16Monschau.Faszination Fotografie im KuK Monschau.Dr. Nina Mika-Helfmeier (von links), Helmut Etschenberg, Charlotte Delonge,Anna Lena Mehr und Bernd Mathieu, eröffneten die Vernissage.Ein Bild sagt mehr als tausend WorteDas KuK zeigt die besten Fotos aus dem„World Press Photo Contest 2013“Mit einem Paukenschlag eröffnete dasKuK (Kunst- und Kulturzentrum derStädteregion Aachen) in Monschauseine diesjährige Ausstellungsreihe.Auf insgesamt drei Etagen zeigt das KuK eine großeAuswahl der Gewinnerfotos des „World Press PhotoContest`s“ 2013. Mit der Ausstellung dieser preisgekröntenArbeiten reiht sich Monschau, wie selbstverständlich,in die Schlange vieler Weltmetropolen wieNew York, Dublin, Barcelona, Sao Paulo, Montreal,Chicago, Tel Aviv und Berlin ein, die im vergangenenJahr Gastgeber dieser beeindruckenden Fotografi enwaren. World Press Photo, 1955 in Amsterdam gegründet,zeichnet jedes Jahr ein Bild aus, das „nichtnur die fotojournalistische Verkörperung des Jahresdarstellt, sondern auch ein Thema, eine Situation oderein Ereignis von hoher journalistischer Bedeutungzeigt und dies in einer Weise, die ein außergewöhnlichesMaß an visuellem Wahrnehmungsvermögenund Kreativität beweist“. So lautet die Anforderung,die die Stiftung stellt. Unvorstellbare 103.481 Bilderstanden der Jury zur Auswahl, die besten davonhängen in der Auftaktveranstaltung zur Saison2014 im KuK. Neben dem nachrichtlichen Foto desJahres zeichnet World Press Photo Gewinner in zehnSparten aus (unter anderem Sport, Alltagsleben,Portrait und Natur).Eigentlich ist es nur ein Augenblick, den Fotografenfesthalten können. Nur der Bruchteil einer Sekunde,in dem sich der Verschluss einer Kamera öffnet undwieder schließt, muss reichen, den Betrachternrelevante Informationen zu liefern und Empathiezu wecken. Und doch gibt es Fotografi en, diedas Sprichwort „Ein Bild sagt mehr als tausendWorte“ erfüllen. Sie erzählen Geschichten, ganzohne Worte. Das Siegerbild 2014 zeigt einenTrauerzug für zwei palästinensische Kinder. AmDr. Nina Mika-Helfmeier (links) und Anna LenaMehr bei der informativen, wie unterhaltsamenDiskussionsrunde der Vernissage.19. November 2012 sind die beiden Jungen inGaza Stadt nach einem israelischen Luftangriffgestorben. Einen Tag später hat der schwedischeBildjournalist Paul Hansen den Trauerzug derHinterbliebenen fotografi ert, mit dem die Kinderzu Grabe getragen wurden. Gleich zweimal hatdieses Bild Schlagzeilen geschrieben. Einmal, als eszum Pressfoto des Jahres 2013 gekürt wurde undein zweites Mal, als bekannt wurde, dass es sichum ein minimal bearbeitetes Bild handelt. Stein desAnstoßes war, dass die Gesichter der Trauendenentgegen der Lichtsituation so leuchten, alsseien sie von einem italienischen Meister aus derZeit der Renaissance gemalt. Nach zahlreichenExpertisen, konnten aber alle Zweifel ausgeräumtwerden. Die minimalen Bearbeitungen des Fotosfallen nicht aus dem Reglement der Foundation.„Die Ausstellung im KuK zeigt zum einen wunderschöneMeisterwerke, die aber andererseits auchverstörend und unsagbar schockierend sind“, soEtschenberg weiter. „Unsere Sprache lebt immermehr durch visualisierende Worte“, erklärte KarlGormanns vom LVR. „Seit 1900 ist die Fotografi edas Medium, gefolgt vom Film. Dennoch hat dieFotografi e bis heute ihre Bedeutung nicht verloren.“Auch Bernd Mathieu, Chefredakteur des AachenerZeitungsverlages attestierte: „ Es sind keine Bilder,die einfach nur Spaß machen. Aber womit kannman aufmerksam machen? Mit Emotionen. Wasuns nicht berührt, kann uns auch nicht bewegen.Aber es soll auch eine Nachhaltigkeit erzeugtwerden. Seitdem Menschen kommunizieren, tunsie das in Bildern. Manche Bilder sind Fragen.Andere sind Antworten. Dabei sollte immer gelten:Die Würde des Menschen ist unantastbar.“Klassenführungen ab der Stufe 9 werden zurAusstellung regelmäßig angeboten. Bitte wendenSie sich zur Terminabsprache an Charlotte.Delonge@staedteregion-aachen.de oder per Telefon0241-5198-2612 an Frau Charlotte Delonge.Die Ausstellung „World Press Photos 13“ in denRäumen des KuK, Austraße 9 in Monschau istnoch bis Sonntag, 16. März 2013 zu sehen. DieÖffnungszeiten sind dienstags bis freitags von 14bis 17 Uhr und am Wochenende von 11 bis 17 Uhr.Weitere Informationen unter www.kuk-monschau.de.
