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Grün in der Stadt − Für eine lebenswerte Zukunft

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nacht kann die Innenstadt dagegen um elf Grad Celsiuswärmer se<strong>in</strong> als das Umland, wie zuletzt für Kölnnachgewiesen. Solche Wärme<strong>in</strong>seln treten <strong>in</strong> Citylagen,aber auch <strong>in</strong> hochverdichteten <strong>Stadt</strong>teilzentren auf. Eswird erwartet, dass im Zuge des Klimawandels <strong>in</strong> denStädten die Sommertage mit Temperaturen über 25Grad Celsius um 30 bis 70 Prozent, über 30 Grad Celsiussogar um bis zu 100 Prozent zunehmen. Insbeson<strong>der</strong>efür ältere Menschen wird die Gesundheit und Lebensqualitätdurch die starke Wärmebelastung zunehmendbee<strong>in</strong>trächtigt. Zukünftig wird das <strong>Grün</strong> zur M<strong>in</strong><strong>der</strong>ungklimawandelbed<strong>in</strong>gter Extreme immer wichtiger.Weniger <strong>Grün</strong>flächen verstärken Klimarisikendurch StarkregenKlimaprojektionen gehen davon aus, dass mittel- bislangfristig von e<strong>in</strong>er erheblichen Zunahme punktuellerextremer Nie<strong>der</strong>schlagsereignisse auszugehen ist,wobei hier nicht nur mit e<strong>in</strong>er erhöhten Intensität,son<strong>der</strong>n auch mit e<strong>in</strong>er erhöhten Dauer <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>schlägegerechnet werden muss. Diese treffen <strong>in</strong>Städten auf e<strong>in</strong>en durch Siedlungsexpansion, Nachverdichtungund Bebauung steigenden Anteil versiegelterBöden. Schon heute nehmen Schäden durch Stark- undExtremregen zu, weil große Wassermengen <strong>in</strong> kurzerZeit <strong>in</strong> die dafür nicht dimensionierte Kanalisationabgeführt werden. <strong>Grün</strong>- und Freiflächen habendeshalb e<strong>in</strong>e hohe Bedeutung als Überstauflächen undzur zeitlichen Abflussverzögerung. <strong>Stadt</strong>grün erhöhtdie Klimaresilienz, das heißt die Wi<strong>der</strong>standsfähigkeitgegenüber klimawandelbed<strong>in</strong>gten Risiken und isterheblich preiswerter als technische Lösungen zumRückhalt großer Wassermengen.Je<strong>der</strong> gefällte Baum fehlt beim Klimaschutz<strong>Stadt</strong>bäume tragen zum Klimaschutz bei, weil sie dasklimaschädliche Kohlendioxid b<strong>in</strong>den: In Deutschlandliegt <strong>der</strong> Kohlenstoffvorrat <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>bäume bei circa 62Millionen Tonnen. Das bedeutet, dass vom gesamtenbundesweit <strong>in</strong> Bäumen gespeicherten Kohlenstoffvorratrund sechs Prozent <strong>in</strong> <strong>Stadt</strong>grün und 94 Prozent<strong>in</strong> Wäl<strong>der</strong>n gespeichert ist. Betrachtet man Städte wieKarlsruhe, dann werden im <strong>Stadt</strong>gebiet etwa 70 Prozentdes Kohlenstoffs <strong>in</strong> <strong>Stadt</strong>wäl<strong>der</strong>n und 30 Prozent <strong>in</strong><strong>Stadt</strong>bäumen gespeichert. Alle<strong>in</strong> auf den <strong>Grün</strong>flächen<strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> Karlsruhe stehen rund 146.000 Straßen- undParkbäume, jährlich kommen bis zu 1.000 Bäume h<strong>in</strong>zu.Im Umkehrschluss bedeutet das: <strong>Stadt</strong>bäume, dieim Zuge von Baumaßnahmen gefällt werden, könnenke<strong>in</strong> CO 2mehr aufnehmen, wodurch die klimaschädlicheCO 2-Belastung steigt. Viele Städte und Geme<strong>in</strong>denhaben spezielle Programme aufgelegt, um die Pflanzungund Pflege von Bäumen auf öffentlichen undprivaten Flächen zu för<strong>der</strong>n.

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