danzine_TheNewWorkExperience_Web
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INTERVIEW<br />
INTERVIEW<br />
THE CULTURE<br />
OF WORK<br />
DAN PEARLMAN — THE NEW WORK EXPERIENCE<br />
CREATING CORPORATE CULTURE<br />
Marcus Fischer, Creative Director in<br />
der dan pearlman Group und Professor<br />
für Markenführung, über die Bedeutung<br />
einer ganzheitlichen Unternehmenskultur.<br />
Was genau soll „The Culture of<br />
Work“ ausdrücken?<br />
Generell geht es um die Einbindung<br />
von Mitarbeitern in das Gesamtgefüge<br />
eines Unternehmens. Mitarbeiter<br />
schaffen mit ihrer Arbeit Werte und<br />
tragen zum Wert eines Unternehmens<br />
entscheidend bei. Wie erfolgreich sie<br />
den Wert eines Unternehmens mit<br />
ihrer Arbeit mehren, hängt aber heute<br />
nicht mehr allein von der Höhe des<br />
Gehaltschecks ab, sondern von der<br />
Bewertung der eigenen Arbeit. Damit<br />
definiert der Mitarbeiter den Wert<br />
des eigenen Tuns und schließlich den<br />
Wert des eigenen Selbst. Unternehmen<br />
können den Kampf um die besten<br />
Köpfe nicht über die Stellschraube<br />
Geld gewinnen, sondern müssen ihren<br />
Mitarbeitern Unternehmensziele bieten,<br />
mit denen sie sich identifizieren<br />
und für die sie täglich als Markenbotschafter<br />
tätig sein wollen.<br />
Wie können Unternehmen<br />
dies schaffen?<br />
Unternehmen in gesättigten Märkten<br />
dürfen nicht länger nur auf Gewinnmaximierung<br />
setzen. Sie brauchen<br />
Ziele, die Sinn stiften und ein positives<br />
Wertegefüge repräsentieren. Darunter<br />
verstehen wir die ethische Verantwortung<br />
von Unternehmen, die sich sogar<br />
als unternehmerische Pflicht vor allem<br />
für global agierende Unternehmen begreifen<br />
lässt, etwas an die Gesellschaft<br />
zurückzugeben. Als Internal Branding<br />
& New Work Spezialisten arbeiten wir<br />
gemeinsam mit Unternehmen an einer<br />
solchen Strategie, die dann als Internal<br />
Branding & Corporate Culture Kampagne<br />
alle Mitarbeiter einbindet. Wir wissen:<br />
Die Investition in Mitarbeiter ist<br />
eine Investition in den Wert der Marke<br />
und die wiederum steht in direktem<br />
Zusammenhang mit dem Unternehmenswert.<br />
Jede Maßnahme, die auf<br />
Internal Branding und Corporate Culture<br />
abzielt ist besser als gar keine.<br />
Ist mit Corporate Culture nicht<br />
auch ein schöner Arbeitsort gemeint?<br />
Wertschätzung gegenüber den Mitarbeitern<br />
beginnt selbstverständlich<br />
mit den drei großen L: Licht, Luft,<br />
Lärm. Wenn das Arbeitsumfeld den<br />
Menschen gut tut und alle arbeitsrechtlichen<br />
und arbeitsphysiologischen<br />
Rahmenbedingungen erfüllt,<br />
lässt sich darauf hervorragend aufbauen.<br />
Jenseits aller Funktionalitäten,<br />
arbeiten Menschen natürlich auch<br />
lieber an einem gut gestalteten Ort,<br />
der in Bezug auf Design, Organisation<br />
und Ausstattung die Bedürfnisse der<br />
Mitarbeiter in den Mittelpunkt stellt.<br />
Raumerlebnis und Verhalten stehen<br />
dabei in direktem Zusammenhang.<br />
In erster Linie wird daher nicht ein<br />
Raumkonzept sondern ein Kommunikationskonzept<br />
für die Kommunikation<br />
zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer<br />
geplant. Am Ende entstehen<br />
ganzheitliche Identitätskonzepte, die<br />
zum Unternehmen und zur Marke passen<br />
und sich zum Bespiel klar in einer<br />
Campus-Struktur oder den Markenräumen<br />
bis hin zur Unternehmenskantine<br />
widerspiegeln müssen.<br />
Werden Arbeitswelten durch die<br />
Digitalisierung überflüssig?<br />
Die Zukunft der Arbeitswelten wird<br />
stark durch die Digitalisierung geprägt<br />
sein. Wir werden eine brückenlosen<br />
und fluide Verschmelzung von analog<br />
und digital erleben; auch neurologische<br />
Schnittstellen werden immer<br />
interessanter. Dennoch: Menschen<br />
leben in einer physischen Welt. Sie<br />
wollen echte Erlebnisse. Inspirationen<br />
und Kreativität entstehen vor allem<br />
durch reale Begegnungen. Auch zum<br />
Arbeiten werden sie weiterhin physische<br />
Orte aufsuchen. Diese Art der<br />
Arbeitskultur gilt es zu pflegen.<br />
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