17„Pudding mit Haut und Knubbelen“Nideggener bekommen nicht genug von Jupp HammerschmidtNideggen.Jupp Hammerschmidt gastierte gleich zweimal hintereinander in den Austellungsräumen von Muna Götze„Einmal Jupp Hammerschmidt ist keinmal“, sind sich die Nideggener einig.Der Eifeler Kabarettist ist mit seinem neuen Soloprogramm „Pudding mitHaut und Knubbelen“ derartig positiv eingeschlagen, dass sich Muna Götze,Künstlerin und Veranstalterin, veranlasst sah, in Ihren Ausstellungsräumlichkeitenauf der Zülpicher Straße nach seinem ersten erfolgreiche Auftritt direkt eineZusatzvorstellung anzubieten. „Jupp Hammerschmidts Soloprogramm begeisterteauch bei der zweiten Vorstellung. Wir waren wieder bis zum letzten Platz ausverkauft.Eine dritte Vorstellung würde immer noch reichlich Besucher locken. DieStimmung war jedenfalls jedes Mal großartig“, resümiert Muna Götze.In „Pudding mit Haut und Knubbelen“ präsentiert Hammerschmidt erneutAnekdoten, Geschichten und Gedichte aus seiner Heimat. So verrät er durchausauch raffinierte Tricks, die Haut auf dem Pudding zu verhindern, Jupp hatte zumBeispiel einen Vater, für den die Haut eine Delikatesse darstellte, schon war sieentsorgt! Der ganz spezielle, umwerfende Humor des Eifelers, mit dem nicht mal derlegendäre englische mithalten kann, gerät ebenso in den Blick wie der Putzwahnder Eifeler Hausfrau, der justament ausbricht, als sie im Krankenhauszimmer ausder Narkose erwacht und die schrecklichen Schlieren am Fenster gewahr wird. Den„Knickerbocker“ als Highlight Eifeler Jungen-Mode hat Jupp Hammerschmidt ameigenen Leibe erdulden müssen, und ganz nebenbei enthüllt er, wie die Öcher Printewirklich erfunden wurde. Des Weiteren geht es um die Frage, wie das WC in die Eifelkam – oder auch um das „Posiealbum“, ausdrücklich ohne „e“ hinter dem „o“,früher für jedes Eifelmädchen ein absolutes Muss. Und weltweit erstmalig erfährtder geneigte Besucher dieses Programms, dass die Eifel nicht nur die Wiege der klassischenOper ist, sondern auch der Rap nicht etwa im Ghetto in der Bronx erfundenwurde, sondern in der Sakristei in der Eifel.Wenn der eine oder andere Eifeler sich in all dem und einigem mehr wiedererkennenund hie und da ein wenig schmunzeln könnte – über Jupp, sich selbst und all dieanderen Eingeborenen und Zugezogenen, über alte und aktuelle Begebenheiten,Sitten und Bräuche im wunderschönen Reservat Eifel – dann hat HammerschmidtsJupp sein Ziel schon erreicht. In Nideggen ist ihm das nachhaltig gelungen.So scharfwaren Sienoch nie! PLAYfourMonschauFonFax+49 2472/ 80 25 600+49 2472/ 80 25 984