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Testung von Sehfunktionen bei Vorliegen eines ... - Certec

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Exzentrische Fixation und die Entstehung einer PRL<br />

Ein weiteres Ergebnis dieser Studie war, dass ab 2º Exzentrizität des<br />

Fixationspunktes <strong>bei</strong> Retinaerkrankungen und 3º Exzentrizität <strong>bei</strong><br />

Optikuserkrankungen ein Visus besser als 0,3 nicht mehr auftrat. Dies steht im<br />

Einklang mit der Wertheim’schen Kurve. Der Isopter für den Visus 0,3 verläuft vom<br />

Gesichtsfeldzentrum entfernt 3º nach oben und unten, 3,5 º nach temporal und 5,5 º<br />

nach nasal. Je größer die Entfernung des Fixationspunktes <strong>von</strong> der Foveola und je<br />

niedriger das retinale Empfindlichkeitsniveau des Fixationspunktes sind, desto<br />

schlechter ist der Visus.<br />

Studien <strong>von</strong> Guez (1992) und Mehlhorn (1989) fanden heraus, dass sich der Visus<br />

nicht immer proportional zur Exzentrizität der „Pseudo-Fovea“ verhält. Eine<br />

mögliche Erklärung dafür könnte sein, dass die Betroffenen einen Netzhautort<br />

nutzen, der nicht gänzlich gesund ist, aber eine geringst mögliche Exzentrizität<br />

besitzt. Diese Netzhautstelle wird aber eher genutzt als eine peripherere<br />

Netzhautstelle, die ein höheres Auflösungsvermögen ermöglicht. [38, 20, 12]<br />

In früheren Studien wie zum Beispiel <strong>von</strong> Timberlake [51] wurde da<strong>von</strong><br />

ausgegangen, dass Patienten, die sich gut an ihr Zentralskotom angepasst haben, nur<br />

eine Netzhautstelle als „Pseudofovea“ nutzen, welche relativ stabil und genau<br />

definiert ist. Diese PRL stellt einen Kompromiss zwischen dem höchstmöglichen<br />

Auflösungsvermögen und dem größtmöglichen Sehfeld dar. Man ging da<strong>von</strong> aus,<br />

dass die Ausbildung nur einer PRL im Zusammenhang steht mit dem Wechsel des<br />

retinomotorischen Zentrums <strong>von</strong> der nicht funktionsfähigen Fovea hinzu der neu<br />

entwickelten PRL. White und Bedell [58] zeigten, dass ca. ein Drittel ihrer Patienten<br />

ein gut angepasstes okulomotorisches Verhalten entwickelt hatten.<br />

4.4 Lesen mit einem Zentralskotom<br />

Verschiedene Studien, die in den letzten Jahren zur Erforschung des Leseverhaltens<br />

<strong>bei</strong> <strong>Vorliegen</strong> <strong>eines</strong> Zentralskotoms durchgeführt wurden, ergaben, dass manche<br />

Testpersonen mehr als nur eine PRL während des Lesens nutzten. Da<strong>bei</strong> bot eine<br />

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