10KvM: Künstler sind Mitglieder der Gesellschaftund sind im Idealfall auch kritische Geister, dieFehlentwicklungen recht früh seismographischwahrnehmen und in ihren Werken unter Umständenunterschwellig thematisieren oder gar in Aktionenoffensiv ein Publikum schockieren.EA: Wie stehst Du zu der bekannten Theorie, dassjeder Mensch ein Künstler ist?KvM: Beuys hat das ja nicht in dem Sinne gemeint, dassin jedem Menschen ein Künstlertalent schlummert. Dasist ein großes Missverständnis. Er meinte die Mitarbeitam „Sozialkörper“ (Kunst = soziale Plastik), zu der jederMensch aufgerufen ist. Geformt werden soll, „was derWelt hilft“. Jedenfalls geht das aus seinem Vortrag in denMünchner Kammerspielen im November 1985 hervor.EA: Sagt eine akademische Ausbildung etwas überdie Qualität von Kunst aus?KvM: Kunst machen bedeutet lebenslanges Lernenund Ausprobieren. Man ist sozusagen bis zum Endedes Schaffens sein eigener Akademiebetrieb. Aberein Kunststudium an der Uni oder Hochschule isteine Startsituation und führt später nicht zwingendzu einer „akademischen Qualität“.EA: Wird genügend für den Nachwuchs im BereichKunst getan?KvM: Also, ich gehöre nicht mehr dem so genanntenkünstlerischen Nachwuchs an und kann es nichtbeurteilen. Aber ich weiß, dass es eine Menge vonFördereinrichtungen, Stipendien, Wettbewerben,Artist In Residence-Angeboten etc. für junge Künstlergibt. Außerdem stehen verschiedene Verbände mitRat und Tat zur Seite.EA: Welche Kunstaktion würdest Du Dir für dieEifel/ Monschau noch wünschen?KvM: Ich träume von einer „MONSCHAUCONTEMPO“, einer Kunstmesse in einer Zeltstadt,die alle zwei oder drei Jahre stattfi ndet. Mit einemoffi ziellen Teil und einem „freien“ Teil für die ganzjungen Künstler und die engagierten Newcomer.EA: Wie hast Du ganz persönlich zu der Kunstgefunden? Wie wurde Dir klar, dass Du Künstlerwerden willst.KvM: Ich habe auf dem Gymnasium im Kunstunterrichtdurch Wilhelm Schauerte eine enorme Förderungerhalten. Seit dem zwölften Lebensjahr faselte ichdann immer etwas von einem Künstlerleben alsBerufswunsch. Aber wirklich ernsthaft hat es sich erst1972 nach meiner ersten Ausstellung in der NeueGalerie/Sammlung Ludwig als Lebensziel präzisiert.EA: Welche Künstler / Menschen haben Dichbeeinfl usst?KvM: Als Kind Picasso. Aber später Marcel Duchamps,Dada, Fluxus, Beuys, ach eigentlich alle, die gute Kunstmachen, die mich irritieren und faszinieren.EA: Wie lautet Deine Philosophie fürs Leben undfür die Kunst?KvM: Mitten im prallen Künstlerleben stehen undsich dabei von den Rändern her selbst möglichstkritisch zu beobachten. Als überzeugter künstlerischerAutodidakt gefällt mir dieses Zitat vonG.Ch. Lichtenberg: „Ich glaube, der Mensch ist amEnde ein so freies Wesen, dass ihm das Recht zusein, was er glaubt zu sein, nicht streitig gemachtwerden kann.“Augenblicklich lockt Karl von MonschauKunstinteressierte und Künstler nach Aachen.„Kunstwechsel … ein Raum für Künstler“, heißtseine neue Aktion an der Wilhelmstraße, EckeGottfriedstraße, wo Künstler auch live vor Ortarbeiten können. Große Glasfl ächen und jede MengePlatz um großformatige Kunst zu schaffen, werdenden Künstler die nächsten Wochen in Bewegunghalten. „Bulgur“, so der Arbeitstitel seiner aktuellenAusstellung, fasziniert, polarisiert vielleicht undprovoziert Fragen, die einfach gestellt werdenmüssen. Dazu nutzt er farbenprächtige Fotografi enaus Neu-Guinea in die er andere Fotoausschnitte– meistens von profanen Alltagsgegenständen,wie Kneifzange oder Energiesparlampen einbringtund dem Ganzen durch gekonntes Einarbeiteneinen völlig neuen Kontext gibt, der inspiriert, neueSichtweisen gebärt. Die Ausstellung ist noch bisSamstag, 15. März, im Rahmen einer Midissage mitPerformance zu sehen.
