atw 2018-10
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<strong>atw</strong> Vol. 63 (<strong>2018</strong>) | Issue <strong>10</strong> ı October<br />
Vergleich der zentralen Erkenntnisse,<br />
die für diesen Zeitraum benannt<br />
werden (Abbildung 7). Gemeinsame<br />
Ergebnisse der in die Synopse einbezogenen<br />
Zukunftspfade sind:<br />
• Der weltweite Primärenergieverbrauch<br />
steigt auch künftig<br />
weiter an – getrieben durch den<br />
wachsenden Wohlstand der<br />
Schwellenländer.<br />
• Die Zuwachsraten des Primärenergieverbrauchs<br />
sind allerdings<br />
deutlich niedriger als in der<br />
Vergangenheit.<br />
• Der Stromverbrauch nimmt etwa<br />
doppelt so stark zu wie der Primärenergieverbrauch<br />
(Abbildung 8).<br />
• Der Energiemix ändert sich. Insbesondere<br />
Solar- und Windenergie<br />
verzeichnen hohe Wachstumsraten.<br />
Erneuerbare Energien entwickeln<br />
sich zur wichtigsten Säule<br />
der Stromerzeugung.<br />
• Fossile Energien behalten auch<br />
künftig eine zentrale Rolle für<br />
das globale Energieversorgungssystem.<br />
• Die wachsende Nachfrage nach<br />
fossilen Energien richtet sich vor<br />
allem auf Erdgas, während der<br />
Kohleverbrauch praktisch stagniert.<br />
Öl bleibt im Transportbereich<br />
die dominierende Energiequelle<br />
– trotz der zunehmenden<br />
Elektrifizierung.<br />
Unterschiede zeigen sich insbesondere<br />
hinsichtlich der Einschätzung<br />
zum künftigen Energiemix. Dies gilt<br />
vor allem für die Rolle der neuen<br />
erneuerbaren Energien, wie Sonne<br />
und Wind. Dafür weisen die IEA im NP<br />
Szenario und BP im ET Szenario für<br />
den Zeitraum 2016 bis 2040 mit<br />
durchschnittlich 7,0 % pro Jahr die<br />
höchsten Wachstumsraten, während<br />
die EIA im RC und ExxonMobil nur auf<br />
4,6 % pro Jahr kommen. Mit diesem<br />
unteren Wert dürfte die tatsächlich zu<br />
erwartende Entwicklung deutlich<br />
unterschätzt werden.<br />
Größte Herausforderung bleibt<br />
der Klimaschutz. Bei allen in den<br />
Vergleich einbezogenen Zukunftspfaden<br />
wird das in Paris vereinbarte<br />
Klima-Ziel deutlich verfehlt. Nur im<br />
SD-Szenario der IEA und im EFT-<br />
Szenario von BP wird das 2-Grad-Ziel<br />
erreicht, dies aber per Definition. In<br />
diesen beiden Zielszenarien wird<br />
deutlich, dass global verstärkte politische<br />
Rahmensetzungen zugunsten<br />
des Klimaschutzes unter Nutzung<br />
aller verfügbaren Optionen notwendig<br />
wären, also neben verstärkter<br />
Effizienzsteigerung, der gesteigerte<br />
Ausbau erneuerbarer Energien, die<br />
Nutzung der Kernenergie und die<br />
breite Implementierung der Technologie<br />
der Abscheidung und Nutzung<br />
bzw. Speicherung von CO 2 .<br />
Author<br />
Dr. Hans-Wilhelm Schiffer<br />
Executive Chair World Energy<br />
Resources, World Energy Council,<br />
London und Vorsitzender der<br />
Arbeitsgruppe Energie für Deutschland<br />
des Weltenergierat<br />
Berlin, Deutschland<br />
DATF EDITORIAL NOTES<br />
519<br />
Notes<br />
Nuclear Power Estimates for the Period up to 2050<br />
In its annual publication “Reference Data Series No. 1”, the IAEA shows estimated trends of energy, electricity and nuclear power up to the<br />
year 2050. The analysis is based on various international studies, including the IEA’s World Energy Outlook 2017. Projections of nuclear<br />
power are presented as low and high estimates encompassing the uncertainties inherent in projecting trends.<br />
World Nuclear<br />
Electrical Generating Capacity<br />
In the high case, the world nuclear electrical generating capacity is<br />
projected to increase to 511 GWe by 2030 and to 748 GWe by 2050,<br />
which means a 90 % increase of capacity by 2050 compared to the<br />
year 2017.<br />
In contrast, the low case shows a gradually decline until 2040<br />
and then rebound to the 2030 level by 2050.<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
<strong>10</strong>0<br />
0<br />
Source: IAEA<br />
392<br />
352<br />
511<br />
323<br />
641<br />
356<br />
748<br />
Low High Low High Low High<br />
2017 2030 2040 2050<br />
World Nuclear Electrical Generating Capacity<br />
Nuclear Electrical Generating Capacity<br />
in the Combined Regions of Northern,<br />
Western and Southern Europe<br />
Due to the phase-out of nuclear power of several countries, the<br />
nuclear electrical generating capacity of Northern, Western and<br />
Southern Europe shows a decline in both low and high scenarios. The<br />
regions’ nuclear power capacity will therefore change significantly in<br />
the coming years. The capacity will reach 34 GWe (low) respectively<br />
73 GWe (high) by 2050.<br />
120<br />
<strong>10</strong>0<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
111<br />
66<br />
97<br />
48<br />
94<br />
34<br />
73<br />
Low High Low High Low High<br />
2017 2030 2040 2050<br />
Nuclear Electrical Generating Capacity in the Combined Regions<br />
of Northern, Western and Southern Europe<br />
For further details<br />
please contact:<br />
Nicolas Wendler<br />
DAtF<br />
Robert-Koch-Platz 4<br />
<strong>10</strong>115 Berlin<br />
Germany<br />
E-mail: presse@<br />
kernenergie.de<br />
www.kernenergie.de<br />
DAtF Notes