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Testung von Sehfunktionen bei Vorliegen eines ... - Certec

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Exzentrische Fixation und die Entstehung einer PRL<br />

Deshalb gehen mehrere Forschungsgruppen da<strong>von</strong> aus, dass die beste Lesestrategie<br />

wäre, den Blick leicht nach oben zu richten, so dass das zu lesende Wort sich unter<br />

dem Skotom im Gesichtsfeld befindet. Auf diese Weise wäre ein ausreichend großes<br />

horizontales Gesichtsfeld vorhanden, welches zum Lesen notwendig ist. Die<br />

Betroffenen können so die zu lesende Zeile gut überblicken und die nächste Zeile<br />

finden. [42]<br />

Die Erkenntnis, dass sich die Skotome häufiger rechts <strong>von</strong> der PRL befinden als<br />

links, erscheint verwunderlich, da die Testpersonen <strong>von</strong> links nach rechts lasen und<br />

schrieben. Studien, die mit Normalsichtigen durchgeführt wurden, ergaben, dass man<br />

textliche Informationen vom rechten Gesichtsfeld effizienter und schneller<br />

verar<strong>bei</strong>ten kann als vom linken Gesichtsfeld.<br />

Skotome, die sich rechts <strong>von</strong> der PRL befinden, neigen dazu das Ende des fixierten<br />

Wortes oder den Beginn des nächsten Wortes zu verdecken. Damit erschweren sie<br />

dem Betroffenen das Ende einer Zeile zu finden und die darauffolgenden geeigneten<br />

Augenbewegungen durchzuführen. Skotome links <strong>von</strong> der PRL erschweren dagegen<br />

die Erkennung des Anfangs einer Zeile. [14, 20]<br />

Verschieden Studien haben versucht dieses Phänomen zu erklären. Guez kam zu dem<br />

Schluss, dass ein wichtiger Aspekt des Lesens ist, das Auge richtig in der Zeile zu<br />

positionieren. Dafür muss die linke Gesichtshälfte frei <strong>von</strong> Defekten bleiben. Nur so<br />

kann der Leser wissen, ob er eine Augenbewegung mit der geeigneten Amplitude<br />

vollzogen hat. [20]<br />

Vergrößernde Sehhilfen werden genutzt um den herabgesetzten Visus und die<br />

herabgesetzte Kontrastempfindlichkeit zu kompensieren. Low Vision Patienten mit<br />

intaktem zentralem Gesichtsfeld können mit vergrößernden Sehhilfen normale<br />

Lesegeschwindigkeiten erreichen. Bei Verlust des zentralen Gesichtsfeldes ist das<br />

nicht mehr möglich. Eine Studie durchgeführt <strong>von</strong> Pesudovs [43] ergab, dass<br />

Patienten, die unter einer Erkrankung der Makula litten, eine signifikant langsamere<br />

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