11AnzeigeEin wahrer Schatz zu unseren FüßenDie Firma Eurocell aus Aachen ist Ansprechpartner Nr.1 beim ThemaReinigung von Orientteppichen und bei der Sanierung wertvoller geknüpfterTeppicheLiebe zum Detail, eine intensive Ausbildung und langjährige Erfahrung – diessind die Zutaten mit denen die Aachener Firma Eurocell bereits seit 1996 aufeinem ganz besonderen Markt tätig ist: der Reinigung und Sanierung vonwertvollen Orientteppichen.Der Geschäftsführer der Firma ist Behzad Bahrami Farhani. Er ist Sachverständigerfür Orientteppiche und entstammt einer traditionellen Teppichknüpffamilie. Dersachgerechte Umgang mit den Schmuckstücken steht für Herrn Bahrami überallem: allein die ersten zwei Jahre hat er dafür verwendet, sein Personal derartzu schulen, dass deren Arbeit seinen Ansprüchen genügt.EurocellGmbH & Co. KGOrientteppich-ServiceRotter Bruch 30 · 52068 AachenTel.: 0241-503001 · Fax: 0241-503002www.eurocell.de · info@eurocell.de„Die Kunst“, so der Firmengründer, „liegt darin, nicht nur die Schäden zubeheben, sondern sie so zu bearbeiten, dass dabei keine weiteren Schädenentstehen. Das bedeutet oftmals einen beträchtlichen Aufwand, den wir abernicht scheuen, weil wir eine tiefe Verbundenheit zu unserem Beruf haben.“Schon bei der Teppichreinigung setzt die Firma Eurocell auf eine traditionelle undumweltschonende Praktik, nämlich der Qualitätshandwäsche– und dies kommt100-prozentig dem Teppich zu Gute: „Wir behandeln unsere Teppiche so, dasskein Schaden entstehen kann. Es werden keine Chemikalien verwendet, alles wirdvon Hand gesäubert“, erklärt Herr Bahrami seine Philosophie von Nachhaltigkeit.Bei der Sanierung von Teppichen kommen die handwerklichen Fähigkeitender Mitarbeiter der Firma Eurocell vollends zu Geltung. Egal ob Fransenneu geknüpft, ausgerissene Stellen erneuert, Brandstellen beseitigt oderRotweinfl ecke entfernt werden – nach einer professionellen Behandlung ist vonden Problemstellen nichts mehr zu sehen.Als Sachverständiger ist Herr Bahrami natürlich in allen Versicherungsfällenrund um den Teppich ein Ansprechpartner mit umfassender Kompetenz.Weiterführende Informationen rund um das Thema Orientteppich und die FirmaEurocell sind im Internet auf der Seite: www.eurocell.de zu fi nden. Dort werdendetailliert die einzelnen Arbeitsschritte bei Wäsche und Sanierung beschriebenund Tipps gegeben, wie sich im Versicherungsfall verhalten werden sollte.Abschließend bringt Herr Bahrami seine tiefe Verbundenheit zu seinemHandwerk noch einmal deutlich zum Ausdruck: „Es ist einfach zu schade, wennTeppiche nicht in ihrem vollen Glanz erstrahlen. Deshalb ist es im Hinblickauf Wert und Kunstgehalt der Orientteppiche notwendig, für eine langeLebensdauer Sorge zu tragen. Und dafür setze ich mich ein.“