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OchesenWeg_Schriften_loRes_26062015.pdf

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Das ungarische Graurind – ein Exportartikel auf vier Beinenist reich an ungesättigten Fettsäuren, an VitaminB und E sowie an Mineralstoffen wie Eisen oderZink. Beim Braten fällt das Fleisch weniger zusammen,da es nur sehr wenig Wasser enthält. DerGeschmack ist einzigartig und erinnert an denGeschmack von Wild.Die Grauochsen waren auch als Zugtiere sehrbeliebt, da sie Stärke und Ausdauer vereinten.In vielen Darstellungen sind sie vor Kutschenoder landwirtschaftlichen Geräten eingespanntzu sehen. Nachdem sie aber als gewinnträchtigeExportware für die westeuropäischenFleischmärkte entdeckt wurden, erfolgte dieZüchtung vorzugsweise für diesen Zweck.Das besondere Merkmal der Rasse sind diegeschwungenen, furchteinflößenden Hörner. DieHörner des Stiers sind kürzer, aber wesentlichdicker als die der Kuh. Diese sind länger und dünner.Die längsten und größten Hörner besitzenjedoch die Ochsen. Die meisten Hörner sind ander Spitze schwarz, an der Hornwurzel schmutzigweißund in der Mitte weiß.Wenn auch diese Kopfverzierungen auf den erstenBlick ziemlich ähnlich aussehen, bei genaueremBetrachten kann man eine große Vielfalt erkennen.Der Ethnologe Károly N. Bartha hat 25 verschiedeneBezeichnungen für die verschiedenenHörnerformen in der ungarischen Sprache derHirten aufgezeichnet. So gibt es z. B. Schnurrbart,So vielfältig sind die Hörner der GrauochsenBreze, Tulpe, Laute, gabelförmig, gedreht oderauch eine etwas asymmetrisch geratene Form, dieman liebevoll „von Jesus berührt“ nannte. 7Die Augen sind mandelförmig, dunkel und glänzend.Das Fell ist hell- bis dunkelgrau, nur dieKälber kommen mit einem rötlich-rehbraunen Fellauf die Welt, das ungefähr nach einem halben Jahrdie graue Farbe annimmt. Die schwarze Schwanzquastegalt jahrhundertelang als Siegel, das dieOriginalität der Ware bezeugte und durfte deshalbnicht vom Schlachtkörper getrennt werden. 8Das ungarische Steppenrind gilt neben andereneinheimischen Tierrassen wie dem Mangalica-Schwein(Wollschwein) oder dem Zackelschafals „Hungaricum“ und steht unter Artenschutz.Ochse, Stier, Bulle, KuhWas ist der Unterschied zwischen einemOchsen und einem Stier?Ein Ochse ist ein kastriertes männliches Rind.Das geschlechtsreife, nicht kastrierte männlicheTier heißt dagegen Stier oder Bulle. Durch dieKastration konnten die Tiere besser für die Arbeitals Zugtiere abgerichtet werden, aber auch dasWachstum wird so verlangsamt und die Ochsenbrauchen im Vergleich zu Bullen die doppelte Zeit,bis sie ein passendes Schlachtgewicht erreichen.Das Fleisch eines Ochsen ist deswegen wesentlichfeinfaseriger und schmeckt durch den verändertenHormonhaushalt besser.Das weibliche Tier heißt Färse oder Kalbin biszum ersten Kalben, erst danach wird es als Kuhbezeichnet. In alten historischen Aufzeichnungenwerden diese Begriffe noch nicht eindeutig verwendetund oft miteinander vermischt.7 nach Gencsi, S. 9Ein besonderes Exemplar: die Hörner des Ochsen namens „Csapos“ in42 8 nach Gencsi, S. 9–13der Tscharda von Hortobágy (208 cm)43

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