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RÜCKENWIND

Rückenwind. Was Studis gegen Stress tun können - TU Ilmenau

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Dipl.-Psych. Susanne Koudela / Dipl.-Psych. Philip Santangelo /<br />

Prof. Dr. Ulrich W. Ebner-Priemer<br />

Wie verbringen Studierende<br />

ihre Zeit?<br />

Arbeitsbelastung und Stresserleben bei Bachelor-Studierenden<br />

Studierende im Dauer-Stress? Eine elektronische Tagebuchstudie zur Erfassung<br />

von Arbeitsbelastung und möglichen psychophysiologischen Folgen bei Bachelor-<br />

Studierenden am KIT liefert erste Ergebnisse.<br />

Durch die Einführung der Bachelor-Master-Studiengänge in Deutschland<br />

geriet die Belastung von Studierenden immer mehr in den Blickpunkt des<br />

öffentlichen Interesses. Trotz der Vielzahl an Medienberichten, die sich<br />

mit diesem Thema auseinandersetzen, liegen bislang noch keine systematischen,<br />

empirischen Untersuchungen zur Einschätzung der tatsächlichen<br />

Belastung von Studierenden und möglicher psychischer oder körperlicher<br />

Folgen vor.<br />

In unserer am KIT durchgeführten Studie wurden deshalb bei ca. 160 Studierenden<br />

sowohl das subjektive Stressempfinden als auch körperliche Stressbzw.<br />

Erholungsfähigkeitsparameter erfasst. Um die Schwankungen in der<br />

Arbeitsbelastung während des Semesters zu berücksichtigen, wurde als Erhebungszeitraum<br />

einmal der Beginn der Vorlesungszeit und einmal die Prüfungsphase<br />

gewählt. Es wurde angenommen, dass die Arbeitsbelastung zu<br />

Beginn der Vorlesungszeit eher gering ist und in der Prüfungszeit maximal.<br />

Die Studierenden mussten zu diesen zwei Zeitpunkten jeweils über eine Woche<br />

stündlich Fragen zu ihren Aktivitäten während der letzten Stunde und<br />

ihrem Stressempfinden beantworten. Ein stündlich klingelndes Smartphone<br />

erinnerte die Teilnehmer an die Beantwortung der Fragen, welche danach<br />

auf dessen Display bearbeitet werden mussten. Zusätzlich erfolgte einmal<br />

pro Erhebungszeitpunkt u. a. die Erfassung von Kontextbedingungen des<br />

Studiums, sozialer Unterstützung, chronischem Stress, Selbstkontrollempfinden<br />

und Erholung mittels etablierter Fragebögen. Zur Einschätzung<br />

möglicher physiologischer Veränderungen durch die durch das Studium entstandene<br />

Belastung, wurden bei einem Teil der Studierenden über 24 Stunden<br />

zu beiden Erhebungszeitpunkten Blutdruck und Aktivität erfasst. Bei<br />

dem anderen Teil der Studierenden wurden zu beiden Erhebungszeitpunkten<br />

morgens an zwei aufeinanderfolgenden Tagen Speichelcortisolproben<br />

erhoben. Cortisol, ein Hormon der Nebennierenrinde, steht in enger Verbindung<br />

mit der Anpassungsreaktion des Körpers unter Belastung und wird<br />

deswegen teilweise als Stressmarker bezeichnet. Die Blutdrucknachtabsenkung<br />

wurde als Maß der Erholungsfähigkeit verwendet.<br />

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