Testung von Sehfunktionen bei Vorliegen eines ... - Certec
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Perimetrie<br />
5. Perimetrie<br />
5.1 Einführung<br />
Bereits 1856 hat Graefe festgestellt: „Klagt ein Patient über Abnahme der Sehkraft,<br />
so wendet man sich gewöhnlich zunächst an die Feststellung der Sehschärfe.... Mit<br />
der Bestimmung der centralen Sehschärfe, welche wir auf diese Weise erreichen,<br />
sind wir noch k<strong>eines</strong>wegs über das Sehvermögen des Patienten im Reinen. Es beruht<br />
der zweite durchaus ebenso wichtige Theil der Untersuchung in der Prüfung des<br />
Gesichtsfeldes,... [19]<br />
Die Perimetrie misst die Ausdehnung des Gesichtsfeldes. Unter dem Begriff<br />
„Gesichtsfeld“ wird die Gesamtheit der optischen und sensorischen Reize<br />
verstanden, die <strong>bei</strong> fixierter Blick-, Kopf- und Rumpfstellung auf der Netzhaut<br />
abgebildet, <strong>von</strong> dort zur Gehirnrinde geleitet und wahrgenommen werden.<br />
Unterschieden werden das monokulare und binokulare bzw. das zentrale und<br />
periphere Gesichtsfeld. Das zentrale Gesichtsfeld ist eine Funktion der Zapfen. Das<br />
periphere Gesichtsfeld ist dagegen eher eine Funktion der Stäbchen.<br />
Die monokularen Gesichtsfeldgrenzen, gemessen in Grad vom Fixationspunkt aus<br />
gesehen, sind:<br />
60º nach superior, 75º nach inferior<br />
100º nach temporal, 60º nach nasal.<br />
Das binokulare Gesamtgesichtsfeld hat einen horizontalen Durchmesser <strong>von</strong> etwa<br />
180º bis 220º und die mittleren Teile werden mit den Netzhäuten <strong>bei</strong>der Augen<br />
gesehen. Hingegen wird die etwa 30º breite Randzone („temporaler Halbmond“) <strong>von</strong><br />
jeder Seite nur monokular wahrgenommen.<br />
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