4<strong>Zukunft</strong>sideen für <strong>Grün</strong>e StädteDas Thema <strong>Stadt</strong>grün spielt bisher <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>sforschung e<strong>in</strong>e untergeordnete Rolle. Dabeis<strong>in</strong>d Szenarien wichtig, um frühzeitig Weichen für die grünen Städte <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> zu stellen.Welche Rolle wird das <strong>Stadt</strong>grün im Jahr 2050 spielen? Wie stellt sich die junge Generation dieStädte von morgen vor? Wichtige Fragen, mögliche Antworten.
<strong>Grün</strong>buch / <strong>Zukunft</strong>sideen für <strong>Grün</strong>e Städte 83Visionen und <strong>Zukunft</strong>sbil<strong>der</strong> zur <strong>Grün</strong>en <strong>Stadt</strong>„Mehr <strong>Grün</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>!“ - so mehrheitsfähig diese For<strong>der</strong>ungauch ist, die Me<strong>in</strong>ungen gehen im Detail dochause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>: Ob Naturschützer, Hobbygärtner, Klimaforscher,Anwohner, Kommunalpolitiker, Immobilien<strong>in</strong>vestoren,S<strong>in</strong>gles, Großfamilien o<strong>der</strong> Senioren, je<strong>der</strong>und jede hat ganz eigene Erwartungen an <strong>Grün</strong>räume.Aber es gibt auch geme<strong>in</strong>same Interessen und Vorstellungendavon, wie <strong>Grün</strong>e Städte se<strong>in</strong> sollten. In <strong>der</strong>Debatte um die <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> stellen sich unter an<strong>der</strong>emFragen wie: Wofür genau brauchen wir das <strong>Grün</strong><strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong>? Wie soll es aussehen? Ist e<strong>in</strong>e grüne <strong>Stadt</strong>im digitalen Zeitalter nicht irgendwie „von gestern“?Um sich den Antworten zu diesen Fragen anzunähern,hatte das BBSR unter dem Motto „<strong>Grün</strong>er wird’s nicht– o<strong>der</strong> doch?“ im Dezember 2014 e<strong>in</strong>en Studierendenwettbewerbausgelobt. Gesucht wurden Beiträge, diekreative und experimentelle Ideen formulieren, wiee<strong>in</strong>e <strong>Grün</strong>e <strong>Stadt</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong> aussehen kann. Studierendeund junge Absolvent<strong>in</strong>nen und Absolventenwurden dazu aufgerufen, <strong>Zukunft</strong>sbil<strong>der</strong> zu ihrenVorstellungen <strong>der</strong> <strong>Grün</strong>en <strong>Stadt</strong> von morgen zu entwickeln.Neben dem Blick <strong>in</strong> die <strong>Zukunft</strong> sollten auchdie aktuellen Themenfel<strong>der</strong> und Herausfor<strong>der</strong>ungenvon „<strong>Grün</strong>“ aufgegriffen werden.Der Wettbewerb glie<strong>der</strong>te sich, um e<strong>in</strong>e möglichst großeBandbreite an Lösungsansätzen und <strong>Zukunft</strong>svorstellungenzu erhalten, <strong>in</strong> <strong>in</strong>sgesamt acht Themenfel<strong>der</strong>:1. <strong>Grün</strong>planung und <strong>Grün</strong> am Bau: Wie kann <strong>Grün</strong>besser <strong>in</strong> die städtebauliche und architektonischeGestaltung <strong>in</strong>tegriert werden?2. Biodiversität, <strong>Stadt</strong>natur und Klima: Was ist das„richtige“ <strong>Grün</strong> am „richtigen“ Ort?3. Gesundheit und Sport: Welche Bewegungsräumeund neuen Trends entstehen <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grün</strong>en <strong>Stadt</strong>?Wie verän<strong>der</strong>n diese Trends unsere Städte?4. Umweltgerechtigkeit, Teilhabe und Integration: Wiekann e<strong>in</strong> gleicher Zugang zu <strong>Grün</strong> für alle gewährleistetund verhandelt werden?5. „<strong>Grün</strong> selber machen“ und „Urban Garden<strong>in</strong>g“: Wermacht mit <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Grün</strong>en <strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> <strong>Zukunft</strong>?6. F<strong>in</strong>anzierung und Pflege: Welche tragfähigen ökonomischenLösungen bestehen?7. Wachstumsbed<strong>in</strong>gungen: Wie lassen sich Nachverdichtungund <strong>der</strong> Erhalt von <strong>Grün</strong> zusammenbr<strong>in</strong>gen?8. Schrumpfungsbed<strong>in</strong>gungen: Welche Qualitätenschafft e<strong>in</strong>e geplante Rückeroberung von Siedlungsraumdurch die Natur?Die 28 e<strong>in</strong>gegangenen Arbeiten enthalten viele guteIdeen, wie Kommunen, Unternehmen und die Zivilgesellschaftmit <strong>Grün</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> umgehen sollte.Herauskristallisiert hat sich dar<strong>in</strong> die Rolle <strong>der</strong> Bürgerschaft,die zukünftig e<strong>in</strong>e immer wichtigere Positionbei <strong>der</strong> Gestaltung und Pflege von Flächen haben wird.Die dargestellten Szenarien <strong>der</strong> Studierenden bewegensich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em großen Spektrum: vom <strong>in</strong>nerstädtischen„Schrumpfstadtdschungel“, über die „<strong>Stadt</strong> <strong>der</strong> grünenWege“ bis h<strong>in</strong> zum Bild „Wir Farmer vom Bahnhof Zoo“generierten die Wettbewerbsteilnehmer Visionen, die<strong>in</strong> direktem <strong>in</strong>haltlichen Zusammenhang mit den im<strong>Grün</strong>buch aufgeführten Herausfor<strong>der</strong>ungen stehen.Am 25. März 2015 kürte e<strong>in</strong>e siebenköpfige Jury dreierste Preise und würdigte zudem e<strong>in</strong>e weitere Arbeit.Die prämierten Arbeiten werden auf den nun folgendenSeiten dargestellt.