. Pölten, Amstetten und Enns auseiner Quelle (1422) bekannt. Dafür ist die StreckeEbelsberg – Schärding und von dort weiter nachAugsburg belegt. 19Von Ebelsberg führte der Weg über Kleinmünchen– Hart – Jetzing – Hitzing – Straßham bis nachSchärding, die Strecke heißt zwischen Schöneringund Alkoven „Ochsenstraße“. Eine weitere alte„Ochsenstraße“ in Österreich führt von Hitzingnach Leonding und Linz bzw. nach Pasching undTraun.Von Wien aus nördlich der Donau führte eineStrecke entlang über Pregarten, Klafferwald unddas Tal des Schwarzen Regen, über Viechtach,Cham, Schwandorf nach Nürnberg.Mehrere Routen führten nach Augsburg:1. Schärding – Straubing – Langquaid – Neustadt– Geisenfeld – Schrobenhausen – Kühbach –Aichach – Dasing – Friedberg – Augsburg2. Schärding – Landshut – Moosburg –Pfaffenhofen oder3. Freising – Allershausen – Petershausen –Altomünster oder4. Zeitlbach – Friedberg – Augsburg 20MautstellenÜberall dort, wo die Ochsenherden Grenzen,Brücken, Furten, Gebirgspässe oder Stadttorepassieren mussten, wurden Zölle oder Mautgebührenkassiert und in vielen Fällen auch schriftlichfestgehalten. Diese Register und Aufzeichnungengeben über den Umfang und die Dauer desOchsenhandels ziemlich gut Auskunft und dienenden Forschern heute als wichtige Quellen für diehistorische Arbeit.Bekannte Mautstellen waren zum Beispiel in Österreichdie welserische Viehmaut von Ebelsberg(heute ein Stadtteil von Linz), Pregarten oderLinz; auf deutschem Boden Niederpöring, Schrobenhausen,Aichach, Friedberg und Riedenburgim oberpfälzischen Altmühltal.MastzonenFür die Aufmästung der Tiere vor dem Verkaufoder vor der Schlachtung standen spezielle Mastgebiete,kleinere Weideflächen in der Nähe derVerbrauchszentren, zur Verfügung. Hier solltendie Ochsen auf ihr endgültiges Schlachtgewichtgebracht werden und einen höheren Fleischanteilbekommen. Außerdem wurden die Tiere hier alsSchlachtviehreserven für die Städte gehalten, um18 Tobler, S. 30519 Vangerow, Die Fleischversorgung Süddeutschlands,S. 7622 20 nach Dalhede, S. 1723Die wichtigsten Stationen des Ochsentriebsvon Österreich nach UngarnNürnburgRegensburgSchärdingUlmAugsburgWienEnnsLinz/EbelsbergMünchenVácEsztergomGyörBudapest

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