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OchesenWeg_Schriften_loRes_26062015.pdf

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Transitland ÖsterreichWien –der zentrale Umschlagplatzdes OchsenhandelsDas erste wichtige Ziel auf dem Weg der Ochsenhändlerwar der Handels- und Verkehrsknotenpunkt Wien.Der Hauptumschlagplatz der ungarischen Graurinderwar für lange Zeit der Wiener Ochsengries.Zentrum des OchsenhandelsVom Wiener Ochsengrieszum Central-ViehmarktBereits 1503 wurde der Ochsengries vor dem Stubentorurkundlich erwähnt. Der bekannteste undälteste Lebendviehmarkt von Wien lag anfangs amsüdwestlichen Stadtrand, im Bereich des heutigenBeethovenplatzes. Jeden Freitag konnten hierViehzüchter, Händler und Metzger ungarischeOchsen an- und verkaufen. Später, zu Beginn des18. Jahrhunderts, wurde dieser Handelsplatz aufdas Gebiet des heutigen Bahnhofs Wien-Mitteverlegt. Der Viehhandel erfolgte auf dem freienFeld. Erst 1760 erhielt der Platz eine hölzerneUmzäunung, den sogenannten Ochsenzwinger.1797 wechselte der Markt erneut den Standort,diesmal nach Sankt Marx. Eine Überdachung desMarktplatzes gab es damals noch nicht. So musstenZüchter und Händler bei schlechtem Wetteroft knietief in Kot und Schlamm waten oder warenim Sommer der direkten Hitze ausgesetzt. 1846wurde in Sankt Marx mit dem Bau eines Schlachthofesbegonnen.Zwischen 1880 und 1883 errichtete die BaufirmaRudolf Frey unter Mitarbeit des ArchitektenAdalbert Constantin Swoboda einen Central-Viehmarktfür die Stadt Wien und ihre Umgebung. DieToranlage mit den beiden gigantischen Stiergruppen,die ohne Zweifel ungarische Grauochsendarstellen, stammt von dem Bildhauer AntonSchmidgruber. Wien war bis ins 19. Jahrhundertder Hauptumschlagplatz der ungarischen Ochsen.Gegen Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Tierenicht mehr auf eigenen Beinen aus Ungarn, sondernwurden mit der Eisenbahn transportiert.Wo sich die Ochsen „stapelten“Wiener Zentralviehmarkt PortalWas war das so genannte Stapelrecht?Das Stapelrecht (lat. Ius emporii, eigentlich„Marktrecht“ im Sinne von „Verkaufsrecht“) warim Mittelalter das Recht einer Stadt, das durchziehendeKaufleute dazu zwang, ihre Waren in derStadt für einen bestimmten Zeitraum abzuladen,also zu „stapeln“ und dort anzubieten. Teilweisekonnten sich Händler durch Zahlung eines Stapelgeldesvon dieser Pflicht befreien.So ein Stapelrecht besaß auch Wien bereits ab1221. Die Ochsenhändler waren damit gezwungen,die Tiere auf dem Wiener Ochsengries feilzubieten.Am Anfang des 16. Jahrhunderts wurden Teiledes Wiener Stapelrechts aufgehoben.70 71

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