RÜCKENWIND
Rückenwind. Was Studis gegen Stress tun können - TU Ilmenau
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Prof. Dr. Norbert Fessler<br />
Atem holen …<br />
Anti-Stress-Atmen und anderes mehr!<br />
Im Projekt „Selbstinstruktive Kurzentspannungsprogramme“ werden Anti-<br />
Stress-Übungen zur Selbsthilfe entwickelt, die sich auf verschiedene Körperteile<br />
beziehen und das allgemeine Wohlbefinden fördern.<br />
J. W. v. Goethe als tägliche Atem-Mindest-Ration? Das geht so: Sprechen sie sich<br />
bedacht das Goethe-Gedicht laut oder lautlos vor! Bei den ungeraden Zeilen<br />
tief einatmen, bei den geraden Zahlen tief ausatmen: Sechs Atemzüge durchgeführt?<br />
Vielleicht fühlen sich schon etwas „leichter“. Das Gedicht eignet sich immer<br />
dann, wenn sie sich „atemlos“ fühlen und wirkt wie eine Kurzmeditation:<br />
Die grauen Zellen konzentrieren<br />
sich und können abschalten. Die<br />
tagtägliche Rezitation des Gedichts<br />
hat den Effekt, dass man<br />
dies zunehmend gleichmäßiger<br />
und vertiefter tun wird und Entspannung<br />
jederzeit und in jeder Situation<br />
herbeiführen, somit Energie<br />
tanken kann.<br />
(1) Im Atemholen<br />
(2) sind zweierlei Gnaden:<br />
(3) Die Luft einziehen,<br />
(4) sich ihrer entladen;<br />
(5) jenes bedrängt,<br />
(6) dieses erfrischt;<br />
(7) so wunderbar<br />
(8) ist das Leben gemischt.<br />
(9) Du danke Gott,<br />
(10) wenn er dich presst,<br />
(11) und dank ihm,<br />
(12) wenn er dich wieder entlässt.<br />
Energie tanken? Richtiges Atmen ist<br />
eine energetische Ressource für den<br />
Alltag, denn: Stress bewirkt, dass<br />
unbewusst flacher und gepresster<br />
geatmet wird. In Stresssituationen (J. W. v. Goethe, „Buch des Sängers –<br />
bietet sich bewusstes Atmen unter Talismane“ in: „West-östlicher Divan“)<br />
Nutzung aller Atmungskorridore<br />
des Körpers (Schlüsselbeinatmung, Brustatmung, Bauchatmung) geradezu an!<br />
Interesse geweckt? Selbstverständlich gelingt es auch, Stress mit sog.<br />
„naiven“ Entspannungsformen wie Musik, Sport treiben oder auch Nichtstun<br />
zu reduzieren oder auch mit problematischen Strategien wie Alkohol,<br />
Medikamentenmissbrauch, Rauchen. Unter einer systematischen Entspannung<br />
versteht man hingegen ein Entspannungstraining auf der Grundlage<br />
verschiedener Entspannungsverfahren wie z. B. Autogenes Training, Yoga,<br />
TaiChi: Trainingseffekte stellen sich ein, die dazu führen, dass Stress wirkungsvoller<br />
und nachhaltiger begegnet werden kann.<br />
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