03.09.2015 Views

RÜCKENWIND

Rückenwind. Was Studis gegen Stress tun können - TU Ilmenau

Rückenwind. Was Studis gegen Stress tun können - TU Ilmenau

SHOW MORE
SHOW LESS

You also want an ePaper? Increase the reach of your titles

YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.

Auftrag Zuhören<br />

Interview mit einem Vorstandsmitglied der Nightline Karlsruhe e. V.<br />

Was hat Sie zur Mitarbeit bei Nightline bewegt?<br />

Als ich einen Aufruf der Nightline-Stiftung gelesen habe, auch in Karlsruhe<br />

eine Nightline zu gründen, dachte ich: Das ist eine gute Sache, weil es ein<br />

niedrigschwelliges Angebot ist. Der besondere Vorteil gegenüber anderen<br />

Einrichtungen ist, dass die Ansprechpartner hier Studierende sind, die in der<br />

gleichen Lebenssituation sind. Es geht bei Nightline ums Zuhören und ich<br />

habe häufig das Gefühl, das ist genau das, was fehlt. Ich selbst habe nach<br />

zwei Semestern Elektrotechnik das Studienfach gewechselt und studiere<br />

mittlerweile Physik. Es war für mich eine gute Entscheidung, aber während<br />

ich darüber nachgedacht habe, ob ich wechsle und zwei Semester verliere,<br />

habe ich gemerkt, wie wichtig Gespräche sind. Im August 2010 gehörte ich<br />

zu den Mitgründern der Karlsruher Nightline als Verein, der auch als studentische<br />

Hochschulgruppe am KIT anerkannt ist.<br />

Sie wissen nicht, was nach einem Telefongespräch passiert. Ist das problematisch<br />

für Sie?<br />

Im Gespräch kann man vielleicht einschätzen, ob jemand ruhiger geworden<br />

ist oder es ihm besser geht, aber es ist richtig, dass wir das nicht wissen. Dieses<br />

Thema wird auch in der Schulung angesprochen und es ist gut, dass wir<br />

immer zu zweit Telefondienst haben: Wenn uns ein Gespräch zu sehr belastet,<br />

können wir es weitergeben. Uns ist klar, dass die Situation eine andere<br />

ist, als wenn wir mit einem Freund sprechen, den wir anschließend sehen<br />

und fragen können, ob es ihm besser geht. Wir können weder die Probleme<br />

der Anrufer lösen, noch professionelle Hilfe leisten, an die können wir nur<br />

weiter verweisen. Unser Auftrag ist das Zuhören.<br />

Was hilft Ihnen selbst, seelisch in der Balance zu bleiben?<br />

Am meisten hilft mir dabei ein sehr intaktes soziales Umfeld. Es ist gut,<br />

Freunde zu haben, von denen man weiß, dass man sie auch nachts noch<br />

anrufen kann. Auch eine gute Beziehung kann einen sehr stabilisieren. Außerdem<br />

treibe ich regelmäßig Sport. Zweimal die Woche gehe ich ins Taekwondo-Training<br />

und komme anschließend erschöpft, aber glücklich nach<br />

Hause. Sport nur aus Vernunft zu betreiben, weil man sich sagt, man muss<br />

fit bleiben, hat meiner Meinung nach wenig Sinn. Es ist wichtig, eine Sportart<br />

zu finden, die einem richtig Spaß macht.<br />

36

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!